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25. August 2015: Von Alexander Callidus an Thomas Nadenau
Offensichtlich bestehen zwei Hypothesen:

a) Zylinder verhalten sich unterschiedlich (unrunder Lauf), weil sie einen unterschiedlichen Fuel Flow haben. Wenn man den Fuel Flow angleicht, sind auch die Temperaturen und der Zeitpunkt des Peaks so ähnlich, daß man homogene Verhältnisse hat und gut leanen kann

b) Zylinder verhalten sich unterschiedlich, weil sie ähnliche Temperaturen bzw. peak bei unterschiedlichem Fuel Flow haben. Dann nützt es eben nichts, den Fuel flow der Zylindern anzugleichen durch bessere Fertigung, sondern man muß gerade die Unterschiede der Zylinder ausgleichen, so daß sie trotz unterschiedlichem Fuel Flow ähnliche Temperaturen aufweisen.

Ich lese bei GAMI und Advokaten a), die letzten Postings scheinen das nach b) zu interpretieren.
25. August 2015: Von Erik N. an Alexander Callidus
Ich denke, ehrlich gesagt weder noch.

Die Unterschiede der Verbrennung in den Zylindern beruhen auf unterschiedlichem Luftdruck im Ansaugtrakt, bedingt durch unterschiedlich lange Luftwege. Da sich dies nicht ändern läßt, muss man die Anpassung bei der zweiten Gemischkomponente, dem Treibstoff, vornehmen, und zwar durch eine Veränderung der Injektorengeometrie, was wiederum den fuel flow jedes einzelnen Zylinders ändert, die Gemischaufbereitung und damit auch die Verbrennung aber homogener werden läßt.

Die Konstruktion der Injektoren ab Werk ist uniform, dh. es wird keine Rücksicht auf die Luftversorgung der einzelnen Zylinder genommen. Die Bandbreite zwischen dem Zylinder, der als Erster den Peak EGT erreicht, und demjenigen, der ihn zuletzt erreicht, kann damit so hoch sein, daß ein effizientes Motormanagement mit nur einem Gemischhebel nicht möglich ist. Also greift man an der einzigen Stelle an, wo in einem Motor eine individuelle Anpassung der Verbrennung in den Zylindern möglich ist: Bei den Injektoren. Man installiert Injektoren, wie die von GAMI, die für jeden Zylinder abhängig von seiner Lage im Ansaugtrakt und seiner daraus resultierenden, individuellen Gemischverbrennungssituation angepasst sind, und erreicht dadurch, daß diese o.g. Bandbreite enger wird.

Sinnvoll kann das alles nur betrieben werden, wenn man jeden Zylinder einzeln überwachen kann. Mit einem für alle Zylinder geltenden Durchschnitts-EGT ist es nicht möglich. Es gibt auch einzelne Motoren, bei denen die Injektoren bereits ab Werk individualisiert sind. In vielen anderen Fällen scheinen es die GAMIs zu sein. Wer sich da über Werbung oder Advokatentum aufregt, ist schlicht naiv.
25. August 2015: Von Lutz D. an Alexander Callidus Bewertung: +2.67 [3]

Es ist ein bisschen von beidem.

Die absoluten Temperaturen variieren stark wegen Material, Einbausituation etc.

Die relativen Temperaturen beim EGT (nicht CHT) variieren, weil Du bei sechs gleichartigen Einspritzdüsen den Effekt hast, dass die vorderen Zylinder über den Ansaugtrakt Sprit von den hinteren Zylindern abbekommen. Angepasste Einspritzdüsen gleichen das aus. Das ist m.E. trotz des netten Videos von GAMI auch keine wirkliche rocket science, sondern in der Tat auch ein bisschen trial and error.

Dazu kommt aber, dass natürlich Zustand von Kerzen, leicht unterschiedliche Kolbengrößen, unterschiedlicher Lufttemperaturen an den Zylindern es dazu kommt, dass nicht alle Zylinder das gleiche Mischverhältnis aufweisen, selbst wenn Du dafür sorgst, dass alle Zylinder gleich viel Sprit bekommen - einfach, weil nunmal kein Zylinder ist wie der nächste. Das macht dann die übrigbleibenden Unterschiede aus.

