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13. Mai 2021: Von Markus S. an Sven Walter

Dann erklär mir doch mal bitte wo der Vorteil des Wirkungsgrads beim Stahl kochen, bei Schiffen, Flugzeugen, Bus und Bahn liegt und warum das für den PKW Verkehr nicht gelten soll?

13. Mai 2021: Von Carsten G. an Markus S. Bewertung: +3.00 [3]

Chemie:

heute: Eisenoxid (FeO3) + Koks (CO) = Eisen und CO2 (EDIT: 2 to CO2 für eine to Stahl)

künftig: Eisenoxid + Wasserstoff = Eisen und Wasser

Bei der Stahlproduktion hat das nichts mit Effizienzen zu tun, sondern mit Dekarbonisierung der Produktion. Allerdings reichen geringere Temperaturen, wenn ich es richtig im Kopf habe, 800 Grad statt 1200 Grad.

Ökonomie:

Der Stahl dadurch wird teurer - von ca. 600 auf 800 EUR/to, in Abhängigkeit von den Kosten der Wasserstoffproduktion und damit in erster Linie von den Stromkosten. Bei einem Strompreis von 3 Cent/kWh (und anschließender Elektrolyse) gibts keinen Preisnachteil mehr. Die Rechnungen haben wir im letzten Jahr gemacht.

Regulatorik:

Daher brauchts einen Ausgleich, also eine Verteuerung aller importierten Stahl-Güter (Carbon Border Adjustment Tax), um die wirtschaftlichen Nachteile der inländischen/europäischen auszugleichen.

13. Mai 2021: Von Sven Walter an Markus S.

Dann erklär mir doch mal bitte wo der Vorteil des Wirkungsgrads beim Stahl kochen, bei Schiffen, Flugzeugen, Bus und Bahn liegt und warum das für den PKW Verkehr nicht gelten soll?

Wie zuvor - was Carsten schreibt ;-).

und warum das für den PKW Verkehr nicht gelten soll?

Gewicht und Reichweite.

13. Mai 2021: Von Markus S. an Carsten G.

Okay, Danke für Deine Erklärung.

Aber hierzu fehlt mir noch Nachhilfe. „bei Schiffen, Flugzeugen, Bus und Bahn liegt und warum das für den PKW Verkehr nicht gelten soll?“

Der Stahl wird jetzt übrigens dreckig im Ausland gekocht sowie Atomstrom zugekauft wird und lt. Frau Baerbock wird der Strom bekanntlich im Netz gespeichert ;-)). Das soll aber jetzt keine Rechtfertigung sein.

13. Mai 2021: Von Sven Walter an Markus S. Bewertung: +3.00 [3]

Nochmals. Wenn der Durchschnitts-PKW 13.000 km pro Jahr fährt und tagsüber beim Arbeitgeber solar aufgeladen wird oder nachts per Windstrom, ist der Wirkungsgrad 80%. Soweit klar? Schön.

Fährt ein Avionikspezialist zum Flugzeug und fährt daher einen A3 tdi und reißt 130.000 km im Jahr ab, wird das elektrisch ungleich schwieriger. Will man den Diesel für dieses lütte schicke Handelsvertreterauto und Reichweitenwunder aus Windstrom herstellen, musst du erstmal CO2 aus der Atmosphäre fischen, Windstrom zu H2 machen, das ganze dann zu einem Kohlenwasserstoff einer gewissen Kettenlänge verknüpfen, speichern, ausliefern und danach dann thermisch in Kolbenhub verwandeln, um an der angetriebenen Achse einen Vortrieb XYZ zu erhalten. Und jetzt kannst du die Umwandlungen wie oben angegeben mal gegenrechnen. Ist hochgradig ineffizient, insbesondere umgerechnet auf 57 mio Kfz in der BRD.

Warum haben die Schweizer so früh die Bahn elektrifiziert? Salopp verkürzt, weil sie Wasserkraft aber keine Steinkohle haben. Umgeben waren von Faschisten. Dampfloks in Tunnels stinken. Warum fahren die Brasilianer soviel Ethanol? Weil das Zuckerrohr wie Unkraut wächst. Warum fahren viele im Iran und Italien mit Erdgas? Ginge bei uns genauso. Kann man auch ganz schnell nachtanken.

Wir haben guten Wind- und passablen Solarertrag. Wir vergeuden Kohlenwasserstoffe über Gebühr, seit Jahrzehnten. Wir haben die Lektionen der 70er nicht richtig gelernt. Wir bürokratisieren uns zu Tode. Und unsere naturwissenschaftliche Schulbildung ist arg verbesserungswürdig - was man exakt an deiner Frage merkt ;-).

Bus im Stadtverkehr: Gut kalkulierbare Entfernung, Rekuperation, wird mittelfristig selbstverständlich elektrisch. Oberleitungsbusse sind ja auch ein alter Hut.

Züge? S. Schweiz, aber bei uns rechnet sich je nach Nebenstrecke halt die Elektrifizierung nicht, ob Brennstoffzelle oder Batterie ist noch je nach Zuschnitt technologieoffen.

Schiffe? Über die Kieler Förde oder den Bodensee macht das elektrisch demnächst wohl oft Sinn ergeben, für Container mit 20.000 TEU von Schanghai nach Wilhelmshaven erstmal nicht, später Wasserstoff.

Flugzeuge: Bekannt.

13. Mai 2021: Von Sven Walter an Markus S.

Der Stahl wird jetzt übrigens dreckig im Ausland gekocht sowie Atomstrom zugekauft wird. Soll aber keine Rechtfertigung sein.

Fernseher kommen jetzt auch nicht mehr von Grundig. Spezialstahl haben wir immer noch Einiges. Wie auch Ewigkeitskosten für die Grundwasserpumpen in den Steinkohlegruben. Was für eine beknackte Subvention das war... jahrzehntelang. Statt besser die Häuser zu isolieren, KWK zu nutzen, Arbeit und Wohnen nicht so künstlich zu entzerren.

Atomstrom? Dafür kaufen die auch EE bei uns. Nennt sich Marktwirtschaft. In einem recht mittelmäßig reguliertem Umfange. Wenn in Frankreich die Flüsse austrocknen, sind die sehr dankbar, dass sie viel Saft aus der BRD bekommen.

13. Mai 2021: Von Markus S. an Sven Walter

Fährt ein Avionikspezialist zum Flugzeug und fährt daher einen A3 tdi und reißt 130.000 km im Jahr ab, wird das elektrisch ungleich schwieriger. Will man den Diesel für dieses lütte schicke Handelsvertreterauto und Reichweitenwunder aus Windstrom herstellen, musst du erstmal CO2 aus der Atmosphäre fischen, Windstrom zu H2 machen, das ganze dann zu einem Kohlenwasserstoff einer gewissen Kettenlänge verknüpfen, speichern, ausliefern und danach dann thermisch in Kolbenhub verwandeln, um an der angetriebenen Achse einen Vortrieb XYZ zu erhalten. Und jetzt kannst du die Umwandlungen wie oben angegeben mal gegenrechnen. Ist hochgradig ineffizient, insbesondere umgerechnet auf 57 mio Kfz in der BRD.

Ich rede doch nicht von Diesel und diesen synthetisch herstellen sondern von Wasserstoff in gebundener LOHC Form.

Ich hab auch nichts gegen das Elektro Auto, aber wenn es größer und schwerer ist wie ein Smart, dann eher schon. Und du schreibst ja, dass es für den Avionik Spezialist mit 130.000 km im Jahr eher schwierig wird. Die und andere Handelsvertreter gibts aber nun mal auch.

13. Mai 2021: Von Sven Walter an Markus S.

Werde mir hier wohl vermutlich den Mund fusselig schreiben müssen. Ganz gleich ob Diesel oder gebundener Wasserstoff, es ist hochgradig ineffizient, aber niemand bezweifelt, dass es noch eine Nische der Anwendung geben wird. Auch heute werden noch Pferdekutschen gefahren. Kampfpanzer machen vielleicht hybrid Sinn, damit sie sich kurze Strecken anschleichen können, ansonsten bleibt es natürlich bei Diesel oder anderem Treibstoff, manche werden ja auch mit Turbine angetrieben..

also, guck dir bitte mal die Wirkungsgrade an. Die Umwandlungsverluste sind gewaltig. Nicht mehr, nicht weniger.

Leistungsdichte, Gewicht, Reichweite, Anwendungsfall.


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