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49 Beiträge Seite 1 von 2

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6. Dezember 2015: Von Erik N. an Alfred Obermaier Bewertung: +1.00 [1]
Mir sind eigentlich zwei Typen von Fluglehrern aufgefallen: die, die den Schüler im Prinzip fliegen lassen und ihn machen lassen und (bis auf wenn es nicht anders geht) fast ausschließlich durch Hinweise, verbal arbeiten, und die, gerne lieber eigentlich selber fliegen und alle möglichen Schalterchen und Knöpfchen schon drehen, bevor der Schüler zu dem betreffenden Punkt selber kommt. Ohne Wertung jetzt....
6. Dezember 2015: Von Tobias Schnell an Erik N. Bewertung: +1.00 [1]
Ohne Wertung jetzt....
... dann übernehme ich die Wertung mal: Beide Extreme, die Du schilderst, sind IMHO keine guten Fluglehrer.

Den ersten Typ könnte man nämlich auch beschreiben mit "Schüler bringt sich das Fliegen selber bei und Fluglehrer verhindert nur, dass er dabei das Flugzeug kaputt macht". Je nach Schüler kommt dabei nichts gescheites oder gar nichts (und ein entsprechend frustrierter Schüler) heraus.

Bei Variante 2 kommt es sehr auf die Situation an: Es kann durchaus sinnvoll sein, in bestimmten Phasen dem Schüler einen Teil der Workload abzunehmen, so dass er sich voll auf das aktuelle Lernziel konzentrieren kann. Das sollte dann aber vorher auch entsprechend gebrieft sein.

Tobias
6. Dezember 2015: Von Alfred Obermaier an Erik N.

Danke Enrico, sehe ich ebenso, das mit den 2 Typen.

Als FI bist ja Dienstleister für die Person vorne Links, hierzu eine kleine Story. Vor vielen Jahren hatte ich mal eine Flugschülerin die den Anspruch hatte möglichst viel und lange mit FI zu fliegen, weil "so sicher geht's ihr nur mit FI". Nun gut eines Tages musste sie halt ihre Soli Cross Country fliegen. Nach 40 Min kam sie ganz entnervt zurück, das Funkgerät sei defekt, sie habe keinen Kontakt mit dem Zielflugplatz aufnehmen können. Intensive Recherche am Flieger, wo war das Problem? Nun das war eben eine 0.025 Frequenz und fürs Umschalten muss man den Knopf am Com ziehen (ist aber auch angeschrieben "Pull 0,025").

Natürlich hat ihr das bisher niemand gezeigt oder gar gesagt wie man das umschalten muss.

6. Dezember 2015: Von Thomas Nadenau an Tobias Schnell Bewertung: +2.00 [2]
... dann beschreibe doch bitte einmal, was denn aus deiner Sicht ein guter Fluglehrer ist.
Für mich geht das nämlich wieder in die gleiche Richtung - extreme Positionen. Da findet dann jeder leicht ein passendes Beispiel ... und natürlich auch wieder ein Gegenbeispiel.
Meine Meinung: Natürlich kommt es stark auf den Schüler und die Situation an. Aber "verbale Unterstützung" ist für mich etwas ganz anderes, als "der Schüler bringt es sich selber bei". Aus meiner Sicht muss ein Schüler lernen, die Abweichung von der Sollsituation zu erkennen und zu korrigieren. Also mache ich ihn (zunächst) verbal auf die Abweichung aufmerksam.
Was unterscheidet einen guten Piloten, von einem weniger guten? Der gute Pilot erkennt die Abweichung von der Solllage früh.
6. Dezember 2015: Von Thomas Nadenau an Thomas Nadenau
Was man doch aus "Fliegen innerhalb einer CTR" machen kann :-)
6. Dezember 2015: Von Tobias Schnell an Thomas Nadenau Bewertung: +6.00 [6]
.. dann beschreibe doch bitte einmal, was denn aus deiner Sicht ein guter Fluglehrer ist.
OK, ich versuch's mal - ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

1. Ein FI muss in der Lage sein, die individuellen Bedürfnisse seines Schülers zu erkennen und seinen Trainingsstil darauf anzupassen. Der eine braucht vor allem viel Bestätigung und positive Verstärkung, der andere vor allem klare Ansagen, was er falsch gemacht hat, warum er es falsch gemacht hat und wie er es das nächste Mal besser machen kann. Das waren die Extreme - es gibt natürlich alles dazwischen.