Was Bernds Erklärung für einige so unnachvollziehbar macht, ist die etwas unglückliche Nutzung des Wortes "Fuel Flow" und Formulierungen, wie "die Zylinder peaken alle bei 27 Liter" o.ä., denn da wird ja die Anzeige am fuel flow verwechselt mit dem, was wirklich in den Zylindern passiert.

Wenn ich jetzt von 32l auf 27l durchleane, dann peaken alle Zylinder in der EGT bei 1:14 so wie Thomas das beschrieben hat und alle Zylinder peaken auch bei für sich genommen nahezu identischem fuelflow (abzüglich der oben genannten Abweichungen), nur bekommen die anderen Zylinder von den eingespritzen 32 oder 27 Litern dann entweder zu viel oder zu wenig ab.

Man bräuchte schon fuel flow Sonden direkt vor den Einspritzdüsen um sagen zu können, bei welcher Spritmenge die jetzt genau zum peak gelangen.

Also, Bernd dreht am Knauf und der insgesamt eingespritzte fuel steigt und sinkt, wieviel davon bei jedem einzelnen Zylinder ankommt, sieht man in der EGT. Kommen bei einem fuel flow X alle Zylinder zum peak EGT, dann erhalten auch die einzelnen Zylinder mehr oder weniger den gleichen Spritanteil, obwohl bzw. gerade weil zB mit GAMI Einspritzdüsen unterschiedlich viel eingespritzt wird.

25. August 2015: Von Alexander Callidus an Erik N.
Manifold pressure ist fast nicht von der Länge des Ansaugtraktes abhängig. Lediglich Resonanzen treten bei unterschiedlichen Drehzahlen auf. Für ein abgestimmtes Ansaugsystem sind aber bei den niedrigen Drehzahlen der direktantreibenden Flugmotoren die Ansaugwege viel zu kurz.
25. August 2015: Von Alexander Callidus an Lutz D.
Warum bekommen nur die Vorderen von den Hinteren (dann könnte man ausgleichen) und nicht auch die Hinteren von den Vorderen? Wg. Zündreihenfolge?
25. August 2015: Von Lutz D. an Alexander Callidus

Keine Ahnung, mein Wissen beschränkt sich da auf das von GAMI publizierte Illustrationsmaterial, in dem Sprit von hinten nach vorne gelangt.

25. August 2015: Von Erik N. an Lutz D.
https://www.eddh.de/topics/technik/gemisch.html

Das ist lang, aber erklärt die Sache glaube ich hinreichend.
25. August 2015: Von Lutz D. an Erik N.

...ich kenne nur das englische Original von Deakin, aber m.E. spart er aus, warum die vier/sechs Zylinder eigentlich so einen unregelmäßigen Kraftstoffzufluss haben, er sagt nur, dass es so ist (am schlimmsten natürlich beim Vergaser).

25. August 2015: Von Justus SJ an Lutz D.
Hm? Wie kann denn bei einem Einspritzmotor über den Ansaugtrakt Sprit zu einem anderen Zylinder gelangen? Im normalen Betrieb ist da nur Luft.
Ooder ihr redet über einen Vergasermotor, da sieht das dann aber alles anders aus.
Die Zündreihenfolge hat damit wohl garnichts zu tun;-)
Ich bin verwirrt ;-)
25. August 2015: Von Erik N. an Lutz D.
Lutz,

sorry, aber ich habe das anders verstanden. Nicht der Kraftstofffluss ist von Haus aus unterschiedlich, sondern die Luftmenge, die durch den Ansaugtrakt zum Einlaßventil gelangt. Das sind ja alles Saugmotoren.

Soweit ich das Video von GAMI und den Artikel richtig zusammenreime, sind die Ansaugwege in einem GA Boxer (nicht viel, aber doch) unterschiedlich (im Gegensatz zB zu einem Sternmotor), und dann reichen eben kleine Unterschiede auch aus. Ist ja nicht so, daß da einer keine Luft bekommt. Es reichen minimale Differenzen.

