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Um eine Verkürzung der Startstrecke geht es bei dem "Aufrollen"-Verfahren doch nicht, oder? Wenn ich aufrolle und in einem Zug gleich starte, dann sehe ich dafür zwei mögliche Gründe. Der erste ist der Takt, wenn zum Beispiel viele Flugzeuge nacheinander starten wollen und man nicht unnötig den Abflugpunkt blockieren möchte, oder man im Sofortstart die Bahn für ein anfliegendes Flugzeug frei machen möge. Der zweite ist eine matschig, sumpfige Wiesenstartbahn, bei der ich Bedenken habe am Abflugpunkt einzusinken und nicht wieder los zu kommen. Mit dem Verfahren verkürze ich (oder ermögliche überhaupt erst) die Rollstrecke im Matschboden, erkaufe mir das aber mit einer langsamen Steigrate und einer verlängerten Startstrecke gegenüber einem POH Kurzstartverfahren.
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Ich musste nochmal nachschlagen, wer "Aufrollen" aufbrachte:
Thomas Stein auf Seite 2:
Sinn macht - so es die Platzverhältnisse zulassen - mit angemessener Geschwindigkeit auf die Piste zu rollen und sofort zu starten. Diesen Vorteil der Anfangsgeschwindigkeit am Pistenanfang kann man mit anderen Verfahren kaum toppen.
Ich sehe es genau wie Du: Das Aufrollverfahren ist eher hilfreich und berechtigt, wenn man nicht den letzten Meter Startbahn rauskitzeln möchte oder muss.
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Aber auch das Vollgas geben am Startpunkt mit den Bremsen hat nur den Sinn, dass man die Bremsen und die Griffigkeit der Landebahn testet. Sonst hat es nur Vorteile bei Turbinen, die erst noch hochdrehen müssen (besonders alte brauchen noch länger).
Bei Kolbenmotoren ist das echt zu vernachlässigen.
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:::: Es sei denn Du willst den Kreisel noch einstellen. Es sei denn Du musst die Sporverriegelung noch reinpratzen... zugegeben selten heutzutage
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Vorsicht beim
"Aufrollverfahren"
Dabei kann es durch die Fliehkraft
vorkommen, dass das Benzin in eine Ecke schwappt und die
Entnahmestelle trocken liegt und der Motor kurzzeitig kein Benzin
bekommt, was gerade beim Abheben zu einem Leistungseinbruch führen
kann.
Bei meinem Flugzeug ist diese Startmethode bei weniger
als 25% Tankfüllung laut Handbuch ausdrücklich verboten.
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@Markus: Bei Kolbenmotoren ist das echt zu vernachlässigen.
Ich gebe nie "schell" Vollgas. Auch bei Kolbenmotoren nicht. Da entsteht soviel Wärme, die muss sich erstmal "verteilen", da sollte man ruhig mal innerhalb 2-3 Sekunden langsam das Gas reinschieben bis max. Leistung erreicht ist. Dein Motor wird es dir danken und das ganze gilt erst recht für Turbomotoren!
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Für die Beech sieht das Handbuch vor, erst Vollgas, dann Bremsen los. Weil man dann z.B. sehen könnte, ob der Motor ordnungsgemäß unter Volllast läuft und ob die Bremsen wirklich funktionieren. In der PPL lernt man dieses Verfahren ja eigentlich nur für den Kurzstart, aber ich frage mich immer, wäre es nicht generell besser - bevor man mögliche Probleme erst bemerkt, wenn man schon die halbe Bahn hinter sich hat oder im schlimmsten Fall in 200ft der Ventilator ausgeht ?
Oder schädigt es mehr die Bremsen als daß es hilft ? Was ist da die gängige Meinung ?
