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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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30. November 2022: Von Rene Laumann an Timm H. Bewertung: +6.00 [6]

Es passieren leider sehr viele Dinge im Training bzw. auch in Überprüfungsflügen bei denen man sich einfach nur an den Kopf packen kann.

Mir wurde in diesem Sommer in einer zweimototrigen Aztec ohne Vorwarnung im Endandlug (GPS App) auf Kassel die Spritzufuhr auf dem rechten Triebwerk durch den Prüfer abgeschaltet. Das Fahrwerk war drausen und die Klappen bereits in der ersten Stufe gesetzt. Die Veranstaltung endete in einem Mayday Mayday Mayday und einem gefethertem rechten Triebwerk. Am Ende des Tages eine unnötige, lebensgefährliche Situation die bewusst durch eine beteiligte Person im Cockpit eingeleitet wurde.

Man muss wirklich aufpassen, wen man sich da ins Cockpit setzt und immer damit rechnen, dass ein diese Person in eine lebensbedrohliche Situation bringt.

Wie zum Henker kommt man auf die Idee bewusst eine kritische Fluglage in Bodennähe einzuleiten? Absolut unnötig.

30. November 2022: Von Alexander Michel an Rene Laumann

Das war nicht vorher gebrieft?? Abgesehen davon, dass es ein absolut unnötiges Manöver ist.

Ich erinnere mich noch an das Wrack der nagelneuen roten Beech Baron, die in EDDG neben unserem Flieger im Hangar lag...

30. November 2022: Von Andreas KuNovemberZi an Rene Laumann Bewertung: +1.00 [1]

"Mir wurde in diesem Sommer in einer zweimototrigen Aztec ohne Vorwarnung im Endandlug (GPS App) auf Kassel die Spritzufuhr auf dem rechten Triebwerk durch den Prüfer abgeschaltet. Das Fahrwerk war drausen und die Klappen bereits in der ersten Stufe gesetzt. "

Unverantwortlich.

"Die Veranstaltung endete in einem Mayday Mayday Mayday und einem gefethertem rechten Triebwerk."

In einer MEP würde ich nach den Memory Items (forward, forward, forward, flaps up, gear up, identify, verify) trotzdem immer einen Trouble Shoot nach Checkliste machen, wenn möglich. Ich habe das mal für die Cessna 421 angehängt.

Es sind schon einige Zweimots abgestürzt, weil zu schnell gefeathert wurde: manchmal eine noch wiederherstellbare Engine, manchmal sogar die falsche Engine.

Es hing auch schon mal der Fuel Selector in einer Zwischenposition (bei manchen Flugzeugen läuft man da quasi drüber) oder die Pumpe hat den Motor geflutet. Viel häufiger ist diese natürlich defekt oder irgendwas ist verstopft.



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Foto30.11.22122006.jpg

30. November 2022: Von Rolf A. an Andreas KuNovemberZi
Bin bei Dir, hab nicht viele Stunden auf dem Az-Truck, würde aber die These wagen, das ist bei der Aztec in der Situation ein klarer Fall von committed to land. Die schafft OEI kaum mehr als 200ft/min
30. November 2022: Von Kilo Papa an Rolf A. Bewertung: +3.00 [3]

Abgesehen von commited to land wäre das für mich der Fall die Prüfung zu beenden. Einen Prüfer (oder meinetwegen auch Lehrer) der ungebrieft das/ein Triebwerk im Approach abstellt würde ich nach abstellen auf dem Apron aus dem Flieger entfernen. Auf idle ziehen, meinetwegen, aber das Triebwerk in real life abstellen ist einfach ein no-no.

Die Aztek steigt, wenn sie nicht nah am MTOM ist, schon noch ganz erträglich. Bis zu einer gewissen Höhe (was weiß ich, 500" vielleicht evtl mehr), jetzt mal davon ausgehend dass kein Hindernisproblem besteht und in VMC, kann man OEI schon noch durchstarten. Ob das klug ist, wenn 3km Piste vor einem liegen, muss wohl jeder selbst beurteilen...