Ich habe nichts gefunden, daß der Sprit vom einen in den anderen gelangt - wie soll das denn gehen ?
25. August 2015: Von Erik N. an Justus SJ Bewertung: +0.00 [1]
Justus, ich auch nicht. Ich glaube da hat der Lutz was falsch verstanden :)
Der Sprit gelangt von der Kraftstoffpumpe via Leitungen direkt in die Einspritzdüsen. Wie da vom einen was in den anderen fließen soll, ist mir schleierhaft.
25. August 2015: Von Lutz D. an Erik N. Bewertung: +1.00 [1]

Erik, ich kann verstehen, dass Dir das jetzt viel Freude bereitet hätte, wenn dies so wäre, aber wie ich gesagt habe, beziehe ich mich auf das von Dir gepostete Video von GAMI, dass Du ja im Gegensatz zu allen anderen hervorragend verstanden haben willst.

Bitte zuhören und zuschauen ab Minute 4:00.

https://www.youtube.com/watch?v=rvH4xlNC6gs

Da wird ganz klar gesagt, dass das was Du jetzt hier darlegst, genau das "misunderstanding" sei, dass Leute nunmal haben. Wie Du ernsthaft beahupten kannst, der würde etwas anderes sagen und dann auch noch die Unverschämtheit besitzt mit smiley zu schreiben, ich hätte da wohl etwas falsch verstanden, bringt mich wirklich in Rage.

@Justus keine Ahnung, ob die Erläuterung von GAMI Hand und Fuß hat, mir scheint sie plausibel.

25. August 2015: Von Lutz D. an Erik N.

"Wie da vom einen was in den anderen fließen soll, ist mir schleierhaft. "

Das wiederum ist mir völlig verständlich, dass Dir das schleierhaft ist.

25. August 2015: Von Erik N. an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]
Stimmt, hast recht. Hatte ich beim ersten Ansehen anders verstanden, wahrscheinlich weil ich hörte, was ich durch den Theorieunterricht eigentlich zu hören erwartete. Auch diese Deakin-Übersetzung sagt das ja. Eitelkeiten bzgl. Rechthaben liegen mir aber komplett fern, ich will es nur verstehen. Kannst den roten Punkt auch gerne wieder rausnehmen.

Es scheint also, wenn wir das zusammenfassen, daß Kraftstoff durch das Ansaugsystem nach vorne (?) weitergetragen wird. Das hieße ja, daß nicht der gesamte Kraftstoff verbrannt wird, sondern im dritten (?) Arbeitstakt des Kolbens unverbranntes Gemisch durch das Einlassventil wieder zurückströmt, und dann mit der Ansaugluft zum nächsten Zylinder transportiert wird, wodurch die angesaugte Luft bereits ein wenig mit Kraftstoff angereichert ist. Vielleicht ist auch beides richtig. Würde das so stimmen ?

Allerdings ist dann aber immer noch der Kraftstofffluß nicht unterschiedlich. Der wird davon ja nicht beeinträchtigt.

Und all das ändert wiederum aber nichts an dem Prinzip, daß die angepassten Düsen diesem Unterschied dann Rechnung tragen müssen.
25. August 2015: Von Thomas Nadenau an Justus SJ Bewertung: +1.00 [1]
Bei unseren Motoren wird der Sprit nicht direkt in den Verbrennungsraum gespritzt, sondern in den Zylinderkopf, na sagen wir mal, halb gespritzt und halb gesaugt gesaugt. Sobald das Einlassventil dann zu macht, ist im Kopf sicher noch ein Restgemisch vorhanden.
Da die Einspritzdüsen nach außen offen sind, besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass hier, über das offene Ansaugsystem, weiter Luft und Benzin angesaugt wird. Welcher Zylinder dann gerade davon profitiert, hängt von der Zündreihenfolge ab.
25. August 2015: Von Achim H. an Thomas Nadenau Bewertung: +3.00 [3]
Lycomings spritzen kontinuierlich ein, die Einspritzung ist nicht getaktet.
25. August 2015: Von Malte Höltken an Achim H.
Und der O360 spritzt garnicht ein ...
25. August 2015: Von Andreas Ni an Achim H.
Beitrag vom Autor gelöscht
25. August 2015: Von Markus G. an Lutz D.
Mal eine Frage an die LOP-Experten. Ich habe einen Lyco IO360M1B mit abgestimmten Injectors (Mattituk Experminetalmotor mit Pmag E-Zündung). Der fliegt, dank AFS Engine Monitor, auch sauber seine 160 KN TAS bei 27-28 Liter in 8500 FT. Muss ich eigentlich bei Änderung der Drehzahl (CS-Prob) oder einer geringen Änderung der Flughöhe jedesmal den Leanvorgang neu machen?
Wenn ich mit gleichbleibender Leistungseinstellung sinke, dann reiche ich das Gemisch an, aber wie ist das wenn ich die Drehzahl ändere, oder von 8500 auf 9000 FT steige?

