Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Mai
Fliegen ohne Flugleiter – wir warten auf ...
Eindrücke von der AERO 2024
Notlandung: Diesmal in echt!
Kontamination von Kraftstoffsystemen
Kölner Handling-Agenten scheitern mit Klage
Unfall: Verunglücktes Änderungsmanagement
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

29. Oktober 2013: Von Lutz D. an 
Transponder müssten fest eingebaut und nicht deaktivierbar sein. Ich bin sicher es würde viel disziplinierter geflogen.

Ok, Leute, an dieser Stelle bin ich dann raus. Fehlt eigentlich nur noch das festgeschriebene ADS-B, damit auch wirklich alle immer und überall alle Flugbewegungen nachvollziehen können. Ich habe selten so viel reaktionären, obrigkeitsstaatlichen, bürokratie- und regelverliebten Mist gelesen, wie in diesem Thread. Ich bin sicher, wir können alle noch eine weitere Regel in den Raum werfen, die das Leben auf diesem Planeten viel besser macht. Nur zu. Baut Euch Euer Gefängnis.
29. Oktober 2013: Von Lutz D. an Lutz D. Bewertung: +5.00 [5]
Und noch ein Hinweis zum Denunziantentum.
Ich war neulich in einem Aachener Parkhaus. Von rechts kam ein Auto, dass Vorfahrt hatte, aber nicht so recht wusste, ob es Vorfahrt hatte. Ich deutete das halten, als Signal zu fahren, in dem Moment fuhr das andere Auto auch an, ich bremste, der andere hupte und fuhr schließlich. Anschließend so langsam, dass ich einfach die Parkhausabfahrt (entgegen der Einbahnstraße) nach oben fuhr, einen Parkplatz bekam und abstellte. In dem kommt der andere Fahrer an mir vorbeigefahren, steigt aus seinem Auto und stürmt auf mich zu. Dann faucht er mich in Schulenglisch (er hatte meine ausländischen Kennzeichen gesehen) an, dass er melden würde, dass ich ihm die Vorfahrt habe nehmen wollen und dann auch noch umgekehrt in die Einbahnstraße gefahren sei.
Ich habe ihm dann auf hochdeutsch gefragt, ob er wisse, wieviele Polizisten es in Deutschland gebe. Er war verdutzt und antwortete nicht gleich. Ich sagte: "80 Millionen. Genau so viele wie Bundestrainer."

Und das liebe Leute, ist mein Punkt. Die Masse der Deutschen ist bereit, moralische Prinzipien ("man denunziert nicht") über Bord zu werfen, wenn man im Glauben ist, dass bedrohte Rechtsgut sei höherwertig. Es gibt da nur ein Problem. Die Masse der Leute ist, zumal wenn selbst betroffen, gar nicht in der Lage, zu entscheiden, ob ein Rechtsgut höherwertig ist, als die allgemeine Regel, dass man nicht denunziert.

Das ist jetzt ein bisschen akademisch. Man könnte auch platter sagen: Der Zweck heiligt nicht die Mittel. In Deutschland war das aber schon immer - in der breiten Masse, und ganz sicher weniger bei Piloten - umgekehrt.
29. Oktober 2013: Von  an Lutz D.
Klar, aber tolle Glascockpits, und jedes zweite neue Kleinflugzeug mit 10.000 Dollar TCAS ... und dann fliegen Leute in hochfrequentierten Gebieten ohne Transponder rum. Was ist denn das für eine Definition von Freiheit? Erinnert mich ein wenig an die NRA ... :-) Für mich ist das ein falsch verstandener Freiheitsbegriff. So eine Freiheit wie sie hier propagiert wird, kann man sich vielleicht noch in Kanada oder Alaska erlauben, aber nicht in dichtbesiedelten Ländern wie unserem. Hier geht es nur miteinander.

