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30 Beiträge Seite 1 von 2

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11. März 2022: Von Joachim P. an Tobias Schnell Bewertung: -0.67 [1]
Ist das in der Praxis nicht ein Thema mit der Versicherung? Ich fliege mit Xaver (kein IR) als "Passagier" in seinem Flieger VFR nach Reims um Sprudel zu kaufen. Dann kommt Petrus ins grübeln und ich sollte IFR zurückfliegen. Da ich bei der Versicherung nicht eingetragen bin, kann ich die Xaver-Schaumwein-Mission weder vom linken noch vom rechten Sitz retten.
11. März 2022: Von Tobias Schnell an Joachim P. Bewertung: +2.00 [2]

Nochmal zusammengefasst (NCO):

  • Der PIC kann sitzen, wo er will. Zwei gleichwertig lizensierte Piloten dürfen also vor dem Flug vereinbaren, wer von beiden der PIC ist.
  • Derjenige, der das Flugzeug bedient, muss für die Operation passend lizensiert sein (§4 LuftVG).
    VFR-only-Pilot als Pilot Flying bei einem IFR-Flug geht also nicht, unabhängig vom Sitzplatz.
  • Named-Pilot-Policies (zumindest die, die ich kenne), referenzieren auf den PIC. Wenn der nicht gelistet ist, dann verstößt man gegen die Police
11. März 2022: Von Patrick Lienhart an Tobias Schnell
Ich kenne folgenden Fall:
Zwei gleichwertig lizensierte Piloten flogen gemeinsam. Der PIC saß rechts. Der links sitzende Pilot steuerte. Es kam zum Absturz.
Beide wurden schwer verletzt. Der PIC hatte die strafrechtlichen Konsequenzen zu tragen (Körperverletzung). Der Sachverständige hielt in seinem Gutachten fest dass der PIC aufgrund seiner Sitzposition (rechts) keinen ausreichenden Blick auf die Instrumente hatte…
12. März 2022: Von Hubert Eckl an Patrick Lienhart

Woher wusste man im Nachhinein, daß der PIC rechts saß? Haben die das vorher schriftlich vereinbart oder nach dem Unfall zu Protokoll gegeben? Ich denke Ihr wisst worauf ich hinaus will.

12. März 2022: Von Chris _____ an Patrick Lienhart Bewertung: +1.00 [1]
Wieso strafrechtliche Konsequenzen?

Körperverletzung ist ein Antragsdelikt, erst recht fahrlässige - hat etwa der steuernde Nicht-PIC Strafantrag gegen den nichtsteuernden PIC gestellt?
12. März 2022: Von Patrick Lienhart an Hubert Eckl
Seitens Operator war vorgegeben wer PIC war.
Ich weiß nicht wie es in Deutschland ist, in Österreich kam es zu einem Gerichtsverfahren.
12. März 2022: Von Lutz D. an Chris _____
Er schrieb ja, beide wurden schwer verletzt. Das eröffnet die Möglichkeit einer schweren Körperverletzung. Diese ist kein Antragsdelikt.
12. März 2022: Von F. S. an Patrick Lienhart

Das ist jenseit des konkreten Rechtsstreits ein guter Punkt. Gibt es nicht auch Vorschriften, welche Instrumente im primären Sichtfeld des PIC sein müssen? Zumindest in einigen STCs für Autopiloten scheint zu stehen, dass ein Mode Annunciator im direkten Sichtfeld sein muss.

Das schliesst bei Flugzeugen die rechts nicht wenigstens ein rudimentäres Panel haben aus, dass der PIC rechts sitzt.

Zudem kann der PIC zwar die Bedienung des Flugzeuges durchaus einem anderen Piloten überlassen - er muss aber jederzeit in der Lage sein, dies auch selbst zu tun. Daher kann auch bei Flugzeugen, die an der linken Bordwand wichtige Bedienelemente, Sicherungen, etc. haben, die damit nicht für den links sitzenden erreichbar sind die faktische Notwendigkeit entstehen, dass der PIC links sitzt.

