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22. Mai 2017: Von Christian Schuett an Hubert Eckl Bewertung: +3.00 [3]

Ich wuesste ehrlich gesagt nicht, was man den Unternehmen vorwerfen koennte.

Analogie: Ich backe fuer mein Leben gerne und gehe morgen zur oertlichen Baeckerei. Ich sage dem Chef, dass ich voll scharf drauf bin, bei ihm Brote zu backen. Um das zu erreichen, zahle ich die Ausbildung komplett selber, meinen eigenen Backofen bringe ich mit und oben drauf zahle ich ihm nach der Ausbildung 3000 Euro im Monat, damit ich bei ihm mein Hobby ausleben darf. Darf er das nicht annehmen?

Klingt total bescheuert, ich weiss. Aber genau das passiert in der Luftfahrtbranche.

Wenn sich niemand mehr finden wuerde, der ueber 100.000 fuer Lizenz und Ratings hinblaettert und obendrauf auch noch bezahlt, um arbeiten zu "duerfen", dann waere der Spuk schlagartig vorbei. Dann wuerden die Airlines _selbstverstaendlich_ fuer Ausbildung und Ratings bezahlen und auch einen anstaendigen Lohn springen lassen. Aber so? Warum sollten sie?

Problem sind nicht die Airlines, Problem sind einzig und allein die fluggeilen, angehenden Piloten, die _alles_ akzeptieren, nur um da vorne rein zu kommen. Wie gesagt, das ist sowas von schraeg und schlicht nicht zu begreifen... Man koennte soweit gehen und solchen Piloten die charakterliche Eignung fuer so einen verantwortungsvollen Job absprechen.

Chris

22. Mai 2017: Von Lutz D. an Christian Schuett Bewertung: +4.00 [4]

Wie gesagt, das ist sowas von schraeg und schlicht nicht zu begreifen... Man koennte soweit gehen und solchen Piloten die charakterliche Eignung fuer so einen verantwortungsvollen Job absprechen.

...vielleicht wäre es aber auch richtiger, nicht die eigenen Überzeugungen zum Maßstab charakterlicher Eignung zu machen.

22. Mai 2017: Von Christian Schuett an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]

Wer akzeptiert, unter den bekannten Umstaenden zu arbeiten (Ausbildung selber bezahlen, Ratings bezahlen, Arbeit an sich bezahlen, Arbeitsbedingungen, die jeder Beschreibung spotten [Scheinselbststaendigkeit, unbezahlte Bereitschaft, etc pp]), also etwas, was so in der uebrigen Wirtschaft in der zivilisierten Welt absolut undenkbar ist, der demonstriert eindrucksvoll, dass irgendwas im Oberstuebchen nicht richtig verknuepft ist.

Ja richtig, ist nur meine Meinung und jeder darf sowas fuer sich akzeptieren. Aber dann nicht rumjammern.

Chris

22. Mai 2017: Von Lutz D. an Christian Schuett Bewertung: +3.00 [3]

der demonstriert eindrucksvoll, dass irgendwas im Oberstuebchen nicht richtig verknuepft ist.

Du machst den gedanklichen Fehler anzunehmen, der so skiziierte erhalte nichts dafür. Das ist aber nicht der Fall. In seinem Belohnungssystem ist Geld nur offenbar nachrangig gegenüber der Fliegerei. Das ist ganz sicher nicht geisteskrank und ich persönlich halte eher Leute für unzurechnungsfähig, die ihre Tage irgendwo verbringen, nur um ihre Rechnungen für Türkeiurlaube, Handys, Fernseher und Hamburgerrestaurants bezahlen zu können.

22. Mai 2017: Von Christian Schuett an Lutz D. Bewertung: +2.67 [3]

Ja richtig, man muss das ganze wohl in der Tat als eine Art Hobby sehen. Und die sind oft teuer, das stimmt.

Ja dann ist doch alles in Ordnung.

Chris

22. Mai 2017: Von Hubert Eckl an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]

Lutz! Das Sollen wollen ist der größte Grad der Freiheit. Aber viele dieser Zeitgenossen sind, i.d.R., Getriebene am Rande des wirtschaftlichen Aus. Mich würde in Ernst interessieren, wer 20 Mille oder mehr gerne aufbringt um zu fliegen, einer Leidenschaft zu fröhnen...Wer das just for fun kann fliegt PC12...Die Reportage, und meine Wahrnehmung durch einer Hand voll Bekannter, zeigen knallharte Ausnutzung einer Notlage..

22. Mai 2017: Von Christian Schuett an Hubert Eckl Bewertung: +1.00 [1]

"zeigen knallharte Ausnutzung einer Notlage.."

... in die sich die Damen und Herren eigenverantwortlich bringen.

Und sie koennen den Job jederzeit hinschmeissen und zurueck auf Start gehen (= was vernuenftiges lernen, sogar ohne dafuer zu bezahlen...)