Ein Transponder ist keine "Überwachung" sondern eine Technologie, die zur Sicherheit im Flugverkehr beiträgt.
29. Oktober 2013: Von Daniel Krippner an 
Weiss denn jemand wie es in D die Abdeckung von Primärradar vs Sekundärradar aussieht?
Ich halte dieses 'wenn ich den XPDR ausschalte dann sieht mich keiner' eh für optimistisch. Ggf folgt man halt der Radarspur bis zu Start- oder Zielflugplatz und fragt wer da gestartet/gelandet ist...
29. Oktober 2013: Von  an Lutz D.
Hallo Lutz, die Parkhausstory finde ich etwas billig.
Ich bin auch kein Hobypolizist, sondern eher das genaue Gegenteil, schon weil an mir nur wenig "Deutsch" ist. Amerikaner sind übrigens auch keine Deutschen, aber sie fliegen diszipliniert, und sie können funken. Das könten Deutsche auch lernen, wetten?
Ich "denunziere" nie jemanden, und ich habe auch noch nie einen anderen Piloten angezeigt. Aber es gibt Fälle, und dazu gehört die grob fahrlässige Gefährdung anderer Menschen, die man nicht akzeptieren muss.

Lass mich doch mal provokant fragen: Angenommen Dein Kind würde fast von einem Autofahrer totgefahren, der bei Rot über die Ampel fuhr, oder vielleicht besoffen, - würdest Du rechtliche Konsequenzen als Denunziantentum werten? Wärst Du dann immer noch so "freiheitsliebend"?

Muss ich mein Leben durch jemanden gefährden lassen, der zu faul/doof war auf die Karte zu schauen?

Freiheit, so geht ein uralter Spruch, ist immer die Freiheit der ANDEREN.
29. Oktober 2013: Von  an Daniel Krippner
Daniel, das kommt noch dazu. Außer wenn man sehr niedrig fliegt kann man die meisten Flugzeuge auch per Primärradar identifizieren.
29. Oktober 2013: Von Lutz D. an 
Den Spruch nehme ich ja gerade für meine Argumentation auch in Anspruch. Sicher, wir können und jetzt hier mit Extrembeispielen überziehen. In dem von Dir genannten kannst Du sogar sehr sicher sein, dass ich das nicht behördlich regeln ließe, aber das ist eine andere Frage. Mir ist auch klar, dass Du eher keinen anzeigen würdest. Aber ich sage Dir, da draußen sind viele, die tun's. Und zu viele, die tun's ohne Rücksicht auf Verliste und für völlig lapidare Angelegenheiten.
30. Oktober 2013: Von  an Lutz D.
Ja, klar – nur von denen habe ich nicht gesprochen. Ich bin lediglich der Meinung, dass es die Freiheit rücksichtslos andere zu gefährden nicht gibt.
30. Oktober 2013: Von Heiko L. an 
Was soll denn die ständige Wiederholung von "in USA ist die Ausbildung besser, die Amerikaner fliegen disziplinierter, funken besser und außerdem brauchen wir eine lückenlose Kontrolle"?

Vielleicht fällt es nicht so auf, aber auch dort machen Piloten offensichtlich Fehler und verhalten sich verantwortungslos, man muss gar nicht lange suchen: "Authorities have been on high alert for planes entering air space in and around major government buildings since the terror attacks of September 11, 2001. FAA figures show that since then aircraft have entered restricted airspace around Washington, D.C., roughly twice a day." (Huffington Post). Und das trotz der Transponderpflicht, einer insgesamt vielleicht effizienteren Organisation des Luftfahrtsystems, dichter Überwachung und der unangenehmen Aussicht, von einer Rotte F-16 zur Raison gerufen zu werden.

So überraschend es sein mag, es gibt tatsächlich auch Deutsche, die funken und fliegen können. Hier wie dort gibt es Solche und Solche. Daran ändern auch noch so strenge Rahmenbedingungen nichts und werden es auch nie.

