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Hallo Herr Laufenberg, Ihre Aussage zum Schock Cooling teile ich u 100 Prozent. An der LH Verkehrsfliegerschule in Phönix AZ wurden abertausende von Flugstunden mit Beech F33 Bonaza und B58 Baron geflogen. Mit den F33 wurden dabei ungezählte Male Glide Approaches (Leerlauf) und Engine Failures (Leerlauf) geübt. Die 550er Contis der Baron wurden im Anfangssteigflug brutal per Gashebel und im Cruise durch das Zudrehen des Fuel Selectors oder Ziehen der Mixture abgestellt (aus TO- oder Cruise Power!) Nachfragen bei der dortigen Technik ergaben, daß praktisch alle Motoren bis mindestens zur TBO liefen und laufen. Ich denke bei den dort geflogenen Gesamtflugstunden von weit über 50.000 St. lässt sich schon eine statistische Aussage treffen: Shock Cooling ist ein Stammtischmärchen. Das Gerücht mit den vereisten Treibstoffleitungen bezieht sich auf die Einspritzdüsen. Dort setzt sich bei Minustemperaturen das im Avgas vorhande Wasser (Schwebepartikel) an und verstopft diese. Deshalb wird laut Handbuchsupplement z.B. der C421 auch bis zu 1% Alkohol in den Sprit gekippt.
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Und wenn man früher die Flugprofile angeschaut hat, als der Segelflugschlepp noch per Lycosaurier passierte, so hat bestimmt niemand die Schlepppiloten dafür bezahlt, dass sie beim Schnellabstieg noch einen Haufen Gas haben stehen lassen und so teure Schleppminuten verbraten worden wären. Und irgendwie haben die Motoren das auch überlebt, vom Full Power Schlepp Gas raus und erst zum Zurückrollen wieder ein wenig erhöhtes Gas.
Es spricht also vieles dafür, dass das mit dem Shock-Cooling lange nicht so schlimm war.
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Ich denke, man sollte da schon etwas unterscheiden. Mit einem Turbomotor in FL 200 bei 75 % -25 Grad C und dann im Leerlauf mit 2500 ft/min sinken sind was anderes als mit einer B55 oder Beech non-Turbo aus 8000 ft im Leerlauf den Anflug auf das ILS bzw. in Arizona ist es auch etwas wäremer. Da sind am Boden locker mal 35 Grad, das wäre in FL 200 run -5 Grad und die Motoren haben keinen Turbo.
Aber auch da gilt es soll jeder selbst für sich entscheiden und ggf. den Schaden selber bezahlen sofern er es noch kann. Langsamer zu sinken und 20 inch stehen zu lassen schaden nicht und man singt halt "nur" mit 1500 ft. Und wenn man der Meinung ist, es müssen 2500 oder mehr feet sein, soll man sich Speed Brakes einbauen.
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>wird es Zeit für das nächste Superthema: shock cooling.
Wow, das ging ja jetzt überraschend einfach. Wie wär's dann mit Downwind Turns? Oder dem Start auf einem Laufband? Oder "oversquare operation"?
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@Max Sutter... Hast Du schon mal Deine helvetischen Ohrwaschl in einen Lufteinlass an der Cowling gehalten nach dem Du aus - sagen wir - 1200 mtr. QFE " engine idle" nach einem Segelflugschlepp gelandet bist? Das Knistern sind nicht die verbrennenden Banknoten, sondern notabene die Kühlrippen die es krachen lassen und die Stehbolzen, welche vor Dehnungsschmerzen schreien..
Oder - was schreibe ich - eine olle C206 hat bei drei - vier Saison hardcore skydiver dumping aus FL135 weit unter TBO fertig... Das ist schon ein gewissen " Schockfrosten".. Drum gibts die kaum mehr zu diesem Zweck.
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Also das Knistern höre ich mit meinen helvetischen Ohrwaschln schon beim Abschalten meines Herdes, z.B. wenn ich Milch warm gemacht habe. Von Schockfrosten keine Spur, und mein Herd sowie meine Kochtöpfe sind gut eingebrannt und haben bestimmt schon alle mindestens 2400 h. Ich habe sie vor kurzem um weitere 1500 h verlängert, einfach so, on visual condition, ohne den Elektromeister zu fragen.