30. November 2022: Von Christian Rohde an Kilo Papa Bewertung: +3.00 [3]

Schönen guten Tag,

dazu kommt bei der Aztec dass nur der linke Motor die einzige Hydraulikpumpe hat, gut wenn der läuft. Zwei Pumpen gab es erst bei den neueren Modellen.

Ich habe nie das teilweise sehr merkwürdige Verhältnis zwischen Trainingseffekt und einzugehendem Risiko verstanden. Beim MEP-Training haben wir uns damals vorab darauf verständigt das nur mit zero thrust geflogen aber nie abgestellt wird.

Und wer nen Turbomotor aus 75% von jetzt auf gleich ohne Kaltlaufen ausstellt frisst auch Katzen und kleine Kinder...

30. November 2022: Von Hubert Eckl an Kilo Papa

Yes! Was im übrigens im August 1988 (?) bei einem Anflug auf München zur Katastrophe führte mit einem Absturz ins McDonalds Trudering, Tote im Fastfood, drei im Flugzeug, der Prüfling, der Prüfer und eine Protokollantin.

Ganz klar: Verweigern die Scheiße.

30. November 2022: Von Kilo Papa an Hubert Eckl Bewertung: +4.00 [4]

Verweigern kannst es halt schlecht, wenn der dir das Fuel Valve zudreht ohne was zu sagen und du es nicht merkst... Viel Zeit für Troubleshooting hast du halt in ein paarhundert Fuss nicht mehr. René hat das schon sehr gut gelöst! Wie gesagt, für mich wäre es dann an der Zeit den Herrn auf dem Apron des Flugzeugs zu verweisen.

Als ich kürzlich mein UL verlängern wollte war der Lehrer auch der Meinung es sei wichtig das Triebwerk komplett abzustellen zu Trainingszwecken. Ich hab ihm dann mitgeteilt, dass ich den Flug so nicht antreten werde, wenn er das wirklich vorhat. Antwort: "ihr ATPLer habt echt immer die Hosen voll!" Nee, hab ich nicht, aber ich mag mein Leben...

30. November 2022: Von Markus S. an Hubert Eckl

Eine unschuldige Fahrradfahrerin hat es auch noch erwischt.

30. November 2022: Von Rene Laumann an Alexander Michel Bewertung: +6.00 [6]

Nein, war zuvor nicht gebrieft. Das hätte ich definitiv abgelehnt. Das Fiese ist halt, dass du vor dem FinalApproach Fix schon geprüft hast, dass deine Tankwahlschalter korrekt stehen. Wenn das Ding dann danach ausgeht, hast du den Punkt mental ja schon abgehakt. In das Setup hat dann eben auch noch gepasst, das exakt an diesem Triebwerk 10 Stunden vorher ein Zylinder getauscht wurde. Dementsprechend war der reale Ausfall des Triebwerkes für mich auch direkt plausibel. Wobei man gerade dann, wenn alles sehr plausibel aussieht ja nach Gegenindikatoren suchen sollte; aber eben nicht kurz vor der Landung in einem äußerst kritischen Flugzustand. Priorität hatte für mich in dem Moment den Flieger so zu sichern, dass er fliegbar bleibt.

Ein Troubleshooting 45 Sekunden vor der Landung mit der Piste im Blick kommt dann meiner Meinung nach auch nicht mehr in Frage. Wenn man dann erst anfängt in der Aufregung den Fuelselector zu prüfen, die Magnete zu checken bzw. einen Neustart der Triebwerke versuchst, ist es ggf. sogar für den Fall, dass das Durchstarten notwendig wird, zu spät, den Propeller in die Fetherstellung zu bringen. Ohne dass ich es ausprobiert habe, möchte ich behaupten, dass es nicht möglich ist, die Aztec mit ausgefahrenem Fahrwerk, gesetzten Klappen und einem Propeller der im Windmilling ist, sicher durchzustarten. Das Endet dann schnell im Grünen.

