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Was meinst du damit? Ich kritisiere doch gerade die Technikverliebtheit.
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@chris
So schön das auch ist mit der ganzen unterstützenden Technik, da gibt es immer Fehler. Das wird sich auch nie verhindern lassen. Steckverbindungen, Sensoren, Computer Hard- & Software sind nun mal nicht fehlerfrei.
Die Philosophie in der Fliegerei ist doch (zu Recht), dass der Mensch immer noch das letzte Wort hat. Wenn man Deinen Ansatz zu Ende spinnen würde, müsste man sich auch vom 2-Mann Cockpit verabschieden. Schließlich war das hier (Stand heute) wahrscheinlich das Problem.
Tatsache ist und bleibt: Fliegen wird niemals völlig gefahrlos sein! Technik, Mensch, Umwelt - ein Teufelchen kann immer zuschlagen.
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Nach dem derzeit letzten Stand von "Aviation Herald" könnte es doch ein technisches Problem gewesen sein, da zwei SBs von Boeing bzw. FAA/GE bei Air India nicht durchgeführt worden seien:
https://avherald.com/h?article=528f27ec&opt=0
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Die im SB beschriebenen "MN4 microprocessor" sind in der EEC im Triebwerk verbaut. Da müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn zeitgleich auf beiden Seiten eine Lötstelle versagt.
Wenn in der Straße Hufe klappern, ist es fast immer ein Pferd, und kein Zebra.
Aber wenn wir schon spekulieren: in der geographischen Ecke werden die sicherlich auch schauen, wer und mit welchem Hintergrund in der Wartung an dem Flieger gearbeitet hat. Das wäre dann neben dem naheliegenden Pferd ("aviation psychologists" sind als Teil des Ermittlungsteams explizit im Bericht erwähnt) noch mein Zebra.
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Warum ermöglicht man überhaupt ein Abstellen der Treibstoffzufuhr in dieser kritischen Flugphase? Nach meinem Verständnis ist ja auch Boeing mittlerweile "fly by wire", also könnte ein Computer ejne Schalterumstellung in dieser Flugphase schlichtweg ignorieren - aber Boeings Philosophie war und ist halt "der Pilot hat immer recht".
Ist das bei Airbus auch so? Was wenn das Triebwerk brennt?
Was Du ansprichst gibt es auch. Bei Embraer (Phenom weiß ich) ist es so dass der Engine Run switch auf "Stop" keine Funktion hat wenn der Thrust Lever nicht auf idle ist...
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Wenn der locking Mechanismus nicht verbaut war und die beim Engine Start zufälligerweise nicht ganz richtig gerastet wurden könnte das durch Vibrationen im Take Off run evtl. passiert sein?!
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Natürlich ist das möglich. Aber wie oft ist es bisher passiert, dass durch solche Vibrationen einer der Schalter auf "aus" gesprungen ist? Und wie wahrscheinlich ist es dann, dass es bei beiden gleichzeitig innerhalb von 1 Sekunde passiert?
Es gibt eine einfache und plausible Erklärung für den Unfall: Ein Mensch hat beide Schalter umgeschaltet.
Würden wir im umgekehrten Fall, wenn es nach dem vorläufigen Bericht sehr plausibel erscheint, dass es ein technischer Defekt war, auch sagen: "Ja, aber wir können ja nicht noch nicht ausschließen, dass nicht in der Sekunde vor dem technischen Defekt der Pilot auch noch einen fatalen Fehler gemacht hat? Im vorläufigen Untersuchungsbericht steht ja auch einiges zur Qualifikation der Piloten. Das passt alles nicht mit einem technischen Fehler zusammen. Daher sollte man mit dem AD erst mal 2 Jahre warten ..."
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Die verwendeten "Toggle Switches" sind ziemlich groß und machen einen sehr soliden Eindruck (beurteilt auf Basis der veröffentlichten Fotos). Ich habe schon viele ähnliche Toggle Switches in Cockpits von historischen Flugzeugen ausgetauscht und kann sagen, dass es schon einiges an Kraft benötigt um diese Switches (welche keine Raste gegen versehentliches Umschalten haben) umzuschalten. Daher kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich beide Switches aufgrund von Vibrationen von selbst umstellen. Da müssten schon Gegenstände von Overhead-Panel herunterfallen (im Abstand von einer Sekunde), welche die beiden Schalter nacheinander umschalten. Alles sehr unwahrscheinlich.