2. Ein FI führt niemals einen Flug mit Schüler durch, der ihn selber aus der Komfortzone bringt. Wenn die Bedingungen oder die konkrete Übung ihn selbst nervös machen, ist er nicht fit genug, um darin auszubilden (sehe ich bei manchen Lehrern leider bisweilen...). Deshalb...

2,5. ... ein FI sollte kein Draufgängertyp sein, allzu viel Zimperlichkeit ist aber auch nicht angebracht.

3. Niemals (wirklich niemals!) erhebt ein guter FI gegenüber einem Schüler auch nur die Stimme oder schreit ihn gar an. Jede Kommunikation mit dem Schüler ist höflich, freundlich, sachlich und professionell. Performance, die nicht der Erwartung an den aktuellen Ausbildungsstand entspricht, wird nach, nicht während dem Flug besprochen.

4. Dem Schüler ist vor jedem Flug klar, was das Ziel der heutigen Lektion ist, in welchem Bereich Fortschritte erwartet werden und wer im Cockpit welche Aufgaben hat. Das kann ein ausführliches Preflight-Briefing erfordern (das dann auch bitte durchgeführt wird!), das kann aber auch in drei Minuten erledigt sein.

5. Zum Thema Eingreifen: Dass ein FI (außer zu Demonstrationszwecken) nur dann aktiv die Steuerung manipuliert, wenn das aus Sicherheitsgründen erforderlich ist und ansonsten der verbalen Intervention der Vorzug zu geben ist, versteht sich von selbst. Aber auch bei den Ansagen gilt es zu unterscheiden zwischen "was spreche ich sofort an", "was lasse ich jetzt mal so lange laufen, bis es gefährlich wird, es einen go-aorund gibt etc.", "was ist ein Fall fürs Debriefing" und "was übernehme ich heute selbst, weil der Schüler sich auf XY konzentrieren soll". Es gilt, das richtige Maß an Intervention zu finden - zu viel ist genauso schlecht wie zu wenig.

6. Nach dem Flug gibt es ein ausführliches Feedback über die Leistung und die nächsten Schritte. Gerade der Punkt kommt bei vielen FI zu kurz...


Ergänzungen? Kommentare?

Tobias
6. Dezember 2015: Von Erik N. an Tobias Schnell
So klingt es ideal. Hatte ich bei einigen, nicht bei allen.
6. Dezember 2015: Von Tee Jay an Tobias Schnell Bewertung: +3.00 [3]
Zum Punkt 1 könnte ich vielleicht folgendes Erlebnis beifügen:

Ein Schüler, der vom Stand her eigentlich weiter war, hat an einem Nachmittag so ziemlich alles verhauen, was es nur zu verhauen war: Platzrunden, Funk, Luftraumbeobachtung und beim Landen musste ich auch eingreifen. Also einmal kurz aus der Platzrunde raus, neusortieren, ruhiger werden und wieder rein in die Landeübungen. Erneut musste ich eingreifen obwohl wie gesagt das eigentlich schon drin war. Es machte keinen Sinn. Ich hätte jetzt stumpf mit ihm weiterfliegen können, das wäre vielleicht "wirtschaftlich" aber vom Lerneffekt her komplett sinnfrei, weil wirklich nix in den Kopf hinein oder hinaus ging. Mit den Worten "Wir machen besser erstmal eine kurze Kaffeepause" rollten wir von der Piste ab.

Nach Abstellen und ohne Nachfrage fing er an zu berichten, wie er die Nacht bis 4 Uhr durchgearbeitet und wegen der heutigen Flugstunde auch noch Knatsch mit der Freundin hätte... schweigsames anschauen.... ich setze gerade zu dem Satz an "Es gibt Tage, da bleibt man vielleicht besser unten auch wenn das Wetter super ist." als er einen in der Bedeutung ähnlichen Satz heraus brachte..... Wir haben gemeinsam den Kaffee getrunken und haben direkt einen neuen Termin vereinbart...

Bottomline: Immer den Lerneffekt mit berücksichtigen. Ist jemand blockiert, das Setting ändern, Pause machen oder komplett abbrechen. Negative Frusterlebnisse durch stumpfes weiterfliegen und auf Stunden kommen kann man weder als Schüler noch als FI gebrauchen.





