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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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18. Juli 2012: Von  an Thore L.
Auch sollte man bedenken: der Mann hatte in 15 Jahren 3500 Flugstunden akkumuliert. Viel erfahrener geht nicht, wenn man die Stunden selbst zahlt und nicht gewerblich fliegt. FIKI hatte er auch. Nachtbeginn war 21.04 LT, der Unfall passierte ca. 15 Minuten vorher.

Ganz ehrlich: nach 3500 Stunden sollte man so ne Kiste ne Weile grade halten können, oder? Auch ohne IR Ticket... Wie gesagt, hört sich für mich nach echt Pech an.
Mann, ich war voll auf Deiner Seite. Petzen, Blockwarte usw. Und dann das. Bei allem Respekt: Hier hast Du Dich gewaltig vergaloppiert. Das ist kompletter BS! IMC-Fliegen ohne Schein ist unverzeihlich (wie das Ergebnis ja auch gewärtigt). Was hättest Du denn gesagt, wenn er Dir auf Deinem legalen IFR-Flug in den Wolken entgegen gekommen wäre? Bei Rot über die Ampelfahren, wenn keiner kommt, ist auch Mist. Solche Grenzen sind im gesamtgesellschaftlichen Konsens erarbeitet und sie sind einzuhalten, wenn man in der Gesellschaft mitspielen will. So einfach ist das. Wenn Du sagst, die Raucherecke hatte aber mehr Spaß, dann kann ich nur sagen: Hoffen wir, dass das das Letzte war, was dem Unfallpiloten und seiner Familie durch den Kopf ging.
ABER: In der Tat ist es für den Einzelnen am Platz ein Riesenproblem einzuschreiten. Denn er kennt die Hintergründe nicht, er kann keine fundierte Entscheidung fällen und letztlich nicht verhindern, sich auf der "Blockwartseite" des Möglichen zu verirren.
DENNOCH: Das Problem ist doch ein ganz anderes - und leider wird es hier ausgerechnet von Dir selbst personifiziert. Diese Glorifizierung von angeblichem Heldentum a la "Ich hab 3500 Stunden, da bringt mich der Autopilot schon durch's Eis, der hat bestimmt Respekt vor meinem Flugbuch", dieser Schwachsinn, der in jeder Fliegerkneipe gequatscht (und vor allem toleriert!) wird - der ist das Problem. Wenn "Heinzi" nach seinem 100. tiefen, schnellen Überflug mit anschließendem Hochziehen oder nach seiner 10. Heimkehr bei tiefsten Untergrenzen nicht der Held in der Kneipe wäre, sondern der Depp - dann wäre der Sicherheit gedient. Es reicht schon, wenn diese Idiotie nicht in die Heldenverehrung gerät. Und das haben wir alle in der Hand.
18. Juli 2012: Von Hubert Eckl an 
@ Frau Behrle. Danke! Genau aus diesem Grund habe ich den Thread auf den Weg gebracht. Heldenverehrung endet fast immer an Heldengräbern. Der Kumpel vom Samstag, so sympathisch er auch rüberkommt, hat schon mangels Erfahrung die Situation nicht erfaßt. Wenn ich mit dieser Diskussion auch nur EINEN nachdenklichen Leser hinterlassen habe ist es das schon wert. ( Genauso wie ich i.Ü. einen schweren Alkoholiker-Piloten "denunziert" habe. Er fliegt nicht mehr, weil man ihm nach genauer Prüfung von Vita und Physis die Fahrkarte gelocht hat. Und ich habe keine Sekunde ein schlechtes Gewissen.)
18. Juli 2012: Von Max Sutter an Hubert Eckl
Früher, so um den ersten Weltkrieg herum, haben die Piloten fast alle gesoffen. Sie mussten sich Mut antrinken, um sich ihren klapprigen Wackelgestellen und den unzuverlässigen Stottermotoren anzuvertrauen. Es spricht sehr für die Charakterfestigkeit der UL-Flieger, dass dieses Problem mit dem Wachstum der UL-Szene nicht wieder zugenommen hat.
18. Juli 2012: Von Hubert Eckl an Max Sutter
Lieber Max,
hier lag der Fall noch etwas anders. Der Kumpel machte am Flugtag Rundflüge. Alle wussten, daß er gerne "einen nimmt". Mir ist nur der Kragen geplatzt, als ich am Startplatz aus seiner Mineralwasserflasche einen Schluck nehmen wollte. Es war reiner Vodka. Wie gesagt und geschrieben: Ich denke und handle nicht moralischen, sondern in ethischen Kategorien. Den Unterschied werde ich aber hier nicht erläutern. Es ist nicht wegen der Perlen. Es ist wegen der Säue.
18. Juli 2012: Von Achim H. an Hubert Eckl
Lieber polarius, mit dem Wodkatrinker und den 3 Fällen aus dem Ausgangsposting sind das jetzt 4 Piloten, um deren grobe Verfehlungen Du ziemlich genau Bescheid weißt bzw. die Du gemeldet hast. Mir scheint, das ist eine ziemlich große Zahl.
18. Juli 2012: Von Hubert Eckl an Achim H.
@ Achim, falscher Eindruck! Weder den Seilflieger habe ich " hingehängt", noch den Säufer direkt. Ich habe ihm klar gemacht, daß er nicht mehr fliegen DARF. Er ist daraufhin zum Anwalt und der hat ihn - soweit das mitbekommen habe - zu (s)einem Fliegerarzt geschickt um das zu klären. Damit wurde die Sache wirklich klar. Organsverschiebung = Leber im Arsch. Im übrigen bin ich auch kein "linientreuer" Musterpilot. An und ab habe ich mein Fliegerchen schon auch etwas überladen, wenn die Bahn lang genug und die Hindernisfreiheit.....
18. Juli 2012: Von Max Sutter an Hubert Eckl
Lieber Polarius,

