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Walter, die Lösung dieses Problems liegt in einer generationengerechten - und zwar der einzig wirklich gerechten - umlagefinanzierten Rentenversicherung, in die alle - und zwar alle nach den gleichen Regeln - einzahlen. So, wie es die Schweiz schon heute macht. Dann bekommt man die ersten 20-25 Jahre "das Leben bezahlt", arbeitet dann 40-45 Jahre, und bekommt wieder die letzten 20-25 Jahre bezahlt.
Dieses System kann nicht kaputt gehen. Es müssen halt nur alle mitmachen. Und zwar ohne jede Beitragsbemessungsgrenze. Von allen meinen Einkünften werden dann ca. 10% umverteilt - auf die, die noch nicht oder nicht mehr mitmachen können. Das funktioniert in alle Ewigkeit, sofern wir keine zusätzlichen Lasten darauf packen, und - wie gesagt - alle mit allen Einkünften mitmachen.
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Das sind aber viele Wenns und Abers. Nach dem Motto: Hätten Politiker keine politischen Interessen, würde die Rente für die Rente und die Mineralölsteuer für den Straßen- und Flugplatzbau verwendet werden, hätten wir eine ideale Welt.
Dass die reale Welt nicht ideal ist, wissen alle meine Kollegen aus dem Ministry of Truth.
Winston Smith
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So hört sich das an, wenn Ideale auf die Realität prallen ;)
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Wie war das noch einmal mit den Steuern auf Helgoland? ;-)
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Gibt hier keine Mehrwertsteuer (auch keine Einfuhrumsatzsteuer) - sonst ist steuertechnisch alles gleich. Altes englisches Seerecht.
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Nach dem Motto: Hätten Politiker keine politischen Interessen, würde die Rente für die Rente und die Mineralölsteuer für den Straßen- und Flugplatzbau verwendet werden, hätten wir eine ideale Welt.
Es gibt keine zweckgebundenen Steuern, sonst wären es Beiträge. Alle Steuern fließen in einen Topf.
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Thore, lieber Insel-Steuerflüchtling:
Vor solchen Systemen, bei denen einfach nur "alle mitmachen müssen", damit sie funktionieren, graut mir immer. Und es wäre ein Grund, die Suche nach einem anderen Land zu intensivieren - oder möchtest Du eine Mauer bauen, damit "alle mitmachen müssen"?
Logischerweise kann man 20 Jahre Kindheit und Ausbildung plus 20 Jahre Rentnerdasein mit "fast gleichem Lebensstandard" plus Arzt auf Solidargemeinschaft nicht für 10% auf alles in den 40 Jahren Erwerbstätigkeit finanzieren, und auch nicht für 20%. Deswegen zahlt man eben als Besserverdienender knappe 50% Einkommenssteuern plus die Zusatzsteuern für die Staatsquote wie die MWSt (wenn man nicht auf der Insel wohnt), füttert daneben ggf. eine 4-köpfige Familie durch und muss sich als Selbstständiger um die Altersvorsorge kümmern, also eher 75%-80% des Nettoeinkommens.
Da möchte ich bei meiner eigenen Altersvorsorge doch lieber auf etwas setzen, an dessen Langfristigkeit ich glaube.
Dein System basiert auf dem Unfug von Konrad Adenauer: "Kinder bekommen die Leute sowieso".
Und auf der Annahme, dass Kinder per se schon Erwerbsfähigkeit bedeuten, was heute nicht mehr unbedingt gilt.
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Wenn Du 1 Mrd auf dem Konto hast, es aber keine Kinder mehr gibt, die Dir im Altersheim den Arsch wischen, dann bringt Dir die 1 Mrd auch nix weil das ist dann nur noch eine Zahl. Geld und Güter/Dienstleistungen sind im Gleichgewicht, gibt es weniger Güter/Dienstleistungen, dann kosten die mehr Geld. Daher führt kein Weg vorbei am Generationenvertrag. It's as simple as that.
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Ich bin kein Insel Steuerflüchtling. Ich bin auf der Insel, weil ich sie schön finde und hier ein Auskommen habe (www.wittekliff.de). Ich wäre genauso hier, wenn Helgoland zum Zollgebiet der EU gehören würde. Im Übrigen fressen die erhöhten Frachtkosten hierher die Mwstfreiheit in fast allen Fällen mehr als auf.
