Mit "von vorne (also 180°)" ist der Bereich von links 90° bis rechts 90° gemeint. Das ist ein Bereich von 180°. Sollte aus dem Kontext klar sein. Ich hab aber das Wort "Bereich" im Posting ergänzt, damit es verständlicher wird.
Aha. Verkehr auf 3 Uhr ist also "von vorne" bei Dir?
Der Kollisionswinkel (das "Bearing") bezieht sich immer auf die Sicht aus dem Flugzeug. Der Winkel aus Sicht eines neutralen, ruhenden Beobachters ist vollkommen irrelevant, wenn es um die Kollisionsvermeidung geht. Wenn du den Unterschied nicht verstehst, dann frag nach anstatt zu lästern.
Niemand hat hier von einem "ruhenden Beobachter" gesprochen (ausser Dir). Der Kollisionswinkel ist natürlich relativ, und zwar der Winkel, in dem die Kollision letztlich stattfindet. Und der kann natürlich 90 Grad sein. Wie das Bearing vorher war, ist irrelevant, wenn es um den Kollisionswinkel geht. Du verwechselt den Begriff glaub ich mit dem Annäherungswinkel.
Beispiel: Aus Sicht des Radarlotsen wäre ein Flugzeug, dass sich relativ zu dir im 90°-Winkel (also "3 Uhr" oder "9 Uhr") befindet, mit gleicher Geschwindigkeit fliegt und genau auf dich zufliegt, "no factor", denn es würde hinter dir kreuzen. Der gute Radarlotse würde dir so ein Flugzeug auch gar nicht nennen. Ein wirklich auf Kollisionskurs befindliches Flugzeug bei exakt 3 Uhr muss zwangsläufig schneller sein als du.
...und nicht "genau" auf Dich zufliegen, sondern auf einen Punkt, in dem Du in der Zukunft sein wirst, nämlich denn, wenn die laterale Entfernung null ist...
Und nochmal zum Segelflug: ein "Flugsport", bei der man sich "hin und wieder" auf head-on-Kollisionskurs mit einem "Pulk" anderer Flieger befindet und nur (oder vorwiegend) durch see-and-avoid eine Kollision vermeidet, nun ja, das hört sich nach einem großen Spaß an - bis dann tatsächlich mal zwei kollidieren. Ich hätte naiv vermutet, dass man diese Situation versucht komplett zu vermeiden. Aber ich bin ja kein Segelflieger und werde es bei solchen Aussichten auch nicht werden.
Das kann Dir auch im Motorflugzeug passieren. Ich bin übrigens selbst kein großer Fan von Wettbewerben und der Pulkfliegerei, halte ich für zu riskant. Genau so wie Leute, die weniger als 100 Stunden im Jahr fliegen und so mit sich selbst und dem Flieger beschäftigt sind, dass sie keine situational awareness haben und nicht vernünftig rausgucken können. Erlebe auf Checkflügen teilweise "heads down time" von 30 Sekunden mit ungewollten Richtungänderungen von 90 Grad. Lebensgefährlich, sich mit so wenig Routine in ein Flugzeug zu setzen...