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Hi, bin voll bei Deiner Argumentation und das von Dir geschilderte Szenario trifft voll zu. Warum ist das so? Weil bis zu 4 o/o von der LV Kapitalversicherung sofort an den Vermittler diskontiert werden. Ein geringer Teil bleibt als Stornorisiko. Ein unverhältnismässig hoher Anreiiz für die Provisionsvermittler, zu Lasten des Kunden. Der Rückkaufswert und damit der Beleihungswert der Police für die ersten 5 Jahre tendieren gegen Null. Jede Nachversicherung zieht weitere Provision für den Abschlußvermittler. Dieses Provisionsinteresse führt jedenfallls nicht zu einer Beratung im Sinne von "best advice", sondern eher nach dem Motto "darfs etwas mehr sein". Der Anteil an Berufsunfähigkeitspolicen der 25-50 jährigen arbeitenden Bevölkerung ist erheblich geringer als eine Kapitalversicherung. Welches risiko hat also ein 35-jähriger? er wird berufsunfähig, die Risiko-/Kapital Lebensversicherung hilft ihm nicht weiter. Hat er ein Darlehen für eine Immobilie, braucht es nur eine erheblich günstigere Risikolebensversicherung.
Der Honorarberater erhält natürlich eine Entlohnung auf Stundenbasis, die in keiner Weise den Anreizen für die Provisions-vermittler entspricht. Daher gibts auch so wenige, solche, die es sich finanziell leisten können auf der Basis von "best price und advice" zu arbeiten. Gehe ich zu einem der klassischen "Berater" wie Anwalt, Steuerkanzlei, etc. bin ich für ein Gespräch >45 Minuten sofort im 3-stelligen Bereich als Honorar. Hier wird es akzeptiert.
Welche Personen ohne einfache RM Kenntnisse sind in der Lage für sich, die Firma, das Flugzeug etc. den Versicherungs bedarf zu ermitteln, abzuwägen welche Risiken versichert werden können, sollen, müssen. Beispiell: Elementarversicherung, spätestens beim nächsten Elementarereignis wissen wir wieder wieviele Haushalte sich den Aufwand für Versicherung gespart haben und nun vom Staat Entschädigung haben wollen.
Würden auch in DEU die Provisionsentgelte in der Finanzwelt abgeschafft, dann würden sich andere Bedürfnisse entwickeln, die sehr viel mehr den tatsächlichen Bedarf der einzelnen Person / Familie erfüllen würden. Oder kann mir jemand erklären wieso ein 25-jähriger Student eine Kapital Lebensversicherung, von zB 100 K€ braucht. Das Thema Baufinanzierung mittels Hypthekendarlehen, rückzahlbar bei Ablauf der Lebensversicherung ist glücklicherweise kein Renner mehr, seit die Ablaufleistungen der LV so stagniert sind.
Ausgangsfrage war "Versicherungsmakler oder Direktversicherung?"
Ganz klares Statement meinerseits zugunsten des unabhängigen, provisionsfreien Versicherungsmaklers. "Unabhängig" deswegen weil er keine treaties mit den Versicherern haben darf.
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Ganz klares Statement meinerseits zugunsten des unabhängigen, provisionsfreien Versicherungsmaklers. "Unabhängig" deswegen weil er keine treaties mit den Versicherern haben darf.
Theoretisch ja - praktisch ist mir zum einen in Deutschland kein einziger Versicherungsmakler für "kleine Luftfahrtversicherung" (also einzelne SEP) bekannt, der "provisionsfrei" Arbeitet und zum anderen gibt es in einem Markt, in dem wenig Kapazität ist und nur wenige Versicherungen überhaupt zeichnen, diese "Unabhängigkeit" auch dann nicht wirklich, wenn es keine Provisionen gibt.
Warum ist das so?
