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13. November 2018: Von  an Gerald Werner

Viele tolle Anregungen, was soll man dem noch hinzufügen ...?

Vielleicht, dass es auch die Möglichkeit gibt, einfach mal Fliegen zu lernen – und dann einfach mal entspannt weiterzusehen. Daraus gleich einen Plan für den Lebensstil des restlichen Lebens zu machen, erscheint mir etwas zu ambitioniert.

Warum nicht erst mal machen, dann einige Zeit die nähere Umgebung erkunden und so viel wie möglich dazulernen (je länger man fliegt, umso mehr scheint es zu geben, was man noch wissen möchte) ... und dann bald anfangen, Streckenflüge zu machen.

Für mich hätte sich die Fliegerei schnell erledigt wenn ich nicht einen direkten beruflichen Bezug dazu gehabt hätte – aber auch wenn ich nicht frühzeitig begonnen hätte, das Flugzeug als Reisemittel zu nutzen. Nach der anfänglichen Begeisterung darüber, dass ich es überhaupt in die Luft geschafft habe, ist das "Flugzeug als Zeitmaschine" das, was mich heute am meisten begeistert. 2:10 von Landshut nach Split anstelle mindestens 12 Stunden Fahrt, mit den Kids eher 17, das ist schon eine Ansage.

Wobei ich auch sehr gerne Langstrecken fahre, selbst nach 40 Jahren noch. Oder zu Fuß gehe (vergangene Woche in NYC ca. 120 km) ... Für mich ist es der Mix, der mich fasziniert. Oft habe ich mehr Lust, eine Strecke zu fahren als zu fliegen (darf man das hier sagen?). h

Und wenn man nach ein paar Jahren feststellt, dass man keine Lust mehr hat, zu fliegen – dann lässt man es eben. Man sollte sich nicht dem PPL verpflichtet fühlen. Meine Frau hat kurz nach unserem Kennenlernen den PPL gemacht, ist ein paar Jahre unsere Warrior geflogen (am liebsten mit Karte auf dem Knien und der Uhr) ... und irgendwann hat sie gemerkt, dass sie in ihrer Freizeit lieber Fahrrad fährt und Sachen macht, die keinen Lärm verursachen. Der Schein ist irgendwann verfallen – und ich fand es bewundernswert, wie sie sich (anders als die meisten Männer) nicht daran geklammert hat. "Ich hab's ja gemacht", sagt sie gern, "und jetzt mache ich wieder was anderes". Wenn sie aber mal mitfliegt, muss ich ihr nicht erklären, wie man die Karte liest :-).

Sollte ich eines Tages merken, dass das Fliegen Selbstzweck geworden ist, werde ich auch aufhören. Aber noch ist es nicht soweit :-)

13. November 2018: Von Wolff E. an  Bewertung: +8.00 [8]

Den PPL zu machen ist zwar teuer, aber vor Begin den Sinn in einem Hobby suchen? Das ist schwer. Das Hobby soll doch Spaß machen und nicht einen Sinn, einen praktischen Nutzen haben. Es kommt oft eh anders, als man denkt.