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Ich denke, das kommt viel auf das Flugzeug und den Untergrund an. Bei nassem Gras/Schnee/Eis gehst du bei Vollgas sowieso ab wie auf Schmierseife und falls lose Steinchen rumliegen, würde ich auch von einem Vollgasstandlauf absehen. Ob die Bremsen wirken, stelle ich bei meinem Flugzeug schon beim Rollen fest (Einzelradbremsen) etc. etc.
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Ja, mir ging es weniger um das Kurzstartverfahren, sondern auf Asphalt. Schädigt es die Bremsen und zB den Prop ?
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Bei Kolbenmotoren ist das echt zu vernachlässigen.
Ich jubel auch einen Kolbenmotor nicht von jetzt auf gleich auf Vollgas. Das im Stand mit Bremsen gesetzt hochfahren "bringt" auch für die Rollstrecke schon ein bisschen, jedenfalls wenn man es mit leichten Klappen kombiniert und die Klappen entsprechend im Prop Strom liegen. Läuft der Motor Vollgas, liegt beim Losrollen schon die Strömung an den Klappen an und macht zusätzlichen Auftrieb. Zugegeben, es macht nicht so viel Effekt, aber auf wilden Wiesenbahnen erhöht jeder Zentimeter weniger Rubbelstrecke den Komfort. Bei Flugzeugen deren gesetzte Klappen nicht vom Prop angeströmt werden, würde ich sehr wenig Effekt erwarten, aber das muss einer der Kollegen beantworten.
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Ich juble meinen Motor auch nicht hoch, aber die 3 Sekunden machen beim Startlauf am Anfang nicht wirklich viel aus. Das ist mehr gefühlt als echte Meter. Wo doch am Anfang der Bahn immer mehr kleine Steine sind, über die sich der Prop wirklich freut.
Ist ja nicht so wie ein altes RR Viper Triebwerk, das von idle auf Volllast doch schon mal 30 sec braucht.
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Die Bremsen werden nicht geschädigt, und, solange du im Bereich der Haftreibung bleibst, hast du noch nicht einmal einen Verschleiß.
Wann ein Pilot das Verfahren für Kurzstart anwendet, obliegt ihm ganz alleine. Ich persönlich sehe keinen wirklichen Sicherheitsgewinn bzgl. Motorstillstand kurz nach dem Abheben, den Motor im Stillstand auf max. Drehzahl zu bringen.
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Ich bin mir nicht sicher, ob der Temperaturgradient wirklich so stark positiv beeinflusst wird, wenn du 2-3 Sekunden brauchst, um Vollgas anstehen zu haben.
Allerdings, einige unserer Motoren arbeiten mit verstellbaren Ausgleichsgewichten an der Kurbelwelle. Ich habe gelernt, dass durchaus ein Risiko besteht, dass diese sich verschieben, wenn man zu schnell Gas gibt, oder Gas weg nimmt.
Ich habe nur theoretische Erfahrung mit Turbomotoren. Hier gilt, je nach Ausstattung, doch eh ein eher noch vorsichtigeres Gas geben, oder?
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Es sei denn Du willst den Kreisel noch einstellen. Es sei denn Du musst die Sporverriegelung noch reinpratzen... zugegeben selten heutzutage
Das muß man aber alles nicht bei Vollgas machen.
Vollgas am Abflugpunkt bei angezogenen Bremsen kann über dies auch dann sinnvoll sein, wenn man (bei geringen Luftdichten) das Gemisch noch einstellen möchte, um im Startlauf tatsächlich die maximale Leistung zur Verfügung zu haben.
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Ok, Bremsen - kein Schaden. Was ist mit dem Prop ? Es gab in einem anderen Forum eine längere Diskussion, ob es nicht evtl. den Governor und die Propverstellung schädigt, wenn der Prop immer wieder eine längere Zeit ohne Vortrieb Vollgas leisten muss. Ich kann es mir kaum vorstellen, der ist ja nicht aus Zucker... aber gibt es da eine gängige Meinung hier ?
