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Das neue Heft erscheint am 30. März
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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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19. Mai 2009: Von Thomas Morf an Jan Brill
Als Vertreter des Vorstands der MFGZ möchte ich Ihnen für den oben stehenden Artikel danken. Er beschreibt die aktuelle Situation hier in Zürich leider recht präzise. Trotzdem erlaube ich mir hier noch einige Anmerkungen aus lokaler Sicht.

Zürich ist für die GA eigentlich ein sehr attraktiver Flughafen, mit IFR, NVFR und VFR Verkehr. Er bietet eine gute Infrastruktur, viele Services, lange Öffnungszeiten, gute lokale Verkehrsanbindungen, Nähe zur Innenstadt und zu diversen Hotels, moderate Preise, recht freundliches Personal und natürlich ein herrliches Flugrevier - die Alpen - gleich um die Ecke.

Wären da nur nicht die seltsam anmutenden Prozeduren. An die Flughafen-Slots (wie sie ja leider auch an ca. sechs Grossflughäfen in Deutschland existieren) haben wir uns mittlerweile seit vielen Jahren gewöhnt. Die Angestellten im Slot-Büro des Flughafens sind auch sehr freundlich und kooperativ und tun ihr Bestes und das Einholen eines Slots ist zur Routine geworden.

Der beschriebene Handling-Zwang wurde Mitte des letzten Jahres relativ kurzfristig eingeführt, anscheinend um Europäische Sicherheitsvorgaben zu erfüllen. Erste Entwürfe für die Umsetzung dieser Vorgaben waren im Vergleich zur heutigen Lösung noch um einiges wunderlicher, obwohl das sicher schwer vorstellbar ist. Da wurde noch von Durchsuchungen aller ankommenden Flugzeuge durch Sicherheitspersonal auf dem Taxiway gesprochen. Diese Ideen wurden glücklicherweise fallengelassen.

Die MFGZ hat sich dann um den Erhalt einer Handling-Lizenz bemüht mit dem Ziel, Zürich für die GA unter den gegebenen Umständen so attraktiv wie möglich zu halten und die Nachteile zu minimieren. Sie bietet den beschriebenen Handling-Service für externe Piloten kaum kostendeckend an. Er bedeutet für uns Investitionen in Personal und Infrastruktur (Fahrzeuge, EDV und Räumlichkeiten). Wir haben uns auch intensiv mit Behörden- und Flughafen-Vertretern über die Handling-Prozeduren unterhalten und im Detail einige kleinere Verbesserungen erreichen können.

Leider sind wir operativ auf eine kurze, formlose Voranmeldung durch die Piloten angewiesen, da wir nur über begrenzte Ressourcen verfügen und diese koordinieren müssen. Aber wir versuchen so kurzfristig wie möglich auf die Wünsche der Piloten zu reagieren. Tagsüber reichen oft wenige Minuten Vorwarnzeit per Telefon, z.B. durch einen kurzen Anruf gleich nach dem Ausschalten des Motors, zu Randstunden sind aber manchmal längere Fristen nötig und bei Hochbetrieb kann es zu kleinen Verzögerungen kommen. Für diese Gegebenheiten bitten wir um Verständnis.

Wir verstehen die Frustrationen, die bei auswärtigen Piloten aufkommen müssen, wenn sie sich diesen absonderlichen Regelungen ausgesetzt sehen; uns geht es gleich. Ob in Zukunft vielleicht einmal eine praxistauglichere Lösung von den Behörden implementiert wird, steht in den Sternen.

Einige Piloten lassen unser Personal ihren Frust leider manchmal spüren, aber glücklicherweise haben die meisten Piloten Verständnis für die undankbare Aufgabe, die unsere Handling-Männer täglich erfüllen um den GA-Betrieb in Zürich zu unterstützen. Dafür möchten wir uns bei allen Piloten herzlich bedanken. Wir würden uns jedenfalls freuen, wenn Zürich weiterhin von den Piloten der GA aus ganz Europa angeflogen würde.