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Also, das hätte ich jetzt nicht von Dir erwartet, Achim. Das ist mindestens seit den 60ern empirisch zurückgewiesen. Man kann nämlich anstelle Kinder zu bekommen, einfach Leute mit geringerer Kapitalausstattung einwandern lassen. Schau Dir Dubai doch mal an. Oder historisch Luxembourg. Kannste keine Putzfrauen mehr kaufen, musst Du halt Portugiesinnen anwerben. Eine Generation später dann jemand anderen.
Halte den Generationenvertrag trotzdem nicht für schlecht. Denke nur, er sollte eine Stärkung im engeren Familienkreis erfahren. Da wird zu viel in der Gesellschaft und beim Staat abgeladen.
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Das ist doch volkswirtschaftlich dasselbe, ob Kinder zeugen oder importieren. Aber irgendwann werden auch die muränischen Krankenschwestern knapp. Ersparnis ist konservierte Kaufkraft aber das funktioniert auf lange Sicht nicht in einem schrumpfenden Land. Ein Haus das in München 1,5 Mio kostet, kriegst Du in Niedersachen für 75k€ in identischer Version und wer weiß wie es in 30 Jahren aussieht. Der Schritt von sehr wertvoll zu wertlos ist oft gering. Vermögenspreise sind nur bei Knappheit stabil und ein negativer Bevölkerungssaldo wirkt langfristig jeglicher Knappheit entgegen.
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Achim, ich glaube, da kommen wir schon hier im Forum mal an Generationenkonflikte:
Ich glaube: Du bist etwas älter. Mit welchem Recht sichert Dir das Rentensystem knapp 70% des letzten Einkommens, und den deutlich Jüngeren als mir nur noch eher 50%? Bei tendenziell höheren Rentenbeiträgen der Jüngeren? Mit welchem moralischen Recht darfst Du eine Erwerbsunfähigkeitsrente in Anspruch nehmen, und warum muss ich mich dafür privat absichern?
Alles legitime Gesetzeslage eines Systems, an das Du und Thore glauben, während ich es für ein Ausbeutungssystem auf Kosten der Jungen (vor allem der 25-35-jährigen halte - denn "die Rente isch sicha, bis 2030"), das mit Blick auf Wählerstimmen zusammengeschustert wurde. Für die CDU nach dem Motto: "Die heutigen Rentner sind unsere besten Wähler", für die SPD nach dem Motto: "Was spricht eigentlich dagegen, die Einkommensspitzensteuer irgendwann auf Werte von 60-75% zu erhöhen?").
Du hast natürlich Recht mit der Frage: "Was nützt Dir die Milliarde auf dem Konto, wenn niemand da ist?". Aber Dein Modell basiert auf der Annahme, dass man die verbliebenen Erwerbstätigen in Deutschland 2030 beliebig schröpfen kann. Das werden sie zu absurden Löhnen auch ggf. mit sich machen lassen. Insofern wird es ein Gleichgewicht geben. Aber wer kann, wird sich als Leistungsträger aus diesem System zurückziehen und in wettbewerbsfähigere Gesellschaften auswandern, ob in Ost-Europa, Luxemburg oder sonstwo.
@Thore: War nicht persönlich im Sinne von Vorwurf. Ich denke selber manchmal über "Insel" nach. Nur denke ich, wer Steuervorteile hat, sollte eher zurückhaltend im Glauben an den Staat sein, denn er ist privilegiert und könnte morgen schon wieder ganz normaler Bürger sein.
Cheers,
Georg
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Ja, aber er muss trotz geringer Geburtenrate nicht negativ sein, so lange die Welt ist, wie sie ist und das wird sie noch lange bleiben. Und nicht alle Güter werden durch Nachfrage zum Gebrauch preisbestimmt. Und Nachfrage macht bei vielen Gütern ja auch nicht an Grenzen halt.
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>>Denke nur, er sollte eine Stärkung im engeren Familienkreis erfahren. Da wird zu viel in der Gesellschaft und beim Staat abgeladen.
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Starker Staat nur, wo er Sinn macht - keine Frage. Aber Familienkreis kann als Absicherung schnell eng werden. Da wird der Onkel vom Trecker überfahren, den Sohn plagt eine schwere Krankheit, und schon ist Oma nicht mehr richtig versorgt. Ich denke, gerade die Versorgung der Schwächsten dieser Gesellschaft darf man nicht in die Hände weniger legen, sondern muss das über die gesamte Gesellschaft verteilen.
