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Ich sehe es nicht als Haarriss der Niesche. Im Segment 200-320 PS ist noch nicht viel da an Rotaxen etc. ... Auch dass ich einen AVGAS-Flieger gekauft habe, aber dennoch der Meinung bin, dass dieses AVGAS ersetzt werden muss, sehe ich nicht als Widerspruch. Das Bessere ist der Feind des Guten... Und besser bedeutet halt auch: mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand realisierbar.
Wenn das Bessere mich aber allein in der Anschaffung ein Mehrfaches kostet (wie z.B. eine SR22 im Vergleich zu meiner Mooney), kann ich es mir schlichtweg nicht mehr leisten. Schlimm ? Nein, aber mein Geld landet halt dann nicht mehr dort, wo ich am meisten Spass habe, sondern dort, wo ich am zweitmeissten Spass habe. Markus Doerr könnte hierzu sicher was beitragen...
Edit:
https://www.welt.de/gesundheit/article247420720/Blei-Die-schrecklichen-Folgen-der-Bleibelastung-fuer-unsere-Gesundheit.html
https://www.welt.de/wissenschaft/article237429189/Giftiges-Schwermetall-Niedrigerer-IQ-durch-Blei-in-Abgasen.html
Vor allem die Auswirkungen auf die Intelligenz von Kindern lassen mich sehr nachdenklich werden. Ich finde den Artikel nicht mehr, aber ich habe diesbezüglich vor längerem etwas gelesen, wonach in der Umgebung von Flugplätzen in Kalifornien diesbezüglich geforscht wurde. Mag sein, das Kalifornien gerade deshalb der Vorreiter bezüglich AVGAS-Verbot in den USA ist (war ?)... Auch wurde in dem damaligen Artikel die Bleikonzentration in Korrelation zur Kriminalitätsrate gesetzt und entsprechende Schlüsse gezogen.
Meine Mooney wird nächste Woche fertig - ich habe sie gerade in Kamenz zum Lackieren. Der Auftrag dazu ist erfolgt, weil ich diesen unheimlich effizienten airframe einfach schätze, und sie ansonsten in ein paar Jahren wahrscheinlich perdü wäre. Und ja: Ich glaube daran, dass einer der Schlüssel, unsere GA in die Zukunft zu führen, darin liegt, einen Ersatzkraftstoff für AVGAS zu entwickeln, der den technischen Anforderungen entspricht, aber weniger schädlich für die Allgemeinheit ist. Es ist m.E. nach einfach nicht wirtschaftlich darstellbar, für alle immer noch in Betrieb befindlichen Big-Bores, aber auch bis hinunter zu kleinen Motoren wie in meiner Mooney (siehe auch FAQ´s bei Petersen STC´s), eine andere Lösung zu finden. Unser "altes" Blech geht halt dann über den Teich oder - eher noch, da Trump nicht ewig Präsident sein wird - in die Presse. Ich glaube nicht daran, dass in den kommenden 10-15 Jahren ein wirtschaftlicher Motor mit 200-250 PS kommen wird, der so universell einsetzbar ist, dass die Stückzahl hoch und der Preis dadurch attraktiv genug wird, damit entsprechende STC´s etc. entwickelt werden... und nach diesem Zeitraum ist es eh zu spät. Da sehe ich tatsächlich eher bei der Weiterentwicklung des Sprit´s eine mögliche Lösung...
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Vor allem die Auswirkungen auf die Intelligenz von Kindern lassen mich sehr nachdenklich werden.
Darüber nachdenken ist auch gut. Schliesslich gibt es sehr große Fragenzeichen, ob das überhaupt so ist. In so fern sind die von Dir zitierten Welt-Artikel eher Beipiele für das Thema "Schlechter Journalismus ..." das wir auch schon hatten.