Mit freundlichen Grüssen
René Schaad
Quästor und Mitglied des Vorstands der MFGZ

PS: Hier noch drei kleine inhaltliche Korrekturen Ihrer Recherche: A) MFGZ-Mitglieder, die auf MFGZ-Flugzeugen fliegen, bezahlen keine Handling-Gebühr, bzw. diese Gebühr ist Teil des Service-Packets, dass im Mietpreis der MFGZ-Flugzeuge inbegriffen ist. B) Es haben fast alle MFGZ-Piloten einen Vorfeld-Sicherheitsausweis beantragt und erhalten. Damit können sie sich bei Abflügen auf MFGZ-Flugzeugen "selbst handlen", benötigen also keinen Handling-Mann, und können sich damit bei Abflügen auch frei auf dem Vorfeld bewegen. C) Die Schweiz ist zwar nicht Mitglied der EU, sie ist jedoch Mitglied aller europäischen Behörden der Fliegerei (JAA, EASA, etc.) und neu auch Teil des Schengen-Raums.
19. Mai 2009: Von Dirk Beerbohm an Peter Schneider
Hallo Herr Brill,

diese Form von Handling ist wahrscheinlich nur eine Steigerung von, dem
was es sonst wo schon gibt - nur hier wird für das Kabarett Eintritt bezahlt.

Als wir vor ein paar Jahren nach Samedan geflogen sind, haben wir uns bewusst
für Friedrichshafen als Grenzflughafen entschieden und nicht für Egelsbach.
Transport mit dem Bus, Flugplan aufgeben, Zoll und Grenzkontrolle alles ganz
easy und vor allem kostenfrei. Aber die Sicherheitskontrolle war dann der
Gipfel des täglichen Sicherheits-Klamauks. Der betreffende Pilot musste seine
Lizenz vorzeigen und durfte "unkontrolliert" durch die Sicherheitskontrolle und
zwar auch mit Taschenmesser, etc.. Der angebliche Passagier wurde streng gefilzt
und musste seine "bemängelten" Items dem Piloten geben. Schliesslich sei man
nur eine Passagierkontrolle und nicht für Piloten zuständig. Der Hinweis,
wir würden aber Multi-Crew fliegen zog nicht - soviel wussten sie schon, dass
D-K oder D-E nicht unter Multi-Crew fällt. Und wer nun glaubt, dass diess
ein einmaliges Erlebnis war - Fehlanzeige. Auf dem Rückflug ist uns exakt
selbiges wieder passiert. Ich fühle mich heute schon ein wenig schuldig, für
diese bis dahin einmalige Spitzenleistung dt. Satire nichts zahlen zu müssen.
Eine freiwillige Spende wäre ja höchstwahrscheinlich als Bestechung einer
Amtsberson gewertet worden.

MfG

D. Beerbohm
21. Mai 2009: Von B. S.chnappinger an Mathias Göschl
Follow me Wagen? Dass die sich dabei nicht richtig blöd fühlen? Oder denken die, dass sie wirklich wichtig sind?
24. Mai 2009: Von Mathias Göschl an B. S.chnappinger
ich denke letzteres, war ja schliesslich das Leserflugzeug und da kann man schon mal celebrity status beansprochen ;-).
27. Mai 2009: Von Norbert Brestel an Jan Brill
Inzwischen haben die meisten Mitglieder der MFGZ einen Ausweis (erst war der mal - wohl fälschlicherweise - gratis, nun kostet er 50 Franken und ist ein paar Jahre gültig). Damit kann man nun zum Flugzeug, aber nicht zurück. Den Ausweis bekommt man mit reiner Weste (also ohne Strafregister, muss auf ein Büro, Photo etc.).

In Genf gelten an sich die gleichen Reglen, nur hat man dort noch keine Lösung für "die Kleinen", die RUAG z.B. müsste eigentlich 350 Franken verlangen, findet das aber auch seltsam. Man sucht eine praktikable Lösung. In jedem Fall gut ist eine Signalweste. Die kann man dann gleich auch für die Panne auf der Autobahn benutzen. Ich lasse sie im Flugzeug gleich an und nehme sie auch zunehmend mit ins Büro dfamit niemand in mich hereinläuft.
28. Mai 2009: Von Niklas Weyer an Jan Brill
Sehr geehrter Herr Brill,
daß dieser Artikel erst jetzt kommt, überrascht mich ein wenig - vielleicht sollte ich doch mehr berichten von meinen Reisen.

Letztes Jahr war ich der erste Pilot nach Einführung der neuen Handling-Vorschrift. Dementsprechend lief es sehr chaotisch und keiner wusste genau Bescheid. Wichtig ist, daß man von vornherein einen Handling Agent - in dem Fall natürlich die Motorfluggruppe - angibt, ansonsten landet man bei der Jet Aviation, die dafür über 200SFr verlangt. Ich war letztes Jahr mit 50SFR dabei - wurden die Preise gesenkt? Die Kollegen waren sehr freundlich und hilfsbereit, auch sie waren über die Situation nicht glücklich, haben aber mit ihrem Angebot anderen Piloten helfen wollen, was ich gut und richtig finde.