6. Dezember 2015: Von Thomas Nadenau an Tobias Schnell Bewertung: +1.00 [1]
Kommentare:
@ 1. Kann man sicherlich nicht verneinen
@ 2. So schwarz/weiß würde ich das nicht stehen lassen wollen. Ich würde einem FI auch gerne die Möglichkeit zugestehen, beispielsweise erste Auslandserfahrung zusammen mit seinem Schüler zu machen.
@ 2,5. Sehe ich zwar auch so, aber ich denke, hier kommt es dann immer auf die Perspektive an
@ 3. Sicherlich, aber auch FIs sind nur Menschen.
@ 4. Bei mir, Vorgabe der Schule.
@ 5. Zum Thema Eingreifen: Dass ein FI (außer zu Demonstrationszwecken) nur dann aktiv die Steuerung manipuliert, wenn das aus Sicherheitsgründen erforderlich ist und ansonsten der verbalen Intervention der Vorzug zu geben ist, versteht sich von selbst. Hier hatte ich dich in deiner oben gemachten Aussage anders verstanden. Deshalb auch das Nachfragen.
@ 6. Bei mir, Vorgabe der Schule.
6. Dezember 2015: Von Tobias Schnell an Thomas Nadenau
@ 2. So schwarz/weiß würde ich das nicht stehen lassen wollen. Ich würde einem FI auch gerne die Möglichkeit zugestehen, beispielsweise erste Auslandserfahrung zusammen mit seinem Schüler zu machen
Abgesehen davon dass es mir bei der Vorstellung graust, dass ein FI es vor Beginn seiner Lehrtätigkeit nicht ein Mal geschafft hat, ins Ausland zu fliegen (wie viel Erfahrung hat der dann wirklich?): Das steht nicht im Widerspruch zu meiner Aussage. Wenn der Auslandsflug ihn nicht aus der Komfortzone bringt, kann er das natürlich auch mit einem Schüler das erste Mal machen.
Das passt jetzt aber zu der Aussage von Lothar ein paar Postings weiter oben, dass ein FI nicht zwingend ein geeigneter Mentor für den fortgeschrittenen Piloten ist, der sich weiterbilden will.
@ 2,5. Sehe ich zwar auch so, aber ich denke, hier kommt es dann immer auf die Perspektive an
Ich sehe übrigens viel öfter die Variante "zu zimperlich" als "zu draufgängerisch".
@ 3. Sicherlich, aber auch FIs sind nur Menschen.
Jo. Geht aber trotzdem nicht. Niemals nicht ;-).

Tobias
6. Dezember 2015: Von Alfred Obermaier an Tobias Schnell
Tobias, das scheint mir doch etwas idealistisch.

Wir haben 10 Flugzeuge im Flugbetrieb, davon 5 im Schulbetrieb. Die Elektronikausstattung ist in den Fliegern unterschiedlich. Ja, ich beherrsche nicht alle Ausstattungs-Varianten für 10 Flugzeuge aus dem Kopf.

Natürlich muss der FI nicht nur dem Flugzeug sondern auch noch dem Flugschüler im Kopf voraus sein.

Mit einen Flugschüler den ich ständig betreue, dh 90% der Ausbildung mit ihm durchlaufe, baut sich eine symbiotische Beziehung auf. Da läuft alles bestens, einfach "babyleicht".

Mit Flugschülern oder auch Scheininhabern die man nicht kennt und dann mit denen eine Session fliegt und der/diejenige versucht sich (und mich) "umzubringen", dann schrammt mein Hinweis schon mal an den Kriterien "höflich, freundlich und sachlich" vorbei. Thema: kognitive Dissonanz.

Ansonsten soweit einverstanden.

6. Dezember 2015: Von Tee Jay an Thomas Nadenau
2. So schwarz/weiß würde ich das nicht stehen lassen wollen. Ich würde einem FI auch gerne die Möglichkeit zugestehen, beispielsweise erste Auslandserfahrung zusammen mit seinem Schüler zu machen.

Ehm.. welcher Grund besteht dann überhaupt einen FI mitzunehmen? Fühlt sich ein "zu Zweit" Fehler machen besser an als alleine? Komplettes Disagree... allein aus Kundensicht... wenn ich einen FI an meine Seite nehme, möchte ich was dabei lernen. Gerade im Ausland sind die Tipps und Hinweise, die nirgendwo stehen oder nachzulesen sind goldwert.
6. Dezember 2015: Von Tobias Schnell an Tee Jay
... hatte Thomas jetzt so verstanden, dass es um einen Schüler vor Lizenzerhalt geht.

