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17. September 2014: Von Erik N. an Alfred Obermeier
Wieso nicht einfach Envelope - nur bei diesem Wort besteht die größte Bedeutungskongruenz bei Sender und Empfänger. Der Bedeutungs-Envelope (sic) aller anderen Begriffe ist entweder kleiner oder anders gelagert. Sagt ein Flieger zum anderen "Flugbereich", ist leicht ein räumlicher gemeint, meint er Kennfeld, ist es das des Motors, meint er Charakteristik, ist es eher das Verhalten.
17. September 2014: Von Lutz D. an Alfred Obermeier Bewertung: +1.00 [1]

Hallo Alfred,

zunächst glaube ich, dass Du dan ein Problem rührst, dass eigentlich nicht existiert, weil es für den Flightenvelope tatsächlich und nachweislich den deutschen Entsprechungsbegriff der Flugenveloppe gibt, der aber vermutlich einfach nur auf einer Eindeutschung besteht, die irgendwann in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts stattgefunden hat.

Nehmen wir aber einfach mal an, dass es tatsächlich keinen deutschen Entsprechungsbegriff für den englischen Begriff des flight envelope gäbe. Auch das wäre jetzt keine Einzigartigkeit in der Welt der Sprache und hat überhaupt nichts damit zu tun, dass man sich im deutschen Sprachraum um diesen Gegenstand keine Gedanken gemacht hätte. Sprache und neue Wörter entstehen ja nicht nach einem Plan, sondern werden bedingt durch die Umstände und - ganz wichtig - Zufälle. Der Flight Envelope dürfte entstanden sein, weil er auf einem W&B chart nun mal so ähnlich aussieht. Irgendjemand hat den BEgriff geprägt, er wurde im englischen Sprachraum verwendet und dann langsam in seiner Definition ausgeweitet. Wir benutzen ihn so selbstverständlich, wie wir andere englische Wörte benutzen, für die es keine (gebräuchliche) deutsche Entsprechung gibt. Einige Beispiele:

Container - nur weil wir dafür kein Wort haben, gibt es trotzdem in Deutschland Reedereien und Verladehäfen

Petting - Ja, gut, muss ich das jetzt ausführen?

Leasing

Doping

Bloggen

etc.

Viele dieser Begriffe sind in Zeiten entstanden, in denen die Globalisierung (ich meine die erste Globalisierung des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts bis zum ersten Weltkrieg und die zweite Globalisierung ab den 70ern) dazu führte, dass Sprache schneller in andere Weltregionen überschwappte, so dass bei Neuschöpfungen selten parallele Prozesse stattfanden, sondern einfach übernommen wurde.

Aber es gibt auch einige viel ältere Beispiele, auch für Wörter, die ihren Ursprung in der deutschen Sprache haben und die in anderen Sprachen ohne Entsprechung verwendet werden, berühmt sind sicherlich "gemütlich" und der "Kindergart(d)en".

Andere Kuriosität mit ähnlichem Hintergrund ist das "vasistas" (gesprochen wie "Was ist das?"), das im französischen ein Oberlicht bezeichnet, auf das der Legende nach Napoleon auf seinem Weg zur Niederlage in Leipzig irgendwo in Mitteldeutschland gezeigt haben soll.

Sprache ist lebendig, sie hält sich in ihrer Entstehung nicht an Regeln, einige darwinistische Leitmotive lassen sich auf die Persistenz und Entwicklung von Wörtern übertragen und das scheint mir im Falle des Envelopes eine ganz gute Erklärung zu sein:

Gemessen an den in der deutschen Sprache zur Verfügung stehenden Begriffen geht er relativ leicht über die Lippen, ist bereits beim deutschsprachigen Publikum etabliert und ist deutlich plastischer, vorstellbarer als die Entsprechungen. Das begünstigt - zusammen mit der englischen Sprachaffinität der Aviatiker - die Durchdringung.

Andere sachbezogene Gründe sehe ich eher nicht.