Was verantwortungslose und übermäßig risikofreudige Pilotenpersönlichkeiten angeht, gibt es interessanterweise eine recht gut funktionierende soziale Kontrolle ausgerechnet bei der Ausbildung in den oft geschmähten Vereinen. Und auch wenn dort manches noch recht verstaubt ist und Funkdisziplin und standardisierte Verfahren nicht immer erste Bürgerpflicht sind, sind sie im Gegensatz zu kommerziellen (vermutlich auch amerikanischen) Flugschulen doch besser in der Lage, die ärgsten Fälle abzulehnen und auszusortieren.
30. Oktober 2013: Von  an Heiko L.
Schön, dass Du den "Fliegerurlaub" wieder entfernt hast, wollte eben was dazu sagen :-)

Du kannst davon ausgehen, dass mir diese Details bekannt sind. Ja, es gibt Deutsche die Fliegen und sogar Funken können. Und ja, auch in Amerika werden Fehler gemacht, sogar Luftraumverletzungen gibt es. Und ja (gähn!) , es gibt überall "Solche und Solche". Müssen wir das hier diskutieren? Ich dachte sokche Banalitäten könnten wir stillschweigend voraussetzen.

Meine Meinung ist aber: Das Niveau am Funk ist in Deutschland, trotz BZF und AZF, im Durchschnitt der Privatpiloten wesentlich niedriger. Woran könnte das liegen? Meiner Meinung nach daran, dass es für Privatpiloten in USA essentiell und lebenswichtig ist, sich präzise zu melden und genaue Positionsangaben zu machen. Einen Platz mit drei sich kreuzenden Bahnen, mit F-16 und J-3C am selben Platz und sehr viel mehr Verkehr kann man nicht anfliegen wenn man nicht funken kann.

Außerdem gibt es in USA keine "Flugleiter", die den Piloten "den Wind" sagen müssen. Die Ausführung dazu erspare ich mir jetzt, man muss ja nicht jedes Thema endlos wiederkäuen.

Auch von "Totalüberwachung" kann keine Rede sein nur weil ich als Pilot (und Familienvater) davon überzeugt bin, dass eine Transponderpflicht für alle Flugzeuge wichtig wäre und die Sicherheit erhöhen würde.Und Sicherheit ist nun mal wichtiger als die (meiner Ansicht nach etwas verschrobene) Angst, ein Fluglotse könnte sehen wo ich am Samstag zum Kaffeetrinken hingeflogen bin. (ich bin übrigens auch gegen das Verpixeln von Häusern in Google Earth. Ich finde Häuser sollten in der Realität verpixelt werden ;-))
30. Oktober 2013: Von Chris Schu an  Bewertung: +1.00 [1]
in Deutschland fangen viele Piloten mit Segelflug und/oder UL an. In diesen Ausbildungen fliegt man normalerweise ganz normal in E oder G rum und versucht allem kontrollierten aus dem Weg zu gehn weil kompliziert und hokuspokus - Und da sprech ich aus eigener Erfahrung. Dazu kommt auch noch dass wenn man grad as Teenager seinen PPL-C gemacht hat und die ersten Erfahrungen mit hoechtsoffiziellen Tuermern macht die einen komplett in die Pfanne hauen wenn man ein falsches Wort sagt schon schnell den Mut verlieren kann. Dann geht man solchen Situationen moeglichst aus dem Weg und bekommt somit auch keinerlei Uebung fuer den "Ernstfall". Als ich dann mal zum SEP gekommen bin habe ich alle Moeglichkeiten genutzt mit nem Lehrer oder erfahreneren Piloten durch Kontrollieren Luftraum zu fliegen, einfach um die Hemmungen zu verlieren und dazuzulernen.

Zudem natuerlich auch noch das Detail dass Englisch nicht unsere Muttersprache ist und es nicht alle so leicht haben sie zu sprechen und zu verstehen. (hier nehme ich mich mal aus... )

In USA sind die Flugleiter meistens sehr kooperativ und wollen Dir erst mal helfen. In Deutschland geht es meiner Erfahrung nach auch langsam aber sicher in die Richtung. Leider gibt es aber auch noch Leute auf der anderen Seite die eben sonst nirgends was zu sagen haben was sich dann oft leider in deren Job und Kommunikation spiegelt..
Die USA Erfahrung war fuer mich auch sehr wichtig um zu verstehen wie relevant all die Positionsangaben sind und gute Erfahrungen nehme ich natuerlich mit - auch wenn auf meine paar ungefragten Positionsangaben in der Platzrunde oft nur noch gelangweilt geantwortet wird "copy.... ", "Jaja... ", "schon gut, sei ruhig... "
30. Oktober 2013: Von Gerald Heinig an 
Hallo Alexis,

Meine Meinung ist aber: Das Niveau am Funk ist in Deutschland, trotz BZF und AZF, im Durchschnitt der Privatpiloten wesentlich niedriger. Woran könnte das liegen?

