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22. Dezember 2020: Von Stefan Jaudas an Till Gerken Bewertung: +2.00 [2]

Till,

wenn ich Till sagen darf ... ;-)

"Stefan, ich glaube, man muss schon unterscheiden, wer was mit welcher Zielsetzung macht. Zunächst einmal ist das Statement von Malte, dass die Funkübertragung von ADS-B und FLARM auch anonym statt finden könnte, völlig richtig. Insofern ist ein großer Konstruktionsfehler im System selbst."

Habe ich ja nicht bestritten. Nur, wie bekommt man das "anonym" hin, ohne dass sich da die Datensauger wieder reindrängeln?

"Weiterhin zielen die meisten Projekte in diesem Bereich ja nicht darauf, explizit einzelne Piloten zu deanonymisieren. Man macht es halt "weil's geht". OGN kommt aus dem Segelflug und es gibt auch diverse legitime Anwendungsbereiche, wie z.B. das Verfolgen von Wettbewerben, das generieren von Thermikkarten, etc. Und ganz ehrlich, ich finde es super, dass sich aus dem Ansatz auch weitere Verwendungsmöglichkeiten finden lassen, wie nämlich ganz konkret die Verbesserung der Traffic Awareness über die einzelnen Systemgrenzen hinweg."

Genau das war das Ziel von FR24 und von OGN von Anfang an, das mit dem "weil's geht". Und die sind erst minimalst zurückgerudert, als es da Gegenwind gab. Und OGN kommt eben nicht "aus dem Segelflug". Das war lediglich eine kleine Gruppe mit ganz wenigen Segelfliegern dabei, die zeigen wollten, was für tolle Datenhechte sie sind. Und die haben das eher heimlich still und leise gemacht.

Deren erstes, einziges und primäres Ziel war nie irgendwelche Sicherheit, sondern schlichter Voyeurismus gepaart mit Profilneurose ... "schaut, was wir alles Tolles machen können, uns alle(s) Andere(n) ist uns dabei sch**ßegal". Die "Sicherheitsfeatures" waren dann ein Nachgedanke und ein Feigenblatt. Die haben sich nicht entblödet, anderer Leute Datenbanken zu saugen, und diese Daten ohne Einverständnis oder Wissen der Betroffenen mit ihren eigenen Daten zu verknüpfen und zu veröffentlichen. Da hatte sich mancher gewundert, der sich da angemeldet hatte, um mit seinen Spezis besser Teamflug zu machen, dass dann plötzlich seine Tracks in Echtzeit bei OGN aufgetaucht sind, Mit Name, Kennzeichen, und, und, und ...

Die haben FLARm gehackt. FLARm hat da aber leider kein Thema daraus gemacht.

Die von Dir genannten "legitimen Anwendungsbereiche" hätten prima mit einem eigenen "OGN-Tracker" funktioniert. Und das wäre dann in Ordnung. Aber eben nur das. Sprich, wer mit OGN was zu tun haben will, der baurt sich so einen Tracker ein, und alle Anderen werden in Ruhe gelassen. Aber das wäre halt wieder mühsam, langwierig und teuer, und würde deren "Helden-Herren-aller-Daten"-Status beenden.

"Last but not least finde ich es viel cooler, ein nicht-kommerzielles Projekt, welches bereits einiges ihrer Quelltexte auf Github veröffentlicht, darin zu unterstützen, zu einem System zu werden, was für alle einen großen Mehrwert bietet."

Nur dass die Datenkühe, die da gemolken werden, nie gefragt wurden. Würde das alles über jeweils eigene Hardware (Tracker) gehen, und würden nur Leute damit belästigt, die sich positiv dafür anmelden müssten vorher, und sich auch wieder abmelden könnten, dann wäre alles OK. Positivbeispiel dazu, dass es halt auch anders geht: skylines.aero. Niemand hat sich je über skylines.aero beschwert.

Und ein großer Teil der Quelltexte stammt von OGN? Komisch, dass die dann erst mal immer die FLARm-Signale entschlüsseln müssen ...

"Davon unbenommen ist die berechtigte Kritik an Anbietern, die ihr kommerzielles Interesse über das Interesse einzelner an ihrer Privatsphäre stellen, wie an anderer Stelle im Forum mehrfach berichtet wurde."