Chris

22. Mai 2017: Von Olaf Musch an Hubert Eckl

Mich würde in Ernst interessieren, wer 20 Mille oder mehr gerne aufbringt um zu fliegen, einer Leidenschaft zu fröhnen...Wer das just for fun kann fliegt PC12

Ich, aber ich habe mich gegen PC12 und für Heli entschieden ;-)
Zugegeben, mit einem Hobby (IT) gutes Geld zu verdienen, mit dem ich das andere Hobby (Fliegerei) finanzieren kann, ist schon eine privilegierte Situation. Allerdings auch nicht so privilegiert, dass ich der Einzige wäre. Alleine in meinem Unternehmen (Automobilbau) gibt es vom einfachen Arbeiter bis zum Vorstand sehr viele Piloten, und der Zugang zur IT-Ausbildung ist ja auch nicht wirklich limitiert.

Der Rest ist zur einen Hälfte Lernen und Arbeit, denn vor den Lohn haben die Götter bekanntlich den Schweiß gesetzt. Das gilt für den Bürojob genauso wie für den auf der Baustelle, im Laden oder sonstwo. Mit diesem Teil, kommt das erforderliche Geld überhaupt erst mal rein.
Die zweite Hälfte ist gezieltes Sparen/Anlegen und bewusstes Ausgeben. Denn nur damit bleibt das Geld auch zusammen, damit man hinterher einen solchen Aufwand auch auf einen Schlag stemmen kann.

Olaf

22. Mai 2017: Von Erwin Pitzer an Christian Schuett

Und sie koennen den Job jederzeit hinschmeissen und zurueck auf Start gehen (= was vernuenftiges lernen, sogar ohne dafür zu bezahlen)

mein sohn sucht heute für seinen baubetrieb händeringend nach azubis für eine maurerlehre.

gehalt: (heisst jetzt ausbildungsvergütung)

im 1.lehrjahr knapp 1.000 €

im 2. lehrjahr über 1.200 €

im 3. lehrjahr 1.970 €. dazu ist jeglicher kommentar überflüssig.

22. Mai 2017: Von Wolfgang Lamminger an Hubert Eckl Bewertung: +2.00 [2]

zwei (nicht repräsentative) Beispiele aus meinem Bekanntenkreis:

  • Kollege der mit mir im CPL-Kurs war, hat über Pay-to-Fly seine Supervision gemacht, zunächst haben wir uns alle gefragt "und wie gehts weiter?", landete anschließend bei einer bekannten irischen Fluglinine, fliegt mittlerweile A340 in den Emiraten, alles richtig gemacht?!

  • Sohn eines Flieger-Bekannten machte mit 21 "MPL" (ATPL für "Multi-Crew-Besatzungen"), für eine deutsche Airline und ist damit an die Airline gebunden, hat ein Darlehen im hohen 5-stelligen Bereich zu tilgen. Auch meine "Warnungen" wurden gehört, aber stolze Eltern haben ihren Sohn weiter gefördert.

    Dann bekam er bei dieser Airline einen auf 6 Monate befristeten, anschließend einen unbefristeten Vertrag und ist happy, hat innerhalb von 1 1/2 Jahren um die 1.000 Std. geflogen, was hat er falsch gemacht?

Wo ist hier die Zweifelhaftigkeit an der Eignung? wo gibt's hier fehlende Hinweise zu "Risiken und Nebenwirkungen"? was haben die jewiligen Flugschulen oder Luftfahrtunternehmen falsch gemacht?

Am Ende auch alles ein bischen von der "Vollkaskomentalität" unserer Gesellschaft, daß alles und jedes geregelt sein muß, ohne sich selbst zu kümmern und zu den Entscheidungen auch zu stehen.

Damit meine ich ausdrücklich, dass es nicht in Ordnung ist, wenn Angebote mit betrügerischer Absicht oder dem Verschweigen offenkundiger hoher Risiken die Situation des Kunden ausnutzen, ausschließlich um dem Anbieter einen hohen Profit ohne adäquate Gegenleistung zu bringen.

22. Mai 2017: Von Hubert Eckl an Wolfgang Lamminger

@ Wolfgang: Damit meine ich ausdrücklich, dass es nicht in Ordnung ist, wenn Angebote mit betrügerischer Absicht oder dem Verschweigen offenkundiger hoher Risiken die Situation des Kunden ausnutzen, ausschließlich um dem Anbieter einen hohen Profit ohne adäquate Gegenleistung zu bringen.

Genau das sind doch die Auswüchse: Der Markt gibt es her. Es gibt Träumerkinder von Traumeltern, welche so ziemlich alles tum um den Traum ihrer Gören zu realisieren - und das Geld dazu haben. Scheitern oder nicht ist wurscht. Das wäre keine schützenswerte Schicht. Die Ärmeren sind zu schützen...Das hat nichts mit VOllkaskomentalität zu tun..


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