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42 Beiträge Seite 1 von 2
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"Wie hoch ist denn der "Nutzungsgrad" einer durchschnittlichen Raffinerie im Vergleich zur "installierten Leistung"?"
So eine Raffinerie läuft eigentlich immer - aber für den Vergleich der Nutzungsgrade vergleicht man am Besten Windmühlen und Solarpanels mit konventionellen Kraftwerken. Die sogenannten "Vollaststunden" geben die Lieferung der Nennleistung über das Jahr in Stunden an (das Jahr hat 8760 Stunden). Für Solarpanels liegt die Zahl bei ca. 800, für Windmühlen bei ca. 1800, und für konventionelle Kraftwerke (Kohle, Gas, Kernkraft) bei ca. 8000.
Man muß also entweder viel mehr oder viel größere Anlagen zur "Erneuerbaren" Stromversorgung errichten, um im Jahresdurchschnitt dasselbe wie mit konventionellen Kraftwerken zu erreichen. Allerdings ist es in der Realität noch viel schlechter, weil die "Erneuerbaren" zufällig ins Netz einspeisen, was von konventionellen Kraftwerken mit enormem Aufwand kompensiert werden muß.
Ohne konventionelle Kraftwerke hört ein Wechselstromnetz auf zu existieren ....
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Naja, eher bei 1000 für Solar und 2000 für Wind Onshore und 4000 für Wind Offshore.
Bei Agora Energiewende kann man übrigens wunderbar sehen, wie Erzeugung und Verbrauch mit heutigen Wetterdaten hochgerechnet in einigen Jahrzehnten aussehen werden.
Spoiler: Bei Tagen wie heute (Hochdruck, kalt, Nebel) wird auch dann nur 15 Prozent von erneuerbaren Energien gedeckt werden können. Das ist aber nicht schlimm, für die anderen 60GW sorgen dann halt auf H2 Basis laufende Gasturbinen, vorausgesetzt
a) die Gasturbinen sind gebaut
b) die Gasturbinen sind H2 ready
c) es gibt genug H2 um diese Turbinen auch mal für 3 Wochen auf Vollast zu betreiben.
Dafür wird das erforderliche H2 dann halt im Sommer erzeugt. Alles technisch machbar. Nicht trivial, aber lösbar.
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Schönes Zukunft Szenario. Kann auch gut sein, dass es mal dazu kommt.... wenn genug Wasserstoff verfügbar ist.
Und H2 kaufen wir dann aus französischen Kernkraftwerken zu? Dann können wir auch gleich die Grundlast erhalten!
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Dass unsere Juristenrebublik das hinkriegt ist wohl nicht zu erwarten. Weder zeitlich noch technisch noch finanziell. Die Aufgabe ist einfach zu groß für das Denken in halben Legislaturperioden. Und da geht es nicht nur um den Politikbetrieb, sondern auch um den Wähler, der 30 bis 40 Jahrte konsequent mitziehen müsste.
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"Naja, eher bei 1000 für Solar und 2000 für Wind Onshore und 4000 für Wind Offshore."
Naja, dann rechnen wir mal und nehmen mal nur die Photovoltaik. Selbst die Grünstrom-Lobbyisten (https://strom-report.de/photovoltaik) haben realistische Zahlen:
59GW Solarleistung installiert, dadurch im Jahr 2021 insgesamt 48,4 TWh erzeugt.
48,4*10^12 Wh / 8760 h = 5,53*10^9 W
5,53*10^9 W / 59*10^9 W = 0,09373
8760 h * 0,09373 = 821 h
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"Das ist aber nicht schlimm, für die anderen 60GW sorgen dann halt auf H2 Basis laufende Gasturbinen, vorausgesetzt ...."
Gemäß Ihrer Logik soll der dazu erforderliche Wasserstoff durch Elektrolyse erzeugt werden, und zwar von "Erneuerbaren", richtig?
Dann haben wir Anlagen mit einem Nutzungsgrad von durchschnittlich 15%, die durch Elektrolyse mit einem Wirkungsgrad von bestenfalls 60% Wasserstoff erzeugen. Von dem reingesteckten Aufwand kommen also noch 9% an Wasserstoff raus, die dann in Gasturbinen mit einem Wirkungsgrad von 40% zu Strom gemacht werden. Gesamteffektivität: 3,6%.