Fakt ist: Die Studien über die in den Welt-Artikeln berichtet wird, untersuchen den Zusammenhang zwischen IQ und Blei im Blut gar nicht. Sie nehmen beide an, dass es ihn gibt und schätzen auf der Basis die größe der Auswirkungen ab. Dieser Zusammenhang wird (wie bei sehr vielen anderen Publikationen auch) aus einem Paper von Lanphear et. al von 2005 in Environmental Health Perspectives (doi: 10.1289/eph.7688) übernommen. Dieses ist aber so umstritten, dass eine der ursprünglichen Co-Autorinen (Claire Ernhart) sogar im gleichen Journal etwas später eine Gegendarstellung veröffentlich hat (doi: 10.1289/ehp.114-a85). Hier diskutiert sie (neben einigen statistischen und methodischen Fragen) im Kern den Punkt, dass die Studie von Lanphear et al nicht für soziale Faktoren kontrolliert. Kurz gesagt: Es ist auf Grund der Methodik und Daten der verwendeten Studien nicht möglich, zu entscheiden, ob die Bleikonzentration die Ursache für einen verminderten IQ ist, oder die sozialen Umstände in denen die Kinder leben die Ursache für sowohl den niedrigen IQ als auch die hohe Bleikonzentration. Zudem "vergisst" der Autor bei der Welt, dazu zu sagen, dass alle Ergebnisse nur für solche Kinder statistisch signifikant waren, die Blei-Konzentrationen von über 10mug/dl im Blut hatten - ein Wert, den man heute in Mitteleuropa oder in den USA praktisch nicht mehr findet. So viel Avgas können wir gar nicht verbrennen.
Nein: Blei ist nicht gesund und wir sollten es vermeiden. Aber Fake news und zweifelhafter Missbrauch von "Wissenschaft" sind auch dann sehr schädlich, wenn sie scheinbar "die gute Sache" unterstützen. Das Argument von Kindern die dümmer werden taugt nicht für die Abschaffung von Avgas.
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Dieser Studie zur Folge, müssten ja die Baby Boomer Generation vollkommen plem plem sein, da sie doch in Zeiten von Blei im Benzin groß geworden ist. Ähnlich verhält es sich mit Feinstaub vs. Raucher.
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Das kommt noch dazu: Wir reden hier nicht von IQ-Auswirkungen zwischen Genie und Idiot, sondern um eine behauptete statistische Reduktion des IQ um 2 Punkte bei einer frühkindlichen Blei-Konzentration von 10-20mug/dl.
2 IQ-Punkte sind deutlich weniger als die Auswirkung der "Tagesform" bei der Durchführung von IQ-Tests...
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"Die Kinder werden ja nur ein bisschen dümmer!" - ist das wirklich der Berg, auf dem man sterben will?
Die Korrelation zwischen Bleigehalt im Blut und verminderten schulischen Leistungen wurde zuerst in den Arbeiten von Needleman in den 70ern gefunden und konnte trotz aller Bemühungen der Industrie nie widerlegt oder anderweitig erklärt werden.
Die GA hat natürlich insgesamt deutlich weniger Bleiausstoß zu verantworten als beispielsweise der Straßenverkehrssektor und natürlich gibt es noch andere Quellen für Bleiaufnahme in den Körper. Ein derartig pauschaler Vergleich dient aber offensichtlich nur zur Relativierung, vernachlässigt er doch die Tatsache, dass der Bleiausstoß der GA im Wesentlichen im Umfeld der Flughäfen stattfindet. Und in der Umgebung von Flughäfen WERDEN erhöhte Bleianteile der Luft und erhöhte Bleianteile im Blut gemessen.
Jetzt kann man sich natürlich hinstellen und darauf verweisen, dass Korrelation nicht Kausation bedeutet; dass die Werte ja unterhalb der absoluten Grenzwerte für den Arbeitsplatz liegen und deshalb kein Problem sind und dass ein bisschen Blei auch noch niemandem geschadet habe. Außerdem ist alles eine Verschwörung der ökomarxistischen Klima-EU-Lobbyisten, die die Welt kontrollieren wollen.
