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22. Dezember 2004 Jan Brill

Infrastruktur: Altenburg Nobitz


Der Weihnachts-Witz: Altenburg für den IFR-Verkehr geschlossen!

EDAC APT 2004120954AV01 C1591/04 04 17DEC1548/05 17MAR1548 EST IFR-DEP AND IFR-ARR NOT PERMITTED. Was sich hinter diesen dürren Zeilen eines von der DFS herausgegebenen NOTAMs verbirgt, muss man wohl als den Großen Weihnachtswitz der Luftfahrt 2004 bezeichnen. Es handelt sich dabei um den jüngsten Streich in der unendlichen Skandalgeschichte eines ostdeutschen Subventionsgrabes mit Luftfahrtcharakter.

Wir erinnern uns. Altenburg, EDAC ist ein vom Land Thüringen mit 40 Millionen Euro hervorragend ausgebauter Flugplatz südlich von Erfurt. Eine gute Verkehrsanlage, die zwar milde ausgedrückt „vergleichsweise abgelegen“ positioniert ist, aber dennoch für zahlreiche Betriebe im Umland mittels Allgemeiner Luftfahrt wichtige Dienste leistet. Drei Instrumentenanflugverfahren inklusive einem ILS stehen zur Verfügung, der Flugplatz hat ausreichende Stellflächen und recht freundliche und hilfsbereite Mitarbeiter.

Auch wir nutzten diese Anlage, beispielsweise als Veranstaltungsort für unser Seminar „Lernen Sie Diesel“, das wir im September zusammen mit TAE im sächsischen Lichtenstein anboten. Soweit eigentlich eine Erfolgsgeschichte – wäre nicht dieser Flugplatz, wie so viele kleine und mittlere Verkehrsanlagen in Deutschland auch, vom so genannten Airline-Fieber (Ryanitis) befallen. Eine Krankheit, die wenn sie einmal chronisch zum Ausbruch kommt, in der Regel wirtschaftlich tödlich verläuft.

Aus unerfindlichen Gründen hat es sich die Geschäftsleitung der in öffentlicher Hand befindlichen Trägergesellschaft mbH um den inzwischen bundesweit als Wolfram „Ahnungslos“ (vgl. ZDF Frontal vom 12.10.2004) bekannten Wolfram Schlegel in den Kopf gesetzt, EDAC – nur wenige Flugminuten von Erfurt entfernt – zu einem „Airline-Flughafen“ auszubauen. Wirtschaftlich, politisch und finanziell ein absoluter Wahnsinn, der nur ein einziges Ziel haben kann: die von Arbeitslosigkeit und Strukturproblemen geplagte Bevölkerung im Raum Altenburg wenigstens durch hochgradig subventionierte Ferientickets nach London bei Laune zu halten.

Mit Ryanair ging es den wackeren Flugplatzunternehmern wie vielen Flugplätzen in Deutschland: Das „große Flieger“ nicht gleich „großes Geld“ sind, ist eine Lektion, die Airline-Boss O’Leary häufiger austeilt. Knallharte Bedingungen diktierte der Ire den Thüringern für die Aufnahme des Linienbetriebes in EDAC. Die Folge: Presseberichten nach stehen jährlichen Kosten von rund 3 Millionen Euro ein Jahresumsatz von knapp 350.000 Euro gegenüber. Man verbrennt also Geld und dies recht nachhaltig. Woher der Rest kommt? Aus der öffentlichen Hand. Subventionen, die hier in schlimmster Schornstein-Manier nicht etwa in langfristige Verkehrsprojekte gesteckt werden, sondern lediglich einen komplett defizitären und unsinnigen Linienflugbetrieb am Leben erhalten.

Die Dilettantensaga

Flankiert wird dieser politische Skandal von einem geradezu ungeheuren Dilettantismus in der flugbetrieblichen Umsetzung. Da war im Frühjahr diesen Jahres jenes unsägliche ED(R), mit dem man vergeblich versuchte, die Forderungen des §22a LuftVO nach einem kontrollierten Luftraum für regelmäßigen Linienflugbetrieb zu erfüllen. Wir berichteten über diese internationale Lachnummer. Dann sollte Altenburg einen Kontrollturm bekommen. Teuer, unnötig und komplett durchgeknallt für einen Flugplatz, auf dem man tagsüber gefahrlos auf der Landebahn Fußball spielen kann. Natürlich bekam Altenburg – gegen alle Vernunft und internationale Luftfahrt-Praxis - den Kontrollturm, der mit ernormen Personal- und Fachaufsichtskosten weiter auf die ohnehin schon miese Bilanz schlägt. Einen Luftraum E(HX) bis zum Boden, der zu einem Bruchteil der Kosten die gleichen flugbetrieblichen Anforderungen erfüllt hätte? Nicht doch – ist doch nur Steuergeld, das hier der DFS in den Rachen geworfen wird.