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"Es deutet alles darauf hin dass ein SB für das Fehlen des Sperr Mechanismus der Fuel Control Switches von Air India nicht durchgeführt"
Was genau deutet darauf hin? Und ist es tatsächlich so, dass die Maschine ohne mech. Sperren dieser Switches ausgegliefert wurde? Da wäre ja jede lumpige SEP besser gesichert (zumindest die, die ich kenne). Keiner von denen kann ich den Sprit abdrehen ohne eine zusätzliche mech. Sicherung zu überwinden.
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Ob durchgeführt oder nicht dürfte ohnehin keine Rolle spielen da der Throttle Quadrant bei dieser Maschine zwei Mal getauscht wurde und es seit zwei Jahren keine Beanstandung gab. Dass dann alle zwei Switches trotz mechanischer Sperre innerhalb einer Sekunde "von selbst" abstellen, und das nicht bei Vibrationen während des Takeoff Rolls sondern in der Luft - da ist eher der Papst ein Muslim als dass ich daran glaube.
@Pat: im Airbus wird bei Feuer oder substantial damage das Triebwerk nach Abstellen durch Eng Master Switch (stoppt high and low pressure fuel supply) mit dem Fire Pushbutton secured, das unterbricht den low pressure fuel supply, die Hydraulik und den Generator dieses Triebwerks und der FADEC ist auch nicht mehr aktiv.
Auch der Eng Master Switch hat eine mechanische Sperre die bei Verschleiß abnutzt und dann der Switch getauscht wird. Automatische Restarts sind nur am Boden möglich.
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Ich teile Deine Meinung. Auch die eine Sekunde ist exakt die Zeit, die man braucht, um mit einer Hand nacheinander beide Switche zu betätigen. Dass der PNF behauptet, es nicht getan zu haben, darauf würde ich nichts geben. Wenn er es getan hat, würde er hier sicher lügen.
Was mich etwas am Bericht wundert, ist dass die sekundengenaue Darstellung mit dem Mayday-Ruf endet. Interessant wäre gewesen, wann genau der erste Bodenkontakt war, denn die Triebwerke liefen ja schon wieder hoch.
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Wenns kein freak accident war (zB die Schalter nach Engine Start nicht ganz eingerastet) dann wars menschliches Versagen oder Vorsatz.
Ich will nur die Varianten offen halten. Wenn sich jetzt die ganze Welt auf das spektakuläre "die haben das absichtlich gemacht" stürzt, gehen andere Erklärungsversuche ganz unter.
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Ja, aber es gibt, so viel ich weiß, bei diesen Schaltern keine "Zwischenstellung" oder sowas. Es gibt nur AN oder AUS, korrigiere mich bitte wenn ich falsch liege! Wenn man ihn nicht ganz nach vorne legt rastet er nicht ein und sprint zurück auf cutoff. Zum ANLASSEN der Triebwerke etc.müssen sie auf RUN gestanden haben.
Nach allem was wir HEUTE wissen ist Vorsatz die logischste Erklärung.
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Die "aus Versehen" Variante habe ich auch noch nicht ganz aufgegeben. Wem ist so etwas Ähnliches denn noch nicht passiert? Gut, normalerweise hat so ein Versehen natürlich keine (großen) Auswirkungen, aber passieren kann es eben auch in so einem tragischen Fall. Vorschnelle Verurteilungen halte ich nicht für besonders sinnvoll. Da muss jemand echt krank in der Rübe sein, wenn er so eine Nummer absichtlich durchzieht.
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Aus Versehen? Welche Handbedienung muss an diesen Verkehrsflugzeug kurz nach dem Start unbedingt noch durchgeführt werden? An sonsten haben beide Hände am Steuergerät zu sein.
Das einzigste was ich mir vorstellen könnte, ist versehentlich die Fahrwerksbetätigung verwechselt? Kurz nach dem Start wird das Fahrwerk eingefahren. Ist es möglich, den mechanischen Handlungsablauf - Einfahren Fahrwerk mit Treibstoffhebel/Zufuhr schliessen - verwechseln? Wer von den Forumleser hat so ein Verkehrsflugzeug schon mal selber geflogen?
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Fahrwerkshebel wird aber nach oben bewegt, der Fuel Cutoff hat die Off-Stellung unten. Außerdem sind es zwei separate Bedienelemente, die man nicht gemeinsam mit einer Hand bedienen kann.
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Und die an diametral gegenüberliegenden Positionen verbaut sind.
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Und genau das ist es, im Gedächtnis muss sich dieser Unterschied einprägen. Das ist in etwa so, am linken Fuss wird ein flacher Schuh getragen, am rechten Fuss ein hight heel Schuh.
