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Das kommt noch dazu: Wir reden hier nicht von IQ-Auswirkungen zwischen Genie und Idiot, sondern um eine behauptete statistische Reduktion des IQ um 2 Punkte bei einer frühkindlichen Blei-Konzentration von 10-20mug/dl.
2 IQ-Punkte sind deutlich weniger als die Auswirkung der "Tagesform" bei der Durchführung von IQ-Tests...
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"Die Kinder werden ja nur ein bisschen dümmer!" - ist das wirklich der Berg, auf dem man sterben will?
Die Korrelation zwischen Bleigehalt im Blut und verminderten schulischen Leistungen wurde zuerst in den Arbeiten von Needleman in den 70ern gefunden und konnte trotz aller Bemühungen der Industrie nie widerlegt oder anderweitig erklärt werden.
Die GA hat natürlich insgesamt deutlich weniger Bleiausstoß zu verantworten als beispielsweise der Straßenverkehrssektor und natürlich gibt es noch andere Quellen für Bleiaufnahme in den Körper. Ein derartig pauschaler Vergleich dient aber offensichtlich nur zur Relativierung, vernachlässigt er doch die Tatsache, dass der Bleiausstoß der GA im Wesentlichen im Umfeld der Flughäfen stattfindet. Und in der Umgebung von Flughäfen WERDEN erhöhte Bleianteile der Luft und erhöhte Bleianteile im Blut gemessen.
Jetzt kann man sich natürlich hinstellen und darauf verweisen, dass Korrelation nicht Kausation bedeutet; dass die Werte ja unterhalb der absoluten Grenzwerte für den Arbeitsplatz liegen und deshalb kein Problem sind und dass ein bisschen Blei auch noch niemandem geschadet habe. Außerdem ist alles eine Verschwörung der ökomarxistischen Klima-EU-Lobbyisten, die die Welt kontrollieren wollen.
Okay, ist ja legitim. Aber selbst dann müsste man doch wenigstens zur Kenntnis nehmen, dass diese Argumentation weder der Autoindustrie geholfen hat, noch der Farbindustrie, noch den Elektronikherstellern noch irgendwem sonst. Und dass vielleicht auch die Außenwirkung einer derartigen Argumentationskette eher ungeeignet ist, der ohnehin schon unter Druck befindlichen GA Sympathien zufliegen zu lassen.
Das ist keine Strategie. Das ist Aussitzen und hoffen, dass nichts passiert. Für einige mag es ja reichen, nochmal 10 Jahre Aufschub zu bekommen um sich ins Ende der fliegerischen Karriere zu retten, aber der GA als Ganzes hilft das nicht.
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Danke Norbert! Besser hätte ich es nicht ausdrücken können ! Und Markus: Ich bin (noch) in der Phase, wo mir die Fliegerei zu wichtig ist, um sie einfach aufzugeben. Aber wer weiß, was in 5, 10 oder 15 Jahren ist - jedenfalls denke ich, dass ich, wenn ich mir meinen "Lappen" über´s Bett hänge, fliegerisch satt bin und mich auf neue Bereiche im Leben freuen werde !
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Dass TEL keine gute Sache ist, bestreitet niemand. Aber ist ein TEL-Verbot für Avgas und in der Konsequenz die Verschrottung der meisten kolbengetriebenen Kleinflugzeuge der beste Hebel, um etwas für die Umwelt zu tun?
Das bezweifle ich. Eine sachliche, fakten- und messwertbasierte Diskussion ist in unserer Politiklandschaft und der technikfeindlichen Öffentlichkeit nicht mehr möglich. Wo es sogar Grenzwerte für "Handystrahlen" gibt (gemeint sind die harmlosen Funkfrequenzen).
Man sieht es auch hier im Forum, wo die schützenswerten Kinder und deren Verdummung ins Feld gefahren werden.
Eine Ironie dieser Geschichte ist m.E., dass der Avgas-Zwang durch die Motorenzulassung ja genauso auf staatlicher Regulierung beruht, wie ein kommendes TEL-Verbot.
Ich hoffe also zumindest, dass ein TEL-Verbot Hand in Hand geht mit erleichterter Zulassung von Motoren für andere Kraftstoffe. WIe schon oft geschrieben, glaube ich ja nicht, dass mein IO-360 wirklich ohne Blei kaputt gehen würde.
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Jetzt mal ein kreativ-konstruktiver Vorschlag:
Bei der wirklich großen Umweltfrage unserer Zeit, dem CO2-Ausstoss, ist es völlig etabliert und akzeptiert, dass man anstatt selber etwas einzusparen auch einfach jemand anderem Geld dafür geben kann, das der einspart. Dieses Prinzip liegt nicht nur fast allen Politikerversprechen und Werbeaussagen zu Klimaneutralität zu Grunde, sondern hat auch den reichsten Mann der Welt erst zum reichsten Mann der Welt gemacht (Tesla verdient ja nicht daran, dass sie Autos bauen um dann die Autos teuer zu verkaufen, sondern zum überwiegenden Teil dadurch, dass sie Autos bauen und die Emissionrechte verkaufen...).
Warum machen wir das gleiche nicht für Blei? Eine einzige Batterierycyclingfabrik in Afrika spart wahrscheinlich mehr Blei in der Athmosphäre ein, als wir in Europa je mit Avgas verfliegen können. Und wenn man erst alte Kohlekraftwerke mit erneuerbaren Energien ersetzt, sollte der Effekt noch größer sein - vielleicht muss man dafür sogar nicht mal was machen, sondern nur dafür sorgen, dass bei so einer Aktion neben CO2 auch Bleizertifikate ausgestellt werden. Darüber sollten wir mal ernsthaft nachdenken ...