Komplett daneben ist es natürlich, wenn ein Scheininhaber extra einen FI engagiert, damit er ihn in die Geheimnisse des Auslandsfliegens einweiht und dann an so einen gerät.

Tobias
6. Dezember 2015: Von Tobias Schnell an Alfred Obermaier Bewertung: +1.00 [1]
Alfred, das mit der "Komfortzone" bezog ich jetzt nicht auf die letzten Feinheiten der Avionik jedes vom FI bewegten Flugzeugs. Aber wenn ich Power-on-Stalls oder Außenlandeübungen nur mit schweißnassen Händen fliegen kann, bin ich nicht in der Lage, sie effektiv zu schulen.

Und ein Stück weit idealisiert war meine Aufstellung natürlich durchaus. Die Frage war ja auch "was macht einen guten FI aus" und nicht "warum bist Du, Tobias, so ein toller FI?" ;-).

Tobias
6. Dezember 2015: Von Thomas Nadenau an Tobias Schnell
Wieviel und welche Erfahrung braucht ein FI denn, um jemanden das Fliegen beizubringen? ... also starten, landen und nach Kompass, Karte und Uhr über Land zu fliegen.
Ohne eigene Erfahrung, aber, wenn ich es richtig verstanden habe, dann sind doch in den USA ein Großteil der FIs gerade fertig mit ihrem ATPL. Erfahrung in SEP sollte da auch nicht soo ausgebildet sein.
Macht einen guten FI nicht gerade die Fähigkeit aus, Fehler zu erkennen, deren Ursache zu ermitteln und entsprechende Korrekturen anbringen zu können?
6. Dezember 2015: Von Alfred Obermaier an Tobias Schnell

Tobias, na klar, da bin ich bei Dir.

Jeder FI der seinen Flugschüler (idealerweise) mit den Mindeststunden zur Lizenz führt "ist ein toller FI".
Ich denke, jeder FI hat so seine Fangemeinde.

Schwierig wird es immer dann wenn FI die Flugschüler zB für ihre persönlichen Zwecke (Weiterbildung war genannt) einspannen oder aber selbst bestimmte Übungen nicht beherrschen. Das sollte aber doch mit dem Kompetenznachweis (FCL.935) vorbei sein.

6. Dezember 2015: Von Tobias Schnell an Thomas Nadenau Bewertung: +1.00 [1]
Wieviel und welche Erfahrung braucht ein FI denn, um jemanden das Fliegen beizubringen? ... also starten, landen und nach Kompass, Karte und Uhr über Land zu fliegen
Es ist im Bildungswesen eigentlich allgemein anerkannt, dass ein Lehrer über ein breiters Wissen als nur gute Kenntnisse über das zu vermittelnde Subjekt verfügen muss. Deshalb muss ein Gymnasiallehrer, der Achtklässlern Gleichungssysteme beibringen will, ein wissenschaftliches Mathematikstudium absolviert haben, oder der Hochschulprofessor Industrieerfahrung haben, obwohl er nur die Grundlagen der Mechanik an angehende Ingenieure vermittelt.

Welche Erfahrungen nun für PPL-FIs hilfreich und relevant sind, kann man sicher trefflich diskutieren. Eine wesentliches "weiches" Thema, das in der PPL-Ausbildung vermittelt werden muss, ist der Umgang mit komplexer Luftraumstruktur und (wichtiger!) mit dem Wetter. Und Wetter "passiert" nun mal vor allem auf längeren Strecken und nicht in der erweiterten Platzrunde. Wenn ich EASA-Rulemaker wäre, würde ich für angehende FI ein 1000 NM-Dreieck mit genau zwei Zwischenlandungen vorschreiben. Das schult...

US-CFIs haben zwar i.d.R. keinen ATP (bekommt man auch dort erst mit 1500 h), aber kommen in der Tat oft aus den "Diploma Mills", da sie in ihren wenigen Stunden noch mehr Ratings (Minimum IR+CPL, oft auch noch MEP) sammeln müssen. Die haben echt z.T. praktisch keine Stunden außerhalb des "Training Environments" geflogen.

