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Es zwingt mich sowieso niemand zu nix, aber darf über FL100 legal und ohne Probleme VFR ohne IFR-Kartenmaterial und ohne die Kenntnis über IFR-Wegpunkte fliegen. Daher fand ich es komisch, daß einem VFR-Piloten IFR-Wegpunkte gegeben werden. Wenn man die Kenntnis über IFR-Wegpunkte voraussetzen möchte, muß man diese Wegpunkte entweder in die VFR-Produkte einpflegen, oder IFR-Karten zur Auflage machen.
Es zwingt uns Lotsen auch niemand, einen VFR über FL100 zu akzeptieren. Ich, weil ich selbst fliege, sage dazu immer ja, wenn es irgendwie geht; es gibt aber einige Kollegen, die das nicht akzeptieren. "Die zahlen nix für den Service, können nix und funken schon gar nicht" oder so ähnlich heißt es dann.
Erst gestern wieder erlebt: Ein D-E wollte von FL95 VFR erst nach FL120, später nach FL140 und dann nach FL160 wegen Wetter. Wir haben ja gesagt und er hat jedes einzelne freigebene Level mehrfach durchschossen. Gecleared FL140, in FL144 sagte er dann, er möchte nach FL160. Auf die Frage, dass er ja schon in 144 sei, antwortete er mit einem lachen.. Solche Leute sorgen nicht gerade dafür, dass wir so etwas öfter zulassen. Zum Glück war kein anderer Verkehr direkt drüber, sonst hätte es für alle Seiten sehr unangenehm werden können.
Also bitte, wenn in C, dann gelten Freigaben, die einzuhalten sind. Und wenn man sie nicht einhalten kann, Bescheid sagen, bevor man davon abweicht!
Und noch ein Tipp: ein professioneller, nicht gestammelter Initial Call führt zu höherer Akzeptanz ;)
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Solche Leute sorgen nicht gerade dafür, dass wir so etwas öfter zulassen.
Ein Negativbeispiel bleibt halt prägender als 1000 vernünfige Piloten.
Auch Brussels Radar muss sich mit solchen rumschlagen. Die Lotsen hatten echt Geduld mit einer D-E die weder Höhe noch Kurs gehalten hatte. Ich hab mich echt gewundert mit welcher Ruhe die den da rumbugsiert haben.
Sowas bindet halt Kapazität vom Lotsen und der Frequenz. Aber noch ganz entspannt zu dem was sich auf FIS so abspielt.
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Hi Manos, für uns VFRler möchte ich da um etwas Verständnis bitten: Mir ist es auch schon öfters so gegangen, dass ich mich krass verschätzt habe, welchen FL ich denn benötige - bis hin zum Abbruch des Unterfangens. Die "Topologie" der Wolkenobergrenzen ist halt erst von oben einsehbar. Und daneben lassen sich auch die 1000ft Wolkenabstand nicht gut "abmessen".
Es entsteht die Stresssituation: "Mist, das reicht nicht. Weder darf ich einfach wegdrehen, noch einfach weitersteigen, und Einfliegen in die Wolke will ich auch nicht, und auf der Frequenz funkt gerade Lufthansa".
Die Situation mit den Wolken kenne ich zwar aus Echo, aber da darf ich halt "Fliegen wie ich will" und bin nicht auf einen Flugpfad festgelegt. Die Situation ist damit ungewohnt, und der "Stil und die Last" der Frequenz ebenfalls.
Ich will das Verhalten nicht entschuldigen, aber es ist m.E. deutlich mehr als Dreistigkeit und Nicht-Funken-Können.
Ist es für die Abläufe bei Euch hilfreicher, ggf. gleich höher anzufragen? A la "Request to climb FL105, FL125 might necessary?". Wie übersetzt man "Ich will da jetzt über die Wolken, äh, ich glaube, FL105 könnte passen, vielleicht muss es auch mehr sein, darf ich gleich noch mal fragen?".
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Alles richtig Georg und ich möchte auch nicht mit Steinen werfen, aber 400 ft zu überschießen und auf den Hinweis zu lachen deutet nicht auf übermäßigen Stress hin. Ich würde dann ganz kleine Brötchen backen.
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...wenn alle Levels um 400ft überschossen werden, kann das auch ein Höhenmesser-Issue sein (nämlich Standard vergessen...). Hört man ja auch immer mal wieder auf unterschiedlichsten Frequenzen....
...auch eher kein Grund für Lachen als Reaktion (Lachen kann übrigens durchaus ein Stressindikator sein).
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Bei der Gelegenheit:
ich war neulich auf einem Wetterseminar des DWD. Dort wurde u.a. über Produkte gesprochen (im Rahmen der allgemeinen Nutzung von pc-met.
Und jetzt haltet Euch fest: Es gibt eine Sicht (ähnlich derjenigen wie bei Icing), die für eine bestimmte Region die Ceilings UND DIE TOPS darstellt. Einziges Problem: sie ist nicht im Internet freigeschaltet, weil die Piloten dies angeblich nicht benötigen....
