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17. Januar 2005: Von Stefan Jaudas an Max Sutter
Hallo,

aber die Flugplatzdichte im Bereich Sachsen/ Sachsen-Anhalt/ Thüringen ist inzwischen ja schon obszön groß, selbst für deutsche Verhältnisse. Zugegeben, auch in anderen Bundesländern gibts entsprechende Fehlleistungen. Der Oberrheinschiene wurde ja vor einiger Zeit noch ein weiterer Flughafen angedroht. Die bayrische Staatsregierung arbeitet dank göttlichem Ratschluß ja auch an einem weiteren Subventionsgrab zwischen Augsburg und Friedrichshafen. "Unterrhein" stirbt vielleicht nach der Pleite der einzigen Billigairline, die da fliegen wollte.

Nachdem inzwischen sogar Kleinstädte oft über weit überdimensionierte Spaßbäder, Thermen, Badelandschaften, Heilbäder, Allzweckhallen, Müllverbrennungsanlagen, Kläranlagen und andere kommunale Denkmäler mit häufig nicht tragbaren Betriebs- und Unterhaltskosten verfügen, bleiben der aktuellen Politikergeneration wahrscheinlich nur "internationale Flughäfen" zur Selbstverewigung.

Gruß###-MYBR-###
StefanJ###-MYBR-###
17. Januar 2005: Von  an Stefan Jaudas
In Bayern ein Neuer Flugplatz? Das wäre ja doch zu schön um wahr zu sein. Dann käme man wenigstens vielleicht per Flieger in die Münchner Gegend, die ja eher durch Flugplatzschliessungen von sich reden macht. Ich befürchte nur, der kommt dann irgendwoihn, wo es in der Nachbarschaft schon einen gut ausgebauten, wenig frequentierten gibt. Sonst würde man ja vom traditionellen Blödsinn abweichen den unsere weltfremden gerne burchboxen.
17. Januar 2005: Von Stefan Jaudas an 
... neuer Flugplatz? Münchner Raum???

Nö. Da war doch so eine Untersuchung bzw. Gutachten für Staatsregierung und die Betreibergesellschaft von EDDM, einen der Bundeswehrplätze zwischen Lech und Iller zum Touristenbomberstützpunkt aufzurüsten. Es war das Lechfeld. Einen aufgelassenen Platz dafür zu nehmen (Memmingerberg, Leipheim), wäre ja zu einfach.

Kam vor einiger Zeit in den Nachrichten.

[Sarkasmus an] Bekanntermaßen sind ja sowohl Augsburg als auch Friedrichshafen total überlastet. Da lohnt sich eine solche Investition. Zudem FN den aus bayrischer Sicht gigantischen Nachteil hat, in Ba-Wü zu liegen. Und Augsburg hat den Nachteil, daß da eigentlich alles da ist. Keine Möglichkeit, mit öffentlichkeitswirksamer Geldverschwendung beim lokalen Wähler zu punkten. Bei tatsächlichem Bedarf die Bahn in Augsburg zu verlängern wäre wahrscheinlich auch zu einfach. Es lebe die Destination LOW (Lechfeld - Otto Wiesheu Airport) ... [Sarkasmus aus]

Gruß
###-MYBR-###StefanJ

P.S.:
http://www.br-online.de/bayern-heute/artikel/0407/12-lechfeld/index.xml
https://www.br-online.de/bayern-heute/thema/regionalflughafen/memmingerberg.xml###-MYBR-###
17. Januar 2005: Von hovorka an Stefan Jaudas
Hi,

das Augsburger Dilemma ist weniger eine reine politische Dummheit - es ist das was rauskommt, wenn jeder laut 'NEIN' schreien darf...

Augsburg Mühlhausen hat geografisch einen recht ungünstigen Platz: im Westen Gersthofen (deshalb auch der erhöhte ILS Winkel) und im Osten einige äusserst Fortschritt-liebende Landwirte denen die Beech und die Seneca auch gut hätten aufs Haupt fallen können statt in den Wäldern zu verschwinden :(

Zu dieser Grundsituation kommt eine derartig verbohrte 'Expertenschaft' unter den Augsburger Hobby-Politik-Medizinern und unter den vom Lärm der 5-10 dort täglich übers Stadtgebiet einschwebenden Maschinchen fast zu Tode gequälten Lehrkräften, dass es in Diskussionen kaum zu ertragen ist.