Nun ist das neueste Kapitel in der Dilettantensaga amtlich. Mit dem NOTAM vom 17.12. ist Altenburg für den IFR-Verkehr geschlossen! Das bedeutet: Aus die Maus, für den Linienflugverkehr. Damit ist EDAC unseres Wissens nach der einzige reine VFR-Flugplatz in Deutschland, der über einen eigenen Kontrollturm verfügt. Glückwunsch Herr Schlegel - gut gemacht!
Jetzt darf die Betreibergesellschaft von EDAC die Passagiere der Ryanair auf eigene Kosten von Altenburg per Bus nach Erfurt fahren. Vom Flugplatzunternehmer zum Busfahrer.

Listige Bäume, die das Wachsen einfach nicht lassen können

Woher die plötzliche Wendung? Im Landschaftsschutzgebiet um den Altenburger Flugplatz haben sich ein paar Bäume – listig und komplett artuntypisch – einfach über die Vorgaben der DFS für maximale Hindernishöhen hinweggesetzt und sind tatsächlich gewachsen! Na so was! Eine komplett unvorhersehbare Entwicklung, denn weltweit ist EDAC sicher der einzige Flugplatz, der es mit Bäumen im Umland zu tun hat.
Es ist ein Lehrstück aus der blockierten Republik: Das Landgericht Bautzen hatte das Fällverbot für besagte Bäume noch im November (das ist der gleiche Monat in dem die besagte und teure Kontrollzone eingerichtet wurde) bestätigt.
Man kann jetzt lange über die Symbolhaftigkeit dieses Treppenwitzes grübeln. Sicher werden die Einzelheiten im nächsten Rechnungshofbericht nachzulesen sein.

Fest steht aber, dass hier eine brauchbare Verkehrsanlage geradezu grotesk abgewirtschaftet wurde. Anstatt sich um die Basics, um die Geschäftsgrundlage (IFR-Verfahren) und die vorhandenen Kunden (Allgemeine Luftfahrt) zu kümmern und sich auf dieser Grundlage zu entwickeln, wurde wirklich mit aller Gewalt und gegen alle Vernunft und Kritik, auch von diesem Magazin, an dem unerfüllbaren Traum vom Airline-Flughafen Altenburg Nobitz festgehalten. Der Betreibergesellschaft wurden enorme Fixkosten in Form eines Kontrollturms aufgebürdet, die Einnahmenseite katastrophal vernachlässigt.

Das Ergebnis: EDAC ist an Weihnachten 2004 sehr viel weniger nutzbringend für die Allgemeine Luftfahrt als noch an Weihnachten 2003, da es keine zugelassenen Instrumentenanflugverfahren mehr gibt. Dafür aber viel, viel teurer!

Es ist hohe Zeit, dass Schlegel und seine Kumpanen sich aus der Geschäftsleitung der Träger-GmbH in den subventions-finanzierten Ruhestand zurückziehen, und an der Spitze des Unternehmens Platz machen für Personen, die etwas vom Geschäft der Luftfahrt in Deutschland verstehen.
Motivierte und freundliche Mitarbeiter vor Ort hat Altenburg nämlich durchaus, das wissen wir von unseren Besuchen in EDAC...


  
 
 




23. Dezember 2004: Von Alexander Bubenik an Jan Brill
Lieber Jan Brill!

"Denk ich an Deutschland in der Nacht, so werd`ich um den Schlaf gebracht" heißt es bereits bei H. Heine.

Ich kenne Altenburg ebenso und kann nur bestätigen, dass die Leute am Flugplatz selbst "in Ordnung" sind. Es steht nun zu befürchten, dass die Anlage damit quasi den "Fangschuss" erhalten hat oder erhalten wird.

Ich weiß nicht, wie lange man noch predigen muss, bis diese unsinnige Praxis aufhört, mit unangemessenen Konstrukten an Luftraum, Verwaltungsmaßnahmen etc. Flugplätze wirtschaftlich zu zerstören. Wieviel billiger wäre es gewesen, die Lösung die PuF vorgeschlagen hat, umzusetzen?

Aber wir werden sehen, dies geht jetzt wieder aus wie das "Hornberger Schießen". Rechnungshof hin und Rechnungshof her - keiner will es gewesen sein und keiner wird zur Verantwortung gezogen und wer glaubt, dass für die Zukunft daraus gelernt wird, dem kann man wohl kaum Hoffnung machen.

Wie mir die Buschtrommeln zugetragen haben, soll EDRZ nun auch einen Luftraum "D" erhalten ..... . Mal schauen, wie lange dieser Platz das überlebt. Ob Herr Ministerpräsident Beck schon von dem Disaster aus Thüringen weiß?

Wie groß muss der Leidensdruck in unserem Land eigentlich noch werden?

Profaxel
23. Dezember 2004: Von  an Jan Brill
Kann mir mal jemand erklären, wie jemand auf die Idee kommt, auf einem Flughafen - egal wo - An- und Abflugverfahren zu genehmigen, die aufgrund geographischer und/oder botanischer Gegebenheiten nicht durchführbar sind? Im Umkreis jedes "größeren" Flughafens wird der Baumbestand aus Sicherheitsgründen regelmäßig "ausgedünnt". Wenn der Baumbestand derart schützenswert ist, dass er eben nicht gefällt werden darf, dürfen entsprechende Verfahren garnicht genehmigt werden.