Ähnlich sieht es auf holländischen Flughäfen aus. Als ich vor 2 Jahren nach Rotterdam flog, nichtsahnend, wurde ich vom Follow-Me sofort auf die gerade neu eingeweihte GA-Fläche abgestellt. Das war zugleich die Fläche der KLM Geneeral Aviation, die für einen freundlichen Empfang 250 Euro von mir verlangte. Auch hier ist unbedingt darauf zu achten, daß man sich vorab erkundigt, um nicht im Anschluß draufzuzahlen.

Die Handling Fee scheint immer mehr um sich zu greifen - in Luxembourg kassiert die Luxair, wenngleich noch human. In Brüssel fällt es aufgrund der exorbitant hohen Landegebühr kaum noch auf.

Fazit: Es sollte ein engerer Erfahrungsaustausch stattfinden unter den Piloten.
Mit besten Grüßen vom Ammersee, Niklas Weyer
2. Juni 2009: Von Gustav HOLDOSI an Jan Brill
Sehr geehrter Hr. BRILL,

Ihre Frage nach den Erfahrungen von Piloten auf Flughäfen anhand der aktuellen Tarifordnung in Wien (LOWW):

Zivilflugplatz-###-MYBR-###Benützungsbedingungen
II. TEIL
Tarifordnung des FLUGHAFEN WIEN SCHWECHAT
gültig ab 1. Jänner 20093. ALLGEMEINE LUFTFAHRT

3.1. Landetarif
3.1.1. Allgemeines
Für die Benützung der für die Landung vorhandenen Anlagen und Einrichtungen (einschließlich Befeuerungsanlage), für die Benützung der Abstellflächen innerhalb der parktariffreien Zeit, für das Ein- und Auswinken des LFZ, sowie für die allgemein zur Verfügung stehenden Frachteinrichtungen ist ein Tarif zu entrichten.

Der grundsätzliche Anspruch des Zivilflugplatzhalters auf diesen Tarif entsteht mit der Bodenberührung des LFZ auf dem Flughafen Wien - Schwechat. Trainingsflüge, die den Betrieb
von Befeuerungsanlagen erfordern, sind - auch wenn keine Landung am Flughafen Wien - Schwechat erfolgt - gebührenpflichtig.

Für die Feststellung der unter Ziffer 3.1.2. angeführten Bemessungsgrundlage hat der Flugdurchführende oder Luftfahrzeughalter oder das Luftverkehrsunternehmen oder der
Eigentümer des LFZ dem Zivilflugplatzhalter angemessene Unterlagen zur Verfügung zu stellen.

3.1.2. Bemessungsgrundlagen und Sätze
Die Bemessungsgrundlage für den zu entrichtenden Landetarif unterteilt sich wie folgt:
Das MTOW des LFZ wird auf die nächsten vollen 1.000 kg gerundet.(z.B. 4.001 kg = 5.000 kg/5 to)

a) Für Luftfahrzeuge in der Allgemeinen Luftfahrt, die am Vorfeld des General Aviation Center (GAC) abgestellt bzw. abgefertigt werden, kommt folgender Landetarif zur Anwendung:
MTOW (z.B. 7.001 kg = 8 t) MTOW-Gruppe(je angefangene Tonne)
fixer Tarif-Teil je Landung variabler Tarif-Teil je Tonne MTOW*)
bis 1 to MTOW € 27,40
über 1 to bis 2 to MTOW € 36,56
über 2 to bis 3 to MTOW € 45,73
über 3 to bis 4 to MTOW € 54,79
über 4 to bis 10 to MTOW € 74,48 € 7,17
über 10 to bis 15 to MTOW € 111,74 € 7,17
über 15 to bis 25 to MTOW € 217,34 € 7,17
Über 25 to MTOW € 361,29 € 7,46
*) bezieht sich auf das GESAMT-MTOW des Luftfahrzeuges

b) Spitzenstunden-Zuschlag:
Für Luftfahrzeuge der Allgemeinen Luftfahrt bis 15 t MTOW wird unter Pkt.3.1.2.a) zum zutreffenden Landetarif in der Lande - Zeit („Block on“) von:
08.00 bis 10.00 Uhr loc., von 11.00 bis 13.30 Uhr loc., von 15.00 bis 17.00 Uhr loc. u. von
17.30 bis 20.00 Uhr loc.
ein Zuschlag von 30 % eingehoben.