Der gesamte Anlagenaufwand ist also etwa 25-mal so hoch wie bei der unmittelbaren Verbrennung von Erdgas. Merken Sie was?
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Vielleicht solltest Du mal Deine Daten Überprüfen.
Beispiel Erdgaskraftwerke (ich nehme bewusst Zahlen aus 2019, um die aktuellen probleme raus zu halten):
In Deutschland ist eine Gesamtleistung von 33.8 Mio kW an Gaskraftwerken Installiert (Quelle: Bundesnetzagentur). Erzeugt wurden in 2019 in Deutschland laut Destatis 90Mrd. kWh Strom aus Gaskraftwerken.
Das sind nach Deiner Rechnung 2663 "Vollaststunden" im Jahr - damit weit unter 8.000 Vollaststunden und gar nicht mehr so weit weg, von den 1.800 Vollaststunden von Windkraftanlagen.
Wir sind uns ja einig, dass ein Stromnetz ganz ohne konventionelle Kraftwerke sehr schwer zu realisieren ist - und deutlich mehr Speicherkapazität bräuchte, als wir heute haben. Aber die ganze Zeit mit Apfel-/Birnen-Vergleichen alternative Energie schlecht zu machen hilft halt auch nicht...
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Der gesamte Anlagenaufwand ist also etwa 25-mal so hoch wie bei der unmittelbaren Verbrennung von Erdgas. Merken Sie was?
Da hat wohl einer den eigentlichen Grund vergessen, warum man diesen erneuerbaren Energieaufwand überhaupt betreibt. Zur Info, die Gasturbinen produzieren CO2, die H2 Turbinen nur Wasserdampf.
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"Das sind nach Deiner Rechnung 2663 "Vollaststunden" im Jahr - damit weit unter 8.000 Vollaststunden ...."
Richtig. Der Grund dafür liegt aber nicht darin, daß die Gaskraftwerke nicht mehr Vollaststunden liefern KÖNNEN (das können sie problemlos, bis über 8000), sondern, daß sie es NICHT DÜRFEN. Der Grund ist die erzwungene "Vorrangeinspeisung" für "Erneuerbare". Dies bedeutet, daß, sobald zufällig der Wind weht oder die Sonne scheint, konventionelle Kraftwerke ihre Leistung soweit zurückfahren müssen, daß der Wind- oder Solarstrom vollständig eingespeist werden kann.
"Wir sind uns ja einig, dass ein Stromnetz ganz ohne konventionelle Kraftwerke sehr schwer zu realisieren ist ...."
Ohne konventionelle Kraftwerke gibt es überhaupt kein Stromnetz, in das Zufallsstromerzeuger einspeisen könnten. Weltweit werden aus verschiedenen technischen Gründen Wechselstromnetze verwendet, deren Frequenz- und Phasenführung nur durch stetig einspeisende Großkraftwerke mit entsprechenden Schwungmassen möglich ist. Die durch Zufallsstrom erzeugten Frequenz- und Phasenstörungen können auch nur durch diese kompensiert werden.
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Nein, den Grund hab ich nicht vergessen. Irgendwer wird den extremen Aufwand aber wohl bezahlen müssen, und das gibt nicht mal unsere Volkswirtschaft her - in der gegenwärtigen Zeit noch weniger als sonst. Und dann sind die "Erneuerbaren" ja weit entfernt davon, "umweltneutral" zu sein. Jede Windmühle braucht ein Fundament aus mehreren Tausend Tonnen Stahlbeton, und das ist nur ein Beispiel.
Wirklich umweltfreundlichen Strom gibt es nur aus Kernkraftwerken der 4. Generation, und umweltfreundliche Energie für Mobilität nur aus synthetischen Kraftstoffen, die unter Verwendung von Kernenergie erzeugt wurden. Was anderes habe ich bei Betrachtung der Physik nicht finden können.
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"Wirklich umweltfreundlichen Strom gibt es nur aus Kernkraftwerken der 4. Generation,"
Da muss man wirklich nicht mehr weiterreden.
