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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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7. August 2023 08:55 Uhr: Von Jochen Dimpfelmoser an Robert Hofmann Bewertung: +21.00 [21]

Aufgrund meiner persönlichen Erfahrung als Betroffener eines Flugunfalls mit einem überladenen Flugzeug kann ich aus erster Hand einige Einblicke teilen.
In Bezug auf Versicherungsangelegenheiten: Die Vollkasko-Versicherung bzw. Haftpflichtversicherung übernimmt die Kosten, sofern die Überladung nicht direkt zur Ursache des Unfalls beigetragen hat. Wenn beispielsweise ein Unfall beim Start aufgrund des zu schweren Flugzeugs passiert, bleiben die Kosten an mir hängen. In meinem eigenen Fall wurde der Unfall durch Motorprobleme verursacht. Die Versicherung versuchte zunächst, sich durch ein Rechtsgutachten aus der Verantwortung zu ziehen. Allerdings kam das von ihnen in Auftrag gegebene Gutachten zu dem Schluss, dass sie die Kosten tragen müssen – was sie letztendlich auch taten. Es ist hervorzuheben, dass die korrekte Angabe des Gewichts meinerseits von großer Bedeutung war. Hätte ich hier falsche Angaben gemacht, hätte die Versicherung möglicherweise keine Zahlung geleistet.

In Bezug auf rechtliche Konsequenzen: Im strafrechtlichen oder ordnungswidrigkeitsrechtlichen Sinne wird man belangt, wenn die Überladung nachgewiesen werden kann. Dies gilt insbesondere dann, wenn jemand durch ein überladenes Flugzeug verletzt wird oder noch schlimmere Folgen eintreten. Ich hatte den Vorteil, dass bei meinem Vorfall niemand verletzt wurde und ich lediglich eine Verwarnung erhielt.

Wenn es jemand interrssiert :
https://www.kleinezeitung.at/kaernten/klagenfurt/4173987/Pilot-verhindert-Katastrophe_Ultraleichtflugzeug-im-Woerthersee


Als Fazit. NEVER EVER überladen fliegen, man weiß nie wass passiert.

7. August 2023 12:00 Uhr: Von Markus S. an Jochen Dimpfelmoser

Vielen Dank für Deinen offenen Bericht und Gratulation für die gelungene Notwasserung. Artikel ist leider hinter der Bezahlschranke. Was wurde aus dem Flugzeug? Wurde es bei der Bergung beschädigt und ist es heute wieder in der Luft?

7. August 2023 16:09 Uhr: Von Jochen Dimpfelmoser an Markus S. Bewertung: +8.00 [8]

Der Flugzeugwrack wurde erfolgreich geborgen, und eine Woche danach haben wir die D-MOSD sicher im Anhänger nach Hause gebracht. Die rechte Tragfläche war stark beschädigt, und die Cockpitabdeckung fehlte, da ich sie kurz vor der Landung abgeworfen hatte. Abgesehen davon befand sich das Flugzeug jedoch in gutem Zustand und schwamm auf dem Wasser wie eine Ente. Ich konnte das Ultraleichtflugzeug sogar mithilfe eines Tretboots an Land ziehen. Die Avionik, bestehend aus zwei neuen Dynon Skyview Displays, funktionierte einwandfrei nach der Landung, obwohl die Bergung durch die Feuerwehr leider dazu führte, dass Wasser in das Flugzeug eindrang und die Avionik beschädigte.

Kurz nachdem ich das Flugzeug nach Deutschland gebracht hatte, stellte sich heraus, dass es äußerst schwierig sein würde, eine passende Tragfläche für die MOSD zu finden. Dies lag daran, dass fast alles maßgefertigt werden musste. Angesichts des großen Aufwands und des mangelnden Vertrauens in das Flugzeug und den Rotax-Motor habe ich mich entschieden, das Flugzeug einem Freund zu schenken. Da die Versicherung alle Kosten übernommen hatte und das bereits zwei Monate nach Vertragsbeginn, entstand mir kein finanzieller Schaden.

Zwei Jahre später hat mein Freund den Rumpf zusammen mit der Tragfläche nach China verkauft.

Besonders interessant war der psychologische Aspekt. Bis heute verspüre ich eine gewisse Zurückhaltung, wenn es um Flüge mit Rotax-Motoren geht. Auch habe ich meine Begeisterung für Flüge über die Alpen oder in der Nacht mit einem einmotorigen Flugzeug verloren. Glücklicherweise habe ich eine großartige Flugzeuggemeinschaft für eine Cirrus gefunden. Dies erweist sich besonders mit meinen beiden Kindern als geschicktere Option im Vergleich zu einem Ultraleichtflugzeug.

7. August 2023 17:25 Uhr: Von Andreas KuNovemberZi an Jochen Dimpfelmoser Bewertung: +2.00 [2]

"Ich konnte das Ultraleichtflugzeug sogar mithilfe eines Tretboots an Land ziehen. "

Jochen, you made my day!! :-) :-) :-)
Ein Video davon und Du wärst reich.