3.2. Fluggasttarif
3.2.1. Allgemeines
Für die Benützung der Fluggastabfertigungsgebäude einschließlich ihrer Einrichtungen durch abfliegende Fluggäste sowie für die Umsetzung umweltpolitischer Maßnahmen ist ein Tarif zu entrichten.
Der grundsätzliche Anspruch des Zivilflugplatzhalters auf diesen Tarif entsteht mit der Annahme des Fluggastes zum Transport.
Für die Feststellung der unter Ziffer 3.2.2 angeführten Bemessungsgrundlage hat der Flugdurchführende oder der Luftfahrzeughalter oder das Luftverkehrsunternehmen oder
Eigentümer des LFZ dem Zivilflugplatzhalter angemessene Unterlagen zu Verfügung zu stellen.

3.2.2. Bemessungsgrundlagen und Sätze
Die Bemessungsgrundlage für den zu entrichtenden Fluggasttarif bildet die Anzahl der abfliegenden Fluggäste (Ausnahmen siehe Ziffer 2.2.2.).
Für Fluggäste, die das General Aviation Center (GAC)
benützen, beträgt der Tarif pro Fluggast € 8,85
in Verbindung mit dem PRM – Tarif (siehe Pkt. 3.6.) somit € 9,19

3.3. Parktarif
3.3.1. Allgemeines
Für die Benützung einer Abstellfläche des Zivilflugplatzhalters durch ein LFZ ist ein Tarif zu
entrichten.
Die Forderung des Zivilflugplatzhalters auf diesen Tarif entsteht mit jeder erfolgten Abstellung oder mit dem jeweiligen Beginn des Transportes des LFZ zur Abstellfläche.

3.3.2. Bemessungsgrundlagen und Sätze
Der Tarif beträgt nach Ablauf der parktariffreien Zeit (= 4 Stunden) für je angefangene 24 Stunden (berechnet mit Beginn der effektiven Blockzeit):

PARKTARIF für LFZ mit einem Höchstabfluggewicht (MTOW)in % des jeweils zutreffenden Landetarifes
###-MYBR-###Monats-Pauschale
bis 4.000 kg 30 % = 1 Tagsatz
über 4.000 kg bis 10.000 kg 28 % = 1 Tagsatz
über 10.000 kg bis 15.000 kg 23 % = 1 Tagsatz
über 15.000 kg bis 25.000 kg 16 % = 1 Tagsatz
Über 25.000 kg 12 % = 1 Tagsatz
jeweils 20 Tagsätze

Für das Parken über einen längeren Zeitraum am GAC-Vorfeld wird ein MONATSPAUSCHALE im Ausmaß von 20 Tagsätzen eingehoben. Für diesen Fall ist mit VAH (Vienna Aircraft
Handling GesmbH) ein gesonderter Abstellvertrag abzuschließen.
------------------------------------------------

Im gegenständlichen Fall werden in LOWW für das Hinbringen zum Flugzeug oder retour zwangsweise unnötige Gebühren verrechnet(!), obwohl man das Fahrzeug gar nicht braucht und auch zu Fuß die wenigen Meter auch gehen könnte! In Zusammenschau von Landegebühren, Rush-Hour-Zuschlag, Anfluggebühren, Abfertigungsgebühren etc. ist dieser Flughafen für den Normalpiloten/-verbraucher nicht mehr leistbar!
Fakt ist, dass nach der Sicherheitskontrolle kein erhöhtes Risiko für die Luftfahrt besteht und daher diese Maßnahme nicht erforderlich wäre.

Es ist schon immer ein Anliegen der großen Flughafenbetreiber gewesen die General Aviation eher auszusperren oder abzuzocken! Lieber ein Großflugzeug mehr abkassieren als den GA-Kleinkram, der nur behindert, so mein Eindruck!
Diese Tendenz kann man in Europa immer mehr feststellen - und wer bis jetzt noch nicht abzockt lernt es mit Sicherheit noch von den Anderen!

Es ist letztlich keine Frage der Sicherheit - sondern des Profits! Alles unter dem Deckmantel der Bush-Hysterie nach 09/11! Man hat also folgerichtig die Security als Beschäftigungsmotor und weitere Einnahmequelle entwickelt.

Ich wünsche Ihnen für Ihren Tatsachen-Report viel Erfolg und hoffe, dass Sie vielleicht einiges in dieser Hinsicht zum Positiven bewegen können!