Der eigentliche Grund ist viel einfacher: Für eine einfache Lebensversicherung oder die Kapitalanlage eines durchschnittlichen Haushalts (und schon gar für eine Kfz-Versicherung) lohnt es sich wirtschaftlich schlicht nicht, einen ausgebildeten Berater zu beschäftigen, der sich mit den individuellen Gegebenheiten des Einzellfalls auseinander setzt. Der tatsächliche und realistisch entlohnte Zeitaufwand eines solchen Beraters ist nun mal in fast allen Fällen teurer, als der Nutzen, den solch ein Berater im Vergleich zu "Kauf einfach den Testsieger bei Finanztest" heraus holen kann.
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Vielleicht reden wir nur aneinander vorbei. Für die Erstellung eines objektiven am Risiko orientierten Versicherungsplanes bedarf es natürlich eines eher hochwertigen erfahrenen Beraters. Ganz besonders im Luftfahrtgeschäft, stichwort hier: Versicherung auf feste Taxe, als keine Zeit- sondern eine Festwertversicherung. Nach meiner Kenntnis sind die Kaskoversicherungssummen häufig zu niedrig. Natürlich gibts dann im Schadenfall großes Gezeter, weil zB die Umrüstung auf hochwertige Elektronik "vergessen" wurde.
Welches Versicherungsvolumen haben wir denn in DEU überhaupt:
Bestand 2023 ungefähr 12.300 Flugzeuge, lassen wir mal die Klassen A,B,C mit ungefähr 1000 stück außen vor, weil diese von Leasing-, Luftfahrt- oder Industrieunternehmen betrieben werden. Bleiben noch 11300 für die übrigen Klassen
Klasse E 6500 Lfz im Schnitt der letzten 20 jahre klasse F 230 Lfz mit stark steigender Tendenz, Arbeitstiere für verschiedene Einsätze (PC-12, C208, etc) Klasse G 220 Lfz mit abnehmender Tendenz, hauptsächlich im IFR Schulbettreb eingesetzt klasse I 400 Lfz, IFR Schulbetrieb und gewerbliche Einsätze Klasse H 700, Heli mehrheitlich von den Behörden eingesetzt werden Klasse K 4000 Lfz mit stark steigender Tendenz
Dem Versicherungsmarkt stehen also ungefähr (Daumenpeilung) 11.000 flugzeuge zur Verfügung. Alle müssen eine ausreichende Haftpflichtpolicen als CSL / Combinde single limit) haben. Luftfahrtunfallversicherung lasse ich hier außer Ansatz, weil häufig im CSL includiert. Nahezu alle haben eine Kaskopolice und bei den Flotten beginnen die Gestaltungsmöglichkeiten, bei denen bereits der einfache Versicherungagent überfordert. ist.
Leider habe ich keine aktuellen Erst-/Rückversicherungszahlen für das Prämiensegment, jedenfalls dürfte diese Zahl weit im 7-8 stelligen € Bereich sein. Aus meiner Sicht genügend potential für einen Versicherungsmakler der sich auf Luftfahrt spezialisiert hat. Letztlich haben wir ungefähr 5 Versicherungsmakler die sich auf Luftfahrt spezialisierten, seht gute Arbeit leisten und eine sehr gute Geschäftsgrundlage haben. Luftfahrtversicherung war früher von der Versicherungssteuer befreit, offenbar keine Bagatell Steuer mehr, denn inzwischen wird auch eine 19 %ige Versicherungssteuer erhoben. Die steuerlichen Umgehungen über N-registrierte Flugzeuge verschwinden.
Üblich ist es, daß ein Luftfahrtbetrieb / Eigner hochwertiger Flugzeuge mit einem Versicherungsaufwand von 7stellig einen Versicherungsmakler beauftragt, die Versicherungen provisionsfrei und zum "best price" einzukaufen und mit dem Makler ein ausreichendes Honorar vereinbart. Beispiel: Albatros / DELVAG wickeln die Versicherungen von DLH ab.
Nix mit "Versicherungsonkels" das ist veraltetes Wissen.
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Danke Alfred. Das mit den steigenden K-Klasse Zahlen erstaunt, hängt aber vermutlich mit Klapptriebwerklern im Segelflug zusammen. TMG sind ( leider) eine aussterbende Spezies.