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Richtig. Der Grund dafür liegt aber nicht darin, daß die Gaskraftwerke nicht mehr Vollaststunden liefern KÖNNEN (das können sie problemlos, bis über 8000), sondern, daß sie es NICHT DÜRFEN
Sorry, aber auch das ist schlicht falsch. Nehmen wir das Jahr 2000 in dem Wind (und erst Recht Photovoltaik) noch keine nennenswerte Rolle im Stromnetz gespielt hat.
Installierte Leistung Gaskraftwerke: 20,5GW. Stromerzeugung Gaskraftwerke: 49,2 TWh - Das macht 2414 "Vollaststunden" nach Deiner Berechnung. Nix 8000. Keine "Schuld" bei den Erneuerbaren.
Die Geschichte von den "guten Konventionellen" und den "bösen Erneuerbaren" funktioniert halt nur, wenn man dauernd theoretische Werte von den Konventionellen mit praktischen Werten von den Konventionellen vergleicht...
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Im Jahre 2000 war sber auch der Anteil des Atomstroms noch größer als heute. Inwiefern der Bruttoszrombedarf anno 2000 geringer war als heute ist mir leider nicht bekannt.
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Elektromobilität: Norwegische Fährgesellschaft befördert keine E-Autos mehr
Aufgrund einer Gefährdungsanalyse dürfen Elektro-, Plug-in-Hybrid- und Brennstoffzellenautos bei der norwegischen Reederei Havila nicht mehr an Bord.
https://www.heise.de/news/Elektromobilitaet-Norwegische-Faehrgesellschaft-befoerdert-keine-E-Autos-mehr-7463572.html
Das Elektro-Auto ist und bleibt eine von Elon Musk gehypte Sackgasse! Wer das nicht glaubt, möge oben verlinkten Artikel lesen und das Interview von Prof. Indra hören. ;-)
Die Feuerwehren löschen angeblich nicht mehr bei einem Brand in der Tiefgarage.
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"Sorry, aber auch das ist schlicht falsch."
Nein, ist es nicht. Zur Erklärung der Vollaststunden: Für normale Kraftwerke (Kohle, Atom, Gas) ist das die gesamte Jahreszeit (8760 Stunden) abzüglich der Zeit für notwendige Wartungen (etwa 10%), also ca. 8000 Stunden. Für "Erneuerbare" kommt die Zeit hinzu, in der kein "Brennstoff" zur Verfügung steht, also Windstille, Nacht, Schnee, Nebel und ähnliche Unwägbarkeiten des täglichen Lebens ;-)
Im Jahr 2000, als wir noch eine funktionierende Stromversorgung hatten, wurden Gaskraftwerke nur in geringem Umfang benötigt, weil der Löwenanteil der Versorgung durch Kohle- und Kernkraftwerke erledigt wurde. Daher waren die Vollaststunden der Gastkraftwerke deutlich geringer. Heute sind sie im Stromnetz überlebenswichtig, dürfen aber nur dann einspringen, wenn die Zufallsstromversorgung wieder mal versagt, was allerdings sehr häufig vorkommt.
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Für normale Kraftwerke (Kohle, Atom, Gas) ist das die gesamte Jahreszeit (8760 Stunden) abzüglich der Zeit für notwendige Wartungen (etwa 10%), also ca. 8000 Stunden. Für "Erneuerbare" kommt die Zeit hinzu, in der kein "Brennstoff" zur Verfügung steht, also Windstille, Nacht, Schnee, Nebel und ähnliche Unwägbarkeiten des täglichen Lebens
Klar sehen konventionelle Kraftwerke besser aus, wenn man bei denen alle Stunden zählt, die sie theoretisch laufen könnten, während man bei erneuerbaren nur die zählt, die sie auch praktisch laufen. Das sagt dann aber genau nix. Das ist wie bei der Bahn, bei der alle ausgefallenen Züge pünktlich sind!
Es ist schon auffällig, wenn man extra Begriffe erfinden muss, damit eine der beiden Seiten gut aussieht.