Liebe Grüße
Gustav Z. HOLDOSI
MOTORFLUGUNION KLOSTERNEUBURG
FTO A-117
www.motorflugunion.at
12. Juni 2009: Von Michael Höck an Gustav HOLDOSI
Gerade in EBAW gewesen:
Zwangsbegleitung kommt auch hier, laut Aussage des netten Herren der die Gebühren kassiert, werden es 10€ werden.

In EHBK ebenfalls Zwangshandling, seit August 2008. Schlappe 338€ für zwei 500m Busfahrten. Plus Landing und Paxgebühren fats so teuer wie Frankfurt.

(Flieger: C680, MTOW 13722kg)

Mankönnt ins Essen brechen. Noch 22 Jahre bis zur Rente. I´m counting.
12. Juni 2009: Von  an Michael Höck
Was, über 300 Euro für Maastricht nur für das Handling? Das ist doch ein Provinzflughafen. Bin ja mal gespannt, wann das in Egelsbach kommt...
13. Juni 2009: Von  an 
sag ich doch....der herr weinzierl vom BUND hat es ja klar ausgedrückt:

austrocknung der allgemeinen luftfahrt

noch fragen - kienzle???

mfg
ingo fuhrmeister
13. Juni 2009: Von Max Sutter an 
Das ist eine tödliche Mischung für die AL, welche da auf großen und mittleren Flughäfen zusammengebraut wird:

1) Gebühren, als ob man Mitbesitzer am Flugplatz werden sollte

2) Zeitverluste durch unsinnige, angeblich durch Sicherheit erforderliche Vorfeldregelungen, welche den Zeitvorteil der GA pulverisieren.

3) Unsinnige Beschränkungen der absoluten Zahl der Flugbewegungen, welche dem Belastungsunterschied für die Umwelt, ob ein für Langstrecke gefüllter Jumbo kerosinschwanger die Erdenschwere verlässt, oder ob eine Kingair nach dem Start rassig in die Höhe entschwindet, überhaupt keine Rechnung tragen.

Der Unternehmer aus Donaueschingen, welcher in der City Nord in Hamburg einen Termin wahrnehmen muss, wird nur dann den Privatflieger nach EDDH nehmen, wenn sich die Zeitersparnis und der Flexibilitätsvorteil auch rechnen. Wenn er aber trotz fast leerem Verkehrsflughafen nach Lübeck oder Kiel ausweichen muss, macht natürlich die Privatmaschine keinen Sinn mehr.

Kastrup hat vor über 30 Jahren angefangen mit den mondpreisartigen Gebühren und dürfte inzwischen unbezahlbar geworden sein. Aber im Moment scheint jeder Provinzflughafen bestrebt, die gierigen Dänen noch zu toppen. Wie wär's, wenn man die Saläre und Erfolgsboni für Aufsichtsrat und Flughafengeschäftsführung an Anzahlen von Landungen je Gewichtsklasse koppeln würde, statt an die Anzahl der (Billigstflug-) Passagiere? Wetten, dass denen sofort wieder ein paar GA-freundlichere Regelungen einfallen würden! Falsche Anreize führen nun mal zu falschen Entwicklungen, das hat schon die Bankenkrise gezeigt.
14. Juni 2009: Von  an Max Sutter
und was wird daraus gelernt?

wie immer nichts!

aber in andren branchen gibt es analoge probleme...

mfg
ingo fuhrmeister
15. Juni 2009: Von Juergen Baumgart an 
Doch,man lernt was draus :

Man meidet halt wenn man kann einfach solche Plätze.
Habe meinen (damals PPL-A) 1991 in EDDS gemacht. Auf meinem Heimatflugplätzchen 15-20 Flugminuten südlich davon kamen früher so ab und an mal Passagiere, die auch mal gerne dorthin wollten.
Nennt man heutzutage solchen Leuten die Höhe der mittlerweile anfallenden Flug-/ Abfertigungskosten klemmt jeder ab. Und zur Schulung/Ausbildung werden halt jetzt auch andere Plätze angeflogen.

Klar, bei den Zuwachsraten der jüngeren Zeit konnte man es sich leisten, die GA-Flieger auf diese Weise zu vergraulen. Jetzt nimmt's aber gewaltig ab, und so hat man weniger von den Großen und die Kleinen sind jetzt auch weg. Na,, merkt jemand was ?