Danke für Eure Hilfe.

Markus
25. August 2015: Von B. Quax F. an Markus G.
Ja, da mußte nachstellen!
25. August 2015: Von Thomas Nadenau an Achim H.
Genau, und jeder Zylinder nimmt sich, was er braucht. Das Ventil in der Verteilerspinne öffnet nämlich über den Benzindruck, und, da der hoffentlich kontinuierlich anliegt, ist das Rohrsystem offen.
26. August 2015: Von Andreas Ni an Thomas Nadenau
Der meines Erachtens grösste Vorteil eines 6 Probe EGT/CHT Gerätes liegt bei der Erkennung von technischen Problemen.
Die Bilder zeigen eine Fuel Nozzle aus meiner Comanche: vor ca. 20 Jahren über der schwäbischen Alb begann der IO-540, etwas rauh zu laufen. Reicheres Gemisch half und das damals frisch installierte JPI 6 Probe-EGT zeigte, dass Zyl. Nr 4 plötzlich deutlich heißere Abgase hatte als die anderen 5 und deutlich eher Peak erreichte.
Die damit als defekt diagnostizierte Einspritzdüse Nr. 4 wurde ersetzt ohne viel suchen.

Interessant das Bild mit dem Blick durch das Innere: es ist keinerlei Beschädigung zu erkennen, und dennoch muss sich der Durchfluss aus irgendeinem Grund reduziert haben. Das "Fadenkreuz" in der Mitte ist das Fensterkreuz hinten dran.

Wie Richard das schon weiter oben feststellte, lässt sich das Gemisch auch bei grösseren Motoren sehr exakt mittels Gehör und Gefühl einstellen. Da muss man schon ziemlich ziemlich viele Stunden fliegen und Avgas noch sehr viel teurer werden, als es sich die Grünen jemals erträumen, um die Kosten für so ein JPI 760 oder gar 900 mittels Spritersparnis wieder rein zu holen.



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FuelNozzle2.jpg



26. August 2015: Von Erik N. an Andreas Ni
Für die Erkennung helfen ja auch bereits die runden EGT/CHT Anzeiger, bei denen 6 kleine rote Balken nebeneinander angezeigt werden, die sowohl die EGT, als auch die CHT anzeigen. Wir haben leider einen, der nur immer eine Digitalzahl anzeigt, und man muss jeden Zylinder "durchdrücken", was natürlich keinen Sinn macht beim run up. Werde mal anregen, das Anzeigegerät auszutauschen, das reicht ja eigentlich. Die Sensoren sind ja da.
26. August 2015: Von Hubert Eckl an Erik N.

Das mit den explodierenden Spritpreisen kann man - denke ich - völlig neu überdenken. Der Umbau weg vom Kohlenstoff scheint letztendlich doch voll im Gange, lesen lohnt sich- Versprochen:

https://www.wiwo.de/politik/ausland/oelpreis-warum-oel-zur-ramschware-wird-und-die-weltwirtschaft-veraendert/12180794.html

hier der link

26. August 2015: Von Lutz D. an Hubert Eckl

Und jetzt nochmals mit Link?

Teuer ist der ganze Sprit ja sowieso nur aus politischen Gründen (das muss nicht unbedingt schlecht sein).

Kenne jetzt Deinen Link nicht, Hubert, aber dass wir in den nächsten zwehn Jahren im privaten Bereich auf eine nahezu vollständige dezentrale und weitgehend Kohlenstofffreie Energieversorgung der eigenen vier Wände umstellen, scheint mir angesichts der Entwicklung bei Energiespeichern eigentlich unumkehrbar.

Insofern bleibt genug Öl für anderen Spaß, so lange man ihn dafür noch braucht.


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