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10. April 2020: Von Achim H. an Alexander Callidus Bewertung: +5.00 [5]

...ich will nur nahcfragen, was Du mit der Charakterisierung des Schweizers als "medizinisch-autistisch" meinst. In der gleichen Zeitung ein gestriges Interview mit ihm.

Mit medizinisch-autistisch meine ich, dass er ein Primat der Medizin über Politik, Wirtschaft und Gesellschaft postuliert und das verkennt die Wirklichkeit. Er redet von dem langen, selbstbestimmten Leben, das man den Leuten schuldet aber ohne Wirtschaft gibt es das auch nicht somit muss hier abgewägt werden und die Wirtschaft spielt nicht die zweite Geige nach der Medizin. Ein Diktat der Mediziner ist fehl am Platz, die Politik muss verschiedene Aspekte gewichten.

10. April 2020: Von Chris _____ an Achim H.

Ein Diktat der Mediziner ist fehl am Platz, die Politik muss verschiedene Aspekte gewichten

Jep.

Was mich die ganze Zeit schon wundert: warum ist eigentlich ein Virologe das Gesicht der Pandemie-Expertise? Es kommt mir so vor, als wäre ein Chemiker Chef der Feuerwehr. Denn der versteht ja am besten, wie ein Feuer brennt...

Das Hammer/Dance-Dokument stammt von einem fachfremden Manager, der einfach recherchiert hat.

Zum Thema "Seuche managen anhand der Belegung der Intensivstationen": da bräuchte es mal so ein passendes "Dashboard"...

und hat schon jemand eine statistisch seriöse Aussage über die Durchseuchung der Bevölkerung? Mit der könnte man so einige unbekannte Parameter besser eingrenzen...

10. April 2020: Von Tobias Schnell an Chris _____ Bewertung: +2.00 [2]

warum ist eigentlich ein Virologe das Gesicht der Pandemie-Expertise?
Es kommt mir so vor, als wäre ein Chemiker Chef der Feuerwehr

Das wiederum ist eine sehr gängige Ausbildung für diese Funktion. Aktuell zum Beispiel in Berlin, Hamburg, Stuttgart...

Welche Qualifikation würdest Du denn in Bezug auf Pandemien für geeigneter halten?

Klar ist aber: Das Primat der Politik gilt auch gegenüber der Medizin. RKI & Co. dürfen nicht den final say haben.

10. April 2020: Von Sven Walter an Tobias Schnell Bewertung: +1.00 [1]

Wobei ich das bei allen sehr wohltuend empfinde. Alle geben ganz klar Wirkungszusammenhänge und Unsicherheiten an, sagen aber auch ganz klar, dass die politischen Entscheidung auf dieser wissenschaftlichen Beratung fußen muss, aber schlussendlich eine politische Entscheidung getroffen werden muss jeweils.

10. April 2020: Von Chris _____ an Tobias Schnell

Welche Qualifikation würdest Du denn in Bezug auf Pandemien für geeigneter halten?

Ich habe großen Respekt vor jemandem, der die richtige Basensequenz eines geeigneten Primers für einen hochspezifischen molekularbiologischen Nachweis des SARS-Cov-2-Virus finden kann. Sicher von zentraler Bedeutung für Tests und deren Interpretation.

Aber das hilft doch nicht dabei, Maßnahmen für die Bevölkerung zu entwickeln, um den Buchungsstand der Intensivstationen zu regeln.

Ok, es gibt sicher Multitalente, und Drosten bezeichnete sich selbst im Zeit-Interview mal als "epidemiologisch gebildeten Virologen"... andererseits - gibt es nicht Spezialisten genau für solche Managementaufgaben?

---

Andere Fragen: ist die Belegung der Intensivbetten jetzt niedriger als vor dem "Hammer"? War sie vorher (in Deutschland) zu hoch für den "Tanz"?

10. April 2020: Von Alexander Callidus an Achim H.
Beitrag vom Autor gelöscht
10. April 2020: Von Alexander Callidus an Achim H. Bewertung: +1.00 [1]

...ich will nur nahcfragen, was Du mit der Charakterisierung des Schweizers als "medizinisch-autistisch" meinst. In der gleichen Zeitung ein gestriges Interview mit ihm.