mit Deiner Art Reaktion habe ich eher weniger gerechnet, aber dafür mit ein paar anderen. ;-) Schade!

Nun, mit solchen Fliegerkameraden, welche glauben, der Rundflug heiße so, weil sich da alles drehen müsse im Kopf, und die dann noch zahlende Paxe mitnehmen, da hätte ich wohl auch keine weitere Toleranz. Ich bin aber zum Glück noch keinem solchen begegnet. Es schienen mir bislang alle mehr oder weniger nüchtern. Einzig ein etwas eingepegelter Purser damals noch bei der Swissair ist mir stark aufgefallen, aber der durfte, anders als bei der Apprenticeship Airlines, nicht auf dem First Officer Seat Platz nehmen. Und weiter hinten konnte er nur noch Imageschaden anrichten.

18. Juli 2012: Von Flieger Max Loitfelder an Max Sutter
Wie die Geschichte -und Untersuchungsberichte- zeigen sind Flugunfälle unter Alkoholeinfluss gar nicht mal soo unwahrscheinlich. Kaum zu glauben.
19. Juli 2012: Von Thore L. an 
IMC-Fliegen ohne Schein ist unverzeihlich (wie das Ergebnis ja auch gewärtigt)

IMC Fliegen ohne ATC Freigabe und Begleitung ist unverzeihlich, ja, das ist wahr. Vor allem, wenn das wie hier auch noch geplant und auf Strecke angelegt war. Aber: das Radarbild ist in diesem Fall - finde ich - gar nicht so wild - das würde ich VFR vielleicht auch noch probieren. Die CBs sind weit weg, ein bisschen Regen unterwegs, rechts links ein bisschen höher... Mal gucken, und wenn's echt nicht geht, Wetter ist ja prima wo ich herkomme. Ganz ehrlich, Sabine, versuchen würde ich das, wenn ich echt VFR müsste.