Ausserdem gehört das anscheinend halt auch zum ?deutschen? Kastendenken : Ober will halt gern Unter zeigen wer Ober ist... soll’s ja auch unter uns Fliegern geben... fällt mir ein Besuch beim Amateurflugzeugtreffen in Metz vor einigen Jahren ein: hättet ihr mal hören sollen, was ich für einen Anpfiff kassiert habe, als ich aus Versehen den Vorplatz des Jetpiloten-Zeltes tangiert habe..
15. Juni 2009: Von Max Sutter an Juergen Baumgart
Man meidet halt wenn man kann einfach solche Plätze.

Wenn alles so einfach wäre ... Was für die Freizeitfliegerei in der Regel kein Problem darstellt, wird für die GA in Form der Geschäftsfliegerei schon zum fatalen Hindernis. Auch wenn eben, als Beispiel, die B200 ihren Standort in Donaueschingen hat, kann deren mögliches Ziel eine Großstadt sein, und genau an diesen Flughäfen ziert man sich immer mehr oder lässt einfach die Gebührenschraube ins Unendliche drehen.

Solange es im Perimeter einer Großstadt neben dem internationalen Flughafen noch einen oder gar mehrere leistungsfähige GA-Plätze (Beispiele Düsseldorf, Köln, Frankfurt am Main) hat, ist es ja noch ok. Aber wenn diese mit einer destruktiven Wut sondergleichen so systematisch abgebaut und verhindert werden wie in München oder Zürich, und gleichzeitig am übrig bleibenden Großflughafen durch Gebühren, Vorfeldschikanen und restriktive Slots den Durchhaltewilligen das Leben vermiest wird, geht es langfristig der GA an den Kragen. Da darf man sich nichts vormachen. Denn wenn man nach München muss, will man meistens nicht nach Augsburg, sowenig wie der, welcher nach Zürich möchte, sich mit Birrfeld als Alternative zufrieden geben kann.
15. Juni 2009: Von Florian Guthardt an Max Sutter
Nun ja, denke das Mandatory Handling und die hohen Gebühren sind hauptsächlich für die kleineren GA Flieger schlimm! Wer mit einer Turboprop fliegt der wird die paar Euro Handling auch noch verschmerzen können. Klar dass man sich ärgert weil man für viel unsinniges Geld wenig in Return bekommt.

Zum Thema München: Für die GA unter 2t ist München eine Katastrophe, über 2t problemlos, eine Landung in Muc bis 5,7t kostet gerade mal 100€ und Handling ist nicht required.... Da kosten manche kleinen Provinzflughafen mehr!

Slotprobleme hatte ich bisher eigentlich keine weder in ZHR noch in MUC und ich fliege beide Airports mehrmals pro Woche an! Slotprobleme gibt es oft in Norditalien (z.B. Florenz) und an hot spots wie Cannes Nizza oder St Tropez....
15. Juni 2009: Von Juergen Baumgart an Max Sutter
...klar,das mit dem Business verstehe ich...als Freizeitflieger hat man's da natürlich schon einfacher.

Ich werd den Eindruck nicht los, daß uns hier halt tatsächlich ein paar Leute zeigen wollen, wer hier von den Größten die Allergrößten sind... funktionieren tut's ja scheinbar denn:
was kann man noch dagegen machen?
Helfen würde den "Kleinen" irgendwann wahrscheinlich nur noch so eine Art Unterstützungsstreik wie neulich in EDDS wo die Leute (ich glaub Flugsicherung war's) aus Sympathie zu den Vorfeldarbeitern die Arbeit zeitweise niederlegten.
Ich glaub langsam, erst wenn's den "Allergrößten" irgendwie im Geldbeutel wehtut, bewegt sich noch was. Im Guten und im Konsens brauch man's so langsam eher wohl nicht mehr versuchen
Was Besseres fällt mir im Moment dazu auch nicht ein.

Ob Segelflug, Reiseflug, GA-Business-Fliegerei..
mir scheint, die besten Zeiten sind für "Kleinen" langsam vorbei. Ich hatte jetzt im Nachhinein gesehen das Glück, noch den Ausklang der "Guten Zeiten" so ca. 1985 bis 2000 in fast allen dieser Kategorien geniessen zu können.
Wellenfliegen bis in große Höhen ohne Transponderzwang in S-Frankreich. Segelfliegen in Aosta ohne dämliche Sicherheitsschleuse (die man dann in späteren Jahren zur Versorgung seines Segelflugzeugs nur noch mit freundlicher Genehmigung eines Sicherheitsmenschen 1x am Tag mit dem Kfz passieren durfte). ZÜP gab's noch nicht, der Fliegerarzt kostete nur einen kleinen angemessenen Betrag..., Hängerführerschein brauchte man noch nicht...PPL-A konnte man noch zu erschwinglichen Preisen schnell und zügig im (Jugend)Lager erwerben... usw. usw.... Davon kann ja die jetzige Generation nur noch träumen , gell?
15. Juni 2009: Von  an Juergen Baumgart
Ich denke da ähnlich. Die schönen Zeiten der GA sind leider fast vorbei. Das waren noch Zeiten, wo man einfach nachts auf der Bahn stand und Gas gab, der AIS-Mensch den Flugplan sofort "scharf" machte, der Sprit rund 1 Euro kostete, Sylt noch keine Anflufgebühr unter 2 Tonnen hatte, die PA28 für 90 Euro die Stunde zu chartern war. Alles vorbei...

