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17. Januar 2005: Von Max Sutter an hovorka
Mit der Diskussion von Landeplätzen, welche fünfzig und mehr Kilometer von der Peripherie einer Großstadt entfernt sind, leistet man nur dem Ryan-(A)Irrsinn Vorschub. Zwei Stunden Bus - Abflug ab Billigflugplatz - Landung auf Billigflugplatz - zwei Stunden Bus, das kann nicht die Lösung des Verkehrsproblems sein in Europa, solange große Flughäfen näher an der Stadt genug Kapazitäten frei haben. Das ist nur ein wechselseitiges Ausspielen von Subventionen und Austricksen von Flughafengesellschaften.

Was Not tut für eine gute Flugplatz-Infrastruktur in einer Großstadt, das führt uns praktisch jede Metropole in Amerika vor. Das sind einerseits ein Verkehrsflughafen mit internationaler Anbindung und andererseits an der Peripherie mindestens einer, aber meist mehrere Flugplätze für die allgemeine Luftfahrt, 24 Stunden benützbar und selbstverständlich so dimensioniert und ausgestattet, dass zumindest auch kleinere und mittlere Business-Jets drauf landen können (und dürfen, das muss man bei der allgemeinen Einschränkungswut in Deutschland noch nachtragen).

In München würden rein theoretisch Neubiberg, Oberpfaffenhofen und Fürstenfeldbruck zu dieser Kategorie zählen. Dass diese Varianten alle allein schon zum Denken so unmöglich erscheinen, macht richtig traurig. Seit dem Tod von Franz Josef Strauß versteht in Oberbayern offenbar kaum ein Einflussreicher mehr etwas von allgemeiner Luftfahrt. Aber eine ganze Reihe von politischen Lärmaposteln und andern Bedenkenträgern wissen von deren Verhinderung eine ganze Menge.

Einige andere Städte in Deutschland haben es da (ein klein wenig) besser, etwa Frankfurt mit Egelsbach und Reichelsheim, Köln und Bonn mit Hangelar, Düsseldorf mit Essen-Mühlheim, Berlin mit einigen Möglichkeiten in der nahen Umgebung, aber auch andere Städte. Von der amerikanischen Selbstverständlichkeit, das private oder geschäftliche Flugzeug zu jeder Tages- und Nachtzeit benützen zu können, sind die Bewohner von Ballungsgebieten in Deutschland aber noch meilenweit entfernt. Solange sich der Deutsche Aeroclub allein als Vertretung der Sportflieger sieht, bleibt halt die Pflege der Grasnarbe auf dem Klippeneck wichtiger als die optimale Benutzbarkeit von Fürstenfeldbruck für die allgemeine Luftfahrt.
17. Januar 2005: Von hovorka an Max Sutter
Hi,

die Notwendigkeit der Erreichbarkeit vor allem in Zeiten des ICE unterschreib ich sofort ;)

Allerdings haben wir in .de eine völlig verfahrene Situation - die Fronten der Flug-Gegner sind derartig verhärtet und diese Verbände derart gut organisiert, dass man prinzipiell keinen 'neuen' Flugplatz mehr bauen kann.

Die 'natürlich' gewachsenen Flugplätze der GA sind allesamt von bebautem Gebiet eingekesselt und kaum sinnvoll in Richtung IFR Nutzung auszubauen. Und selbst wenn: bei der ersten Einmot die im Endanflug zwischen den Häusern das Ergebnis ihres Motorausfalls präsentiert geht doch sowieso gleich wieder das 'Sportflieger!' Geschrei los...

Was wir bräuchten ist ja noch viel allgemeiner, keinen neuen Verband, keinen neuen Flugplatz sondern (nicht nur im Bereich GA dringend notwendig) einen Umbau der gesamten Politiklandschaft.

Ist es nicht so, dass das größte Problem eben nicht Korruption, Bürokratie-Dackellähme oder Starrköpfigkeit ist, sondern vielmehr die Tatsache, dass die Politik in den paar Jahren Bundesrepublik praktisch handlungsunfähig gemacht wurde?

Welcher Politiker traut sich denn gegen den Dünnsinn der Massenmedien hinweg eine eigene Meinung zu haben? Die Auflagenzahl der 'Großen' und die politische Meinung deren Chefredakteure ist doch schon lange tonangebend. Jeder Politiker der diese Strömungen in Frage stellt wird kleingehackt oder solange schlecht geredet bis er seinen Hut nehmen kann/soll/muss.

Solange Politik nicht von volksbestimmten Entscheidungsträgern gemacht wird, sondern von Medienberatern induziert wird, die nur versuchen des Pfeifenkopfs öffentliches Bild gut erscheinen zu lassen, solange wird in diesem Land alles vor sich hin stagnieren.

Lösung? Hab ich auch keine. Leider.

Viele Grüße,
Peter Hovorka

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