Mit medizinisch-autistisch meine ich, dass er ein Primat der Medizin über Politik, Wirtschaft und Gesellschaft postuliert und das verkennt die Wirklichkeit. Er redet von dem langen, selbstbestimmten Leben, das man den Leuten schuldet aber ohne Wirtschaft gibt es das auch nicht somit muss hier abgewägt werden und die Wirtschaft spielt nicht die zweite Geige nach der Medizin. Ein Diktat der Mediziner ist fehl am Platz, die Politik muss verschiedene Aspekte gewichten.

autistisch ist dann der falsche Begriff und von ähnlichem Kaliber wie "BWLer gehen über Leichen". Die Relativierung des Wertes menschlichen Lebens ist unvermeidlich, aber gefährlich. Ich bin froh, daß bisher weitgehend das Primat der Medizin geherrscht hat. Die Alternative ist nämlich nicht umkehrbar.

und die Wirtschaft spielt nicht die zweite Geige nach der Medizin
Die Debatte muß im Moment der Politik überlassen werden, aber prinzipiell kann das nur gesellschaftlich ausgehandelt werden, wenn schon die Religion irrelevant geworden ist. Natürlich kann man
eine Gesellschaft nicht nach absoluten Prinzipien führen und natürlich muß man die verschiedenen Faktoren gewichten, aber das ist ein trauriges Thema. Zwischen der Abwägung "was sind uns die Alten wert?", dem sozialverträglichen Frühableben und der kommerzialisierten Sterbehilfe bestehen graduelle, aber keine prinzipiellen Unterschiede. Fäuste runter, ich unterstelle Dir keine Euthanasie-Phantasien. Aber: wenn man das menschliche Leben nicht mehr absolut setzt, dann ist alles nur noch eine Frage der Wichtungsfaktoren.

Interessant sind die Auswirkungen der Wirtschaft auf das Leben: nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sank die Lebenserwartung der Männer schlagartig extrem, IIRC um mehr als 10 Jahre. Ich weiß nicht, ob Alkohol, fehlende Gesundheitsversorgung oder Suizid die Ursache waren, aber es war dramatisch.
Andererseits haben die Kubaner, obwohl mit einem pro-Kopf-BIP von vielleicht 1/20 der USA ausgestattet, eine etwas bessere Lebenserwartung (sonst ist die Lebenserwartung natürlich proportional zum BIP). Die Kindersterblichkeit als direktem Maß für die Entwicklung eines Landes ist ebenfalls in Kuba geringfügig besser als in den USA (und Deutschland liegt hinter Griechenland...).

Will sagen: das mit dem Geld scheint mir so einfach nicht.

10. April 2020: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Alexander Callidus Bewertung: +2.00 [2]

Mal was Neues: Dir zu widersprechen und Achim Recht zu geben:

Wenn ein Mediziner sagt: "So und so geht das richtig", mag er ja Recht bezüglich der Mortalität in Sachen Corona haben. Schon bei den Suiziden, die in Folge seiner empfohlenen Maßnahmen auftreten, wird er seine Hände in Unschuld waschen. Er wird genauso mehr Geld für Löhne im Gesundheitswesen, mehr Geld für Forschung; auf Biegen und Brechen eine nationale Produktion von Atemschutzmasken etc. und absurde Bevorratungen fordern - ignorierend, dass das Geld dafür erarbeitet werden muss. Ebenso ist er natürlich unschuldig, wenn überforderte Eltern in den Kita-Sperrtagen ihre Kinder mißhandeln, erfolglose Bettler der Einkaufsmeilen Mülltonnen ersatzweise durchwühlen und sich an Taschentüchern anstecken, u.s.w. Ggf. dem Mediziner in die Hände zu fallen, kann durchaus Leben retten - um es zuzuspitzen. Und das Maß dafür ist, inwieweit er sich zu sehr auf sein Fachgebiet fokusiert, und die Randumstände ignoriert.

Natürlich ist die Formulierung "autistisch" nicht korrekt - aber sie ist verständlich. Die wenigsten Foresti dürften es so verstanden haben, dass Achim sich anmaßte, einen Krankenschein mit einem ICD-Code auszustellen. Achims Widerspruch ist nicht "Geld versus Leben", sondern Gesamtabwägung versus Spezialoptimierung.

P.S. Im Übrigen bin ich wie Achim sauer über die beabsichtigte Einreisequarantäne: Das geht m.E. zu weit und ist Bullshit. Lutz wohnt 100 km von mir entfernt, Andreas Mickeybasher 200 km, Achim und Malte 300 km - über den Daumen geschätzt. Warum muss ich in Quarantäne, wenn ich Lutz besuchen sollte, aber nicht für Andreas, Achim und Malte?

10. April 2020: Von Alexander Callidus an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +1.00 [1]

"Wenn ein Mediziner sagt...": komm, das ist ein rhetorisches Stilmittel und kein Argument.

Wie gesagt, Abwägen ist unvermeidlich, aber man macht sich die Finger schmutzig dabei. Genau das hat der bewusste Medizin-Autist in dem Interview vom 9.4. mehrfach ausgedrückt, daß den Bundesrat nicht um die Situation beneidet, jetzt diese Abwägung vornehmen zu müssen.

Was das Forum angeht: ist doch langweilig, wenn man sich immer in der gleichen Ecke zuhause fühlt.


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