17. September 2014: Von Olaf Musch an Alfred Obermeier Bewertung: +1.00 [1]
Welche Kurve umhüllt denn mein Fluggerät? Ich sehe nur Himmel, Wolken und Erde ;-)

Aber nach
https://dict.leo.org/ende/?lang=de&from=fxdesktop&search=envelope
käme auch der Begriff "Freiheitsgrade" in Betracht. Passt aus meiner Sicht nicht nur in der dort genannten Robotik, sondern durchaus auch in der Luftfahrt.
Wie wäre es denn damit?

Olaf
17. September 2014: Von Erik N. an Olaf Musch
Wir können ja auch für das Wort "Nase" endlich zum echten, deutschen Wort "Gesichtserker" übergehen. Hat für mich was ähnliches..... Am ehesten ist der Envelope doch ein Bündel von Betriebsgrenzen. Also ein "Betriebsgrenzenbündel".

Igitt... Dann doch besser flight envelope. Englisch ist ja auch aviation language.
17. September 2014: Von Sebastian Grimm an Erik N.
Eigentlich ist es die Umschließung (Hüllkurve auf Basis von Betriebseinschränkungen) einer Schar von möglichen/sinnvollen Betriebspunkten... ;)
20. Oktober 2014: Von Christian R. an Erik N.
also per se ist ein "Envelope" ein "Zustand innerhalb eines vorab definierten Grenzzustandes", nämlich der Velope (= Grenze, außengrenze, Außenhaut, ff., etc..." ), ansonsten wäre z.B. ein Überschreiten der Vne im Bereich des "Develope". Oder eben ein Betriebszustand innerhalb vorab definierte Betriebsgrenzen, z.B. Vne, Vfe, etc...

CoG-Envelope heißt also auch übersetzt nichts anderes als eine "Beladung des Luftfahrzeugs innerhalb bzw. unterhalb der schwerpunktsmäßigen erlaubten Grenzwerte des Luftfahrzeugs nach Luftfahrthandbuch". Könnte man ja fast als Definition nehmen:-)

Thema Kunstflug:

Ich war vor kurzem mit Emanuel und seiner Marchetti unterwegs und habe meine ersten Rollen gemacht, Steilkurven mit 60 Grad und mehr bei 150 IAS und ein wenig Cloudhopping dazwischen. Gerade das Slalomfliegen zw. den Wolken (Sicht nach außen klar, Partner checkt permanent Luftraum, etc...) kommt einem wie ein Training für Luftkampf vor und macht einen Höllenspaß! Die G-Kräfte fand ich jetzt nicht marginal, aber gut auszuhalten, wenn ich mich auch trotzdem beim heftig Atmen erwischt habe. Der Looping und seine Andeutung auf 4g (Rolle und Steilkurven lagen bei ca. 2) haben mir die Vorfreude darauf erst einmal versagt, kommt aber gewiss noch. Ich dachte, es hätte tatsächlich Ähnlichkeit mit einer Achterbahn mit Looping (Stichwort 5er-Looping auf der Münchner Wiesn), jedoch mitnichten. Achterbahnfahren ist Kindergeburtstag gegen das, was man da erlebt und fühlt. Subjektiv für mich jetzt! Auch das mal kurze Ziehen am Knüppel bei den schnellen Steilkurven (immer mit einem Auge auf die IAS...) liess den Magen sonstwo hinrutschen, aber mal gewiss nicht dahin, wohin er gehörte. Alles in allem eine wunderbare Erfahrung und ein sanftes herantasten an fliegerische Eigenheiten und Fähigkeiten, die einem auch die eigenen Grenzen zeigen. Aber auch, ob und ggfls. wie man diese überwindet und weiter ausbaut. Sehr interessant! Und der Looping kommt gewiss. Wann, ist irrelevant, er wird kommen. Und das ist gewiß und nur das zählt.

20. Oktober 2014: Von Alexander Callidus an Christian R.
Letzte Instanz sind Dein Kopf und Dein Magen, aber Du hast m.E. das Schwere schon hinter Dir und das Leichte noch vor Dir: einen Looping finde ich leichter und undramatischer als eine Rolle. Etwas drücken, Vollgas, ziieeeeehen, nachlassen, Gas raus, ziiieeeehen, fertig. Und außen ist es einfach nur Grün-Blau-Grün. Vor einer Rolle hingegen habe ich jedenfalls Respekt, das mag aber auf den Flieger ankommen.... .

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