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Die Betreiber regel(te)n konventionelle Kraftwerke nach Bedarf. Es gab die Grundlast, Mittellast und Spitzenlast. Jetzt haben wir demnächst nur noch Spitzenlastkraftwerke. Wind und Sonne sind nichts davon.
PV und Wind werden durch das Wetter geregelt.
- Mal gibt es genügend Sonne und Wind, aber nicht den Bedarf, dann stehen die still. Ziemlich häufig sogar. Auffälligerweise dreht sich aber pro Windpark fast immer mindestens ein Rad. Als Refernz.
- Mal gibt es den Bedarf, aber nicht genügend Sonne oder Wind, dann stehen die still.
- Mal gibt es Sonne und Wind, aber mehr Bedarf als diese liefern können, dann dreht sich war alles, aber eben auch das Gaskraftwerk ...
PV und Wind sind nunmal grundsätzlich nicht bedarfsregelbar.
Und die große Frage ist, wie man eben diesen Leerlauf unter dem ersten Punkt vermeidet.
Windkraft ist unschlagbar günstig? Aber nur so lange wie gefördert wird, und nur eine WKA für sich alleine betrachtet wird. Sobald die Netzstabilität und Versorgungssicherheit ins Spiel kommen wird's dann teuer. Diese Erkabel helfen bei den Kosten auch nicht. Und bevor hier jemand "die Bayern" basht, der Seehofer hat das zwar erfunden, aber alle 15 anderen Bundesländer sind da fröhlich und umgehend auf diesen Zug aufgesprungen. Komisch, das wäre doch auch etwas, das die Ampel hätte sofort und beschleunigt wieder abstellen können. Freileitungen sind eigentlich selbsterklärend - und verdienen ihren eigenen Genehmigungsturbo mit Doppelwumms. Aber an die NIMBYs traut sich selbst das Kabinett Scholz nicht ran.
Noch gar nicht so alt: https://www.focus.de/immobilien/experten/energiewende-strom-wird-verschenkt-trotz-fehlender-speicher-wird-die-windkraft-weiter-ausgebaut_id_8441583.html
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Naja, bedarfsregelbar nach unten sind sie schon, wird auch oft gemacht. Aber das ist ja nicht Sinn der Sache, man will die Überschüsse ja nutzen, in dem man in der Zeit dann H2 produziert.
Ja, das führt zu Kosten für Netzausbau, H2 Speicher, Gaskraftwerke die nur auf Bedarf laufen, Pufferakkus für die Netzstabilität, Lastmanagement.
Dafür fallen aber Kosten für Entsorgung, Brennstoff (Kohle, Öl, Gas), Endlagerung und externe Kosten (Klimaschäden) ersatzlos weg. Außerdem gewinnt man Unabhängigkeit von Despoten, denn die Energie kommt dann aus der Nordsee und vom Dach, sowie aus H2 Importen (Commodityprodukt mit weltweiten Anbietern).
Ich habe dazu noch keine Modellrechnung gesehen. Die kann man sicherlich auch politisch je nach Interesse beliebig verzerren. Die reine Aussage "ist teurer" glaube ich aber nicht.
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Schon mal das hier gelesen um nicht alles durch die gelbe Brille zu sehen was mit den Erneuerbaren zu tun hat?
«Kernenergie ist keine Hochrisikotechnologie»:
Vince Ebert über die vielen Irrtümer der deutschen Klimapolitik Der Autor und Physiker kritisiert den Verzicht auf Atomstrom und auf grüne Gentechnik und fordert eine offene Debatte über alternative Konzepte. Die Energiewende führe in den Energiemangel.
https://www.nzz.ch/international/da-irrt-herr-habeck-vince-ebert-ueber-die-deutsche-klimapolitik-ld.1703544
Mag man zur Atomkraft stehen wie man will, wenn aber ringsum um Deutschland neue AKW‘s gebaut werden, dann sollte man wenigstens die unseren so lange betreiben und die noch nicht zerstörten reaktivieren bis man eine besser Lösung gefunden hat. Da haben die Grünen natürlich ein Problem damit, aber wenn ihnen wirklich was am Klima liegt, dann müssen sie wohl diese Kröte im Frühjahr schlucken.