Okay, ist ja legitim. Aber selbst dann müsste man doch wenigstens zur Kenntnis nehmen, dass diese Argumentation weder der Autoindustrie geholfen hat, noch der Farbindustrie, noch den Elektronikherstellern noch irgendwem sonst. Und dass vielleicht auch die Außenwirkung einer derartigen Argumentationskette eher ungeeignet ist, der ohnehin schon unter Druck befindlichen GA Sympathien zufliegen zu lassen.
Das ist keine Strategie. Das ist Aussitzen und hoffen, dass nichts passiert. Für einige mag es ja reichen, nochmal 10 Jahre Aufschub zu bekommen um sich ins Ende der fliegerischen Karriere zu retten, aber der GA als Ganzes hilft das nicht.
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Nein, aber mein Geld landet halt dann nicht mehr dort, wo ich am meisten Spass habe, sondern dort, wo ich am zweitmeissten Spass habe. Markus Doerr könnte hierzu sicher was beitragen...
Ich dachte ich bin hier vergessen. Ich weiß auch nicht ob ich der Prototyp des Aussteigers bin. Wenn ich das hier so lese, fühle ich mich in meiner Entscheidung bestätigt. Ich bin froh, dass ich meinen Lycosaurus verkauft habe, aber eher nicht mit dem entgültigen Abschied des Fliegers. 34 Jahre sind eine lange Zeit und es war eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte. Ich will nicht bis zum letzten Tropfen am Avgas oder JET A1 hängen, nicht mit 70 und Gewalt ein paar Flugstunden im Jahre absolvieren. Es war richtig aufzuhören wenn es am Schönsten ist. Es kommt sonst nur Krampf danach.
Ja, es gibt ein Leben nach der Fliegerei und es ist genauso erfüllend. Es gibt andere Berufungen, für ein Hobby war ich zu tief drin.
Es kann auch so kommen, dass man seinen meisten Spass da hat wo man früher seinen zweitmeissten Spass hatte, oder was ganz was neues.
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Danke Norbert! Besser hätte ich es nicht ausdrücken können ! Und Markus: Ich bin (noch) in der Phase, wo mir die Fliegerei zu wichtig ist, um sie einfach aufzugeben. Aber wer weiß, was in 5, 10 oder 15 Jahren ist - jedenfalls denke ich, dass ich, wenn ich mir meinen "Lappen" über´s Bett hänge, fliegerisch satt bin und mich auf neue Bereiche im Leben freuen werde !
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Dass TEL keine gute Sache ist, bestreitet niemand. Aber ist ein TEL-Verbot für Avgas und in der Konsequenz die Verschrottung der meisten kolbengetriebenen Kleinflugzeuge der beste Hebel, um etwas für die Umwelt zu tun?
Das bezweifle ich. Eine sachliche, fakten- und messwertbasierte Diskussion ist in unserer Politiklandschaft und der technikfeindlichen Öffentlichkeit nicht mehr möglich. Wo es sogar Grenzwerte für "Handystrahlen" gibt (gemeint sind die harmlosen Funkfrequenzen).
Man sieht es auch hier im Forum, wo die schützenswerten Kinder und deren Verdummung ins Feld gefahren werden.
Eine Ironie dieser Geschichte ist m.E., dass der Avgas-Zwang durch die Motorenzulassung ja genauso auf staatlicher Regulierung beruht, wie ein kommendes TEL-Verbot.
Ich hoffe also zumindest, dass ein TEL-Verbot Hand in Hand geht mit erleichterter Zulassung von Motoren für andere Kraftstoffe. WIe schon oft geschrieben, glaube ich ja nicht, dass mein IO-360 wirklich ohne Blei kaputt gehen würde.