Augsburg ist das beste Beispiel dazu, wie Verbohrtheit, Uninformiertheit und 'AuchMalWasZuSagenHab-Itis' alles nur noch verschlimmern. Statt Gersthofen und Mühlhausen vom 'Lärm' zu entlasten indem man die ganze Landebahn aufs doppelte erweitert und damit die Maschinchen vom Stadtgebiet 'hebt' wird dort gekämpft, gestritten und geschimpft, dass die Wände wackeln.

Man stelle sich vor: Vor rund einem Jahr wurde ein Pilot dort von einem mit dem Feldstecher am Gelände stehenden Flugplatz-Erweiterungs-Gegner angezeigt (!) weil er im guten Willen der Lärmminderung an der östlichen Schwelle die Auslaufzone zum Starten benutzt hat... Herr laß Hirn vom Himmel regnen.

Als dann endlich klar wurde, dass weder die Landwirte noch die Lehrer noch die Hobbypolitiker schlau genug sind einer Erweiterung unter Auflagen zuzustimmen (Avro statt Dash wäre zig mal leiser, aber Avros sind doch böööööööööhze[tm] Jets...) hat man begonnen nach Alternativen zu suchen.

Leipheim wäre ein toller Platz - 250 Tausend Einwohner in Ulm, 250 Tausend in Augsburg, dazu das ganze Allgäu und alles hoch bis Aalen. Perfekt... nur haben sich die armen Anwohner noch immer nicht von der Bundeswehr erholt und sind kategorisch dagegen (zumindest ein halbes Dutzend davon...)

Memmingerberg wäre auch toll. Schlechter gelegen, aber immer noch eine ganz brauchbare Alternative. Nur sitzt dort ein Herr der seine politische Karriere auf 'NIE WIEDER LÄRM' stützt. Was er der Region damit antut, die von der Streitkraftverringerung böse gebeutelt wird, das interessiert ihn nicht. Wenn ich in Ulm immer wieder PKW mit großen Aufklebern 'Memmingerberg NEIN DANKE' sehe, dann resignier ich...

Das Lechfeld ist in mehrfacher Hinsicht suboptimal. Zum einen will die BW da eigentlich keine Touris haben, zum anderen ist das Geländer dort 'prone to fog' - wer mal im Herbst in Mengen an der Donau war, stelle sich vor, dass das Lechfeld dieses lokale Klima auch im Sommer hat... ;)

Die Anwohner dort sind nun wirklich geplagt vom Lärm, ist dort doch wirklich hochfrequentiert Tornado-Übungsbetrieb und Transall-Besuch, die An- und Abflüge können durch die Patchworkartige Ausgestaltung der dortigen Siedlungen gar nicht vom Lärm verschont bleiben.

Nun hat aber Lechfeld im Gegensatz zu den anderen Standorten keine rechte Lärmlobby. Und somit geht die Politik nicht den Weg der Vernunft und reisst sich Leipheim unter den Nagel - sie geht vielmehr wie in den letzten Jahren des heiligen Konsens so oft - den Weg des geringsten Widerstands.

Nun wird es also in einiger Zeit mal wieder eine dieser Wolpertinger-Flug'hafen' geben die zu nichts recht taugen.

Oder anders ausgedrückt:

Sobald die ganze Flughafenplanung in Deutschland kapiert hat, dass es eben nicht darum geht, irgendetwas prestigeträchtig und gegen alle Regeln der Marktwirtschaft aufzublasen, sondern im Gegenteil darum eine echte Transport-Infrastruktur zu bauen, erst DANN wird das mit der Luftfahrt hier in .de funktionieren.

Altenburg, Friedrichshafen, Lechfeld, Augsburg - die Liste der 'Lachnummern' ist so groß, das tut so richtig weh - vor allem wenn man dran denkt, dass das UNSERE Steuergelder sind die dafür verwendet werden. Es ist ein geschickter Schachzug mit Antiamerikanismus ein 'Die machen alles noch viel schlechter' Land hochzustilisieren um in Ruhe zuhause dem politischen Schwachsinn zu huldigen. Auweia....

Viele Grüße,
Peter Hovorka
17. Januar 2005: Von Max Sutter an hovorka
Mit der Diskussion von Landeplätzen, welche fünfzig und mehr Kilometer von der Peripherie einer Großstadt entfernt sind, leistet man nur dem Ryan-(A)Irrsinn Vorschub. Zwei Stunden Bus - Abflug ab Billigflugplatz - Landung auf Billigflugplatz - zwei Stunden Bus, das kann nicht die Lösung des Verkehrsproblems sein in Europa, solange große Flughäfen näher an der Stadt genug Kapazitäten frei haben. Das ist nur ein wechselseitiges Ausspielen von Subventionen und Austricksen von Flughafengesellschaften.