Zugegebenermaßen hat mich der Vorfall noch sehr lange beschäftigt.

30. November 2022: Von Andreas Nitsche an Hubert Eckl Bewertung: +2.00 [2]

München Riem Mc Donalds: das war zwar ein Prüfungsflug und tatsächlich wurde ein Triebwerk - in 60m Höhe!- rausgezogen, aber es war eine Cheyenne II, mit Turbinen, und keine Aztek. Dieser Unfall führte zum Reformieren des bayrischen Prüfungswesens, Anpassung an alle anderen Bundesländer und trug sehr wesentlich zu den Entscheidungen bei, dass Riem durch München II (FJS) ersetzt wurde.

30. November 2022: Von Christian Rohde an Rene Laumann Bewertung: +1.00 [1]

Zumal der Tankwahlschalter echt blöd zwischen den Sitzen am Boden positioniert ist und man den Blick senken muss und das im Final. Wie gut dass die Aztec so gutmütig ist mit fettem Seitenruder. Mit dem Typen würde ich nie wieder fliegen...

30. November 2022: Von Wolff E. an Rene Laumann Bewertung: +1.00 [1]

Priorität hatte für mich in dem Moment den Flieger so zu sichern, dass er fliegbar bleib...

Der Eigentümer hat/wird es dir danken......

30. November 2022: Von Patrick Lean Hard an Rene Laumann Bewertung: +3.00 [3]

Irre Geschichte! Die Behörden brauchen Daten zu solchen Vorkomnissen
https://e2.aviationreporting.eu/reporting

1. Dezember 2022: Von Willi Fundermann an Patrick Lean Hard

Mit den hier veröffentlichten Daten wird "die Behörde" das problemlos ermitteln können.

1. Dezember 2022: Von Markus S. an Willi Fundermann Bewertung: +1.00 [1]

Wie der Behördenleiter ja zugegeben hat, soll dieses in Foren gelegentlich auch gerne mit lesen. ;-)

1. Dezember 2022: Von Rene Laumann an Willi Fundermann Bewertung: +1.00 [1]

https://www.lba.de/DE/Luftfahrtunternehmen/Ereignismeldungen/Allgemeines/Allgemeines_node.html

Nach meiner Interpretation ist die Erklärung einer Luftnotlage, wie hier geschehen, so oder so ein meldepflichtiges Ereignis.

1. Dezember 2022: Von Joachim P. an Rene Laumann

Beziehst Du dich damit auf Verordnung 376/2014? Ich bin mir nicht sicher, ob es in Deinem Fall eine schwere Störung war.

1. Dezember 2022: Von Rene Laumann an Joachim P. Bewertung: +2.00 [2]

376/2014, Artikel 4 beschreibt hier die Ereignisse.

Genauer: Artikel 4 Abs. 1 VI "Ereignisse bezüglich Verletzungen, Notfällen und anderen kritischen Situationen,"

Ein Notfall wurde hier ja erklärt und hat bei einem stehenden Triebwerk tatsächlich auch vorgelegen (meine persönliche Meinung und Einschätzung).

Ebenso die entsprechende Durchführungsverordnung 2015/1018

Anhang 1 Artikel 1.5 Abs 3 "Jedes Ereignis, bei dem die menschliche Leistung unmittelbar zu einem Unfall oder einer schweren Störung beigetragen hat oder hätte beitragen können."

Anhang 1 Artikel 4 Abs. 1 "Ereignis, das zur Erklärung eines Notfalls („MAYDAY“ oder „PAN“) führt."

Die Pflicht zur Meldung dürfte damit recht klar sein. Bitte korrigiert mich, wenn ich etwas falsch dargestellt habe oder übersehe.


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