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Jetzt mal ein kreativ-konstruktiver Vorschlag:
Bei der wirklich großen Umweltfrage unserer Zeit, dem CO2-Ausstoss, ist es völlig etabliert und akzeptiert, dass man anstatt selber etwas einzusparen auch einfach jemand anderem Geld dafür geben kann, das der einspart. Dieses Prinzip liegt nicht nur fast allen Politikerversprechen und Werbeaussagen zu Klimaneutralität zu Grunde, sondern hat auch den reichsten Mann der Welt erst zum reichsten Mann der Welt gemacht (Tesla verdient ja nicht daran, dass sie Autos bauen um dann die Autos teuer zu verkaufen, sondern zum überwiegenden Teil dadurch, dass sie Autos bauen und die Emissionrechte verkaufen...).
Warum machen wir das gleiche nicht für Blei? Eine einzige Batterierycyclingfabrik in Afrika spart wahrscheinlich mehr Blei in der Athmosphäre ein, als wir in Europa je mit Avgas verfliegen können. Und wenn man erst alte Kohlekraftwerke mit erneuerbaren Energien ersetzt, sollte der Effekt noch größer sein - vielleicht muss man dafür sogar nicht mal was machen, sondern nur dafür sorgen, dass bei so einer Aktion neben CO2 auch Bleizertifikate ausgestellt werden. Darüber sollten wir mal ernsthaft nachdenken ...
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Ich möchte noch anfügen, dass ich tatsächlich glaube, dass die nächste Generation schlauer ist als wir. Gleichzeitig fürchte ich, das wird nicht reichen, um den Mist aufzuräumen, den wir hinterlassen... Und damit meine ich nicht mal TEL.
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Gute Idee, das wäre doch eine gute und medienwirksame Aktion für unserer Verbände, AOPA International, AOPA Deutschland, DAeC etc.
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Langsam wird´s wieder konstruktiv ;-) ! Ich habe nie bestritten, dass es viel größere Probleme auf der Welt gibt, als das TEL (insbesondere div. Müllentsorgungen in Afrika, Schiffsabbruch in Indien etc. . Aber alles sträubt sich in mir, dies als"negligible" zu sehen.
Auch mir wäre eine Deregulierung und mehr Eigenverantwortung bei unseren kleinen G/A-Fliegern lieber. Ich fürchte aber, dass dies Wunschdenken bleibt... Schau´ma mal, wo Du und ich mit unseren Mooney´s (gemeinsam mit vielen anderen Haltern von AVGAS-Fliegern) in 5 Jahren sind !
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Nein, die GA muss endlich handeln. Ein Verbot von Neuflugzeugen die zwingend verbreiten Sprit brauchen ist das mindeste. Natürlich erst ab 2030, aber der Skandal ist doch nicht dass eine DC3 noch verbleiten Sprit braucht. Aber dass Neuflugzeuge Avgas 100LL only sind - das will ich einfach nicht verstehen.
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Reinhart...wir sind alle in den 60igern70...mit verbleitem Benzin gefahren worden...viele Menschen in Großstädten müßte also verblödet sein...aber wenn ich mir so ein paar möchtegernpolitiker anschaue...die müßten in muc direkt am mittleren Ring...brudermühlstr. gewohnt haben...
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Schiffabbruch...auja...am besten flussaufwärts...Elbe...Rhein...Fachkräfte haben wir ja...Umwelt...jaaa auch ein bisschen..
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Vor einiger Zeit hab ich einen Bericht gelesen, der in USA flammhemmende Zusätze in Babywäsche in Verdacht gebracht hat, die Gehirnentwicklung des Kindes zu beeinflussen. Solche Zusätze waren zeitweise dort schon früh in Gebrauch, teils wegen Unfallverhütungsvorschriften. Gehirnentwicklung dort - würde so Manches im Nachgang erklären . . . .
Vic
https://blog.mollyssuds.com/2018/12/12/flame-retardant-chemicals/
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