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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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19. Juni 2023 09:46 Uhr: Von Chris _____ an Hubert Eckl

Im Falle eines Freundes: Nicht "weitere Flüge" verhindern, sondern von weiterem Trinken abraten, ihn betrunken meiden aber nüchtern freundlich begegnen. Es ist bei Alkoholikern wichtig, ihnen aufzuzeigen, dass es ihnen nüchtern besser ergeht als angetrunken. Also würde ich auch "nüchtern fliegen" als ausdrücklich ok sehen. Auf keinen Fall würde ich per Denunziation daran arbeiten, dass derjenige seine Lizenz verliert. Das wird nämlich sein Alkoholproblem eher vergrößern.

Im Falle eines Bekannten: Ich sehe mich nicht als Hilfspolizist. Im allgemeinen würde ich also nichts tun, situationsabhängig vielleicht doch. Die Situation, dass ein für mich erkennbar betrunkener Pilot Passagiere mitnimmt, die seinen Zustand nicht zu erkennen scheinen, ist wohl ziemlich theoretisch konstruiert - in einer solchen Situation würde ich vermutlich eine eindeutige Bemerkung dazu machen, so dass die Passagiere wissen, was mein Eindruck ist.

19. Juni 2023 10:00 Uhr: Von Achim H. an Chris _____ Bewertung: +4.00 [4]

Deine Haltung müsstest Du für den Fall prüfen, in dem ein schlimmer Unfall passiert, den Du hättest stoppen können. Klassisches Dilemma. Mit Alkoholikern kann man nicht analytisch über das Problem sprechen. Kannst auch klinisch Depressiven nicht "reiß Dich einfach mal zusammen" sagen.

Anderer Fall: hauptberuflicher Fluglehrer lässt sich immer ordentlich Grappa in den Kaffee reingeben und zwar konspirativ vereinbart. Wirt weiß Bescheid und steht vor einem Dilemma.

Bevor man jemanden denunziert, sollte man 110% sicher sein. Ich habe einmal eine Kassiererin dafür gescholten, dass sie dem 14-jährigen Milchbubi vor mir Wodka verkaufte. Laut seines Personalausweises war der Milchbubi 18. Auf dem Parkplatz hat er dann mit seinen Freunden auf mich gewartet... Man wird vorsichtiger mit seinen Überzeugungen.

19. Juni 2023 10:16 Uhr: Von Chris _____ an Achim H.

Deine Haltung müsstest Du für den Fall prüfen, in dem ein schlimmer Unfall passiert, den Du hättest stoppen können.

Ja, sollte ich eine konkrete Unfallgefahr im Vorfeld erkennen können, würde ich natürlich etwas tun. Oben bereits angedeutet. Was genau ich tun würde, ist abhängig von der konkreten Situation und Konstellation, allgemeine Regeln habe ich da nicht. Das halte ich aber für einen ein recht konstruierten, theoretischen Fall. Auf keinen Fall würde ich einen Piloten denunzieren. Wenn, dann ansprechen.

Umgekehrt finde ich es unangebracht, wenn man einen "alkoholkranken Freund" hat, primär darüber nachzudenken, wie man ihm auch noch sein Hobby wegnimmt, anstatt ihm bei der Überwindung des Alkoholproblems zu helfen. Ich weiß übrigens, wovon ich rede, ich hatte Menschen mit Alkoholproblemen in der Familie, die allesamt mittlerweile drüber weg sind.

Nachtrag: "Wirt weiß Bescheid und steht vor einem Dilemma." - welches Dilemma? In diesem Fall ist doch völlig klar, was er tun sollte: keinen Grappa reintun.

19. Juni 2023 10:21 Uhr: Von ingo fuhrmeister an Achim H. Bewertung: +3.00 [3]

achim und hubert....ihr habt beide recht.

aber: gefahren erkennen und vermeiden - ist weder denunziation noch verrat oder üble nachrede.

hintergrund: ein judofreund von mir, ebenfalls ppl-inhaber schwankte mit seiner frau zum flieger....ich hab ihn gefragt,

ob alles ok ist...er hatte nix getrunken. das schwanken kam von einer störung im vestibularsystem, das der fliegerarzt

irgendwie übersehen hat. weis auch nicht wie...aber...er hat es mir nicht übel genommen, daß ich ihn gefragt habe.

leider ist er ein paar jahre später an einem schlaganfall im stammhirn gestorben...warscheinlich waren das die anzeichen.

also bitte: habt keine scheu zu fragen - gehts dir gut - wenn ihr verdacht auf allohol oder drogenmisbrauch habt, geht ruhig

zum C und sagt es. der ist dafür da die gefahr abzuwenden. besser einer bleibt am boden, als daß er von der luft aus nicht

wieder gut zu machenden schaden am boden anrichtet und noch unbeteiligte im luftfahrzeug dadurch schädigt.

wenn es aber falscher verdacht ist, geht offen auf ihn zu und sagt ich war das, weil ich mir sorgen um dich gemacht habe!

mfg

ingo fuhrmeister

19. Juni 2023 11:09 Uhr: Von Alexander Callidus an Chris _____

Ich sehe die Prognose von Alkoholikern deutlich kritischer. Jemandem dabei zu helfen, die Krankheit in den Griff zu bekommen, ist vielleicht für Familienmitglieder noch machbar, aber für "Freunde" eine Herkulesaufgabe - mit ungwissem Ausgang.