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Also mir ist es tatsächlich noch nie passiert, dass ich kurz nach dem Abheben beide Magnete nacheinander aus Versehen ausgeschaltet habe. Ich habe auch noch nie aus Versehen den Tankwahlschalter auf aus gestellt - auch wenn ich mir da schon eher Vorstellen könnte, dass dass das passiert - aber da habe ich auch nur einen und nicht zwei.
Das war ja nicht ein "Versehen", sondern eine ganze Kette von "Versehen": Die Hand war an Bedienelementen, wo sie gar nicht hingehört. Er hat etwas gemacht, was auf keiner Checkliste steht und dann gleich zweimal hintereinander ein "Versehen".
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Tankwahlschalter auf aus habe ich bei einem Schüler selbst erlebt - Piper, mit drei Positionen, links, rechts, aus. Vorgesehen war lt. Checkliste umschalten auf vollsten Tank. Wurde dann ein off draus. Kann man vom rechten Sitz auch nicht super einfach einsehen. Hat aber mit dem Unfall hier absolut nichts zu tun, der Fall dürfte ziemlich klar sein.
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Na ja, dass es nicht so gemeint war, ist doch klar. Noch nie den Scheibenwischer benutzt, wenn der Blinker gesetzt werden sollte? Natürlich hast Du Deinen Tankwahlschalter noch nicht aus versehen geschlossen. Warum auch? Ist ja auch gar kein Prozedere bei den kleinen Fliegern. Die Boings machen das bei jedem runterfahren der Triebwerke. Der Pilot, der Klaus Lenhard (die Leki-Extra) auf dem Gewissen hat wollte nach der jetzt einhelligen Meinung also auch erweiterten Suizid begehen?! Warum sonst hätte er in der Platzrunde denn sonst den Mixture anstatt den Prop bedient? Der eine ist rot, der andere blau, ganz andere Form und der eine wird im Betrieb gedreht, der andere eher gezogen. Wenn Klaus in damals gefragt hat 'bist Du am Mixture???', dann hat er sicher nicht mit ja geantwortet...
Ich will ja auch nicht behaupten, dass es so gewesen ist, aber gleich vom erw. Suizid als sicher erwiesen auszugehen, ist zu früh. Um mehr ging es mir gar nicht.
Die ganze Geschichte macht deutlich, wie früh wir uns alle gern auf ein Szenario festlegen (wollen). Am Anfang war für viele klar: Klappen gefahren, anstatt Fahrwerk. FO hatte ja auch viel zu wenig Stunden! War ja dann doch ganz anders.
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Prop und Mixture verwechseln ist bei den typischen Push-Pull-Levern super schnell passiert, liegen nur wenige Zentimeter auseinander, haben beide genau die selbe Bedienart und um die Sperre für direkten Push-Pull zu überwinden die selbe Kinematik. Lediglich Farbe (und wichtiger) Haptik des Bedienknops sind anders. Auch das Beispiel Blinker/Scheibenwischer taugt nicht, denn das sind häufig ebenso identische Lenkstockhebel links und rechts, die dann auch noch bei manchen Autoherstellern anders belegt werden (drehen statt hochschieben, Lichtfunktionen mit Ziehen oder Eindrücken, ...
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Prop und Mixture verwechsel? Als Hebel ja, bei der Bedienung eher nicht. Maximale Leistung heißt bei beiden nach vorne. Also statt Prop nach vorne den Mixer raus ziehen ist keine Verwechselung mehr. Das ist dann Absicht.
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Mixture und Vorwärmung kann man dagegen ganz gut verwechseln. Hab ich gehört. Wenigstens ist man dann erstmal wieder wach. Hab ich gehört.
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Das konnte ich ja auch gar nicht wissen, habe noch nie so ein Cockpit von innen gesehen! Auto fahre ich auch nicht, habe aber schon mal davon gehört.
Meine Güte, kann man sich borniert anstellen, wenn man wirklich will! Natürlich sieht alles genauso aus und es wird wahrscheinlich auch auf die grausame Nummer hinauslaufen, aber wir wissen es nicht und es steht uns allen auch nicht zu, Personen vorschnell mit solch harten Vorwürfen zu verurteilen! Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter, wo man mit faulem Gemüse nach Leuten auf dem Weg zum Schaffot wirft.
Zumindest einer der beiden aus dem Cockpit hat nichts falsch gemacht. Auch sein Leben wird jetzt völlig zerpflückt. Ich vermag mir gar nicht vorzustellen, was seine Familie jetzt durchmachen muss - und das in einem Land, indem es traditionell mit ihrem Kastendenken noch mal ganz anders zur Sache geht.
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