Statt dessen, Nachflugverbot für private Flüge von kleinen Plätzen, AIS hat Probleme einen Flugplan mit 2 Stunden Vorlauf "scharf" zu bekommen, Sprit bei 2,10 Euro und steigend, Sylt sauteuer, PA 28 für 180 Euro.

Wollen wir nicht jammern. Wir waren zumindest dabei...

Wolff Ehrhardt
15. Juni 2009: Von Florian Guthardt an 
Na ja so schwarz malen würde ich jetzt auch nicht!

PA28 gibts im Verein immer noch für 90€ die Stunde, die paar Euro Anfluggebühr wird man auch überleben....

Ich denke einfach dass die GA in Deutschland nicht läuft weil sich eben keiner mehr dafür interessiert!

Jeder der sich nen Porsche Boxster als Zweitwagen zulegt der könnte stattdessen Katana fleigen, jeder mit nem 911er locker einen Reiseviersitzer.... aber man fährt halt lieber Sportwagen oder gibts sein Geld für andere Dinge aus, sonst gäb es genug aktive Piloten und Flugzeuge in D!
16. Juni 2009: Von Andreas Müller an Florian Guthardt
Sehr guter Beitrag - trifft den Nagel auf den Kopf.

München ist die einzige Stadt weltweit, deren Bedarf nur mit 3 (!!) Porsche-Zentren gedeckt werden kann. Das Desinteresse an der GA liegt bestimmt nicht am Geld - zumindest nicht in München. Als ich allerdings während der PPL-A-Schulung Freunden Kostproben des erforderlichen Curriculums präsentiert hab war das Anfangs vorhandene Interesse rasch erloschen. Boxter fahren und Golf spielen sind halt schnell erlernbar und brauchen keine amtliche Prüfung.

Es liegt sicher nicht am Geld und auch nicht am Interesse - denn interessierte und begeisterte Mitflieger finde ich immer. Aber es mangelt an ein gutes Stück weit am Beharrungsvermögen und der Frustrationstoleranz einer ganzen Generation (20 - 35 Jahre), sich Vergnügungen und Fertigkeiten zu erschliessen, die Anstrengung außerhalb der Karriere erfordern... Und das wir heute bei jeder Gelegenheit abkassiert werden (Handling, Sprit, Gebühren, Formalitäten) ist doch in allen Lebensbereichen üblich.

Justmy5cents...

Happy Landings
16. Juni 2009: Von Max Sutter an Juergen Baumgart
@Jürgen Baumgart

Davon kann ja die jetzige Generation nur noch träumen

Nun, wenn wir schon bei der Nostalgie sind:

Die goldenen Zeiten,

... als es beim Firmenfliegerclub von Lockheed Georgia eine C172 für 8 USD die Stunde gab, nass, versteht sich

... als die meisten Verkehrsflughäfen noch ein funkfreies Anflugverfahren veröffentlicht hatten, zwar an einigen per PPR über Telefon vor dem Abflug, und wenn nicht, war es auch kein Drama

... als EDFE noch EDRE hieß, die elf(-hundert Fuß) für die Platzrundenhöhe gleich der Mehrwertsteuer war und man von Egelsbach aus mal so kurz eine Trainingslandung auf EDDF machen konnte, sogar mit bezahlbarer Landegebühr und Lotsen, die einem mit freundlicher Stimme das Gefühl gaben, geschätzt zu sein. Vorausgesetzt, man hat nicht gerade als Einteilungsdussel den Verkehr der dicken Vögel behindert,

... als Piper und Cessna zusammen fast zweitausend Flieger pro Monat aus ihren Hallen gedreht haben,

... als mit Franz Josef aus Bayern ein profilierter Politiker noch getraute, sich für die Sache der AL in die Bresche zu werfen,