12. März 2022: Von Dominic L_________ an F. S.

Moment mal. In dem Falle wäre es ja nicht möglich, einen Fluglehrer nach rechts zu setzen, um den links sitzenden Piloten zu schulen/auszuchecken usw.

12. März 2022: Von Malte Höltken an Dominic L_________ Bewertung: +4.67 [5]
Zu lernen damit umzugehen ist Teil der Fluglehrerausbildung.
12. März 2022: Von Dominic L_________ an Malte Höltken

Gute Antwort :-)

Ich habe übrigens auch schon darauf hingewiesen, als ich stolz die Enteisung der Scheibe auf der Pilotenseite vorführte. "Wäre toll, wenn Du auch so was hättest, da auf der rechten Seite - ich meine, wo Du PIC bist...", sagte ich.

12. März 2022: Von Willi Fundermann an Chris _____

"Körperverletzung ist ein Antragsdelikt, erst recht fahrlässige - hat etwa der steuernde Nicht-PIC Strafantrag gegen den nichtsteuernden PIC gestellt?"

Es sei denn, die Staatsanwaltschaft leitet wegen des "besonderen öffentlichen Interesses" ein Verfahren ein, dann bedarf es keines Strafantrages. Bei Unfällen im Straßenverkehr die Regel.

12. März 2022: Von Tobias Schnell an Malte Höltken

Eine Vertrautmachung darf z.B. auch von Nicht-FI's durchgeführt werden, und dann ist zumindest im deutschen Luftrecht der/die Trainer(in) PIC. Das impliziert für mich, dass das vom rechten Sitz aus erfolgen kann:

LuftVG § 4 (4): Bei Übungs- und Prüfungsflügen in Begleitung von Fluglehrern (§ 5 Abs. 3) gelten die Fluglehrer als diejenigen, die das Luftfahrzeug führen oder bedienen. Das Gleiche gilt auch für Prüfer bei Prüfungsflügen und für Luftfahrer, die andere Luftfahrer in ein Luftfahrzeugmuster einweisen oder mit diesem vertraut machen, es sei denn, dass ein anderer als verantwortlicher Luftfahrzeugführer bestimmt ist.

12. März 2022: Von Chris _____ an Willi Fundermann

"Besonderes öffentliches Interesse", wenn außerhalb des Fahrzeugs/Flugzeugs kein Personenschaden entstanden ist? Naja, sagen wir mal so: leicht aufzuklärende Straftaten werden halt den schwierigeren vorgezogen. Deshalb ja auch die intensive Beschäftigung mit den Urheberrechtsverletzungen im Internet.

12. März 2022: Von Patrick Lienhart an Tobias Schnell
Ich sehe das wie Du, wollte mit meinem Beitrag nur aufzeigen, dass Erlaubtes, wenn es zum Äußersten kommt, nicht immer als Argumentation ausreicht.
12. März 2022: Von Tobias Schnell an Patrick Lienhart Bewertung: +2.00 [2]

wollte mit meinem Beitrag nur aufzeigen, dass Erlaubtes, wenn es zum Äußersten kommt, nicht immer als Argumentation ausreicht

Man muss natürlich bei allem, was man tut, das Hirn einschalten. Ich kenne nun nicht die Hintergründe von dem Fall, den Du geschildert hast. Insbesondere nicht, ob eine vermeintlich schlechtere Ablesbarkeit von Instrumenten denn irgendwie zu dem Unfall beigetragen hat.

Und wenn z.B. eine Landung in icing conditions zu erwarten ist und der Flieger nur links ein windshield deice hat, ist es natürlich auch eine schlechte Idee, sich als PIC nach rechts zu setzen. Wenn es dann zum Unfall kommt, werden absolut zurecht Fragen gestellt werden.

Per se ist es aber auch für nicht-FI's nicht verboten, als PIC vom RHS aus zu agieren. Es gibt viele Konstellationen und Situationen, in denen das perfectly safe ist.