Da sind die Ausübung des Hobbys und Freundschaftsdienste vielleicht sogar eine Stabilisierung des Systems. Die Alkoholiker, die ich beruflich kenne/kannte, haben sich zu einer Therapie entschieden, nachdem zuerst der Führerschein weg war, dann der Job, dann das Geld, dann Wohnung und Freunde. Erst, als auch noch die Frau/Freundin sich getrennt hatte, haben sie sich zu einer Therapie entschlossen.

@Hubert: für mich wäre die Schwelle, in irgendeiner Weise zu handeln wahrscheinlich, wenn ich wüsste, daß der Freund unter Alkohol fliegt (kannst Du ja über die Promille-Rechner einfach nachrechnen). Edit: auf 0,0 ist mann zu schnell, ich würde das verschärfen auf eine Ruhephase von einigen Stunden vor Start mit 0,0 Promille.

19. Juni 2023 11:25 Uhr: Von Dominic L_________ an Achim H.

Ich hoffe, Du hast Deinen Kopf ganz einfach mit der Bemerkung aus der Schlinge gezogen, dass der Konsum von Alkohol mit 18 zwar zulässiger ist als mit 14, aber nicht intelligenter. Alternativ hättest Du auch humorvoller fragen können, wo er den Ausweis hat machen lassen.

19. Juni 2023 12:27 Uhr: Von F. S. an Alexander Callidus

Jemandem dabei zu helfen, die Krankheit in den Griff zu bekommen, ist vielleicht für Familienmitglieder noch machbar,

Alkoholismus ist eine Krankheit, bei deren "Heilung" mal als Laie, auch als Familienmitglied, etwa genau so viel helfen kann, wie bei der "Heilung" von Krebs.
Deswegen ist es wichtig, sich zumindest auch zu überlegen, wie es einem selber mit den entscheidungen geht, die man in dem Zusammenhang trifft.

19. Juni 2023 12:44 Uhr: Von Alexander Callidus an F. S. Bewertung: +2.00 [2]

ich habe es nur etwas diplomatischer formuliert.

19. Juni 2023 13:21 Uhr: Von Chris _____ an Alexander Callidus

Ich sehe, dass der allgemeine Konsens zu sein scheint: die beste Handlungsweise im Sinne des Alkoholkranken ist, dafür zu sorgen, dass er möglichst schnell Flugschein, Führerschein, Haus, Geld und Freunde verliert. Und der Fliegerarzt beim LBA angezählt wird.

Dann ist das Gewissen der Kollegen erleichtert, weil sie ja denken, die _zwingende_ Alternative wäre ein schwerer Unfall gewesen, und außerdem kommt ja auch der Betroffene erst aus seiner Krankheit raus, wenn er den Abgrund nicht nur sieht sondern bereits im freien Fall befindlich ist.

Nun ja, ich sehe das anders, halte andere Meinungen aber auch aus.

19. Juni 2023 13:26 Uhr: Von Wolff E. an Chris _____ Bewertung: +2.00 [2]

Drogenkranken kann man meist nur helfen, wenn sie völlig am Boden zerstört sind, weil sie erst dann einsehen, dass es so nicht weitergehen kann. Ist grausam, aber leider sehr oft der einzige Weg. Ich hatte im engen Freundeskreis auch einen Alkoholktanken, der trank oft zum Abend hin eine Flasche Billigvodka. Erst als die Frau und der Job weg war, die Kinder sich distanzierten, seine Freunde "keinen Bock" mehr auf ihn hatten, geschah was.

19. Juni 2023 13:28 Uhr: Von Alexander Callidus an Chris _____

Das beste für den Alkoholkranken ist, nicht mehr krank zu sein. Und da ist es eindeutig, daß die Hilfe der Familie und der Freunde in aller Regel den Kranken stabilisiert, so daß er keine Krankheitseinsicht und keinen Therapiewunsch hat.

Natürlich können Schickssalsschläge (Jobverust, Scheidung etc) jemanden dazu bringen, Trinken zu intensivieren und damit ein manifester Alkoholiker zu werden. Wenn die Frau dann da bleibt, wird er evtl. nicht manifester Alkoholiker.... Bischen Definitiosnfrage.

Führerschein, Job, Geld etc verliert der Alkoholiker schon von allein, da braucht er keine NAchhilfe von Fliegerkameraden...

19. Juni 2023 14:54 Uhr: Von Hubert Eckl an Wolff E.

Ich kenne drei. Einer ist länger her, dessen Geschichte ist zu erzählen ( kein ausgewiesener Freund): Ein Segelflugverein, ein Fallschirmpackraum, ein Fluglehrer, ein Sonntagvormittag. Ich betrete den Raum, werde von dem packenden Fluglehrer lachend begrüßt. Auf dem Fenstersims stehen vier leere Bierflaschen. " Gut, daß Du kommst! Bin grade fertig geworrden. Kannst Du mich mit zum Start nehmen. Es sind Schüler da."-"Hast Du da Frühschoppen gemacht?" deute ich auf die Flaschen. "jau,, Probleme?"-" Nö Du! Du wirst 100% nicht schulen heute!" Da lief er puterrot an: " Du bist nicht mein Papa!" Sprang auf seine Simson und brauste nach Hause.." Wasn mit dem los?" fragt ein anderer. Nach der meiner Erkleärung: " jo der xxx, Das ist ein alter Hut. Der braucht sein Level. Wusstest Du das nicht?"


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