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"Naja, bedarfsregelbar nach unten sind sie schon, wird auch oft gemacht."
Das ist keine Regelung, sondern eine Begrenzung. Lastregelung bedarf aber einer Stellautorität in beiden Richtungen, und die gibt es bei Wind und Solar nicht. Zusätzlich ist die von Zufallsstromerzeugern zur Verfügung gestellte Regelenergie eben genau das - zufallserzeugt. Alle "Prognosen", "Modelle" und Ähnliches über den Verlauf der zur Verfügung stehenden Wind- oder Sonnenenergie helfen da nicht weiter; Die Aufrechterhaltung der Netzstabilität ist damit nicht zu machen, denn diese muß im Millisekundenbereich stattfinden. Und das bekommen Annalenas Kobolde nicht so richtig hin ;-)
"Ja, das führt zu Kosten für Netzausbau ...."
So ist es. Allein die Kosten für die Einspeisung in das Niederspannungsnetz (Solar) und das Mittelspannungsnetz (Wind) sind unfaßbar hoch. Die Länge unseres Mittelspannungsnetzes beträgt etwa 500.000 km, und die des Niederspannungsnetzes 1,2 Millionen Kilometer. Das sind bisher reine Verteilnetze. Wenn die in ein Verteil- und Einspeisenetz umgebaut werden müssen, beträgt der Aufwand alleine dafür Hunderte von Milliarden.
"Die reine Aussage "ist teurer" glaube ich aber nicht."
Ich schon .... Das können wir ja beim Blick auf unsere Stromrechnung sehen.
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Im Millisekundenbereich passiert im Stromnetz reichlich wenig - die kleinste Zeiteinheit in der im europäischen Stromnetz Regeleingriffe gemacht werden, sind 30 Sekunden. Das liegt übrigens an einer Unzulänglichkeit der traditionellen Energieerzeuger: Auf Grund der Masseträgheit von großen Generatoren kann man in kürzeren Zeiträumen an der Produktion gar nichts ändern - und natürliuch dauert es noch deutlich länger, bis ein Heizkraftwerk angefahren wird.
Wenn Du das Argument schon bringst, dann gilt es umgekehrt: Prinzipbedingt kann die Leistungsabgabe von Solarzellen viel schneller und präziser geregelt werden, als die von traditionellen Kraftwerken. Erst mit Solarzellen ist eine Steuerung auf Millisekundenebene überhaupt denkbar!
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"Im Millisekundenbereich passiert im Stromnetz reichlich wenig - die kleinste Zeiteinheit in der im europäischen Stromnetz Regeleingriffe gemacht werden, sind 30 Sekunden."
Das erzählen die Grünstrom-Lobbyisten gerne, ist aber natürlich völliger Unsinn. Mit den 30 Sekunden werden nur Redispatch-Maßnahmen gekennzeichnet.
Im Wechselstromnetz tut sich im Millisekundenbereich extrem viel - Spannung und Strom haben bei 50Hz (also 20ms Periodendauer) alle 10ms einen Nulldurchgang (https://de.wikipedia.org/wiki/Wechselstrom). Wenn die Stromerzeugung das Sinussignal in seiner Frequenz oder seiner Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung nicht aufrechterhalten kann, bricht das Netz in Sekundenschnelle zusammen, höchstens begrenzt durch den komplexen Scheinwiderstand der Leitungen.
Der einzige Grund, warum das bei Änderungen der Last oder der Einspeiseleistung nicht passiert, sind die Schwungmassen der Großkraftwerke (mehrere Hundert bis zu Eintausend Tonnen). Deren inherente Energie (Jw^2) sorgt dafür, daß die Laständerungen nahezu keine Drehzahländerung bewirken, und NUR DESWEGEN kann man mit dem Redispatch bis zu 30 Sekunden warten, bevor der Netzzusammenbruch stattfindet. Interessanter Aspekt: Beim ENTSOE-Netz laufen alle Kraftwerke im Verbundnetz nicht nur mit exakt derselben Kreisfrequenz, sondern deren Anker stehen auch zu jedem Zeitpunkt an derselben Stelle (im Sinne des Ankerwinkels), um die Phasenverschiebung zu minimieren.