12. März 2022: Von Dominic L_________ an Tobias Schnell

So einfach finde ich das nicht. Natürlich macht man sich Gedanken, wie das Ganze laufen soll. Ich als PF links sage: Es ist mein Flugzeug, ich habe alle Ratings, rein rechtlich brauche ich rechts gar keinen. Die Enteisung links reicht, denn ich werde gleich das Flugzeug landen, so wie ich es immer mache.

Aber andererseits wird der PIC rechts in Teilen des Fluges davon ausgeschlossen, eingreifen zu können, sollte er seine Meinung, dass ich den Flug so durchführe, wie er ihn verantworten kann, ändern. Erschwerend kommt hinzu, dass es ohnehin in der Konstellation fraglich ist, wer eigentlich in letzter Instanz entscheidet, was gemacht wird.

Also kurzum: Gut, dass meistens nichts passiert und man sich hinreichend einig ist.

13. März 2022: Von Malte Höltken an Tobias Schnell Bewertung: +1.00 [1]
Durchaus, aber bei Nicht-Fluglehrern sollte das nicht vorausgesetzt werden.
14. März 2022: Von F. S. an Tobias Schnell Bewertung: +3.00 [3]

Wir Hobbypiloten reden ja gerne von "perfectly safe" wenn wir eigentlich meinen "Et hätt noch emmer joot jejange".

Neben der Thematik links vs. rechts (die besonders von Piloten als unproblematisch betrachtet wird, die noch nie versucht haben, vom rechten Sitz aus die Landebahn zu treffen) gibt es ja in allen solchen Fällen das generellere Problem, das hier zwei Piloten an der Steuerung des Flugzeuges beteiligt sind.

Profis (Aber was können die schon? Die brauchen ja sogar über ein Jahr Ausbildung, um überhaupt ein Flugzeug fliegen zu können, während es manche ULer in 4 Wochen hinbekommen... ;-) ) machen hierfür extra Kurse. Amateure tendieren dazu, zu denken "mit zwei Piloten am Board kann es doch gar nicht unsicherer sein" - perfectly safe halt.

Mit FI/Schüler ist es vergleichsweise einfach, weil da die Rollen sehr klar festgelegt sind und es ein klares Kompetenzgefälle gibt - trotzdem machen Fluglehrer 30 Stunden praktische Ausbildung, bevor sie in so einer Konstellation a) als PIC einen anderen Fliegen lassen und b) dabei rechts sitzen dürfen.

14. März 2022: Von Carmine B. an F. S. Bewertung: +5.00 [5]

Das Treffen der Landebahn von rechts hat mir im Rahmen des CRI Trainings wirklich mehr Schwierigkeiten bereitet, als ich dachte. Sollte man nicht unterschätzen. Auch die Tatsache, dass z.B. mein Flieger links einen höhenverstellbaren Sitz, rechts jedoch nur einen mit verstellbarer Rückenlehne hat, war zu Beginn recht ungewohnt. Das Horizontbild ist ganz anders.

Bei meinen Flügen von rechts wird auch immer das Verfahren der Übernahme des Steuers im Vorfeld genau abgesprochen damit sowohl eine falsche Erwartungshaltung von links (der wird schon rechtzeitig eingreifen) als auch Missverständisse bzgl. der aktuellen Verantwortlichkeit für die Steuerführung und "gegeneinander Kämpfen" vermieden werden.

In meiner Segelflugausbildung hatte ich einen Fluglehrer, der wohlmeinende Korrekturen mit dem Seitenruder "ganz sanft" und ohne Ansage durchgeführt hat. Leider wusste ich dann nie, ob dir Ruderkräfte von außen oder innen wirken. Nach Wechsel des Lehrers war ich Anfangs erstaunt, wie leichtgängig die Ruder auf einmal waren.