... als in den Spezifikationen der Cadillacs und Chevy Imps die Spannweiten der Heckflossen mit angegeben wurden, und die Innengeräusche einzig durch das Ticken der Uhr und das Rauschen des Benzins in den Kraftstoffleitungen verursacht wurden,

diese Zeiten kommen wohl nimmer mehr. Sie haben recht, es ist schön, dabei gewesen zu sein.
16. Juni 2009: Von Hubert Eckl an Andreas Müller
Guten Tag,

tut mir leid Leute, aber so einen Schmarrn habe ich schon lange nimmer gelesen! Der Unterschied zwischen dem Spielzeug Porsche und einem Flugzeug ist schlechterdings die Verfügbarkeit und die Wetterunabhängigkeit. Wäre es mit einer Katana oder Dimona oder Cirrus so easy jederzeit von a nach b zu kommen, wären die Zahlen anders. Fliegt doch mal nach Skandinavien, da lässt spätestens am Ostseestrand der Porsche die Schlappen hängen. Das - und nur das - macht Sinn, aber dann? Man kommt an im no-where.
Wir fliegen viel nach Skandinavien und geben oft mehr fürs Taxi zum nächsten Ort aus als für Benzin.
Beim Fliegen bleibt der Weg das Ziel. Unsere Fliegerei hat zu 90% nix mit Transport zu tun. Wer das Gegenteil behauptet lügt sich einen in die Tasche.
16. Juni 2009: Von Hubert Eckl an Andreas Müller
Beitrag vom Autor gelöscht
16. Juni 2009: Von Hubert Eckl an Andreas Müller
Guten Tag,

tut mir leid Leute, aber so einen Schmarrn habe ich schon lange nimmer gelesen! Der Unterschied zwischen dem Spielzeug Porsche und einem Flugzeug ist schlechterdings die Verfügbarkeit und die Wetterunabhängigkeit. Wäre es mit einer Katana oder Dimona oder Cirrus so easy jederzeit von a nach b zu kommen, wären die Zahlen anders. Fliegt doch mal nach Skandinavien, da lässt spätestens am Ostseestrand der Porsche die Schlappen hängen. Das - und nur das - macht Sinn, aber dann? Man kommt an im no-where.
Wir fliegen viel nach Skandinavien und geben oft mehr fürs Taxi zum nächsten Ort aus als für Benzin.
Beim Fliegen bleibt der Weg das Ziel. Unsere Fliegerei hat zu 90% nix mit Transport zu tun. Wer das Gegenteil behauptet lügt sich einen in die Tasche.

achselzuckend polarius
16. Juni 2009: Von  an Hubert Eckl
Abgesehen davon ist ein Porsche Boxter unter dem Strich im Unterhalt billiger als die meisten Flieger und täglich als Gebrauchsgegenstand einsetzbar. Wenn man im Jahr ca. 40 Stunden fliegt und einen Charterpreis von ca. 150 Euro ansetzt, sind das alleine Eur 6000 nur für die Flugstunden, dann noch der Weg von und zu dem Flughafen, Lande- und Anfluggebühren usw. Ein Auto braucht man sowieso.

Porsche Boxter fahren ist billiger als Fliegen, auch wenn das keiner wirklich wahr haben will, aber es so. Und einen Porsche kann ich als Dienst- oder Firmenwagen abschreiben, einen Flieger fast nie.

Was noch dazu kommt, hat ein andere weiter oben gesagt. Den jungen Menschen fehlt der Biss, fliegen zu lernen. Der Erfolg (der PPL) stellt sich erst recht spät ein. Ich werde immer wieder gefragt, wenn ich vom Fliegen rede, das man da doch Mindeststunden nachweisen muss, ist das nicht teuer usw. Wenn jemand schon so denkt, lernt der mit Sicherheit nie fliegen.

Fliegen ist nun mal dumm, gefährlich und teuer. ;-)
16. Juni 2009: Von Florian Guthardt an 
Die rede war von nem Boxster als Zweitwagen!
Also unterstellt man hat nen Auto und nimmt den Porsche zum spass dazu!

Wenn man den Wertverlust etc. betrachte Wette ich dass eine gebrauchte Katana über 8 Jahre bei "vergleichbarer" Nutzung (70-100h vs. 15000km p.a) kaum mehr kostet.

Ich bleibe dabei: Am Geld liegt es nicht dass in der GA momentan nicht so viel geht, das hat was mit mangelndem Interesse oder Durchhaltevermögen zu tun!

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