In allererster Linie liegt es, denke ich, an mangelnder Flugerfahrung im Vergleich zu den Amis. Hier wird ja deutlich weniger geflogen als drüben (wenn ich mich richtig erinnere, bei uns durchschnittlich 20 Stunden pro Jahr und Pilot).
Bei den Amis wird die GA auch als vollwertiger Partner gesehen und entsprechend behandelt.

Ein weiterer Punkt wird die teils übertriebene Aggressivität bei kleinsten (Sprech-)Fehlern sein. Wenn man Angst hat, eine reingewürgt zu bekommen, dann sagt man nur das Nötigste. Bei den Amis scheint alles einfach wesentlich lockerer zuzugehen.
30. Oktober 2013: Von Erwin Pitzer an 
das niveau am funk in deutschland .......... da muss ich ihnen völlig recht geben !

und das fängt schon bei der segelflugschulung an.
selbs gestandene segelfieger mit bzf ... und wer weis was, halten die meldung "4898 position" für völlig ausreichend.
den jungen segelflugschülern an meinem sonderlandeplatz sage ich immer: "wenn ihr euch hier am heimatplatz nicht traut und es lernt korrekt zu funken, werdet ihr es an fremden plätzen nie können"

leider sind auch unsere fluglehrer in dieser hinsicht beratungsresistent.

deshalb verweigere ich mich dem ansonsten obligaten dienst des "flugleiters". allein für deren Startschreiber bin ich mir zu schade.
30. Oktober 2013: Von  an Gerald Heinig
Hallo Gerald,

ja vordergründig "lockerer", stimmt schon. Aber eben v.a. diszipliniert. Provokant ausgdrückt önnte man auch sagen "höflicher". Ich renne eigentlich nicht mit Scheuklappen durch Amerika, aber so wie Piloten (vor allem Anfänger) in Deutschland am Funk manchmal "rundgemacht" werden, das ist nicht nur in USA sondern in allen angelsächsischen Ländern undenkbar.
Aber zum Einschüchternlassen gehören eben immer auch zwei Parteien.

Ich erinnere mich gut daran, wie mich vor etwa zehn Jahren ein (berüchtigter!) Flugleiter an meinem Heimatplatz anschnautzte. Ich war gerade in etwa 700 ft AGL in den Endanflug eingedreht, als # 2, und sah die # 1 im short final, kurz vor dem Aufstezen... überhaupt kein Problem zu sehen. Flugleiter im Befehlston: "MV sofort einen 360 machen". Ich: "MV hat die # 1 in Sicht und verzögert, ist aber kein Problem". Flugleiter, bellend: "Sie machen jetzt sofort einen 360". Ich: "negativ". Er: "Sie kommen sofort nach der Landung auf den Turm!" Ich: "Ich vermisse den Servicecharakter in Ihrem Ton, Herr xy". MICH hat er daraufhin immer in Ruhe gelassen, aber zeitweise herrschte an unserem Flugplatz ein Ton am Funk, dass man sich in der Platzrunde eine JU-87 gewünscht hätte! ;-))
30. Oktober 2013: Von Wolff E. an Gerald Heinig Bewertung: +1.00 [1]
Bei den Amis scheint alles einfach wesentlich lockerer zuzugehen.

Stimmt, deswegen hören die auch alles ab, was irgendwie möglich ist. Weltweit.....

Amerkia ist schon lange nicht mehr das gelobte und liberale Land mit demokratischen Strukturen...

OK Off topic, musste aber mal gesagt werden.
30. Oktober 2013: Von  an Wolff E.
Ja, weit off topic. Und Deutschland war am Zweiten Weltkrieg schuld!

16 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang