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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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15. Oktober 2017: Von Roland Schmidt an Tobias Schnell
15. Oktober 2017: Von Tobias Schnell an Roland Schmidt

Oh weh...

Leider kein METAR-Flugplatz weit und breit, um mal ins Archiv zu schauen. Weiß jemand genaueres über das Wetter dort zum Umfallzeitpunkt?

Tobias

17. Oktober 2017: Von Tee Jay an Roland Schmidt Bewertung: +1.00 [1]

Solche Zeitungsmeldungen kommentiere ich nicht weiter da unsere Journalie spätestens seit der GWI Berichterstattung Ihre Fachkompetenz in diesem Bereich eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Lasst uns lieber über diese Statistik reden, die mir heute in die Finger geraten ist, wir schaffen das!

17. Oktober 2017: Von  an Tee Jay Bewertung: +2.33 [4]

Der Ausdruck Journaille ist im deutschen Sprachraum eine abwertende Bezeichnung für Journalisten. Es handelt sich um eine Wortneubildung vom Anfang des 20. Jahrhunderts in Anlehnung an das französische Wort Kanaille und bedeutet so viel wie „Presse-Gesindel“ oder „Presse-Pack“.

17. Oktober 2017: Von Tee Jay an  Bewertung: +2.00 [2]

...as intended. In Zeiten des Online-Journalismus wo Agenturmeldungen entweder 1:1 Copy & Paste übernommen oder werbewirksam auf mehrere Seiten aufgeteilt (damit schön brav der Werbedreck neu geladen werden darf) oder mit SEO-wirksamen Schlüsselwörtern extra angereichert wird (damit diese schön in Suchmaschinen gefunden werden). Wenn die sensationsgeile in Dauerschleife abgespulte Berichterstattung um das GWI-Unglück nicht als worst-case Beispiel ausreicht, darf gerne in den Gerichtsunterlagen im Streit verschiedener Verlage gegen die Ad- und Werbeblocker nachgelesen werden, wo mehr oder offen zugegeben wird, daß "Journalismus" nur als Vehikel für Werbeung bzw. zum Datenverkauf von User-Profilen dient. Frei nach dem Motto: Sag mir was Du liest, und ich sage Dir was Du denkst, bzw. höchstwahrscheinlich demnächst kaufen wirst.

Du darfst gerne selbst eine beliebige deutsche Nachrichtenseite besuchen und mit den entsprechenden Werkzeugen Dir auflisten lassen, wer alles als Dritte Partei "mitliest" und mit Hilfe von Blindpixel, Cookies etc. Profile von Dir erstellt. Und das selbst dann, wenn Du ein zahlender Abo-Kunde bist - für mich der Gipfel an Unverschämtheit!

Selbstverständlich muß sich nicht jeder mit "Journaille" angesprochen fühlen und es gibt vereinzelte Perlen im Meer des Ad- und Tracker-Werbemülls.

Ich habe ein paar Kunden recht scharfe Content Filtering Proxies und Firewalls verpasst, die auch den ganzen Werbemüll und Ad-Tracker-Dreck rausfiltern. Dieser hat vorher bis zu 70% aller Internet-Requests ausgemacht und selbst die dickste Standleitung verstopft. Plötzlich können die Mitarbeiter wieder in Normalgeschwindigkeit surfen und lesen.

17. Oktober 2017: Von  an Tee Jay Bewertung: +1.67 [2]

Ich kann natürlich nicht wissen, was Du liest, aber die "Fake News"-Hysterie à la Trump und AfD teile ich nicht. In Deutschland, und Europa, haben wir Zugang zu hoch qualtitativer unabhängiger und freier Presse. Natürlich gibt es auch Müll, aber den muss man weder lesen – noch ansehen.

Mal ganz abgesehen davon, dass Du extrem verallgemeinerst. Was Dir sicher bei Deinem eigenen Berufsbild auch nicht gefallen würde.

Mir ist dieser nachgequatschte Populismus ein Graus.

17. Oktober 2017: Von Tee Jay an  Bewertung: +2.00 [2]

Lass mal Satire lieber von den Profi-Satirkern machen: https://www.youtube.com/watch?v=1YOGUvEVJlM

Und das mit dem Verallgemeinern: Mache den Selbsttest, schau Dir die Websites und Angebote an und zähle die Ad-, Tracker und BlindPixel einmal mit. Die meisten sind irgendwo im mittleren, zweistelligen Bereich. Bei namhaften Brands wirds auch dreistellig. Besonders dreist finde ich das Tracking von Mausbewegungen wie zum Bsp dieser hier anbietet https://mouseflow.de und wie gesagt völlig unabhängig davon, ob man zur zahlenden Kundschaft gehört oder nicht.