In der Hinsicht ist das US-Ausbildungssystem keinen Deut besser als die EASA.
Macht einen guten FI nicht gerade die Fähigkeit aus, Fehler zu erkennen, deren Ursache zu ermitteln und entsprechende Korrekturen anbringen zu können?
Doch, absolut. Aber das ist eben nicht alles...

Tobias
6. Dezember 2015: Von Alfred Obermaier an Thomas Nadenau Bewertung: +2.00 [2]
Thomas, eine völlig richtige Fragestellung.

Warum gibt es in Amiland soviele FI ? Weil die für ihren ATPL einfach 1500 h brauchen und das geht nun mal am schnellsten mit Flugausbildung, Segelfliegerschleppen oder Fallschirmspringer absetzen. In der Flugausbildung bringen sie das, was sie selbst gelernt haben und geben es so weiter. Ihr Ziel ist eine Anstellung als ATPL Inhaber auf einem höherwertigen Fluggerät oder einer Airline. Der Flugschüler ist nur Mittel zum Zweck.

Was macht einen guten FI aus? Keine Ahnung.

Aber ich denke der Flugschüler sollte eine richtige Sitzposition haben, daher nehme ich mir vor dem ersten Start unglaublich viel Zeit um die richtige Sitzposition zu ermitteln. Gerade kleinwüchsige Menschen haben ein Problem die Ruder richtig zu bedienen.

Aber ich denke der FI sollte Spaß daran haben sein umfangreiches fliegerisches Wissen an Newbies zu vermitteln. GPS fällt aus, VOR fällt aus, COM fällt aus und wir im Flieger unterwegs, mit rechts rausfahren, anhalten und nachschauen ist nichts, also wo sind die Auffanglinien, wann und was war die letzte bekannte Position. Das muss man mögen und auch wollen.

Es gibt Flugschüler die sagen, ich habe GPS, VOR und COM, die Karte brauche ich nicht wirklich.

Es gibt FI die sagen, Luftraum "Golf", wie der Name schon sagt, das Wetter ist dann nur zum Golfspielen geeignet.

Noch Fragen ?

6. Dezember 2015: Von Thomas Nadenau an Alfred Obermaier
Ich dreh es einmal rum.
Den meisten Respekt habe ich vor dem FI, der nicht nur die Abweichung korrigiert, sondern die Ursache heraus findet, die zu der Abweichung geführt hat.
6. Dezember 2015: Von Alfred Obermaier an Thomas Nadenau

Thomas, das kann ich bei einem Flug nicht herausfinden, warum zB die Landung nicht klappt.

Beispiel: eine Flugschülerin sollte nach der Winterpause im Segelflieger zum checkout, bereits bei 2 FI waren die Landungen daneben und sie bekam keine Freigabe. Sie setzt sich bei mir in den Segelflieger (L13) und mir fällt sofort ihre unzureichende Sitzposition auf, denn da kann sie nichts sehen. Also aussteigen, Sitzposition nachbessern und fliegen. Die Landung war dann perfekt. Glücksfall.

Beim Motorflug brauche ich mitunter schon so einige Starts und Landungen um die Abweichungen vom Soll zu erkennen, insbesondere bei Flugschülern die ich übernommen habe, also nicht mit mir von Anfang an schulten. Da bedarf es schon einer eingehenden Analyse warum zB die Landung einfach nicht klappt.

7. Dezember 2015: Von Lutz D. an Thomas Nadenau Bewertung: +4.67 [5]
So, jetzt steigt mal ein nicht-FI in die Diskussion ein. Wenn Lehrer sich über Qualität von Lehre streiten, sind die Perspektiven ja relativ gleichgerichtet...(freundlicher konnte ich das jetzt nicht mehr formulieren).

Als Schüler (der ich z.B. erst letzte Woche zum UL-Übungsflug wieder war), darf man ja steile Thesen aufstellen. Meine lautet: Fachlich und handwerklich ist die Fliegerei keine Rocket Science. Nahezu jeder Erwachsene (von Kindern ganz zu schweigen) ist in der Lage den PPL im Rahmen des vorgegebenen Trainings-Syllabus zu erwerben, Abweichungen folgen weitgehend der Gauß'schen Glocke. Der Lizenzerwerb ist also überhaupt kein Quualitätskriterium der Lehre.
Auch nicht, ob jemand Linkskurven leicht gezogen und Rechtskurven leicht gedrückt/neutral einleitet.