Egal. Hauptsache, wir haben eine CTR. Der Kollege im Tower kann ja mittels Radar den Bäumen beim Wachsen zusehen... [verwenden die Baumwipfel eigentlich schon Mode-S? Wenn nicht, sollte man sie mit Steuermillionen entsprechend nachrüsten!]

In diesem Sinne schöne Weihnachten!
23. Dezember 2004: Von  an Jan Brill
Hallo Herr Brill,
wissen sie die Begründung für das Fällverbot der Bäume?
Ist es wirklich ein schützenswerter Baumbestand, wie Ruland es vermutet, oder steht mehr dahinter?

Viele Grüße und schöne Weihnachten.
Werner
23. Dezember 2004: Von  an Jan Brill
Hallo,

hier eine kleine navigatorische Korrektur für alle GPS-Flieger, die nur noch selten auf Papierkarten schauen und daher nicht mehr so recht wissen wo sie sind, bzw. wo welcher Flugplatz zu finden bzw. zu suchen ist:

>> Altenburg-Nobitz liegt 53km oder 28NM südöstlich von Leipzig <<
>>Erfurt liegt dagegen von EDAC 108km oder 58NM westlich entfernt!!!<<

Insofern stimmt dies gleich 2x nicht im o.g. Artikel.

Nachdem Leipzig die nähere Alternative wäre, aber es sich bekanntermaßen mit Ryanair "vermasselt hat" muß Erfurt jetzt als Alternate für die nunmehr "irrgeleiteten" Ryanair-Flieger dienen, die ja nach wie vor gebuchte Fluggäste irgendwo abliefern müssen.
24. Dezember 2004: Von  an Jan Brill
Neueste Meldungen zu Altenburg:

Zitat:
=================================================
Quelle: Ostthüringische Zeitung vom 23.12.04:

Protest gegen Flugplatzsperrung

Aktion in Nobitz - Minister kann sich bei Flugverbot nicht auf Flugsicherung berufen Altenburg (OTZ). Das Verkehrsministerium kann sich bei der Sperrung des Flugplatzes Altenburg-Nobitz für schwere Flugzeuge nicht auf die Deutsche Flugsicherung (DFS) berufen.

Aus einem OTZ vorliegenden Brief geht keine diesbezügliche Anweisung hervor, im Gegenteil. Das Schreiben an das Referat Luftverkehr im Wirtschaftsministerium verweist anhand aktueller Flugvermessungen sogar auf eine "deutliche Verbesserung" der Hindernissituation in Nobitz. Die Messergebnisse, so ist dem Brief an Ministerialrat Dr.-Ing. Hans Nelles zu entnehmen, wurden ihm als Referatsleiter Tage vor der Sperrung durch Verkehrsminister Andreas Trautvetter (CDU) mitgeteilt. Detlef Schulz-Rückert, Leiter Geschäftsbereichsentwicklung Tower der DFS, stellt in dem Brief zudem klar, dass im Gegensatz zu anderen Verlautbarungen die DFS nicht empfohlen habe, die von Nelles vorgeschlagene Veröffentlichung für die Sperrung zu verwenden.

Der Luftraum bei einem Anflug bis zu einer Höhe von 200 Fuß (rund 66 Meter) ist in Altenburg-Nobitz nach Erkenntnis der DFS sicher. Es bestehe keine Gefahr für Menschenleben, sagte eine Sprecherin.

Die DSF ist jedoch nicht für den Raum bis zu 200 Fuß über der Erde zuständig. Die Verantwortung für diese Zone liegt bei der Landesregierung. "In diesem Bereich sind aber schon alle Bäume gefällt", sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Hartmut Schubert. "Die Entscheidung des Verkehrsministers war völlig überzogen."

Wie Schubert forderten weitere Oppositionspolitiker, Trautvetter solle das am Freitag voriger Woche erlassene Flugverbot für Flugzeuge über 14 Tonnen umgehend wieder zurückzunehmen. Der Altenburger Landrat Sieghardt Rydzewski (SPD) bat Ministerpräsidenten Dieter Althaus (CDU) gestern um Unterstützung. "In der gegenwärtigen Situation brauchen wir Ihre Einflussnahme jetzt und sofort", schrieb der Landrat. Das ausgesprochene Flugverbot, von dem der britische Billigflieger Ryanair betroffen ist, sei ein bisher in Deutschland einmaliger Vorgang.

Mitarbeiter des Flugplatzes, das Altenburger Stadtoberhaupt, der Landrat, weitere Politiker, Sympathisanten und Unternehmer auch aus Sachsen haben gestern auf dem Flugplatz gegen die Sperrung protestiert. 600 Teilnehmer wurden gezählt. bei der Aktion.

Der Verkehrsausschuss des Landtages wird sich in einer Sondersitzung am kommenden Mittwoch mit Thema beschäftigen.