Was die c206 betrifft, so habe ich anno Tobak in München-Riem (das gab es einmal, ein Flugplatz in München, wenn er nicht gestorben ist ...) jeweils eine gechartert (für Kenner der Szene: die von Stang, out of Rosenheim), und die wurde m.w. auch von Fallschirmleuten benutzt. Jedenfalls hat sich der Besitzer nie diesbezüglich beschwert. Kann es nicht einfach sein, dass einige 6-Zylinder-Einbauten thermisch ohnehin problematisch sind, ohne dass das auf shock-cooling zurückgeführt werden kann?
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Schöner Vergleich! Danke... Muss ich mal nachdenken... Gibts die Flugschule Stange übrigens noch? War meine erste Teststunde in "Reahm" 1985...musste leider vier Jahre verschieben w/ funds starving...
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Der alte Stange dürfte wohl vom Jahrgang her ca. 10 Jahre jünger sein als Joopie Heesters. Da letzterer auch noch lebt ,,, ;-)
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Heute den LOP Versuch durchgeführt. IO-520, FL070, OAT -7 C°, 2500 RPM, Fuel Throttel (21PSI) ROP / LOP CRT 320-350 / CRT<270 EGT 1420-1450 / EGT 1380 (alle sechs gleich) Fuel Flow 82 Lbs (52 Liter) / Fuel Flow 82 Lbs (52 Liter) 162-165 / TAS 158-160
Nach diesem ersten nicht repräsentavien Versuch kann ich Feststellen, das die Thermische Belastung deutlich geringer ist. Der Lauf ist vollkommen rund, nur weniger "Saftig" vom Klang. Die Treibstoffersparnis kann ich noch nicht bestätigen.
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Interessant. Aber koennen die fuel flow daten stimmen? Evtl typo? wenn du von rop noch lop am roten hebel drehst, muesste der ja eigentlich geringer werden.
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Das stört mich auf "Anhieb" auch. Es war aber auch nur ein Flug und werde weiter berichten, beobachten und versuchen. Vielleicht fliege ich rop auch zu "mager"? Um die lop Temps´zu erreichen müßte ich eher 60 Liter durchjagen.
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Hallo,
mich "stört" die hohe Drehzahl. Würde mal das ganze mit 2200 U/min oder weniger versuchen.
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Beitrag vom Autor gelöscht
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Oder habe ich da jetzt einen Dreher?
Nee. Die Zahlen machen keinen Sinn. Wo war denn Peak? Der Fuel Flow KANN nicht gleich, denn das ist ja der einzige Parameter, der verändert wird - die Gashebelstellung bleibt gleich, RPM auch. Im Grunde interessieren sechs Zustände, wobei jeweils alle sechs Werte von CHT und EGT festgehalten werden sollten. Das Ganze bei 65 Prozent, dann kann nix passieren:
- xx F ROP, was immer man im Cruise so nimmt, meinetwegen 100 oder 50.
- erster Zylinder erreicht Peak.
- letzter Zylinder erreicht Peak.
- 25 F LOP für den ersten Zylinder, der Peak erreichte, wenn erreichbar.
- 50 F LOP, wenn erreichbar.
- So LOP wie's geht, bei noch akzeptablem Motorlauf.
Wie gesagt, das einzige, was sich dabei ändert, ist der Fuel Flow.
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Björn, irgendwo ist bei Deinen Zahlen der Hund drin:
-Wenn Du bei ROP und LOP denselben fuelflow pro Stunde hast und bei LOP etwas langsamer wird es nix mit der "Einsparung, im Gegenteil, auf Strecke bezogen bist Du dann mit ROP sparsamer unterwegs.
-Bei gleicher RPM und abgemagertem Gemisch gleicher fuelflow? Widerspricht sich für mich..