Entscheidendes zu lernen, bedeutet in der Fliegerei m.E. in erster Linie, Urteilsfähigkeit auszubilden und Risiken erkennen, minimieren und bei Eintritt eindämmen zu können. Das kommt sicher dem von Tom als Soll/Ist-Abgleich am Nächsten. Von Euch Fluglehrern erwarte ich, dass Ihr zu jeder Zeit ein gutes Beispiel abgebt, airmenship und safety vorlebt. Das kann auch in Situationen funktionieren, die der FI noch nicht kennt. Wie verhalte ich mich als Pilot, wenn ich auf Neues treffe (und das tun viele Piloten doch ihr Leben lang, weil sie ihren Horizont stetig erweitern) - das schaue ich mir dann idealerweise bei meinem FI ab.
7. Dezember 2015: Von Daniel K. an Alfred Obermaier Bewertung: +2.00 [2]
und um auch mal auf die Fluglehrerdiskussion einzugehen, ich als Scheinneuling habe doch einige Fluglehrer erlebt. Strenge Typen, Kumpeltypen, Typ Sachbearbeiter usw. ...

...das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler ist verdammt wichtig für den Erfolg der Mission. Genauso die Vorbereitung der Flugstunde. Es gab Lehrer die haben mich nur einsteigen lassen, bei entsprechender Vorbereitung. Und es gab eben auch Lehrer, die nach dem Motto: "fliegen wir erstmal, besprechen können wir uns später" vorgegangen sind. Aber was alle Lehrer gemein hatten, war die Souveränität am Funk. Da habe ich mich als Flugschüler ein ums andere Mal verschluckt, alle Lehrer wussten sofort, was zu tun ist...
7. Dezember 2015: Von Lutz D. an Daniel K. Bewertung: +1.33 [2]
...und das ist ja schlicht etwas, was man durch üben und Erfahrung sich erwirbt. Auch Funken ist ja nun wirklich nix kompliziertes - aber Hörverständnis und Erfassen der Situation braucht schlicht Training. Da ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
7. Dezember 2015: Von Daniel K. an Lutz D.
sehe das wie du...

...inzwischen bringt mich am Funk so schnell nichts aus der Ruhe. Aber dazu waren eben viele Flüge und reichlich mentale Beschäftigung mit der Materie von Nöten (wozu für mich auch das Forum hier gehört ;) )
7. Dezember 2015: Von Malte Höltken an Tobias Schnell Bewertung: +14.67 [15]
Wenn ich EASA-Rulemaker wäre, würde ich für angehende FI ein 1000 NM-Dreieck mit genau zwei Zwischenlandungen vorschreiben. Das schult...

... genau was? Bei severe CAVOK über Europa Pfahlhocken in FL85 in einer SR22 mit Autopilot nur um 1000 NM zu fliegen ist beispielsweise nur teuer und schult nix, würde dem aber genügen. Oder soll das mit einer J3 nicht höher als 2000 fuß in maximal GAFOR Delta geflogen werden? Und was kommt dann noch? Aerobatics schaden auch nicht. Oder MEP, SES, IFR? Hubschrauber? Dazu wenistens einen B.Sc in Luft- und Raumfahrttechnik, ATC-Grundkurs und Referendariat als Pädagoge?

Der FI ist in seiner heutigen Form schon viel zu voll mit Bürokratismen die die Fluglehrer letztlich nicht auf die Schulung vorbereiten. Das meiste kommt doch, wenn man ehrlich ist, erst beim "on the Job-Training". Genau wie beim Piloten selber, ist es auch für einen Fluglehrer viel wichtiger, mit dem Eintrag in die Lizenz zu lernen und sich gute Mentoren zu suchen und lernfähig und kritikfähig zu bleiben. Trotz eines sehr angenehmen Lehrgangs habe ich das meiste als FI dadurch gelernt, indem ich geschult habe - bzw. ich lerne das meiste durch das Schulen und durch das Vermitteln neuen Wissens.

Noch mehr unnütze Hürden sind ein Garant dafür, daß der Fluglehrernachwuchs bald komplett wegbleibt, weil sich dann wirklich niemand mehr den Aufwand macht, mehrere tausend Euro und Zeit zu investieren, um später im Verein für ein paar zu versteuernde Euro Aufwandsendschädigung und teilweise ehrenamtlich der breiten Bevölkerung die Leidenschaft am Fliegen beizubringen.

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