23.12.2004
===============================
Zitat Ende

Wenn sich die Hinternissituation sogar verbessert hat, was zum Teufel, geht denn da sonst noch vor?
Kompetenzgerangel?
Neid?
oder einfach nur Unfähigkeit?

Wir dürfen weiter gespannt bleiben!

Grüße und Frohes Fest
Th. Schmidt
24. Dezember 2004: Von  an 
Auch in Sachsen scheinen einige Beamte auf dem Gehirn zu sitzen. Leider!

MfG und
Frohe Weihnachten
Gustav
24. Dezember 2004: Von dieter an 
Hallo beisammen ,

das ist doch allmählich unerträglich ! BAUSCHUTZBEREICH - 2. Unterrichtsstunde PPL - da müssen offensichtlich ein paar nachgeschult werden ! Am besten auf dem RP-Tübingen , da sitzen welche , die haben von ihrer Arbeit wirklich Ahnung . Das musste auch mal gesagt werden .

Grüße
Dieter E.
5. Januar 2005: Von  an dieter
Hallo zusammen,

hier die neueste Meldung zum Thema:

=====================================================
Quelle: Thüringische Allgemeine Zeitung vom 04.01.05:
###-MYBR-###Zitat:
"Fragenkatalog vom Bund zum Flugplatz Altenburg

Auch nach ersten Verhandlungen zwischen den Verkehrsministerien von Bund und Land bleibt der Verkehrslandeplatz Altenburg für große Maschinen gesperrt. Der Bund hat einen Fragekatalog übergeben, den das Land jetzt schnellstmöglich beantworten will.


ERFURT. Es bleibe unverändert das Ziel der Landesregierung, den Flughafen in Altenburg wieder für die Starts und Landungen größerer Maschinen freigeben zu können, versicherte Thüringens Verkehrsstaatssekretär Roland Richwien gestern. Dazu müsse jedoch die Sicherheit am Flugplatz in Ostthüringen gewährleistet sein. "Oberste Priorität hat die Sicherheit der Passagiere", sagte Richwien.

Das Ministerium hat die teilweise Sperrung des Flugplatzes im Dezember angeordnet, weil neue Messungen ergeben hatten, dass Bäume in der Anflugschneise und seitlich angrenzenden Flächen deutlich höher sind als zulässig. Schreibt die Richtlinie des Bundes über die Hindernisfreiheit für Start- und Landebahnen vor, dass die so genannte Abflugfläche mit einer Neigung von 1:50 ansteigt, hatte man für den Flughafen in Altenburg bereits eine Ausnahmegenehmigung erwirkt. Danach war für Nobitz aber ausdrücklich festgelegt, dass "die Hindernisbegrenzungsflächen mit einer Neigung von 1:40 nicht durchstoßen werden". Genau dies ist jedoch nach den neuen Messdaten nicht mehr gewährleistet, weil einige Bäume in Landerichtung 22 diese 1:40-Linie durchstoßen. Aber auch eventuelle Abweichungen von den Regeln sind genau definiert: "Soll in Einzelfällen von diesen Anforderungen an die Hindernisfreiheit abgesehen werden, ist dazu eine Stellungnahme des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Wohnungswesen einzuholen", heißt es in der Richtlinie. Um genau diese Stellungnahme bemühe man sich derzeit, so Richwien.

Zeitlich befristet soll ein steilerer Anflugwinkel den Flugbetrieb in Altenburg ermöglichen. Parallel dazu soll mit Sachsen verhandelt werden, auf dessen Territorium ein Teil der zu hohen Bäume steht. Per Gerichtsurteil ist es bislang untersagt, diese Bäume zu fällen. Thüringen erwägt einen Waldtausch.

04.01.2005 Von Bernd JENTSCH

Zitat Ende!
=============================================================

Man darf gespannt bleiben...

Grüße
6. Januar 2005: Von Stefan Jaudas an 
Hallo,

wie zu erwarten. Alle Offiziellen reden von "Sicherheit", keiner redet von "Wirtschaftlichkeit".

Dies wäre ja nun schlichtweg DIE Gelegenheit gewesen, sich ohne Gesichtsverlust kurz vor oder auch kurz nach 12 aus einem Millionengrab zurückzuziehen. Eine goldene Brücke, sozusagen. Aber nein, irgendeinwelche Ministerialbeamte und Lokalpolitiker scheinen sich da wohl mit Gewalt und öffentlichen Mitteln ein Denkmal bauen zu wolen, koste es, was es wolle. Weil es ja eh nur Steuergelder kostet. Und nur Miesmacher wie zum Beispiel Steuerzahler werden behaupten, Deutschland braucht eben nicht alle 50km einen internationalen Flughafen ...

Oder man zielt darauf ab, gut dotierte Vorstands-, Aufsichtsrats- und Geschäftsführerposten zu schaffen, für den Fall, daß RWE und VW in Zukunft nicht mehr so spendabel sind? Vielleicht wollen die Herren MdB und MdL, wenn sie mal vom Wähler im Vorruhestand geschickt worden sind, auch einfach nicht mehr in den Schuldienst zurück?

Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt.

Gruß

StefanJ
7. Januar 2005: Von Stefan Jaudas an Stefan Jaudas
... und gestern kam im Fernsehen, daß EDDL immer noch ein jährliches Defizit von zig Mio EUR hat, und daß selbst DHL das nicht in die schwarzen zahlen bringen wird (obwohl es durch DHL wesentlich besser werden soll). Und da soll es sich für irgendjemanden lohnen, ein paar Kilometer weiter nochmal einen anderen Flughafen zu betreiben???

Gruß###-MYBR-###
StefanJ###-MYBR-###
7. Januar 2005: Von  an Stefan Jaudas
Das war auch der grund, warum ich eine Diskussion startete bezüglich Ausbau von Kassel/Calden. 50 km weiter ist eine komplett ausgebauter und funktionstüchtiger Flughafen: Paderborn. Dort geht alles, Preise/Service OK. Es macht keinen Sinn alle 50 km einen IFR Flughafen aufzumachen, solange die DFS für größer 14 Tonnen einen echten Tower samt Besatzung verlangt. In USA wird meines Wissens sogar nachts mit Großgerät operatorlos Linie geflogen. Warum geht das bei uns nicht für die paar Flüge von Ryan & Co ? Die Argumentation, das es Arbeitsplätze sichert, solange die DFS einen Tower verlangt bzw. die Sicherheit erhöht wird, ist doch mehr als fraglich.

Das wäre auch mal ein Thema, das man an geeigneter Stelle vorbringen könnte. Ich wiederhole es noch mal. Ich hätte kein Problem, wenn man eine neue Einheit schaffen würde, die uns Semi-Profi-Flieger (IFR aktiv) etwas unterstützt und dann dafür sorgt, das so ein paar Sachen in Sachen Luftfahrt besser wird.
7. Januar 2005: Von RotorHead an Stefan Jaudas
EDDL = Düsseldorf!
8. Januar 2005: Von Stefan Jaudas an RotorHead
... uups, Sorry, vertippt. Ich meinte natürlich Laibzüsch.

Nebenbei, zur Wirtschaftlichkeit, ich hatte bisher immer die Illusion, daß der Nachweis einer gewissen Bonität und wirtschaftlichen Tragfähigkeit Teil der Genehmigung eines Luftfahrtunternehmens sind. Schließlich ist nichts so unsicher wie ein Unternehmen, das chronisch an Geldmangel leidet und dadurch vielleicht in Versuchung geführt wird, am falschen Ende zu sparen. Aber zumindest für Flughafengesellschaften scheint die Meßlatte da nicht gerade hoch zu sein ...

Gruß

StefanJ
12. Januar 2005: Von  an Stefan Jaudas
Von der Homepage des Flugplatz Altenburg:

Durch das Thüringer Verkehrsministerium wurde am 07.01.05 das Start- und Landeverbot für Instrumentenflüge über 14 Tonnen aufgehoben.

Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass ab dem 11.01.05 der reguläre Flugverkehr laut Flugplan vom Flugplatz Altenburg-Nobitz wieder aufgenommen wird.
12. Januar 2005: Von Max Sutter an 
Und die Bäume wachsen ab sofort abwärts? Oder gibt es demnächst auch eine Nacht und Nebel-Baumfällaktion wie seinerzeit in Egelsbach, mit anschließender Auslobung von 10'000 Euro Fangprämie durch die Gemeinde (PuF berichtete)? Einer ("illegalen") Baumfällaktion, welche letztlich den Bestand des Verkehrslandeplatzes sichert. Ohne den damaligen Rechtsbruch wäre EDFE heute längst nur noch eine Helikopterbasis.
17. Januar 2005: Von Stefan Jaudas an Max Sutter
Hi,

Altenburg- Nobitz war gestern Abend auf Spiegel-TV auf RTL.

Die haben sogar die eigentliche Absurdität angesprochen, nämlich die Tatsache, daß dieses strukturschwache Gebiet praktisch die mit Abstand höchste Dichte an "internationalen" Flughäfen in Deutschland hat, wenn nicht sogar in Europa. Alle von der öffentlichen Hand großzügigst gefördert. Leider haben die das nicht als den eigentlichen Skandal herausgearbeitet. Da würde sich vielleicht (!) ein einziger Flughafen tragen (vielleicht Leipzig?), wenn er alleine dastehen würde.

Die haben auch gezeigt, wie da fleißig Bäume gefällt werden, damit die Bahn wieder benutzbar wird. Schöne alte Laubbäume. Hochstämmiger Altbestand. Ökologisch wertvoll (wirtschaftlich auch - wer die wohl verwertet?). Und kein einziger Umweltschützer, Umweltbeamter, Startbahngegner, Grüner oder sonstige Aktivist weit und breit in Sicht.