14. März 2022: Von Hubert Eckl an Carmine B.

... und im Übrigen gibt es oft (?) rechts keine Bremsen. Kann das auch bei Schulflugzeugen sein? Wie kann ein CRI einweisen, wenn rechts keine Bremsen sind?

Schlechter Segelfluglehrer.. :-)

14. März 2022: Von Laro Kreuznach an Hubert Eckl

Muss der PIC überhaupt in der Lage sein, irgendetwas selbst zu steuern?

Klingt erstmal wie eine bekoppte Frage... aber dazu folgende Situation:

Bei einem MEP-IR Prüfungsflug saß ich links, und rechts saß ein FI, der seine Ausbildung zum Prüfer machte (oder vielleicht war es sogar der Prüfungsflug um Prüfer zu werden). Der Prüfer-Prüfer/Ausbilder saß in der Seneca hinten und hatte überhaupt keinen Zugriff auf irgendwelche Instrumente. Mir wurde gesagt, in dieser Konstellation sei der Prüfer-Prüfer PIC, obwohl er hinten sitzt und außer dem Türgriff nichts selbst steuern kann.

Ich habe mir die Logik so zurecht gelegt, dass vorne eben nur Leute saßen, die für das, was sie gerade tun, noch nicht lizenziert sind (ich MEP-IR fliegen, der rechte FI eben "MEP-IR prüfen"), und daher nicht PIC sein können.

Daraus folgt doch entweder (a) Zugriff des PIC auf Instrumente spielt überhaupt keine Rolle, PIC ist eine reine juristische Verantwortungsverteilung, oder (b) ich wurde falsch informiert und der FI rechts war doch PIC (ich war es ja bestimmt nicht).

Jeder Prüfer müsste die Situation doch mindestens einmal gehabt haben. Ich bin gespannt auf Eure Berichte, wer beim Prüfer-Prüfungsflug PIC war.

14. März 2022: Von Tobias Schnell an Hubert Eckl Bewertung: +1.00 [1]

... und im Übrigen gibt es oft (?) rechts keine Bremsen. Kann das auch bei Schulflugzeugen sein?

Ja. Der Instructor braucht nur "primary flight controls" an seiner Station bzw. in seinem Einflussbereich.

AMC1 ORA.ATO.135
Each training aircraft should be [...]
(2) except in the case of balloons or single-seat aircraft, fitted with primary flight controls
that are instantly accessible by both the student and the instructor (for example dual
flight controls or a centre control stick). Swing-over flight controls should not be used.

Gleiches Wording gibt es z.B. in AMC4 zu Appendix 6, wo es um IR-Training außerhalb der ATO geht.

14. März 2022: Von Toni S. an Carmine B.

Treffen der Landebahn von rechts hat mir im Rahmen des CRI Trainings wirklich mehr Schwierigkeiten bereitet, als ich dachte. Sollte man nicht unterschätzen.

Kann ich nur unterschreiben! Und im Gegensatz zum FI ist die CRI-Praxis-Ausbildung wirklich sehr kurz (5 oder sogar nur 3h, weiß' gerade nicht mehr). Die Zeit verbringt man fast ausschließlich damit, aktiv von rechts zu fliegen, und dann geht das schon. Das aber mal eben zu machen (also zu landen), da man es von links ja kann, besonders in einer Situation, die den links sitzenden Kollegen gerade überfordert, halt ich für sehr riskant.

Und ja, klare Kommunikation "mein/Dein Flugzeug" ist essentiell für den Lernerfolg. Außer bei einem Abfangbogen, der zu missglücken droht. Da muss man einfach schnell handeln. Aber dann möglichst bald danach drüber sprechen, dass man das getan hat und warum!

Soweit meine sehr eingeschränkte Perspektive nach gut 2 Jahren CRI im Verein.

14. März 2022: Von F. S. an Tobias Schnell

Gibt es in dem AMC eine Liste, was zu den "primary flight controls" gehört?

Neben der Bremse könnte man das ja auch bei (Wölb-)klappen, Propellerverstellung, etc. fragen.


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