Höchst interessant in dem Zusammenhang das Gedankenexperiment des bedingungslosen Grundeinkommens. Ausnahmslos jeder würde demnach einen Betrag erhalten, von dem er sich Wohnung und Essen leisten kann - also nicht mehr für seine Grundexistenz arbeiten gehen muss. Ich halte das für eine der spannendsten Vorschläge, die ich zur Befriedung unserer Gesellschaft je gehört habe. Mit einem Schlag würde man den Druck aus dem Kessel nehmen.
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Ja, finde ich auch gut.
Klar, "nur" Familie geht nicht. Gezwungene Familie auch nicht. Aber der Staat könnte Familien, die Oma und Kleinkinder nicht bei ihm abladen wollen, besser unterstützen.
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Lutz, bist Du jetzt nach dem Untergang Deiner Partei zum Bayernkurier-Abonnenten geworden?
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Thore, Du definierst hier mit dem bedingungslosen Grundeinkommen zunächst einmal *Ausgaben* ohne Gegendeckung (die übrigens natürlich auch allen anderen EU-Mitbürgern offen stehen):
Das ist unser kuscheliges, bürgerliches Daheim, wo jeder eigentlich irgendwie arbeiten möchte, und die "Bedarfsträger" sich in einer Notsituation befinden.
Die Realität ist davon weit entfernt (außer auf Helgoland vielleicht). Du überträgst hier Deine eigenen Werte auf den Rest der deutschen, europäischen oder ggf. auf weltweiten Bevölkerung (je nach politischer Ausrichtung im Sinne von offenen Grenzen und übergreifenden Sozialsystemen), die aber ggf. von jenen nicht geteilt werden.
Meine Erfahrung ist eher folgende: [Gestrichen, da nur zur Diskussion gedacht]
Ich bin da eher pessimistisch für die Zukunft von Deutschland.
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Haha, nein. Noch nicht. Mit unterstützen meine ich auch in erster Linie: mal regulatorisch und finanziell in Ruhe lassen.
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Ich glaube: Du bist etwas älter. Mit welchem Recht sichert Dir das Rentensystem knapp 70% des letzten Einkommens, und den deutlich Jüngeren als mir nur noch eher 50%?
Ha! Erwischt. Ich brauch beim Pinkeln mittlerweile tatsächlich länger als vor ein paar Jahren als ich noch unter 30 war. Auf meinem letzten Rentenbescheid steht, dass ich bei gleichbleibender Leistung eine Rente von 220 € erhalte (vor Steuern). Bin also auch knapp unter 70% meines letzten Einkommens...
Das mit der Privatvorsorge sieht nicht so gut aus wenn man es genauer analysiert. Kaufkraft lässt sich nicht sicher über lange Zeit konservieren und vor allem nur schwer zu einem bestimmten Zeitpunkt in Konsum konvertieren, wenn es große Unterschiede in den Kohortenstärken gibt.
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Georg, es gibt viele Einwände gegen das bedingungslose Grundeinkommen. Unbezahlbar, fördert Faulheit, "wer macht dann noch unbequeme Arbeit?", usw.
Aber unbestritten ist doch, dass wir uns irgendwas werden einfallen lassen müssen. So, wie wir uns jetzt organisieren, hat es ne Weile toll geklappt, wir sind echt weit gekommen - aber merken jetzt, dass wir mit den alten Rezepten keinen Blumentopf mehr gewinnen können. Krise reiht sich an Krise, das "Wachstumsmantra" macht inzwischen mehr nervös als dass es Menschen anstachelt. Viele empfinden, dass wir einfach fertig mit wachsen sind - sozusagen ausgewachsen. Wo sollen wir denn noch hinwachsen? Soll jetzt jede Familie 5 Autos bekommen und 10 Fernseher? Und was passiert, wenn alle Chinesen so Auto fahren wie wir? Dann ist das Öl in 2 Tagen alle; dann garantierter Klimawandel inklusive.