17. Oktober 2017: Von Sven Walter an Tee Jay Bewertung: +1.00 [1]

Lass mal Satire lieber von den Profi-Satirkern machen: https://www.youtube.com/watch?v=1YOGUvEVJlM

Und das mit dem Verallgemeinern: Mache den Selbsttest, schau Dir die Websites und Angebote an und zähle die Ad-, Tracker und BlindPixel einmal mit. Die meisten sind irgendwo im mittleren, zweistelligen Bereich. Bei namhaften Brands wirds auch dreistellig. Besonders dreist finde ich das Tracking von Mausbewegungen wie zum Bsp dieser hier anbietet https://mouseflow.de und wie gesagt völlig unabhängig davon, ob man zur zahlenden Kundschaft gehört oder nicht.

Treffen sich der (dünnhäutige, aber journalistisch hochanständige) AvC und fühlt sich kollektiv mitbeleidigt für weite Teile eines Berufsstandes, der in der Luftfahrt nicht immer besonders kenntnisreich publiziert, und der Umkehrkurvenberatungsresistente, der uns, wie immer leicht überzeichnend, in Teile des "Gratis-"Journalismus kenntnisreich im besten Sinne des Wortes aufklärt. Und raus kommt eine Diskussion zum Popcornrausholen.

Aber, lieber TJ, falsches Beispiel gewählt:

https://www.zeit.de/autoren/B/Jochen_Bittner/index.xml

Mit diesem Menschen hatte ich als Journalist einen unvergesslichen Moment

Mit den Kabarettisten der "Anstalt". Tatsächlich bin ich, auch wenn's manche enttäuscht, nur Mitglied beim ADAC, dem Schulförderverein und der Freiwilligen Feuerwehr.

Transparenzhinweis

Jochen Bittner ist Mitglied bei dem Schulförderverein seines alten Gymnasiums, der Freiwilligen Feuerwehr seines Wohnortes und dem ADAC ("plus"). Er ist nicht Mitglied des GMF der Atlantikbrücke oder anderer "transatlantischer" Organisationen.

Ging durch ein paar Instanzen, viel Spaß beim Nachlesen, bei allem Respekt vor anderen Arbeiten der Anstalt - das hier war nix. Kann ich höchstpersönlich bezeugen, auch wenn das Video witzig war. Es war falsch.

Für "Journaille" kenne ich treffendere Beispiele als DIE ZEIT. Sie ist ein schlechtes Beispiel für "Journaille", ebenso, wie das dünne Höhenband der bei manchen Typen tatsächlich möglichen Umkehrkurve als Beispiel für diese Handlungsempfehlung unter Druck meist nix taugt.

17. Oktober 2017: Von  an Sven Walter

>>> Treffen sich der (dünnhäutige, aber journalistisch hochanständige) AvC und fühlt sich kollektiv mitbeleidigt für weite Teile eines Berufsstandes

Nein, das stimmt nicht. Ich bin gar nicht besonders dünnhäutig (sonst wäre ich kaum noch hier), und ehrlich gesagt fühle ich mich dem Journalismus gar nicht (mehr?) so nahe, dass mich das persönlich trifft. Ich mag aber diese ausgestanzten Allerwelts-Klischees nicht. Ist doch irgendwie billig.

17. Oktober 2017: Von Erik N. an 

Das stimmt, liegt aber wohl auch daran, dass Teile der öfftl. rechtlichen Medien es den Leuten vormacht. Wieso zum Beispiel ein Sebastian Kurz durchgehend als „rechtspopulistisch“ bezeichnet wird, erschließt sich eben nicht jedem. Mir jedenfalls nicht....

Weiteres Beispiel: die weitgehend allumfassende Verurteilung des UNESCO Ausstiegs der USA und Israel in den deutschen Leitmedien.

Das ist genauso Holzschnitt und Allerweltsklischee wie alles andere auch. Wenn namhafte Redaktionen sich derart versteigen, müssen sie sich nicht wundern, dass sie Gegenwind bekommen.

17. Oktober 2017: Von  an Erik N. Bewertung: +1.00 [1]

Sebastian Kurz hat genug selnst dafür getan, dass ihm dieser Ruf anhaftet – so hat er kein populistisches Klischee bzgl. der Einwanderungspolitik ausgelassen, um gewählt zu werden. Zum Beispiel, dass Menschen wegen der Flüchtlinge "aus Wien wegziehen würden".

My 5 c

17. Oktober 2017: Von Erik N. an 

Man könnte es auch einfach als konservativ bezeichnen. Das würde der Akzeptanz sicher helfen. Populistisch ist letztlich „Der Wähler“.

Hat ja mittlerweile sogar der Spiegel gemerkt ;)

17. Oktober 2017: Von  an Erik N. Bewertung: +1.00 [1]

Meiner Meinung nach ist "konservativ" etwas anderes, als in der Bevölkerung diese Ängste zu schüren, um gewählt zu werden.

Zum Beispiel galt es auch einmal als "konservativ" (sogar als christlich, Hallo Herr Seehofer), Menschen zu helfen.

17. Oktober 2017: Von Erik N. an 

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article169699351/Sein-neues-Oesterreich.html

17. Oktober 2017: Von  an Erik N.

Du vermischt hier ein paar Sachen. Nein, es ist nicht (jedenfalls nicht zwangsläufig) "rechts" wenn man dieses Problem in den Griff kriegen will.

Aber es ist rechts, und auch populistisch, wenn man in der Bevölkerung Angst schürt.

Und ob die FPÖ "rechtspopulistisch" ist müssen wir nicht ernsthaft diskutieren, oder?

Wenn eine Partei, egal ob FPÖ oder AfD, im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise immer zuerst auf die Probleme, die Kriminalität und die daraus resultierenden Ängste in der Bevölkerung abhebt, dann ist sie in meinen Augen rechtspopulistisch.+

Ich zum Beispiel würde Bernd Höcke (Björn ;-)) ausweisen – und dafür einen zusätzlichen Syrer holen.

17. Oktober 2017: Von Juergen Baumgart an Erik N.

..ich seh's differenziert mit der "Journaille":

Was die öffentlich-rechtlichen angeht bin ich enttäuscht über die vielen Wiederholungen. Jetzt treiben sie schon die Gebühren zwangsmäßig ein und sie bringen trotzdem oft das Gleiche. Was mich dann ganz schnell zum Abschalten bringt. Irgendwelche teure Einzelproduktionen fressen hier wohl den Löwenanteil auf. Themen rund um unsere Fliegerei (also ohne Grossflugzeug und Militärgedöns) schienen mir früher auch schon besser vertreten gewesen zu sein.

Es gibt aber insgesamt meiner Meinung nach sehr guten und halt auch sehr schlechten Journalismus.

Und kommt dann ein Journalist der Wahrheit zu nahe kann's auch schnell lebensgefährlich werden....

17. Oktober 2017: Von Tee Jay an Sven Walter

Das mit dem falschen Beispiel denke ich nicht, wenn anstelle der Selbstdarstellung die Wikipedia hinzugezogen wird. Dort liest sich der Sachverhalt etwas anders an. Ein jeder möge sich da seine eigene Meinung bilden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Jochen_Bittner

Wenn es sowas wie einen politisch nicht eingefärbten Journalismus gibt, so zählt zumindest die ZEIT zu jenen, wo man weiß was man bekommt. Also kein Vergleich zu den Schmierblättern im politischen wie auch journalistischen Sinne. Mir ging es in erster Linie um die erwiesen schlechte Fachkompetenz in Sachen Fliegerei ausgehend von dem jüngsten Unfall in Hessen und ich finde aus persönlicher Beobachtung, daß da viel zu oft, viel zu schnell und meist frei von Recherche und Fakten einfach nur hingerotzt wird. Und das werbeoptimiert mit dem ganzen Unrat an Ads, Trackern und Blindpixels.

Bis auf PuF und div. Pflichtblättchen durch Mitgliedschaften, habe ich so ziemlich jedes Abo bei in den letzten Jahren aus diesem Grund gekündigt weil ich mich bei dem Besuch der Websites durch den beschriebenen Müll belästigt fühle und nicht will, daß meine Lesegewohnheiten für Profiling genutzt werden. Dann lieber frei und kostenlos mit einem zentralem RSS-Reader und Content-Ripper wo sämtliche Tracking-Versuche und nervige Ad-Blocker Hinweise ins Leere laufen. Ein Akt digitaler Selbstverteildigung.

Vielleicht sollte man es mit dieser Art des Journalismus - der "Journallie" - so halten wie der Schweizer Dobelli: https://dobelli.com/wp-content/uploads/2011/06/Dobelli_Vergessen_Sie_die_News.pdf

18. Oktober 2017: Von Sven Walter an Tee Jay

Das mit dem falschen Beispiel denke ich nicht, wenn anstelle der Selbstdarstellung die Wikipedia hinzugezogen wird. Dort liest sich der Sachverhalt etwas anders an. Ein jeder möge sich da seine eigene Meinung bilden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Jochen_Bittner

Ja, mag jeder, aber dann mag er auch bitte die Urteile selbst lesen, in voller Länge. Wikipedia kann ja jeder was schreiben, gell? Ist ja schon kurz und einfach zu lesen, wenn man es mal in Kontrast setzt zu deinen Ausführungen zur Umkehrkurve....

Du hast einfach ein sehr schlechtes Beispiel gewählt. Ein denkbar schlechtes. Der BGH hat der Satire weiten Raum zukommen lassen. Trotzdem ist die Darstellung sachlich falsch (Quelle: Selbst dein Wiki-Zitat ;-)). Er war auf Tagungen, wo viele Journalisten mit dem gleichen publizistischen Horizont von TAZ bis FAZ dabei sind. Aber eben kein Mitglied. Oder hättest du es lieber postfaktisch.

Wäre bzlg. der journalistischen Unabhängigkeit ungefährt so, als ob du Jan Brill vorwerfen würdest, nicht oft genug über Anzeigenkunden investigativ zu ermitteln und zu berichten. Die Kostenstruktur von ZEIT und PuF sowie Unabhängigkeit durch zahlende Abonnenten dürfte vermutlich nicht so weit auseinander liegen. Dem Ideal des unabhängigen Journalismus entspricht ja nicht mal die NJW, sondern nur die Monatsschrift der Stiftung Warentest (die auch öffentliche Gelder erhält... im Gegensatz zur DGzRS. Hm.).

Ich bin mit der Nennung von Ross und Reiter mit kritischem Denken bei PuF zufrieden. Bei der ZEIT grundsätzlich ebenso - alle Richtungen in der Redaktion vorhanden, ob progressiv oder konservativ. Und aus ebendieser kritischen Grundhaltung entnehme ich das hohe Gut der Unabhängigkeit, wie du auch. Und dass man sich da nicht als Journalist tatsachenwidrig als Abhängiger mit Agenda bezeichnen lässt, ebenso.

Tja, da hättest du ganz andere Beispiele finden können: Mir fallen spontan Burda oder Springer ein (was qualifiziert Joachim Sauer zum Aufsichtsrat dort?). Kohls alter Haussender Sat.1. Die Verlagsbeteiligungen der SPD. Die wenigen Publizistenfamilien, den die deutsche Printpresselandschaft gehört. Der rote WDR, der pechschwarze BR.

18. Oktober 2017: Von Stefan K. an Tee Jay

Was findest du eigentlich so schlecht an dem geschriebenen Artikel zu dem Unfall ?

18. Oktober 2017: Von Tee Jay an Sven Walter

und jetzt werden Vergleiche gezogen, die mehr wie hängen...

You are entitled to your opinion

Der Rest ist TLDR...

18. Oktober 2017: Von Tee Jay an Stefan K.

Nein Stefan, nicht der Artikel für sich... mir graut's vor der Diskussion auf Grund von solchen Artikeln. Da gebe ich freimütig zu mich einer Heuristik zu bedienen.

18. Oktober 2017: Von Lutz D. an Tee Jay Bewertung: +8.00 [8]

...und jetzt haben wieder die meisten Mitleser entweder dieses Fragezeichen in den Augen oder fassen sich gleich mit einem gestöhnten „Oh man“ an den Kopf.

Eine Übersicht:

Roland postet einen Artikel zu einem Flugzeugabsturz

TJ nimmt diesen zum Anlass einer groß angelegten Journalistenschelte

Foristi weisen ihm nach, dass die gewählten Beispiele die These nicht stützen

TJ stellt fest, dass geposteter Artikel gar nicht so schlecht ist

Er gibt zu Protokoll, dass nicht der Artikel sein Missfallen erregt, sondern dies Staus folgenden Diskussionen.

TJ hält das für einen ‚heuristischen‘ Ansatz.

Grosses Tennis.

18. Oktober 2017: Von Chris _____ an Lutz D.

Zum Thema Journalismus: ich glaube, wir leben in einem historischen Zeitfenster, das sich bald schließen wird. Nämlich dem der echten Informationsvielfalt.

Früher, vor dem Internet, hatte man nur das lokale Käseblatt und vielleicht noch eine überregionale Zeitung. Und die "ehrwürdige" und natürlich vollkommen sachliche und politisch völlig neutrale (haha) Tagesschau. In dieser Zeit bin ich aufgewachsen und fühlte mich wohl in meinen Klischees. Hier die freie Welt, da der Warschauer "Pakt". Journalisten galten als Vermittler von Informationen und fühlten sich als Meinungsmacher.

Heute ist alles komplizierter geworden. Durch freie Blogger und deren Blog-Kommentatoren kommt Zusatzinformation rein. Auch Artikel der Zeit, Spiegel, Tagesschau usw. werden bisweilen enttarnt als Propaganda oder zumindest nicht neutral. Manchmal direkt als Falschnachrichten, wo man kaum umhin kommt, Vorsatz anzunehmen. Wer am meisten protestiert, sind jene Journalisten, die sich um ihre Position als Meinungsmacher gebracht sehen. Was diese nicht verstehen: würden sie ihrer eigentlichen Aufgabe nachkommen, neutral zu informieren und die Meinungsbildung dem Zuschauer zu überlassen, dann würden sie vom Bürger auch wieder mehr respektiert.

Unsere Enkelkinder werden wieder die heile Welt erleben. Denn bis dahin wird der Gesetzgeber dafür gesorgt haben, dass freie Blogger so hohe finanzielle Risiken haben, dass sie verschwinden werden, oder sehr viel vorsichtiger. Der Meinungsbildungsprozess wird wieder stärker kanalisiert. Und die öffentlich-rechtlichen "Qualitätsmedien" spielen dabei eine wichtige Rolle. Dann werden wir wieder die beruhigende Botschaft hören, dass "die da oben" schon für uns sorgen. Panzerlieferungen an Saudi-Arabien, unser Bollwerk gegen Iran, sind dann schon ok, Geldverschwendung bei S21 und BER dient einem höheren Zweck, Bankenrettung ist in Wirklichkeit Zahlung an die "gierigen Griechen", Russland manipuliert unsere Wahlen und die Amerikaner sind unsere Freunde.

18. Oktober 2017: Von Malte Höltken an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

würden sie ihrer eigentlichen Aufgabe nachkommen, neutral zu informieren und die Meinungsbildung dem Zuschauer zu überlassen, dann würden sie vom Bürger auch wieder mehr respektiert.

Halte ich für ein Gerücht. Für TJ ist ja schon ein Beitrag, der kürzer ist als der seine "TLDR". Es geht nicht um Informationen oder objektive Fakten. Es geht darum, daß sich einfache Leute in ihrem einfachen Weltbild bestätigt sehen. Schon die Frage nach TJs Umkehrkurven zeigt doch, wie einfach die objektiven Argumente und Daten komplett über Bord geworfen werden, wenn sie nicht ins Weltbild passen.

Kein Journalist kann im Rahmen seiner Möglichkeiten alle Blickwinkel auf ein Ereignis abbilden, erst recht nicht in der Aufmerksamkeitsspanne des normalen Zuschauers/Lesers im Umfang eines (Zeitungs-)Artikels. Das ist ja gerade der Grund für verschieden ausgerichtete Medien und Verlage. Gerade komplexe gesellschaftliche Fragen sprengen da jeden Rahmen. Die sind ja oftmals nicht mal in einem Buch abschließend behandelbar und die Ansichten / Interpretationen / Einordnungen von Zusammenhängen und Ereignissen funktioniert nie ohne den Hintergrund, das Wissen und die Blickrichtung des Autoren und des Lesers gleichermaßen (Das macht Kommunikation / Diskussionen ja so spannend - und Journalismus schwierig).

Man führe sich nur mal vor Augen, welches Dilemma für eine Medienlandschaft aufgespannt wird, die sicherstellen möchte, daß der Journalist oder Redakteur auch in der Lage ist seine Miete zu zahlen, Brötchen zu kaufen und seinen Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen, der also bezahlt werden soll. Da gibt es nur die Möglichkeiten des wirtschaftlichen Handelns (also Artikel zu schreiben, für die der Leser gerne zahlt), Staatsmedien (mit dem Problem der politischen Einflußnahme) oder das britische Modell der öffentlichen Rechtlichen Medien (mit dem "Problem", daß jeder meint der für ihn nicht relevante Teil des öffentlichen Auftragen wäre Geldverschwendung...)

Klar, für einige Menschen, wie zum Beispiel TeeJay, ist das alles "Journallie". Diese haben aber dann vor "professionellen" Satirikern (Ist das eigentlich ein Lehrberuf oder muß man das studieren?) mehr Respekt als vor professionellen ausgebildeten Journalisten. Er selbst überlässt die Flugausbildung ja auch nicht den professionellen / professionell arbeitenden Fluglehrern, daher vielleicht die Aversion gegen professionelle Ausbildungen.

18. Oktober 2017: Von Chris _____ an Malte Höltken

Wir leben in der Tat in Zeiten, wo Kabarettisten besser informieren als die Nachrichten.

Vergleiche mal John Oliver mit Fox News...


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