Mein Bespiel zeigt, wie es passieren kann. Fliegen fand ich immer toll, war aber der Meinung, ich bin zu doof dafür bzw zu teuer und habe es daher nicht weiter verfolgt. Habe mir Anfang 1992 wieder nach langer Zeit ein Motorrad gekauft. Einfach so, auch ohne Sinn oder nachzudenken. Bin dann rum gefahren, habe mir kurz darauf ein deutlich schnelleres Motorrad gekauft (bin wohl ein Speedjunkie). Habe, wie das so bei manchen (vielen) Hobbys so ist, jemanden kennen gelernt, mit dem ich viel Motorrad gefahren bin. Dieser fragte mich eines Tages, ob wir nicht einen Abstecher nach Reichelsheim machen könnten, er müsse den Flieger für morgen checken. (von seinem PPL wusste ich nichts). Als wir in Reichelsheim waren, fragte er, ob wir mal eine Runde drehen wollten. Dumm gelaufen, ich war sofort infiziert. Es folgte innerhalb von 6 Monaten BZF und PPL. 1 Jahr später CVFR und ein weiteres Jahr später der erste eigene Flieger. Rund 2 Jahre später das IFR, dann die erste eigene 2-Motorige, dann CPL aus „Blödsinn“, weil alle aus dem IFR Kurs den CPL dranhongen. Ein Jahr später saß ich in einer C414 als Co-Pilot in einem Luftfahrtunternehmen, 6 Monate darauf in einer Cheyenne Turboprop und noch mal 6 Monate später in einer Beech 1900. Dann musste ich entscheiden, ob ich im Fliegen weiter mache (ATPL usw) oder meiner nicht mehr zu gut gehenden Firma (war ja kaum noch da) mehr Zeit widme, was ich dann auch tat. Die 2-Mot war inzwischen verkauft und ich hatte mir oft eine Malibu (1-Mot mit Druckkabine) gemietet. Diese hatte mich dann zweimal im Stich gelassen und ich flog dann erst mal nur noch 2-Mot. Herbst 2001 kaufte ich mir dann wieder eine kleine 2-Mot als Kompromis, mit der flog ich nur zum Spaß und sehr sinnfrei durch die Gegend. Bin dann zwischendurch auch wieder gewerblich geflogen, war aber zeitlich zu viel (Firma, Fliegen und Partnerin). 2009 verkaufte ich die kleine 2-Mot und habe mir eine superschnelle 2-Mot (Piper Aerostar 260 KN, Druckkabine und Enteisung) gekauft, weil ich mal sowas einfach haben wollte. Völlig sinnfrei und ohne Ahnung, was ich damit dann machen werden. Diese flog ich bis 2016 und habe mir dann wieder eine kleine 2-Mot gekauft (die selbe, die sich schon mal hatte).

Warum schreibe ich das? Ganz einfach, vieles im Leben kann man nicht durchdenken bis zum Schluss. Man muss es einfach machen, es zeigen sich dann Wege auf, die man nie für möglich gehalten hätte oder überhaupt daran gedacht hätte. Hätte mir einer 1991 obigen Lebenslauf erzählt und gesagt, „das wird dir passieren“. Ich hätte ihn für einen Spinner oder noch schlimmer gehalten. Du siehst, sehr viele „hätte“. Aber man muss manchmal einen Weg gehen, auch wenn man nicht weiß, wo dieser hin führt. Einen Sinn oder praktischen Nutzen in einem Hobby zu suchen nimmt einem jede Möglichkeit, einen Weg zu gehen, den man fast immer überhaupt nicht überschauen kann. Man muss sich auch mal „treiben“ lassen. Nur dann findet man Sachen, die man vorher nicht mal wusste, dass es sie gibt.

Der Vorschlag von Michael Brünig mit dem LAPL ist auch aus meiner Sicht der richtige Kompromiss für die Meisten, also auch für dich. Fange mit dem LAPL an, du wirst viel Freude haben, es wird deinen Horizont gewaltig erweitern, du wirst viele Dinge im Leben anderes sehen, du wirst bei der Ausbildung mehr als einmal an dir zweifeln, du wirst nach dem ersten Alleinflug vor Stolz durch keinen Türrahmen mehr passen und wenn du den LAPL in deiner Hand hast, wird dir erst klar, was man alles erreichen kann, wenn man es nur will…..

13. November 2018: Von Chris B. K. an 

Warum nicht erst mal machen, dann einige Zeit die nähere Umgebung erkunden und so viel wie möglich dazulernen (je länger man fliegt, umso mehr scheint es zu geben, was man noch wissen möchte) ... und dann bald anfangen, Streckenflüge zu machen.

Oder, was ich immer wieder mache:

In landschaftlich schöne Regionen verreisen und dort dann vor Ort fürs Sightseeing eine Maschine (inkl. FL) chartern. Ok, da habe ich noch einen FL auf dem rechten Sitz, aber für einzelne Flüge lohnt sich der ganze Papierkrieg einfach nicht. Außerdem würde einem niemand für einzelne Flüge wohl ein Flugzeug ohne Einweisung vermieten.

Aber ok, ich verreise auch zumeist in englischsprachige Länder und habe mit der Sprache kein Problem.

Interessant dabei ist neben dem Blick aus dem Fenster vor allem die Art, wie dort geflogen wird. Da merkt man dann, daß man auch noch "ganz anders" fliegen kann, als es einem im Deutschland beigebracht wurde. Gleichzeitig gucken die FLs mich auch regelmäßig erstaunt an. Meine Art zu fliegen, ist ihnen nämlich komplett fremd.

So... in 37 Tagen geht es auf nach Neuseeland. Die Flugstunden dort sind schon verabredet. Auf zum Milford Sound und der Bay of Islands. :-)


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