7. August 2023 17:30 Uhr: Von Sven Walter an Andreas KuNovemberZi
Der Soundtrack schreibt sich von ganz alleine!
7. August 2023 18:12 Uhr: Von airworx Aviation an Jochen Dimpfelmoser Bewertung: +1.00 [1]

Danke für die Einblicke;

ich gebe zu bedenken das diese Thematik nicht nur die UL - Szene betrifft ;-) Das wird ganz gerne ausgeblendet.

Man kann jederzeit einen Scheibe Falken mit zwei gutgenährten Bayern überladen, oder auch eine C 152.

Sogar eine EC 135 kann man locker überladen wenn man meint alle Plätze besetzen zu müssen und vollzutanken zu müssen.

7. August 2023 18:23 Uhr: Von Martin Gliderflyer an airworx Aviation

.....und genau so ist es........

7. August 2023 19:55 Uhr: Von Joachim P. an Andreas KuNovemberZi Bewertung: +4.00 [4]

Also ich fand die Feuerwehr ja cool, die nach der Wasserung der C172 das richtige Tretboot zum Ausbringen des Bindemittels erwischt haben.

"Wollen wir das Krokodil nehmen?"- "Nö"

"Wollen wir die Rutsche nehmen?" - "Nö"

"Hey, schau mal da!"



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Quelle: Allgäuer Zeitung
7. August 2023 20:07 Uhr: Von Holgi _______ an airworx Aviation
Der Falke heißt nicht umsonst Rentner Jet.
Rentner sind in der Regel dünn und klapprig.
Ich wüsste keinen Motorsegler bei dessen Beladung ich mir Sorgen gemacht habe.
7. August 2023 20:32 Uhr: Von Volker K. an Jochen Dimpfelmoser Bewertung: +1.00 [1]

Ist denn die Ursache des Motorausfalles ermittelt worden?

9. August 2023 19:09 Uhr: Von airworx Aviation an Holgi _______

Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten

1. du bist ein Spargeltarzan - oder

2. du machst dir über nix Gedanken

;-)

10. August 2023 11:34 Uhr: Von Jochen Dimpfelmoser an Volker K. Bewertung: +3.00 [3]

Negativ. Es erfolgte keine offizielle Untersuchung des Vorfalls. Weder die österreichischen Behörden zeigten Interesse, da keine Person verletzt wurde, noch weckte der deutsche Flugunfalluntersuchungsprozess Interesse.

Die Versicherung beauftragte einen Sachverständigen, um das Flugzeug zu begutachten. Dieser konnte jedoch keinen Anlass zur Beanstandung feststellen.

Persönlich verspürte ich nach diesem Vorfall nicht die Motivation, mich um den Ausbau des Motors zu kümmern und ihn zur Überprüfung an Rotax zu senden.

10. August 2023 14:25 Uhr: Von Volker K. an Jochen Dimpfelmoser

Danke. Das kann ich gut nachvollziehen...

10. August 2023 20:34 Uhr: Von Roland Schmidt an Jochen Dimpfelmoser

War Benzin in den Tanks? ;-) Im Ernst - danke für den Bericht! Sehr interessant, dass die Versicherung zahlen musste. Es wird oft anders rumgemutmaßt...

11. August 2023 09:26 Uhr: Von airworx Aviation an Roland Schmidt

Die Versicherung zahlt in den meisten Fällen erstmal.

Dann wird aber auch oft versucht sich mit Hilfe von einem Sachverständigen (wes Brot ich ess, des Lied ich sing) Argumente zu beschaffen damit man sich das Geld zurückzuholt und den VN bzw. Piloten dann in Regress nimmt. Dann gehts in der Regel vor Gericht wo dann ein Vergleich rauskommt. (Richter bekommen eine Vergleichsgebühr :-) - nur ein Schelm wer schlechtes dabei denkt.

Manchmal kommen da echt groteske Dinge raus wo man sich fragt ob das noch Sinn macht

11. August 2023 09:39 Uhr: Von Chris _____ an airworx Aviation Bewertung: +1.00 [1]

Richter bekommen keine Vergleichsgebühr.

11. August 2023 10:20 Uhr: Von Michael Söchtig an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

Richter nicht (müssen dafür aber auch kein 30 seitiges Urteil schreiben) - Anwälte schon :)

11. August 2023 10:48 Uhr: Von Roland Schmidt an airworx Aviation

Das Interessante ist ja in Jochens Fall aus der Praxis gerade, dass die Versicherung nicht zahlen wollte (deshalb Gutachten), es aber musste, weil die Überladung nicht unfallursächlich war - sogar auf der Grundlage des eigens in Auftrag gegebenen Gutachtens (wenn ich nix falsch verstanden habe).

11. August 2023 19:16 Uhr: Von Jochen Dimpfelmoser an Roland Schmidt Bewertung: +2.00 [2]

@Roland genau so war es.

12. August 2023 09:45 Uhr: Von airworx Aviation an Chris _____

Stimmt natürlich - Sorry verschrieben.


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