Es fasste sich kollektiv der ganze Raum an den Kopf. Der Vortragende sagte, er würde es ja freischalten, aber die höheren Weihen......
Ziemlich unglaublich, ehrlich gesagt.
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Lachen kann übrigens durchaus ein Stressindikator sein
...oder Sauerstoffmangel ;-)
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Erik,
schonmal in die Meteogramme geschaut? (Unter allgemeine Wetterkarten und dann einfach auf einen roten Punkt geklickt).
Oder die Cross Sections? (Wetterkarten allg. Luftfahrt)
Michael
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Wurde mir auf der AERO vorgeführt und genau so berichtet, da ich jedes Jahr auf die alte PC-Version verweise in der es die Infrotdarstellung mit Farbe bis zum Boden und die Temperatur der Wolkenoberfläche gab. Daraus konnte man die Wolkenhöhe ermitteln.
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Nee daraus kann man auch nicht die Wolkenhöhen ermitteln, es gibt gar keine Möglichkeit die Wolkenhöhen zu ermitteln außer dem IR Bild (sehr grob und um die Temperatur zu korrigieren inkl. Layer Problem) und einer aktuellen Messung. Alles andere was uns da so gezeigt wird sind Simulationen und die sind in der Praxis völlig unbrauchbar. Da entwickelt keiner dran rum und praktisch interessiert das auch am Boden keinen wir hoch die Wolken reichen, außer uns paar Piloten. Bisher ist die Vorhersage zu 90% falsch was Wolkendichte und Höhe angeht. Also mit Raten wäre ich auch nicht schlechter. Praktisch ist das Wetter zu dynamsich und die topographie nimmt zu viel Einfluß. Ich verschätze mich auch immer ob und in welcher Höhe man "drüber" ist. Da wird schnell aus FL080 eine FL160 und VFR ist das schon schwierig mit dem 100er Deckel, oft genug drunter fest gesessen.
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Jetzt haben wir zwei Aussagen und nur eine kann richtig sein. Schaun mer mal welche.
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Wie wollen wir das raus bekommen? Wer hat das Seminar gehalten, wie viele Flugstunden konnte er seine Theorie auswerten/verifizieren? Habe auch die pc_Met Version für den PC wo man diese Graphen bekommt, dafür kann man sich nix kaufen. Schon gar nicht ob die Tops in FL080 oder FL160 sind.
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Der einzig sichere Weg für die Tops sind PIREPs.
Machen US Airlines häufig.
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Man kann anhand der Temperatur der obersten Schicht, gemessen vom EUMETSAT (es gibt nur diese eine Quelle, daher kocht jeder mit demselben Wasser), und einem Temperaturmodell der Atmosphäre (das kann man besser oder weniger gut machen, mit Messwerten/Vorhersagen oder ISA) die Höhe schätzen und visualisieren.

Übrigens: nix ist schlimmer als ein Pilot der ohne Verständnis irgendwas zu Wetter übernimmt und dann damit Entscheidungen trifft.
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"Der einzig sichere Weg für die Tops sind PIREPs."
Sehe ich genau so. Und wenn´s keine PIREPs gibt, hilft oft einfach mal nachfragen. Ich rufe, wenn ich im Zweifel bin, ob ich es mit dem jeweiligen Flugzeug "on Top in die Sonne" schaffe, ohne nennenswertes Eis aufzupacken, für Flüge ex EDFE vorher beim Wachleiter in EDDF an. Der fragt dann gerne bei EDDF an- bzw. abfliegenden Airlinern nach. Bisher haben dabei immer alle sehr bereitwillig geholfen und die Auskunft war immer hilfreich!
Ich habe mir angewöhnt bei IFR-Flügen, bei Wetter, das für "Kleinflieger" grenzwertig sein könnte, selbst dem Lotsen die Tops und die Vereisungsbedingungen darunter zu übermitteln. Könnte ja dem nächsten "Kleinflieger" in der Gegend helfen. Höre ich in Deutschland (leider) sehr selten.
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Oh, diese Bescheidenheit von Achim...
Wie so ziemlich alle relevanten Graphen, die ich kenne, ist auch dieser bei Auto-Router abrufbar: mit "/TOPS".
Zweiter Tipp: Desktop-Version von Telegram, dann fragt man lieber Auto-Router als den Browser zu bemühen...
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Die Infrarotaufnahme ist leider nur eine Momentaufnahme aus der Vergangenheit...
Als Vorhersage finde ich Vertikalprofile ganz spannend. In welchem Höhenband ich mit Wolken rechnen muss ist eigentlich sehr gut zu erkennen... passt auch in den meisten Fällen.
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Quax: Das war der Herr Noll. Ich glaube er ist leitender Meteorologe beim DWD. Jedenfalls machte er einen relativ kompetenten Eindruck, um es bescheiden auszudrücken - er hat das pc_met programmiert. Denke die Diskussion führt nicht so weit.