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Ich möchte noch anfügen, dass ich tatsächlich glaube, dass die nächste Generation schlauer ist als wir. Gleichzeitig fürchte ich, das wird nicht reichen, um den Mist aufzuräumen, den wir hinterlassen... Und damit meine ich nicht mal TEL.
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Gute Idee, das wäre doch eine gute und medienwirksame Aktion für unserer Verbände, AOPA International, AOPA Deutschland, DAeC etc.
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Langsam wird´s wieder konstruktiv ;-) ! Ich habe nie bestritten, dass es viel größere Probleme auf der Welt gibt, als das TEL (insbesondere div. Müllentsorgungen in Afrika, Schiffsabbruch in Indien etc. . Aber alles sträubt sich in mir, dies als"negligible" zu sehen.
Auch mir wäre eine Deregulierung und mehr Eigenverantwortung bei unseren kleinen G/A-Fliegern lieber. Ich fürchte aber, dass dies Wunschdenken bleibt... Schau´ma mal, wo Du und ich mit unseren Mooney´s (gemeinsam mit vielen anderen Haltern von AVGAS-Fliegern) in 5 Jahren sind !
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Nein, die GA muss endlich handeln. Ein Verbot von Neuflugzeugen die zwingend verbreiten Sprit brauchen ist das mindeste. Natürlich erst ab 2030, aber der Skandal ist doch nicht dass eine DC3 noch verbleiten Sprit braucht. Aber dass Neuflugzeuge Avgas 100LL only sind - das will ich einfach nicht verstehen.
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Schiffabbruch...auja...am besten flussaufwärts...Elbe...Rhein...Fachkräfte haben wir ja...Umwelt...jaaa auch ein bisschen..
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Bis 2032 ist offenbar nicht nur Verteilung und Verwendung von AVGAS, sondern auch dessen Produktion innerhalb Europas weiterhin möglich. Vielleicht nimmt diese "Gnadenfrist" ein wenig Dampf aus dem Kessel und ermöglicht es anderererseits Entwicklern eines Ersatz-Produktes, dieses fertig zu entwickeln, zu testen und in Verkehr zu bringen... Es ist zwar eine kleine Nische, aber es wäre eine, in der die europäische Forschung im Bereich Chemie entsprechendes Leadership beweisen könnte...
https://www.aopa.lu/2025/07/18/the-production-and-supply-of-avgas-100ll-in-europe-is-secured-until-2032/
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Dann kann Cirrus sich ja wieder hinlegen und weiterhin irgendwelche Avionikgimmicks entwickeln. Und 2031 heißt es dann das Verbot kommt überraschend.
Nein - diese Entscheidung ist schon richtig - aber 2030 muss dann wirklich mal Schluss sein und so ganz sicher bin ich mir da noch nicht.
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Und selber, tankst Du schon UL91?
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"2032 muss dann wirklich Schluss sein"
Ich verstehe nicht, wie man als Pilot, der um die geringe Bedeutung der Kleinfliegerei für die Umwelt und ihre zahlreichen speziellen Hürden betreffend Änderungen und Umstellungen weiß, einen so radikalen Standpunkt vertreten kann.
Oder meinst du gleichzeitig auch, es müsse dann endlich mal Schluss sein mit den Vorgaben, man müsse einfach selbst entscheiden dürfen, was man tankt?
Dann wäre ich wieder bei dir...
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Es ist halt Realitätsverweigerung zu meinen Umweltschutz geht nur alle anderen was an. Blei ist nun mal hochgradig giftig, auch geringe Mengen schaden. Irgendwann muss auch mal Schluss sein. Zumal technische Lösungen jetzt endlich in Sichtweite sind.
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Dann wären die babyboomer ab 1960 schon längst verblödet...was wir an bleibekommen haben...
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...auch geringe Mengen schaden...
Man muss allerdings fragen: Wie gering ist "geringe"....Nicht umsonst gibt es toxikologische Grenzwerte.
Zwar auf Medikamente bezogen, aber dennoch gültig: Sola dosis facit venenum. Haben zumindest wir noch im Medizinstudium gelernt - vielleicht weisst Du aber mehr :-))
Ich schlage Dich als Fachmann für die REACH-Kommission vor. Wir werden dann zwar alle verhungern und verdursten, weil überall Gift drin ist - aber sei´s drum. Hauptsache gesund gestorben :--)
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Sprich dich nur aus...ich bin 60 geboren...so ab 1975 die heutigen demokratiebekämpfer...:-)))...obwohl stasimerkel und psychofritz sind älter als ich...
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Die Dosis macht das Gift. Das gilt für alle Gifte und sogar viele Stoffe, die gar nicht als "Gift" gelten.
Deine Einstellung passt zu einem Juristen. justitia non calculat.
Besser ist das aber schon, wenn man ein wenig rechnen kann. Dann kommt man vielleicht auch drauf, dass die Strohhalmverbote nix bringen, wenn weiterhin im Supermarkt fast alle Lebensmittel in Plastik verpackt sind.
Symbolpolitik funktioniert auch nur deshalb, weil die Leute emotional und nicht rational ticken.
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und die plastikverschlüsse an den flaschen bleiben....mal sehen, wann es soweit bei den öldosen ist...
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