Eben. Würden sich all diese Datenklauer an Recht, Anstand und Sitte halten, dann gäbe es keine Probleme. Aber dazu sind die grundsätzlich nciht in der Lage. Weil das denen das Geschäftsmodell entzoehen würde.

Aber anscheinend gewöhnen wir uns alle langsam daran, dass jeder Dahergelaufene ungestraft mit unseren Daten machen kann, was er will.

"Ich bin nur nicht dafür, gleich das Kind mit dem Bade auszuschütten. Denn ganz ehrlich, wenn wir es schaffen würden, über OGN FLARM und ADS-B über die Systemgrenzen hinweg zu vereinen, evtl sogar noch den Wetteruplink einzubauen - warum nicht?"

OGN & Co haben da rein gar nichts verloren. Und die könnten das auch nicht.

Auch wenn es das Gebahren von OGN & Co. nicht besser macht, dia Katz isch dr Baum nuff, fürchte ich. Ich kann nur uns allen wünschen, dass es da nicht irgendwann mal, sagen wir mal, unerwünschte Nebenwirkungen gibt dank der ganzen "freundlichen" Datensammelei durch Leute, die diese Daten rein gar nichts angehen.

22. Dezember 2020: Von Till Gerken an Stefan Jaudas

Habe ich ja nicht bestritten. Nur, wie bekommt man das "anonym" hin, ohne dass sich da die Datensauger wieder reindrängeln?

Wie von Malte erwähnt müssen die Transponder keine feste ID ausstrahlen, sondern können sich z.B. bei jedem Einschaltvorgang eine neue ID zufällig ausdenken.

Die von Dir genannten "legitimen Anwendungsbereiche" hätten prima mit einem eigenen "OGN-Tracker" funktioniert. Und das wäre dann in Ordnung. Aber eben nur das. Sprich, wer mit OGN was zu tun haben will, der baurt sich so einen Tracker ein, und alle Anderen werden in Ruhe gelassen. Aber das wäre halt wieder mühsam, langwierig und teuer, und würde deren "Helden-Herren-aller-Daten"-Status beenden.

OGN hat ein eigenes Protokoll, das inkompatibel zu FLARM, aber offen gelegt ist.

https://wiki.glidernet.org/ogn-tracker

OGN kann aber (mit der richtigen Hardware) beides empfangen. Es gibt eigene OGN-Tracker, über deren Verbreitung kann ich nur mutmaßen.

Nur dass die Datenkühe, die da gemolken werden, nie gefragt wurden. Würde das alles über jeweils eigene Hardware (Tracker) gehen, und würden nur Leute damit belästigt, die sich positiv dafür anmelden müssten vorher, und sich auch wieder abmelden könnten, dann wäre alles OK. Positivbeispiel dazu, dass es halt auch anders geht: skylines.aero. Niemand hat sich je über skylines.aero beschwert.

Wenn ich dich richtig verstehe, geht es dir primär um ein Opt-In vs ein Opt-Out. Die Diskussion ist sicher berechtigt und lässt sich auch gut führen. Der Fall, dass Flugzeuge durch "Crowd Watching" um den Globus verfolgt werden, scheint ja nicht abgebildet zu sein. Nehmen wir mal an, dass man das hypothetisch in dem Konferenzraum angesprochen hätte, in dem man sich die Transpondersysteme anno dunnemal ausgedacht hat, wäre die Reaktion sicher gewesen "du glaubst doch nicht ernsthaft, dass sich tausende Leute gemeinsam eine Antenne auf's Dach stellen und dann...." Jetzt ist es halt passiert, die Funksignale sind draußen in der Welt und von jedem empfangbar.

Aber wie vorher schon erwähnt, ist die Möglichkeit der randomisierten ID bei OGN durchaus gegeben, bei FLARM und ADS-B derzeit nicht.

OGN & Co haben da rein gar nichts verloren. Und die könnten das auch nicht.

Die Beurteilung würde ich dem Markt überlassen.