Die beiden (!) Türmer sahen auch extrem gestresst aus beim Interview. "... ja, so vier bis fünf Flugbewegungen hatte wir heute schon ... einschließlich von Durchflügen, wie Rettungshubschrauber ... da brauchen die uns hier schon, sonst dürften die ja nicht durch ... "

Es ist zum Heulen ...

Gruß

StefanJ
17. Januar 2005: Von Max Sutter an Stefan Jaudas
Es ist keine Erfindung aus den neuen Bundesländern, durch zu hohe Dichte von kaum genutzten Flughäfen Millionen zu verschleudern. Natürlich ist internationaler Linienflugbetrieb in Altenburg ein wirtschaftlich unsinniger Witz. Aber Zweibrücken im Dunstkreis des Flughafens Saarbrücken sowie Baden-Airport und Lahr jeweils einen Steinwurf von Strassburg-Entzheim entfernt - wir leben schließlich im grenzenlosen Europa - sind sprechende Beispiele von vergleichbaren Millionengräbern aus den alten Bundesländern. Mit dem Geld, was da an beamtenähnliche Flugsicherer für das (fast) Nichtstun bezahlt werden muss, könnte man jedes Jahr einen regionalen Verkehrslandeplatz für die Geschäftsfliegerei auf den aktuellen Navigations- und Pistenstatus bringen. Es ist auch zu vermuten, dass wenn man Hahn vom Subventionsstrom abkoppeln würde, dass dann diese Zubringerbusverkehrsförderungsanstalt wie eine Seifenblase platzen würde.

Hoffen wir, dass die wertvollen Hochstämme aus dem nahen Sachsen wenigstens wirtschaftlich entsprechend genutzt wurden und nicht, wie seinerzeit beim U-Bahn-Bau am Westfalendamm in Dortmund, hundert gerade, meterdicke Hartholzstämme von den Arbeitern in Brennholzstücke zersägt wurden.
17. Januar 2005: Von Stefan Jaudas an Max Sutter
Hallo,

aber die Flugplatzdichte im Bereich Sachsen/ Sachsen-Anhalt/ Thüringen ist inzwischen ja schon obszön groß, selbst für deutsche Verhältnisse. Zugegeben, auch in anderen Bundesländern gibts entsprechende Fehlleistungen. Der Oberrheinschiene wurde ja vor einiger Zeit noch ein weiterer Flughafen angedroht. Die bayrische Staatsregierung arbeitet dank göttlichem Ratschluß ja auch an einem weiteren Subventionsgrab zwischen Augsburg und Friedrichshafen. "Unterrhein" stirbt vielleicht nach der Pleite der einzigen Billigairline, die da fliegen wollte.

Nachdem inzwischen sogar Kleinstädte oft über weit überdimensionierte Spaßbäder, Thermen, Badelandschaften, Heilbäder, Allzweckhallen, Müllverbrennungsanlagen, Kläranlagen und andere kommunale Denkmäler mit häufig nicht tragbaren Betriebs- und Unterhaltskosten verfügen, bleiben der aktuellen Politikergeneration wahrscheinlich nur "internationale Flughäfen" zur Selbstverewigung.

Gruß###-MYBR-###
StefanJ###-MYBR-###
17. Januar 2005: Von  an Stefan Jaudas
In Bayern ein Neuer Flugplatz? Das wäre ja doch zu schön um wahr zu sein. Dann käme man wenigstens vielleicht per Flieger in die Münchner Gegend, die ja eher durch Flugplatzschliessungen von sich reden macht. Ich befürchte nur, der kommt dann irgendwoihn, wo es in der Nachbarschaft schon einen gut ausgebauten, wenig frequentierten gibt. Sonst würde man ja vom traditionellen Blödsinn abweichen den unsere weltfremden gerne burchboxen.
17. Januar 2005: Von Stefan Jaudas an 
... neuer Flugplatz? Münchner Raum???

Nö. Da war doch so eine Untersuchung bzw. Gutachten für Staatsregierung und die Betreibergesellschaft von EDDM, einen der Bundeswehrplätze zwischen Lech und Iller zum Touristenbomberstützpunkt aufzurüsten. Es war das Lechfeld. Einen aufgelassenen Platz dafür zu nehmen (Memmingerberg, Leipheim), wäre ja zu einfach.

Kam vor einiger Zeit in den Nachrichten.

[Sarkasmus an] Bekanntermaßen sind ja sowohl Augsburg als auch Friedrichshafen total überlastet. Da lohnt sich eine solche Investition. Zudem FN den aus bayrischer Sicht gigantischen Nachteil hat, in Ba-Wü zu liegen. Und Augsburg hat den Nachteil, daß da eigentlich alles da ist. Keine Möglichkeit, mit öffentlichkeitswirksamer Geldverschwendung beim lokalen Wähler zu punkten. Bei tatsächlichem Bedarf die Bahn in Augsburg zu verlängern wäre wahrscheinlich auch zu einfach. Es lebe die Destination LOW (Lechfeld - Otto Wiesheu Airport) ... [Sarkasmus aus]

Gruß
###-MYBR-###StefanJ

P.S.:
http://www.br-online.de/bayern-heute/artikel/0407/12-lechfeld/index.xml
https://www.br-online.de/bayern-heute/thema/regionalflughafen/memmingerberg.xml###-MYBR-###
17. Januar 2005: Von hovorka an Stefan Jaudas
Hi,

das Augsburger Dilemma ist weniger eine reine politische Dummheit - es ist das was rauskommt, wenn jeder laut 'NEIN' schreien darf...