Was Du sehr schön beschreibst triff - ja Werbung gerne - auf VFS-Grümmer zu. Was ich beschrieb und worüber Du Dich leider fürchterlich echauffierst, sind die vielen Agenturen verschiedenster Versicherungen u.ä., in Berlin an jeder Ecke. Dort ist die Beratung definitiv nachrangig. Und das weißt Du.
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Hubert, es gibt eben nicht nur VFS Grümmer in Dortmund. Braasch in Stuttgart, ASCAIR in Penzberg, Peschke in München, usw. Große Industriemakler, wie Funk, Schunk, AON, Marsh, Willis, kümmern sich in spezialiserten Abteilungen auch auf das Luftfahrtgeschäft. Alleine die Versicherungsstelle des DMFV verwaltet ein Versicherungsaufkommen im guten 7-stelligen € Bereich. Wobei diese DMFV Service GmbH mit Spezialprodukten für die Modellflieger sehr gute Angebote entwickelten. Der Zulauf spricht hier für sich.
Die Finanzlobby ist in DEU leider systemimmant und inzwischen so stark, daß EU initiativen zu Fall gebracht erden können. Vielleicht sagt Dir der Name Walter Leisler-Kiep etwas. Verfolge einfach mal seinenLebensweg und finde Zusammenhänge.
Was die mangelhafte, sogar fehlerhafte Beratung durch die vielen, auch nebenberuflichen (!) Versicherungagenturen angeht ist gewolltes System in DEU. Die entsprechenden EU Initiativen (ich wiederhole mich) wurden bisher alle von der Finanzlobby in DEU abgeblockt. Sehr zum Vorteil der Lobby und zum entschiedenen finanziellen Nachteil zum Großteil der versicherungssuchenden Bevölkerung.
Das System auf Beratung für Versicherungen durch Honorar umzustellen wäe ein gewaltiger Systemwechsel, der natürlich viele Besitzstände angreifen würde. Den Versichungskunden würde es nützen.
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Was ist die Finanzlobby? Zählt die Versicherungswirtschaft nicht zur Finanzlobby? Sowohl die Mathematik, die Aktuare, die Aufsicht, die Lehrstühle unterscheiden längst nicht mehr zwischen Versicherungen und Banken. Versicherungen sind Banken mit dem Handel von Volatilitäten. Die modernen Finanzprodukte IRS, Caps, floors, Assetswaps sind "embedded options". Das ist doch schon seit 50 Jahren nicht mehr getrennt.
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Lieber Hubert, mit "Captive Accounts" habe ich mich schon in den 80igern beschäftigt. Doch eine sehr eigenartige Frage von Dir "wer oder was ist die Finanzlobby?". Vemutlich kannst Du diese Dir selbst zweifelsfrei besser als ich beantworten.
Im Lobbyregister 2024 für den Bundestag sind 1045 (!) aktive Lobbyisten / Interessenverteter nur für "Versicherungen" gemeldet, die direkten Zugang zu den (ca 700 !) Abgeordneten haben. Verhältnis 1,5 Lobbyist für 1 Abgeordneten, die arme Person, auf wen soll die denn hören. Alleine die Allianz SE hat 5 Hausausweise mit direktem Zugang zum Bundestag von der CDU Fraktion bekommen.
Abgeordnete haben den Job zum Wohl des Volkes zu arbeiten. Der Lobbyist versucht dabei möglichst viele Vorteile fürs das eigene Interesse zu erreichen und insbesondere Nachteil zu vermeiden. Die Nachteile fürs Volk sind für ihn nachrangig. So werden EU Initiativen, egal welchen Inhalts eben verwässert oder ganz gestopt.
Lobbyismus gehört sicherlich zur Demokratie, nur was wir hier erleben ist "Stillstand" auch durch überbordende (auch von Lobbyisten verursachte) Bürokratie.
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Grandios wie wir aneinder vorbei schreiben! Dachte immer Du meinst die Banken als Feinde der Versicherungsmakler. Sonst hast Du natürlich recht, was die Lobby betrifft. Hat schon der olle Marx gewusst, wer die Produktionsbedingungen bestimmt, bestimmt die Politik.
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