Müsste ich aber nicht. Wenn das mein Plan wäre, der da schief gegangen ist, würde ich das gute Wetter nutzen, um hoch zu kommen, weit in die Levels, und wenn mir (die im Jahr 2000 noch nicht so einfach verfügbaren Tops) noch zu hoch erscheinen würden, entweder warten bis das meiste an Wetter durch ist, und ein paar Stunden später starten, oder erst mal weit nach Westen ausholen, und das Wettergebiet rechts liegen lassen.

Warum darf ich das, obwohl ich wie dieser Mann das IFR nicht geschafft habe? Weil ich es in den USA machen konnte, und dort wie ich finde ausreichend gelernt habe, wie das geht. Ganz ohne jedes Wissen über das menschliche Innenohr und Outer Marker Frequenzen. In total 5 Wochen.

Und ja: dass das LBA vielleicht auch durch diese unsägliche Anhäufung von Blödelwissen diesem Mann das IFR vorenthalten haben könnte, obwohl er es ja haben und offenbar auch nutzen wollte - dass diese Behörde es nicht geschafft hat, einen Piloten der Willens und offenbar finanziell ausreichend ausgestattet war, in ihr Boot zu holen, ihm das Handwerkszeug in die Hand zu drücken, ihn und seine Liebsten möglichst sicher durch Europa fliegen zu lassen, sondern ihn mit hanebüchenem Expertenwissen füttern und seine Leidensfähigkeit austesten wollte: das werfe ich dieser Behörde vor!

Hey Ihr LBA Typen: schaut was passiert, wenn ihr es den Piloten zu schwer macht!!!! Von hundert, die das IR machen wollen, schaffen es 10, 85 lassen es bleiben und fügen sich zu braven VFRlern ("ist mir halt nicht gegeben"), 5 scheren sich nicht um Eure Regeln und fliegen trotzdem, und von denen geht einer drauf. Was soll das? Gebt uns endlich ein praxisorientiertes IR! Und wenn Ihr nicht wisst, wie das geht, nehmt einen Kopierer und kopiert die entsprechenden FAA Seiten.

Aber zurück zum Ausgangsthread. Wüsste ich, was der Mann vorhat, und wir sässen jetzt zusammen im Flugvorbereitungsraum des Flugplatzes, und ich sähe das Wetter, wüsste, der Mann hat kein IR, sehe seine geplante Flugroute, weiss, der wird jetzt gleich IFR fliegen ganz ohne Schein und ATC, sehe die Kinder in seine 2 Mot einsteigen. Würde ich jetzt was zu dem Mann sagen? Ja. Vermutlich, würde ich sowas wie die Augenbrauen hochziehen und ihn fragen: "sicher?". Aber wenn seine Antwort wäre: "Yep." würde ich mich nicht zwischen ihn und seinen Flieger werfen. Dafür weiß ich einfach zu wenig über ihn und was ihn auf der Strecke tatsächlich erwartet.

Menschen sterben, wenn sie dummes Zeugs machen. Das gilt beim Fliegen wie beim Autofahren wie beim Segeln wie mit der Heckenschere. Traurig, aber wahr. Und ein bisschen gemein ist es auch, weil wir oft erst erfahren, was wirklich dumm ist, wenn wir schon mittendrin sind. Den unglücklichen Piloten hier als "Held" oder "unverantwortlich" zu diffamieren, wird der Situation möglicherweise nicht gerecht. Und dann ist das nichts als üble Nachrede gegen jemanden, der einen Fehler gemacht hat, den viele von uns an seiner Stelle vielleicht auch gemacht hätten, der uns das heute aber leider nicht mehr erklären kann.
19. Juli 2012: Von  an Thore L.
Was das Aufhalten eines Menschen betrifft, der anscheinend Dummes tun will, sind wir uns einig. Aber:
Warum darf ich das, obwohl ich wie dieser Mann das IFR nicht geschafft habe? Weil ich es in den USA machen konnte, und dort wie ich finde ausreichend gelernt habe, wie das geht.
Tja, das ist eben das Problem. Zweifelsfrei ist erstmal: Du darfst das überhaupt nicht. Was Du in dieser Sache "findest" ist vollkommen wurscht. Punkt. Vielleicht kannst du es, mag sein. Aber wo ist hier die Grenze? Du kannst mit Deiner SR22TN auch 200 Kilo überladen fliegen. Du kannst auch bei Rot über die Ampel fahren, wenn keiner kommt. Und wenn Du entschieden hast, dass es da einen Menschen gibt, der weg muss, dann kannst Du den auch umbringen. Wer entscheidet, was von all diesen Optionen ok ist - und was nicht? Du? Jeder für sich? Ich glaube nicht, dass so eine Gesellschaft erstrebenswert wäre. Und unsere ist definitiv nicht so. Suck it up - und halt Dich an die Regeln, bis Du (und andere) eine Änderung bewirkst. Aber einfach die Regeln rauspicken, die Dir gefallen, und die anderen ignorieren - so läuft's nicht.
Aber, um das klar zu sagen: Polarius ist auch nicht der, der's entscheidet ;-)
19. Juli 2012: Von Thore L. an 
Zweifelsfrei ist erstmal: Du darfst das überhaupt nicht.