Augsburg Mühlhausen hat geografisch einen recht ungünstigen Platz: im Westen Gersthofen (deshalb auch der erhöhte ILS Winkel) und im Osten einige äusserst Fortschritt-liebende Landwirte denen die Beech und die Seneca auch gut hätten aufs Haupt fallen können statt in den Wäldern zu verschwinden :(

Zu dieser Grundsituation kommt eine derartig verbohrte 'Expertenschaft' unter den Augsburger Hobby-Politik-Medizinern und unter den vom Lärm der 5-10 dort täglich übers Stadtgebiet einschwebenden Maschinchen fast zu Tode gequälten Lehrkräften, dass es in Diskussionen kaum zu ertragen ist.

Augsburg ist das beste Beispiel dazu, wie Verbohrtheit, Uninformiertheit und 'AuchMalWasZuSagenHab-Itis' alles nur noch verschlimmern. Statt Gersthofen und Mühlhausen vom 'Lärm' zu entlasten indem man die ganze Landebahn aufs doppelte erweitert und damit die Maschinchen vom Stadtgebiet 'hebt' wird dort gekämpft, gestritten und geschimpft, dass die Wände wackeln.

Man stelle sich vor: Vor rund einem Jahr wurde ein Pilot dort von einem mit dem Feldstecher am Gelände stehenden Flugplatz-Erweiterungs-Gegner angezeigt (!) weil er im guten Willen der Lärmminderung an der östlichen Schwelle die Auslaufzone zum Starten benutzt hat... Herr laß Hirn vom Himmel regnen.

Als dann endlich klar wurde, dass weder die Landwirte noch die Lehrer noch die Hobbypolitiker schlau genug sind einer Erweiterung unter Auflagen zuzustimmen (Avro statt Dash wäre zig mal leiser, aber Avros sind doch böööööööööhze[tm] Jets...) hat man begonnen nach Alternativen zu suchen.

Leipheim wäre ein toller Platz - 250 Tausend Einwohner in Ulm, 250 Tausend in Augsburg, dazu das ganze Allgäu und alles hoch bis Aalen. Perfekt... nur haben sich die armen Anwohner noch immer nicht von der Bundeswehr erholt und sind kategorisch dagegen (zumindest ein halbes Dutzend davon...)

Memmingerberg wäre auch toll. Schlechter gelegen, aber immer noch eine ganz brauchbare Alternative. Nur sitzt dort ein Herr der seine politische Karriere auf 'NIE WIEDER LÄRM' stützt. Was er der Region damit antut, die von der Streitkraftverringerung böse gebeutelt wird, das interessiert ihn nicht. Wenn ich in Ulm immer wieder PKW mit großen Aufklebern 'Memmingerberg NEIN DANKE' sehe, dann resignier ich...

Das Lechfeld ist in mehrfacher Hinsicht suboptimal. Zum einen will die BW da eigentlich keine Touris haben, zum anderen ist das Geländer dort 'prone to fog' - wer mal im Herbst in Mengen an der Donau war, stelle sich vor, dass das Lechfeld dieses lokale Klima auch im Sommer hat... ;)

Die Anwohner dort sind nun wirklich geplagt vom Lärm, ist dort doch wirklich hochfrequentiert Tornado-Übungsbetrieb und Transall-Besuch, die An- und Abflüge können durch die Patchworkartige Ausgestaltung der dortigen Siedlungen gar nicht vom Lärm verschont bleiben.

Nun hat aber Lechfeld im Gegensatz zu den anderen Standorten keine rechte Lärmlobby. Und somit geht die Politik nicht den Weg der Vernunft und reisst sich Leipheim unter den Nagel - sie geht vielmehr wie in den letzten Jahren des heiligen Konsens so oft - den Weg des geringsten Widerstands.

Nun wird es also in einiger Zeit mal wieder eine dieser Wolpertinger-Flug'hafen' geben die zu nichts recht taugen.

Oder anders ausgedrückt:

Sobald die ganze Flughafenplanung in Deutschland kapiert hat, dass es eben nicht darum geht, irgendetwas prestigeträchtig und gegen alle Regeln der Marktwirtschaft aufzublasen, sondern im Gegenteil darum eine echte Transport-Infrastruktur zu bauen, erst DANN wird das mit der Luftfahrt hier in .de funktionieren.

Altenburg, Friedrichshafen, Lechfeld, Augsburg - die Liste der 'Lachnummern' ist so groß, das tut so richtig weh - vor allem wenn man dran denkt, dass das UNSERE Steuergelder sind die dafür verwendet werden. Es ist ein geschickter Schachzug mit Antiamerikanismus ein 'Die machen alles noch viel schlechter' Land hochzustilisieren um in Ruhe zuhause dem politischen Schwachsinn zu huldigen. Auweia....