Was Not tut für eine gute Flugplatz-Infrastruktur in einer Großstadt, das führt uns praktisch jede Metropole in Amerika vor. Das sind einerseits ein Verkehrsflughafen mit internationaler Anbindung und andererseits an der Peripherie mindestens einer, aber meist mehrere Flugplätze für die allgemeine Luftfahrt, 24 Stunden benützbar und selbstverständlich so dimensioniert und ausgestattet, dass zumindest auch kleinere und mittlere Business-Jets drauf landen können (und dürfen, das muss man bei der allgemeinen Einschränkungswut in Deutschland noch nachtragen).

In München würden rein theoretisch Neubiberg, Oberpfaffenhofen und Fürstenfeldbruck zu dieser Kategorie zählen. Dass diese Varianten alle allein schon zum Denken so unmöglich erscheinen, macht richtig traurig. Seit dem Tod von Franz Josef Strauß versteht in Oberbayern offenbar kaum ein Einflussreicher mehr etwas von allgemeiner Luftfahrt. Aber eine ganze Reihe von politischen Lärmaposteln und andern Bedenkenträgern wissen von deren Verhinderung eine ganze Menge.

Einige andere Städte in Deutschland haben es da (ein klein wenig) besser, etwa Frankfurt mit Egelsbach und Reichelsheim, Köln und Bonn mit Hangelar, Düsseldorf mit Essen-Mühlheim, Berlin mit einigen Möglichkeiten in der nahen Umgebung, aber auch andere Städte. Von der amerikanischen Selbstverständlichkeit, das private oder geschäftliche Flugzeug zu jeder Tages- und Nachtzeit benützen zu können, sind die Bewohner von Ballungsgebieten in Deutschland aber noch meilenweit entfernt. Solange sich der Deutsche Aeroclub allein als Vertretung der Sportflieger sieht, bleibt halt die Pflege der Grasnarbe auf dem Klippeneck wichtiger als die optimale Benutzbarkeit von Fürstenfeldbruck für die allgemeine Luftfahrt.
17. Januar 2005: Von hovorka an Max Sutter
Hi,

die Notwendigkeit der Erreichbarkeit vor allem in Zeiten des ICE unterschreib ich sofort ;)

Allerdings haben wir in .de eine völlig verfahrene Situation - die Fronten der Flug-Gegner sind derartig verhärtet und diese Verbände derart gut organisiert, dass man prinzipiell keinen 'neuen' Flugplatz mehr bauen kann.

Die 'natürlich' gewachsenen Flugplätze der GA sind allesamt von bebautem Gebiet eingekesselt und kaum sinnvoll in Richtung IFR Nutzung auszubauen. Und selbst wenn: bei der ersten Einmot die im Endanflug zwischen den Häusern das Ergebnis ihres Motorausfalls präsentiert geht doch sowieso gleich wieder das 'Sportflieger!' Geschrei los...

Was wir bräuchten ist ja noch viel allgemeiner, keinen neuen Verband, keinen neuen Flugplatz sondern (nicht nur im Bereich GA dringend notwendig) einen Umbau der gesamten Politiklandschaft.

Ist es nicht so, dass das größte Problem eben nicht Korruption, Bürokratie-Dackellähme oder Starrköpfigkeit ist, sondern vielmehr die Tatsache, dass die Politik in den paar Jahren Bundesrepublik praktisch handlungsunfähig gemacht wurde?

Welcher Politiker traut sich denn gegen den Dünnsinn der Massenmedien hinweg eine eigene Meinung zu haben? Die Auflagenzahl der 'Großen' und die politische Meinung deren Chefredakteure ist doch schon lange tonangebend. Jeder Politiker der diese Strömungen in Frage stellt wird kleingehackt oder solange schlecht geredet bis er seinen Hut nehmen kann/soll/muss.

Solange Politik nicht von volksbestimmten Entscheidungsträgern gemacht wird, sondern von Medienberatern induziert wird, die nur versuchen des Pfeifenkopfs öffentliches Bild gut erscheinen zu lassen, solange wird in diesem Land alles vor sich hin stagnieren.

Lösung? Hab ich auch keine. Leider.

Viele Grüße,
Peter Hovorka

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