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Das neue Heft erscheint am 30. März
War früher alles besser?
Frühjahrsflug in die Normandie
EDNY: Slot-Frust und Datenleck
Triebwerksausfall kurz nach dem Start
Der kleine QRH-Bausatz
Unfall: Wer zu oft warnt ...
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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14. Dezember 2012: Von Sebastian Willing an Fliegerfreund Uwe Bewertung: +4.67 [6]

Es gibt Flugunfälle, die auf CFIT, Spritmangel, Wetter, MTOW und ähnliche Pilotenfehler zurückgehen und es gibt Crashs wie diesen hier, die ich - bei allen Vorflugregeln - einfach in die Kategorie "Pech" einsortiere. Es klingt hart, aber letztendlich können wir und unsere Mit-Luftraumnutzer (fast) alles richtig machen - und trotzdem passieren manche Unfälle einfach. Genau so kann ich auf der Autobahn ein Date mit einem LKW haben oder ein Dachziegel fällt vom Haus - und Ende.

Dadurch wird der Unfall nicht weniger tragisch, aber trotz aller Bemühungen werden wir unser Hobby genau so wenig perfekt absichern können wie das restliche Leben. Im Gegenteil, ich denke, dass gerade solche Unfälle uns gerade wieder beweisen, wie sicher wir doch eigentlich unterwegs sind.

Die Ausweich-Regeln sind schön und gut und meist irrelevant, da wir uns im 3D-Raum selten so nahe kommen, dass sie überhaupt greifen würden, aber was noch wichtiger ist: Sie sind nur der zweite Schritt! Bevor man sich um das Ausweichen Sorgen machen kann, muss man das andere Flugzeug erstmal sehen!

Ich werde mein Verhalten in der Luft durch diesen Unfall nicht ändern und mit meinen knapp 100h weiterhin die gleichen "Neuling" oder "Weichei"-Fehler machen, wie bisher: Unterwegs FIS rufen, in der unkontrollierten Platzrunde alle Positionsmeldungen abgeben und wenn ich in der Nähe "meiner" CTR bleibe, hörbereit auf der Frequenz bleiben, dies auch mitteilen und vorher meine Absichten erklären.

14. Dezember 2012: Von Thore L. an Sebastian Willing Bewertung: +18.00 [18]
Das ist so tragisch, dass es mir die Tränen in die Augen treibt. Zu dem Entsetzen kommt die Erkenntnis, dass jeder von uns der nächste sein kann, und einer von uns es sein wird.

Also das Fliegen an den Nagel hängen? Was bliebe von mir, wenn ich das Fliegen sein liesse? Und konsequent weiter gedacht, alles, was mein Leben mehr als Autofahren gefährdet, aus meinem Leben stosse?

Was bliebe mir dann mehr, als als Sofa Potato zukünftig nur noch im Fernsehen oder im Flight Simulator fliegen zu "erleben", oder dem Segler mit meinen Blicken aus dem sicheren Hafen heraus zu folgen, wie er sich "todesmutig" aufmacht, fremde Gewässer zu ersegeln? So würde ich schlechtgelaunt und von Jahr zu Jahr fetter werdend eine Belastung für alle, die mit mir zusammen durchs Leben gehen (danke dafür, übrigens!).

Ich habe also einen Preis zu zahlen. Der Preis scheint - egal wie ich es mache - potentiell mein Leben zu sein. Sollte ich der nächste sein: ich bin sehr gerne geflogen, es ist Teil meines Lebens, den ich nicht missen möchte. Und wenn ich Euch - meine Angehörigen - dadurch alleine lasse: ich wäre nicht mal die Hälfte dessen gewesen, das ihr an mir geschätzt habt, hätte ich mich der "Gefahr Fliegen" nicht ausgesetzt und nicht meinen Traum gelebt. So tragisch es dann ist: es war von 2 unschönen Möglichkeiten die bessere Alternative.

Mein Beileid denen, die jetzt um die Opfer trauern. Ich trauere mit ihnen.
18. Dezember 2012: Von  an Thore L. Bewertung: +2.00 [2]
Fliegen birgt Gefahren - wie alles im Leben. Daher volle Zustimmung.

Wir würden es nicht mehr tun, wenn wir davon ausgehen würden, sicher dabei umzukommen.
Das bedeutet, wir tun es weiterhin, weil wir glauben, das Risiko ist im Rahmen dessen, was uns sonst noch so an Risiken im Leben entgegen kommt.

Das ist übrigens auch so bei der Teilnahme am Straßenverkehr.

Wenn man da eine zeitlang zuschaut, kommt man zwangsläufig zu der Einstellung: Die Risiken der Teilnahme am Straßenverkehr sind zu hoch. Zu oft werden dabei Unbeteiligte zu Beteiligten und kommen dabei um, ohne überhaupt einen Einfluss auf den Verlauf zu haben.
Steigt man jedoch wieder in sein Auto und kommt heile an, findet man das nicht bestätigt. Also fährt man weiter.

Beim Fliegen ist es genauso!

Wir stellen also im Kopf eine - ich würde es nennen - Risiko/Nutzen Rechnung auf, geleitet von unseren Erfahrungen im Leben.
Und das ist normal. Es ist immer eine persönliche Sache und immer beeinflusst durch unsere Nähe zum Vorfall und dessen Intensität und Häufigkeit.

Thore hat es richtig geschrieben: Wenn wir das Fliegen nicht mehr hätten, wären wir anders.

Gehen wir also richtig mit dem Fliegen um: Mit den Risiken genauso wie mit der Freude dran.
Ständige Fortbildung und Rücksichtnahme sind dabei gute Begleiter.
Sie verhindern das Schlimmste jedoch nicht.

Nichts kann das verhindern!
18. Dezember 2012: Von Erwin Pitzer an 
"ständige fortbildung und rücksichtnahme sind dabei gute begleiter"

was nützt es wenn wir dabei nicht rausgucken ?

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