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Der Peak war bei 1500. Richtig so ergibt lop noch keinen Sinn. Es war aber auch der erste Versuch IFR in VMC da war ich zeitweise mit anderem beschäftigt. Weiteres wird folgen!
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>Es war aber auch der erste Versuch IFR in VMC da war ich zeitweise mit anderem beschäftigt.
Ich sag's ungern, aber das kann kein Versuch in Sachen ROP und LOP gewesen sein, noch nicht einmal ein mißlungener, wenn der Fuel Flow konstant geblieben ist. Beim Wechsel von ROP auf LOP ändert sich nur der. Oder, anders gefragt: An was haben Sie denn gedreht, von vorher auf nachher?
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Wie habe ich es gemacht: - EDM: Lean find aktiviert - Mixer rausgedreht bis bei Zylinder 3 Leanest aufleuchtete EGT 1500 - Mixer weiter rausgedreht mit Ziel EGT 1450 (die EGT sank dann auch Erwartungsgemäß) - einigen Minuten später war dann die EGT 1380 (hatte ich wohl etwas mehr verarmt als nötig, oder die EGT nimmt dann immer noch etwas ab?) Wie auch immer die Temperaturen der Zylinder waren deutlich geringer als bei ROP. Das mit dem Fuel Flow kann ich mir durch zwei Dinge erklären: 1. Ich fliege ROP zu mager um diesen Wert zu erhalten und 2. es war der erste Versuch und ist wie geschrieben noch nicht repräsentativ.
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>Das mit dem Fuel Flow kann ich mir durch zwei Dinge erklären: 1. Ich fliege ROP zu mager um diesen Wert zu erhalten und 2. es war der erste Versuch und ist wie geschrieben noch nicht repräsentativ.
Man kann per definitionem ROP nicht den gleichen FF wie LOP haben, wenn die übrigen Leistungsparameter unverändert bleiben. Wenn Throttle und Prop nicht verändert wurden, dann muss die FF-Anzeige eine Macke haben.
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Wenn Throttle und Prop nicht verändert wurden
man beachte dass "verändert wurden" auch bedeuten kann: pitch ziehen oder drücken. so ein dauer-climb ändert sowohl man press. als auch drehzahl nach einer weile
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Er hat ja auch FL 70 geschrieben, da wird wohl nix mit "climb" gewesen sein. Falls die Cessna mit 160ktas auch noch steigt wäre sie ja eine Superrakete ;-)
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es muss trotzdem
1. sich was verändert haben (steiler druckgradient? ;-) oder 2. eines der instrumente kaputt gewesen oder 3. etwas falsch/nicht mehr abgelesen worden sein
erhöhte anzahl versuchsreihen könnten es rausbringen - mit exaktem protokoll aller parameter (FL war nur einmal erwähnt ;-). viel erfolg! udo
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Und nicht vergessen: beim LOP-Fliegen zählt nicht der erste (ärmste), sondern der letzte (reichste) Zylinder, der Peak-EGT erreicht, dazu muß man den LeanFind-Modus von "R" auf "L" (=lean of peak) umschalten. Es sollen ja schließlich alle Zylinder auf der armen Seite sein.
Herzliche Grüße
Frank
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Fortsetzung! Da ich heute fliegen durfte und Zeit hatte mal ein paar Videos zum LOP Versuch. Auf Kommentare, Hinweise und Verbesserungsvorschläge freue ich mich!
Video 1 https://www.youtube.com/watch?v=3RziqDQSgwc Ich glaube hier sieht man ganz gut den Peak und dann bei weiterem verarmen den kollektiven rückgang der EGT. Die CHT sind nicht ganz repräsentativ da ich die Kühlklappen nicht zubekommen habe.
Video 2 https://www.youtube.com/watch?v=aRgNWVfuaT0&feature=youtu.be Der FuelFlow sinkt von knapp 85 auf unter 80 LBS bei kaum weniger Geschwindigkeit!
Video 3 https://www.youtube.com/watch?v=uMS64k5WiUA&feature=youtu.be
Alles bei wunschgemäß "niedriger" Drezahl und in 3.400 Fuß.
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