Jede zufällige Änderung von Lastenahme bzw. Einspeisung stört dieses Gleichgewicht und muß durch die Schwungmassen zeitlich kompensiert werden. Wenn die Störungen zu groß werden, entsteht sehr schnell eine Phasenverschiebung, Wirkleistung wird zu Blindleistung, und im Netz fliegen dominoartig die Schutzschalter raus. Das bezeichnet man dann als "Blackout".
Kleinstkraftwerke wie Windmühlen oder Solarpanels können nur über Wechselrichter parasitär ins Netz einspeisen und haben keinen nennenswerten internen Energiespeicher vergleichbar mit denen der Großkraftwerke. Ohne Großkraftwerke gibt es kein Wechselstromnetz in der Größenordnung, wie wir es kennen. Das ist der zentrale Grund, warum die "Energiewende" gescheitert ist. Die ausschließliche Betrachtung des Flächenintegrals (wieviel "erneuerbare Energie" im Tages/Monats/Jahresdurchschnitt) führt in die Irre und wird verwendet, um dies zu übertünchen.
"Erst mit Solarzellen ist eine Steuerung auf Millisekundenebene überhaupt denkbar!"
Damit sollte klar sein, warum das eben nicht so ist.
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Soweit stimme ich in der Sache zu, von wegen Unabhängigkeit, die Fossilen sind endlich, usw. Aber H2 wird nicht die Lösung sein.
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Aha, "es tut sich im Millisekundenbereich extrem viel". Kluge Aussage - und jetzt kommt der Hammer: Es tut sich im Nanosekundenbereich auch extrem viel! Schau Dir mal an, wie sich die Elektronen bewegen. Boah, was da alles passiert! Vieles davon (Hr. Heisenberg lässt Grüßen) können wir nicht mal messen!
Das hat aber alles nichts mit der Regelung des Stromnetzes zu tun, weil die auf diesen Zeitskalen - zumindest mit traditionellen Kraftwerken nicht geht.
Und nein: Das Stromnetz bricht deswegen nicht immer sofort zusammen, wenn der Dispatcher mal ne Sekunde (das sind 1000 Millisekunden !) eingenickt ist und deswegen nicht im Millisekundenbereich regeln kann.
Das Stromnetz ist nämlich in einem dynamisch stabilem Zustand. (Was das ist, haben wir alle in der Theorieausbildung für aerodynamische Systeme gelernt: Kleine Störungen werden "automatisch" korrigiert und das System erreicht selbständig wieder einen gleichgewischtszustand). Ja, im Stromnetz müssen zu jeder Zeit Erzeugung und Verbrauch gleich groß sein, da Strom weder "geliehen" noch "vernichtet" werden kann. Hierbei helfen aber insbesondere 2 physikalische Effekte, die ganz ohne Regeleingriff dafür sorgen, dass das so bleibt:
- In dem von Dir so geliebten "Millisekundenbereich" sind es vor Allem die Kapazitäten des Stromnetzes, die Spitzen nach oben und unten wegpuffern. Jedes Kabel ist ein (sehr) kleiner Akku aber in Summe über das ganze Netz ergibt sich eine nennenswerte Kapazität. Funktioniert wie ein Filterkondensator, der eben ja auch Störungen im Millisekundenbereich wegpuffert.
- Im Sekundenbereich ist es im Wesentlichen (ja, es gibt auch noch ein paar andere) ein anderer Effekt: Übersteigt die Produktion den Verbrauch im Netz, dann steigt die Frequenz (auch hier: Hat mehrere Gründe aber der wichtigste ist, dass Synchrongeneratoren in den Kraftwerken weniger Widerstand überwinden müssen und sich deswegen schneller drehen). Bei den meisten relevanten Verbrauchen führt allerdings eine Steigerung der Netzfrequenz zu mehr Verbrauch. Deswegen steigt der Verbauch - völlig ohne Regeleingriff rein auf Grund der Physik - in gewissen Grenzen automatisch, wenn die Produktion den Verbrauch übersteigt. Umgekehrt sinkt der Verbraucht, wenn zu wenig produziert wird automatisch.
Natürlich hat das gewisse Grenzen, da viele Verbraucher nur in einem bestimmten Frequenzbereich funktionieren, und somit dieser Effekt begrenzt ist. Er sorgt aber dafür, dass man für tatsächlichen regelnden Eingriff eben praktisch immer durchaus im Minutenbereich Zeit hat.
Das so gerne aufgemalte Blackout-Horroszenario, dass die Störung so groß wird, dass sich das Netz aufschaukelt und die "Schutzschalter rausfliegen" kann eigentlich nur passieren, wenn eine singuläre Großsstörung auftritt, also ein großer Produzent oder ein Grossverbraucher schlagartig vom Netz gehen. "Interessanterweise" - und das wird von den Gegener alternativer Energien oft nicht so arg betont - gibt es bei Solar und Wind eigentlich kein Ausfallszenario, in dem das passieren kann, weil sich Sonne und Wind auf Großen Skalen eben nur allmählich ändern und einzelne solche Anlagen selten groß genug sind, um bei technischem Totalausfall eine solche Störung zu erzeugen.
Wind und Sonne wirken auf Minuten- und Stundenskalen sogar stabilisierend auf das Stromnetz.
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In weiten Bereichen ist das ja nur eine Wiederholung dessen, was ich mit anderen Worten bereits gesagt hatte ....
"Das so gerne aufgemalte Blackout-Horroszenario, dass die Störung so groß wird, dass sich das Netz aufschaukelt und die "Schutzschalter rausfliegen" kann eigentlich nur passieren, wenn eine singuläre Großsstörung auftritt, also ein großer Produzent oder ein Grossverbraucher schlagartig vom Netz gehen."
So ist es, wobei das jederzeit passieren kann. Und dann ist die Frage, wieviel Energie in Form von Schwungmassen im Netz noch vorhanden ist, um das zu kompensieren. Die Wind/Sonne-Kleinstgeneratoren können das nicht: Aufgrund deren winzigen Energieinhalte, der großen Leitungslängen und der Tatsache, daß deren Einsatzfähigkeit nicht vorhersagbar ist. In den letzten Jahren wurden in Deutschland aus ideologischen Gründen aber Hunderte von Großkraftwerken zwangsweise stillgelegt. und die Kühltürme von Kernkraftwerken wurden zusätzlich gleich gesprengt, um zu verhindern, daß diese Fehlentwicklung wieder rückgängig gemacht werden kann ....
Jeder größere Ausfall kann also je nach Jahreszeit mittlerweile zu einer nationalen Katastrophe werden, so einfach ist das. Deswegen müssen sich alle Organisationen in Deutschland auf dieses Szenario vorbereiten, ob sie wollen oder nicht. Der eigentlich richtige Weg, dieses gescheiterte Projekt sofort zu beenden, würde voraussetzen, daß die machthabenden Politiker Interesse daran haben, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Haben sie aber nicht.
""Interessanterweise" - und das wird von den Gegener alternativer Energien oft nicht so arg betont - gibt es bei Solar und Wind eigentlich kein Ausfallszenario, in dem das passieren kann, weil sich Sonne und Wind auf Großen Skalen eben nur allmählich ändern und einzelne solche Anlagen selten groß genug sind, um bei technischem Totalausfall eine solche Störung zu erzeugen."
Richtig, das können sie nicht, aber sie können auch nichts zur Netzstabilität beitragen, sondern diese nur verschlechtern. Das durch sie bedingte Ausfallszenario schaut anders aus: Mit Blick auf das Flächenintegral der Einspeisung von Zufallsstromerzeugern werden immer mehr Großkraftwerke zwangsweise vom Netz genommen, wodurch die Netzinstabilitäten immer größer werden. Mittlerweile sind täglich mehrere Hundert Redispatch-Maßnahmen notwendig, um den Zusammenbruch von Stromnetzen zu verhindern. Vor dreißig Jahren waren es etwa 10, und zwar pro Jahr ..... Soviel zu "Wind und Sonne wirken auf Minuten- und Stundenskalen sogar stabilisierend auf das Stromnetz."
Es gibt keine "alternative" Physik.
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