@Achim: keine Ahnung, kenne keinen Piloten der sowas machen würde ;)
Die Quellen im pcmet, die die Tops irgendwie angeben kenne ich. Was der Herr Noll meinte, war die Angabe der Tops in ähnlicher Detailtiefe wie beim Icing, sowie in Sky View. Diese großflächigen Charts sind ja bekannt denke ich.
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Ich finde neben den genannten Tools auch die stündlich aktualisierten Bilder von TopMeteo nicht schlecht. Ein farbiger Strich markiert ähnlich dem GAFOR Farbcode das Ceiling und die Zahlen geben in HektoFüßchen die Tops an. Ausschnitte kann man wählen bis runter auf DE-Süd oder ähnliches. Hier ein Beispiel.
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Die Infrarotaufnahme ist leider nur eine Momentaufnahme aus der Vergangenheit...
Das ist jetzt wirklich komisch :) Du sagst also, dass ein maximal 15 Minuten altes Satellitenbild weniger nah an der Wahrheit ist als eine numerische Vorhersage, deren Eingangsparameter im besten Fall 12 Stunden alt sind? So lange dauert das übrigens bis ein Lauf durch ist und die Ergebnisse verteilt sind.
Als Vorhersage finde ich Vertikalprofile ganz spannend. In welchem Höhenband ich mit Wolken rechnen muss ist eigentlich sehr gut zu erkennen... passt auch in den meisten Fällen.
Naja, die sind als Vorhersage kein Deut mehr wert als andere Darstellungsformen. Denselben Informationsgehalt findest Du bspw. in den GRAMET-Darstellungen.
Man darf die aus Vorhersagemodellen gewonnenen Vertikalprofile nicht mit den tatsächlich über Ballonaufstiege ermittelten Vertikalprofilen verwechseln, letztere sind aber heutzutage nur noch sehr selten.

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Doch die Diskussion soll dazu führen das hier nicht 500 Piloten beim DWD nach dieser Ansicht fragen und glauben da liegt das Ei des Kolumbus. Alles Simulationen die auf den GFS Daten basieren und die sind bis zu 12h alt (dagegen ist das IR Image brand aktuell). Das Herr Noll der beste Meterologe der Welt ist möchte ich auch gar nicht anzweifeln, aber so lange er seine Aussage/Vorhersage nicht durch die Praxis eines Echo klasse Fliegers verifiziert hat, ist sie nix wert. Dazu kommt, das wenn ein Meterologe, FL100 als Top vorher gesagt hat und die Tops bei FL160 sind klopft der sich auf die Schulter und freut sich wie gut die Vorhersage ist, die denken in anderen Dimensionen als wir. Weiterhin achte ich auch bei CAVOK flügen auf die vorhergesaten Temperaturen und die realen und die stimmen fast nie. Eine Abweichung von vier Grad (ist noch eine kleinere) bedeutet dass die gesamte Simulation und Vorhersage mal eben um 2.000 Fuß daneben lag (und somit auch die Tops oder Layer). Also außer PIREPS und selber erfliegen sind die Top vorhersagen mit größter Vorsicht zu genißen, egal ob in einer TEMP Ansicht, Meteogramm oder Crosssektion nur eine ganz grobe und unverbindliche Idee egal in welcher Darstellung.
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es geht nicht um Graphen, sondern um das alte, in der PC-Version vorhanden, gemessene Infrarotbild das aussagekräftiger war wie das aktuelle Infrarotbild.
Wer kennt eigentlich noch die alte PC-Version in der man sich die einzelnen Produkte zusammenstellen und herunterladen musste (nicht Internet)?
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Wer kennt eigentlich noch die alte PC-Version in der man sich die einzelnen Produkte zusammenstellen und herunterladen musste (nicht Internet)?
Ja die kenne ich und stöbere da mal heute Abend drin rum. Im Internet gibt es ja IR, HRV und RGB wie soll die gesuchte Version heißen?
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Die Ballonaufstiege werden schon regelmäßig durchgeführt... ich übersetze Dein "selten" mit "sehr weit gestreut". Bei nur fünf Orten in Deutschland kann dazwischen eine Menge passieren.
Klar zu erkennen ist die große Abweichung zwischen der Vorhersage und der eigentlichen Messung. (Idar-Oberstein) Deswegen frage ich mich schon, was wird sonst mit der Sondenmessung gemacht außer sie bei diversen Portalen zu veröffentlichen. Vorhersage optimieren??
Die Infrarot Karte beim DWD.... naja - die erste Farbabstufung fängt bei -24°C an. Mit FL200 kann ich nichts mehr anfangen. Bei dem Fluggerät das ich bewege ist bei ca. FL140 Feierabend. Und woher soll ich dann wissen in welcher Höhe sich -24°C befinden?! ISA passt wohl eher selten.
Das IR Bild im Autorouter ist da mit der Höhenangabe in km schon um einiges nutzbarer. Zwischen 2km und 4km ist aber trotzdem viel Raum für "Wolkenentwicklung" vorhanden ;-)
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