Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Mai
Fliegen ohne Flugleiter – wir warten auf ...
Eindrücke von der AERO 2024
Notlandung: Diesmal in echt!
Kontamination von Kraftstoffsystemen
Kölner Handling-Agenten scheitern mit Klage
Unfall: Verunglücktes Änderungsmanagement
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

10. September 2012: Von Philipp Tiemann an Lutz D.
Das Problem: es wird immer gerne von "überladen" gesprochen im Sinne von "über dem MTOW". Dabei wird übersehen, dass in gewissen Szenarien Flugzeuge auch schon bei MTOW "überladen sind. Let's face it: Der durchschnittliche deutsche Provinzplatz ist zwischen 550 und 700 Metern Gras, oft auch mit Hindernissen. Wenn dann mal 30 Grad und Windstille sind, kommen da viele Maschinen (vielleicht bei nicht 100 Prozent richtiger Starttechnik) nicht mehr raus. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die DR400 nicht über dem MTOW war, denn die meisten haben in der Tat eine gute Zuladung und (im Fall der Remo) auch recht kleine Tanks.

Manchmal hat man den Eindruck, es gibt im Wesentlichen nur zwei Sorten von Piloten. Solche, die gar nicht wissen, was W&B ist und solche die denken "wenn das MTOW eingehalten wird, dann *muss* es ja gehen"...

Jeden Sommer das Gleiche. Daher Vorsicht mit dem Wort "überladen".

10. September 2012: Von frank ernst an Philipp Tiemann
ja, schon spannend, was gestern wieder alles zu beobachten war; manche scheinen neben W&B auch von der Berechnung der Dichtehöhe noch nie etwas gehört zu haben, vom korrekten Leanen auf max Power leider auch nicht...
10. September 2012: Von Lutz D. an Philipp Tiemann
...das Problem entsteht auch dann, wenn man die Remo immer allein oder zu zweit fliegt und dann plötzlich an einem Sommertag den Flieger mit drei Fremden vollknallt und unter Zeitdruck Rundflüge macht...klar "überladen" ist relativ.
10. September 2012: Von Wolfgang Lamminger an Lutz D.

volle Zustimmung, Lutz. Hier mal ein paar Gedanken zum traurigen Unglück am Sonntag:

  • W&B-Parameter einer DR 400 (Regent 180 l., Remo 110 l. max. ausfliegbar)
    emty mass ca. 645 kg
    Full fuel 130 kg (für Remo 80 kg)
    max. payload für PIC/Pax 325 kg (für Remo 275 kg)
    --> ein "overload" dürfte, wie bereits angesprochen, kein Kriterium gewesen sein
  • bin gestern nachmittag selbst mit unserer DR400 mit 4 Personen geflogen, RWY 2.000 m, also kein Faktor. Aber deutlich spürbarer Unterschied gegenüber dem "gewohnten" Flugverhalten mit 2 Personen plus etwas Gepäck, gerade im "initial" climb
  • "Go"-minded-behavior des PIC: "da warten noch weitere Gäste, die müssen auch noch geflogen werden", "ich habe heute immer an der Halbbahnmarkierung gezogen", verbunden mit ggf. veränderter Density-Altitude, Headwind-Komponente, Schwerpunktlage
  • Zustand der Piste und verfügbare Startrollstrecke, Klappen in Startstellung oder neutral? (auch wenn die Klappen der DR400 nicht besonders effektiv sind, können diese in Startstellung die Rollstrecke einiges verkürzen)
  • persönliches Leistungsvermögen des PIC: nach 10 Starts mit Paxen bei 25 ° C und ggf. Dehydration lässt die Leistung zweifelsohne nach, auf einer von uns vor kurzem besuchten Flugveranstaltung wurden Besucher und Akteure ausdrücklich über die PA-Anlage aufmerksam gemacht: "Leute trinkt heute ausreichend")
  • die zweifelsohne sehr einfach und schön zu fliegende DR400 kündigt einenStall einerseits deutlich an (Stallwarning, etc.), andererseits folgt dem Stall ein deutliches Abkippen nach rechts, das sich zwar sofort recovern lässt, aber in Bodennähe...
  • bei mir bekannten genehigungspflichtigen Flugveranstaltungen werden i. d. R. 10 Starts und Landungen in den letzten 30 Tagen und eine Mindesterfahrung auf dem Muster gefordert; ich gehe davon aus, dass die Vereine selbst aus Eigeninteresse bei der Bestimmung ihrer Rundflugpiloten keine Anfänger einteilen, insofern ist die Forderung nach mehr Reglement nicht zielführend. Jedoch sollten die Beteiligten im Zweifelsfall "selbstverordnete" Flugdienst- und Ruhezeiten" einhalten. 10 Rundflüge á 15 Minuten sind deutlich anstrengender als 4 Stunden geradeausfliegen.
  • ich hoffe, dass eine Untersuchung der BfU stattfindet und ein Ergebnis mit Empfehlung dabei herauskommt, das nicht unser System der Öffentlichkeitsarbeit der Vereine in Frage stellt! Diese Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig und wird in der Bevölkerung positiv wahrgenommen; allerdings ist jeder Unfall einer zu viel und Wasser auf die Mühlen unserer Gegner!


10. September 2012: Von Lutz D. an Wolfgang Lamminger
Danke für die Kenntnisreichen Ausführungen, Wolfgang! @Sabine - mir ging es in meinem Post definitiv nicht um neue Regeln. Ich stelle nur ein gefühlt höheres Risiko für Flugtage fest und frage mich a) ob das zutrifft und b) was man machen kann. Ich denke da zB an einen best-practise Austausch zwischen Vereinen / Veranstaltern. Z.B. zu der Frage, wie führt man vor und zu Veranstaltungsbeginn ein richtiges Briefing durch, was muss der Veransraltungschef (quasi als Flugdeck-Offizier) für Kompetenzen haben und wie diese einsetzen etc.

5 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang