"Vor etwa 8 Beiträgen habe ich doch gerade geschrieben, dass Einiges dafür spricht, dass der Pilot eben nicht in IMC war, und man es nicht behaupten sollte."
Natürlich, aber darauf bezog sich mein Einwand ja auch gar nicht.
"Und wenn ich mit meinen 700 h inzwischen weiß, was ich in IMC mache - nämlich nach dem vorher zurecht gelegten Plan zuzusehen, da wieder rauszukommen, gehe ich davon aus, dass ein 3500h-Pilot im gesunden Zustand nicht das Popometer einschaltet und in den Spiralsturz übergeht."
Alternativ könnte man sich mit 700h ja auch Strategien zurechtlegen, die einen eher aus IMC heraushalten?
"VFR in IMC kann passieren"
einfach so und immer wieder?
", und das Wichtigste ist nach meiner Erfahrung, einen Plan zu haben, wie man da möglichst sicher wieder rauskommt. Das kann die klassische Umkehrkurve sein, oder ein "Heading X einnehmen, Höhe Y halten". Wenn ich bei mieser Sicht und ggf. zwischen Layern das dumpfe Gefühl habe "Gleich könnte es soweit sein", prüfe ich meine Instrumente, die Karte, spreche mir diesen Entschluss vor und bleibe ruhig."
Klingt vernünftig, allerdings eher als Ausnahme-Strategie, denn als übliches Verfahren.
"Ich will nicht mehr bei 1,5 km Flugsicht fliegen,"
Cooler Plan!
"und immer deutlich über 500 ft Höhe halten können,"
Woow, das ist natürlich eine komfortable Marge
"aber auch mit diesem Sicherheitsabstand zum gesetzlichen Minimum kann man m.E. IMC nicht 100% ausschließen."
Aus solch einer Situation sicher nicht.
"Da ist es m.E. hilfreicher, zu diskutieren, warum als VFRler IMC keine Option sein sollte ("Und was machst Du, wenn der Horizont ausfällt? Hast Du einen Plan von den Sorgen, die die IFRler umtreiben, nur weil Du meinst, Du kannst die Kiste auch minutenlang in IMC gerade halten? (Embedded CBs, Icing?) Wie willst Du da am Zielort eigentlich spätestens wieder rauskommen?"), aber nicht "IMC tötet Dich statistisch binnen 17 Sekunden (oder wie die Zeit war)"."
Diese Fragen zu beantworten ist ganz sicher klug (Du hast allerdings eine Zahl bei den Sekunden fallen gelassen), aber wäre es nicht erheblich einfacher (und überlebbarer) ein simples IFR zu machen und solchen Situationen in der Breite zu entgehen?
Ich will gar nicht den konservativen Klugscheißer heraushängen lassen, aber bei Minimalsicht zwischen Windrädern herumzuirren ist einfach keine Strategie, die dauerhaft funktioniert und ich halte es für völlig unangemessen, solche Setups zu verharmlosen.
Letztes Jahr war ich völlig unabsichtlich gezwungen, auf FIS dem Ende eines solchen Flugs beizuwohnen. Der Kollege klang für mich sehr geübt, erfahren und bis zum Abbruch der Kommunikation annähernd gelassen - trotzdem musste ich am nächsten Morgen über ihn in den Nachrichten lesen.
Vielleicht erklärt das ein wenig meine Ablehnung gegenüber Deiner Art der Flugdurchführung und deren Darstellung als akzeptabel. Ich sehe regelmäßig talentierte IFR Schüler verblüffende Dinge tun, die sie im unbegleiteten Selbstversuch vermutlich in beeindruckende Verlegenheit bringen würden.