Was darf ich nicht? IFR auf Strecke gehen?
19. Juli 2012: Von  an Thore L.
> IMC Fliegen ohne ATC Freigabe und Begleitung ist unverzeihlich, ja, das ist wahr.
Und wer sagt das? Nur weil D von ICAO abweicht?
Ich bin gestern schön ohne ATC Freigabe (außer der Startfreigabe) in 800ft in die Wolken rein und am Ziel in 1000ft wieder raus. Nicht mal einen Flugplan aufgegeben. Für Begleitung gibt's hier Traffic Service. Alles legal und richtig.


19. Juli 2012: Von Thore L. an 
Ach ja stimmt, war schon wieder zu deutsch unterwegs... Ist schwer hier fliegerisch frei zu bleiben...
19. Juli 2012: Von Sepp Hattinger an 

Also, hab ich das richtig verstanden? VFR geflogen in IMC ?

19. Juli 2012: Von Thore L. an Sepp Hattinger
Ja, Sepp, dass man IFR unkontrolliert fliegen kann, will dem Deutschen nicht in den Kopf, ne? Schon in Dänemark geht das alles ganz einfach: Mach mal einen Anflug auf Sonderborg (EKSB): super Platz, hat einen EGNOS Approach (da kann man den auch gleich mal testen), und dann gibt's direkt nach der deutschen Grenze von ATC ein "descent below controlled airspace, Sonderborg uses RWY XY, contact Sonderborg Info now at 123.45, have a safe landing." Sonderborg schlägt Dir dann einen Approach vor, aber Du hast freies Wahlrecht. Wenn noch wer auf dem Approach ist, werdet Ihr nach Funk ohne Radar gestaffelt (also bevor der vor Dir nicht an dem oder dem Fix ist, schlägt Dir Sonderborg Info vor, erst mal noch ein bisschen auszuholen), und dann gehts ganz ohne Radar oder controlled airspace auf das ILS oder den den EGNOS approach. It's that easy.
19. Juli 2012: Von Achim H. an 
Ich bin gestern schön ohne ATC Freigabe (außer der Startfreigabe) in 800ft in die Wolken rein und am Ziel in 1000ft wieder raus. Nicht mal einen Flugplan aufgegeben. Für Begleitung gibt's hier Traffic Service. Alles legal und richtig.

Damit kannst Du Deutsche wunderbar schocken, funktioniert jedes Mal :-) Wobei UK natürlich das Mutterland des IMCs ist.
19. Juli 2012: Von  an Sepp Hattinger
nein, natürlich IFR in IMC, aber im Luftraum G. Luftraum G ist per Definition unkontrolliert und daher keine Freigabe. Irgendeinen Vorteil muss man doch auf dieser Insel haben, bei dem great British summer.
19. Juli 2012: Von  an Achim H.
Stimmt. Wissen nicht alle, dass ich Auslandsdeutscher bin.

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