23. Dezember 2020: Von Stefan Jaudas an Till Gerken Bewertung: +1.00 [1]

Hallo,

OGN hat ein eigenes Protokoll, das inkompatibel zu FLARM, aber offen gelegt ist.

https://wiki.glidernet.org/ogn-tracker

OGN kann aber (mit der richtigen Hardware) beides empfangen. Es gibt eigene OGN-Tracker, über deren Verbreitung kann ich nur mutmaßen.

Welches "eigene Protokoll"? Es gibt da kein "eigenes Protokoll". OGN beruht zu 100% darauf, dass die FLARM-Daten gehackt, entschlüsselt, gesammelt und weiterverbreitet werden.

Dieser "OGN-Tracker" war ein reiner Nachgedanke und Feigenblatt, dachdem es etwas Gegenwind gab. Nicht umsonst hüllt sich OGN über die Anzahl der aktiven OGN-Tracker in Schweigen.

Wie von Malte erwähnt müssen die Transponder keine feste ID ausstrahlen, sondern können sich z.B. bei jedem Einschaltvorgang eine neue ID zufällig ausdenken.

Das zu unterlaufen wird die leichteste Übung sein. Da muss man nur die Fixes miteinander korrelieren, und schon hat man wieder eine vollständige Datenspur. Nicht ganz so elegant, aber bei den heutigen Rechnerleistungen kein Problem.

Wenn ich dich richtig verstehe, geht es dir primär um ein Opt-In vs ein Opt-Out. Die Diskussion ist sicher berechtigt und lässt sich auch gut führen. Der Fall, dass Flugzeuge durch "Crowd Watching" um den Globus verfolgt werden, scheint ja nicht abgebildet zu sein.

Korrekt. Weil, nur weil manche dieses Flugzeugspannern spannend finden, macht es nicht legitim. Nur weil die technischen Hürden für dieses Flugzeugspannern relativ niedrig liegen, macht es nicht legitim.

Also, das waren noch Zeiten, als die Spotter tatsächlich irgendwo hin fahren mussten ...

Nehmen wir mal an, dass man das hypothetisch in dem Konferenzraum angesprochen hätte, in dem man sich die Transpondersysteme anno dunnemal ausgedacht hat, wäre die Reaktion sicher gewesen "du glaubst doch nicht ernsthaft, dass sich tausende Leute gemeinsam eine Antenne auf's Dach stellen und dann...." Jetzt ist es halt passiert, die Funksignale sind draußen in der Welt und von jedem empfangbar.

Anno dunnemals war das noch kein Thema. Computer waren damals häuserfüllend, und hatten wneiger Rechenleistung wie heute ein Wegwerfhandy.

Auch Mobiltelefongespräche sind nach dieser Argumentation "draußen in der Welt und von jedem empfangbar". Nur dass da die Leute seltsamerweise empfindlicher reagieren.

Aber wie schon gesagt, dia Katz isch dr Baum nuff ...

Aber um zu zeigen, wie schizophren da auch diese OGN-Fuzzis sind, als das 2014 das erste Mal hochgekocht ist, habe ich ein paar dieser Stationsbeschreiber angeschrieben deswegen. Nur wenige haben geantwortet. Einer ging nach dem Tenor, das ginge mich absolut nichts an, was er mit meinen Daten macht. Ein Anderer wollte ja nur"seine Flugschüler live beobachten" - ähm, wie war das mit den Regeln und Voraussetzungen für Alleinflüge? Der Dritte wusste offensichtlich gar nicht, was mit den Daten alles passiert. Er war der Meinung, dass nur FlarmNet-Nutzer da geleakt werden - nur, dass zu diesem Zeitpunkt FlarmNet eben auch nie etwas mit OGN zu tun hatte, oder OGN auch nur bewußt war (das heutige FlarmNet ist ein Anderes). Der der krönende Abschluss hatte eine automatisierte Antwort:

Sehr geehrte Damen und Herren,
auf Grund des NSA- Skandals und der alltäglichen Überwachung durch
Geheimdienste, werde ich dieses Google- Konto nicht mehr nutzen.
Ich habe ein neues E-Mail Konto bei einem neuen vertraulichen Provider.
Bitte erfragen Sie die neue E-Mail Adresse telefonisch.
Vielen Dank

Anti-NSA sein, aber selber den Schmalspur-Big-Brother geben ... Noch Fragen?


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