Viele Grüße,
Peter Hovorka
17. Januar 2005: Von Max Sutter an hovorka
Mit der Diskussion von Landeplätzen, welche fünfzig und mehr Kilometer von der Peripherie einer Großstadt entfernt sind, leistet man nur dem Ryan-(A)Irrsinn Vorschub. Zwei Stunden Bus - Abflug ab Billigflugplatz - Landung auf Billigflugplatz - zwei Stunden Bus, das kann nicht die Lösung des Verkehrsproblems sein in Europa, solange große Flughäfen näher an der Stadt genug Kapazitäten frei haben. Das ist nur ein wechselseitiges Ausspielen von Subventionen und Austricksen von Flughafengesellschaften.

Was Not tut für eine gute Flugplatz-Infrastruktur in einer Großstadt, das führt uns praktisch jede Metropole in Amerika vor. Das sind einerseits ein Verkehrsflughafen mit internationaler Anbindung und andererseits an der Peripherie mindestens einer, aber meist mehrere Flugplätze für die allgemeine Luftfahrt, 24 Stunden benützbar und selbstverständlich so dimensioniert und ausgestattet, dass zumindest auch kleinere und mittlere Business-Jets drauf landen können (und dürfen, das muss man bei der allgemeinen Einschränkungswut in Deutschland noch nachtragen).

In München würden rein theoretisch Neubiberg, Oberpfaffenhofen und Fürstenfeldbruck zu dieser Kategorie zählen. Dass diese Varianten alle allein schon zum Denken so unmöglich erscheinen, macht richtig traurig. Seit dem Tod von Franz Josef Strauß versteht in Oberbayern offenbar kaum ein Einflussreicher mehr etwas von allgemeiner Luftfahrt. Aber eine ganze Reihe von politischen Lärmaposteln und andern Bedenkenträgern wissen von deren Verhinderung eine ganze Menge.

Einige andere Städte in Deutschland haben es da (ein klein wenig) besser, etwa Frankfurt mit Egelsbach und Reichelsheim, Köln und Bonn mit Hangelar, Düsseldorf mit Essen-Mühlheim, Berlin mit einigen Möglichkeiten in der nahen Umgebung, aber auch andere Städte. Von der amerikanischen Selbstverständlichkeit, das private oder geschäftliche Flugzeug zu jeder Tages- und Nachtzeit benützen zu können, sind die Bewohner von Ballungsgebieten in Deutschland aber noch meilenweit entfernt. Solange sich der Deutsche Aeroclub allein als Vertretung der Sportflieger sieht, bleibt halt die Pflege der Grasnarbe auf dem Klippeneck wichtiger als die optimale Benutzbarkeit von Fürstenfeldbruck für die allgemeine Luftfahrt.
17. Januar 2005: Von hovorka an Max Sutter
Hi,

die Notwendigkeit der Erreichbarkeit vor allem in Zeiten des ICE unterschreib ich sofort ;)

Allerdings haben wir in .de eine völlig verfahrene Situation - die Fronten der Flug-Gegner sind derartig verhärtet und diese Verbände derart gut organisiert, dass man prinzipiell keinen 'neuen' Flugplatz mehr bauen kann.

Die 'natürlich' gewachsenen Flugplätze der GA sind allesamt von bebautem Gebiet eingekesselt und kaum sinnvoll in Richtung IFR Nutzung auszubauen. Und selbst wenn: bei der ersten Einmot die im Endanflug zwischen den Häusern das Ergebnis ihres Motorausfalls präsentiert geht doch sowieso gleich wieder das 'Sportflieger!' Geschrei los...

Was wir bräuchten ist ja noch viel allgemeiner, keinen neuen Verband, keinen neuen Flugplatz sondern (nicht nur im Bereich GA dringend notwendig) einen Umbau der gesamten Politiklandschaft.

Ist es nicht so, dass das größte Problem eben nicht Korruption, Bürokratie-Dackellähme oder Starrköpfigkeit ist, sondern vielmehr die Tatsache, dass die Politik in den paar Jahren Bundesrepublik praktisch handlungsunfähig gemacht wurde?

Welcher Politiker traut sich denn gegen den Dünnsinn der Massenmedien hinweg eine eigene Meinung zu haben? Die Auflagenzahl der 'Großen' und die politische Meinung deren Chefredakteure ist doch schon lange tonangebend. Jeder Politiker der diese Strömungen in Frage stellt wird kleingehackt oder solange schlecht geredet bis er seinen Hut nehmen kann/soll/muss.

Solange Politik nicht von volksbestimmten Entscheidungsträgern gemacht wird, sondern von Medienberatern induziert wird, die nur versuchen des Pfeifenkopfs öffentliches Bild gut erscheinen zu lassen, solange wird in diesem Land alles vor sich hin stagnieren.

Lösung? Hab ich auch keine. Leider.

Viele Grüße,
Peter Hovorka

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