Was auch immer mehr Menschen bewusst wird: es ist die Zeit, die wertvoll ist, nicht das Geld. Was bringen mir Millionen, wenn ich dafür mein Leben in einem Büroturm verbringe, während ich irgendeinen Mist mache, der mich - ehrlich betrachtet - keinen Deut interessiert? Ich bin heute 44 Jahre alt. In 15 Jahren werde ich 60. Bin ich des Wahnsinns wenn ich mich die paar Jahre noch in ein Office setze, mit Leuten zusammen, die mir nichts sagen, mit einer Tätigkeit, die ich weder achte noch deren Ergebnisse ich will (ich habe zuletzt als so ne Art Programmierer in einer Brüsseler Bank gearbeitet)?
Das System, das wir heute fahren, verspricht jedem die Möglichkeit, "reich" zu werden, löst es aber nur für wenige ein. Die anderen müssen weiter strampeln und ihre Jahre verbraten, in der Hoffnung, irgendwann auch mal dazu zu gehören. Auf der anderen Seite werden durch Zins/Zinseszins die Geldbesitzer immer reicher. Das geht sogar bei erklecklich vielen Mitbürgern in den absurden Reichtum, in dem man sich selbst schnell verliert und dann nur noch dekadenten Mist macht.
Ich habe den Eindruck, wir machen da eigentlich nur noch alle mit, weil uns bislang keine wirkliche Alternative dazu eingefallen ist. Wenn dem so ist, sind wir dann nicht aufgerufen, uns zu überlegen, wie es denn anders sein könnte? Dann Sachen zu durchdenken, die eben nicht dem entsprechen, was wir heute als "richtig" und - noch besser - "alternativlos" ansehen?
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Thore, ich glaube ich möchte im nächsten Frühjahr mal ein steuerbefreites (?) Bier mit dir trinken :-)
Ich melde mich mal zwecks Unterkunft und freue mich schon auf den langen Direct In Endanflug auf die 33 :-)
Wer kommt mit?
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Thore, auch wenn Du mit vielen Ansätzen sicher recht hast: Was Deutschland betrifft ist das "Jammern" auf hohem Niveau. Womit ich Dich nicht als "Jammerer" bezeichen möchte, sondern mir kein besseres Sprichwort einfiel. Tatsächlich ist es so, dass praktisch alle von uns Ihre Kinder und sich selbst ernähren können und eine Wohnung habe. Ja, und dafür müssen wir oft Arbeit machen, die uns langweilt oder weniger interessiert (als Fliegen?)
Das, was hier beklagt wird, ist der TRAUM von 75 Prozent der Menschheit.
Jetzt fiele mir noch das Sprichwort mit der Kirche und dem Dorf ein :-)
PS: Außerdem habe ich grundsätzlich kein Mitleid mit 44-Jährigen. Ich bin 55 – und Du wirst sehen, dass das nochmal eine andere Nummer ist :-)
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Gerne Marc, am Besten kommst Du IFR, dann hast Du im langen Endteil 33 ab Oldenburg Vorflugsrechte.
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ich
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>> Ja, und dafür müssen wir oft Arbeit machen, die uns langweilt oder weniger interessiert
Klar, die Entscheidung muss jeder für sich treffen. Wie wichtig ist mir mein Leben, meine Zeit? Da mag der eine früher resignieren als der andere, und mit den dann getroffenen Entscheidungen mehr oder weniger glücklich sein.
Aber das ändert nichts an der grundsätzlichen Frage: wie wollen wir weiter machen? Alexis, auch den Vögeln Strauss unter uns müsste mittlerweile klar sein, dass es so wie bisher nicht weiter gehen kann. Wir fahren ein System, das Wachstum zwingend braucht, um weiter zu funktionieren - und es macht den Eindruck, als sei das Ende des möglichen Wachstums erreicht oder zumindest sehr nahe. Wir werden vielleicht noch mal ne tolle neue Technologie kriegen (umweltfreundliche Autos oder sowas), die uns nochmal ne Weile animiert, weiter zu machen, und das ganze hier noch ein bisschen weiter zu ertragen. Aber die Zeichen stehen - finde ich - klar auf "Wechsel".
Es ist halt kaum "artgerecht", was wir machen. Ich behaupte, wir nutzen (und geniessen) keine 10% unserer Möglichkeiten. Das geht natürlich nur, solange wir meinen: "besser 10% als 5%", und uns in unser Schicksal ergeben. Aber wie wär's mal mit 50%?
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