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Wie ist denn die Argumentation in dem anderen Forum, die den Schaden am Propeller vorhersieht?
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Das einzige, was da in Frage kommt, sind zu hohe Temperaturen, weil schlicht die Kühlung fehlt. Der static thrust sollte eigentlich nicht außerhalb der Limits liegen. Welche Kräfte sollten denn da wo zu hoch werden? Allenfalls der Anstellwinkel, mit dem der CS Prop bei full throttle Luft schaufelt, ist ja immer gleich, egal, ob static oder bei 100kn. Beim FP Prop ist er static größer - und liefert deshalb weniger Schub und Drehzahl.
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Ich verstehe nicht, was mit dem Prop sein soll. Der Governor ist im Endeffekt eine Ölpumpe, deren Antrieb Form schlüssig mit dem Motor verbunden ist. Der ist es sicherlich egal, ob ihr Öl für die Propverstellung benutzt wird, oder einfach nur in den Kreislauf zurück fließt.
Aber was bedeutet denn "längere Zeit"? Wenn für alle Einstellungen mehr als 10 Sekunden gebraucht werden, dann sollte die Prozedur vielleicht überprüft werden. ... und wenn es denn länger dauert, dann würde ich die CHT im Auge behalten.
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Es hat nichts mit dem thrust zu tun. So ein Prop + Welle ziehen ein >1000kg schweres Flugzeug mehrere Kilometer in die Luft hoch. Da geht nix kaputt. Nein, die Argumentation ist, daß der Prop, besonders bei Vollgas, vor/unter dem Drehkreis eine Windhose erzeugt, die Steinchen und Dreck aufsaugt, die ja dann gegen die Propellerblätter schlagen und ggfs. auch eingesaugt werden. Im Prinzip schon einleuchtend, man macht deshalb ja zB. auch die Vergaservorwärmung wieder aus nach der Landung.
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Wieso eigentlich "am Propeller"? Schlimmer finde ich an manchen Plätzen den Steinhagel, der dann gegen Leitwerk und Rumpf prasselt.
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Erik, Du hast oben in Deinem Beitrag vom Gouvernor und der Propverstellung bei static full throttle gesprochen, dann machen sich drei Leute die Mühe nachzudenken und aufzuschreiben, warum das unproblematisch ist. Und dann schreibst Du neunmalklug, das sei schon alles klar, es ginge um Steinschläge und foreign objects, was ein völlig unbestrittener Sachverhalt ist. Ich fühle mich da zunehmend verschaukelt.
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Der Steinhagel an Rumpf und Leitwerk ist einfacher zu verkraften als die Kerbwirkungen von Beschädigungen, die am mechanisch hochbelasteten Bauteil "Propeller" entstehen können. Von der potentiellen Unwucht zu schweigen. Aber Du hast recht, Erik sprach von Propverstellung und Governor.
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Das sollte nicht neunmalklug klingen Hätte ja von euch auch einer schreiben können: och, das einzige was mir einfällt, ist Steinschlag... Ich spendiere gerne mal ein Red Bull oder so, falls das harte Nachdenken zu großen Schaden angerichtet hat ;) Wichtig ist doch, dass die Empfehlung (immer erst Vollgas dann Bremsen los) von Beech nicht so toll ist, außer für Kurzstart (finde ich).
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Da sind wir uns einig.
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> ... falls das harte Nachdenken zu großen Schaden angerichtet hat
Erik, wie verdienst Du eigentlich Dein Geld?
Mit Denken oder physischer Arbeit?
Malte ist jemand, der im Zweifelsfall hier fundierte Abhandlungen schreibt, wenn er die Frage ernst nimmt. Und bei Malte verstehe ich die Frage "Kannst Du mal kurz darlegen, welche Gedanken in welchen anderen Forum geäußert werden?" so, dass Maltes Willen, für Dich zu denken, weil Dir spontan eine Frage eingefallen ist, überstrapaziert ist.
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