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23. Januar 2014: Von Lutz D. an  Bewertung: +1.00 [1]

...und wie alles in der Welt endet auch diese Diskussion beim ewigen Streit zwischen Deontologen und Konsequentialisten.

Der Deontologe sagt, die Regel ist die Regel, sie einzuhalten ist gut, sie zu übertreten ist schlecht.

Der Konsequentialist sagt, die Regel ist die Regel und um zu wissen, ob ihre Übetretung gut oder schlecht ist, müssen wir mal auf die Folgen schauen.

Man kann das natürlich noch ein bisschen radikalisieren und sagen, als Deontologe interessieren mich Regeln im Sinne von Konvention überhaupt nicht, es zählt einzig der intrinsische Wert der Tat. Lügen ist malum in se, also wäre jede Regel, die mich lügen lässt, auch schlecht. Während der Konsequentialist sagt - malum in se jibbet jar nich, lass erstmal schauen, ob es am Ende der Tat mir oder allen besser geht (je nachdem, ob das Wertegerüst hedonistisch oder utilitaristisch ist).

Beide Positionen haben in der Philosophie zu recht ihren Platz, zu recht, weil keine Seite entscheidende Argumente vorbringen kann, die die andere Theorie falsifiziert.

23. Januar 2014: Von Wolff E. an Lutz D.
Nur das in diesem Fall leider 4 Tote zu beklagen sind. Also ist sinnvoll, diese Regel zu befolgen. Ich denke, das ist inzwischen jedem klar, das dieser spezielle Fall recht eindeutig ist. Es sei denn beide Triebwerke sind kurz vor Boden ausgefallen oder beide Piloten ohnmächtig geworden. Beides recht unwahrscheinlich.....
23. Januar 2014: Von Achim H. an Lutz D.
So rein gefühlsmäßig hört sich "konsequenter Approach" besser an als "deontologischer Approach", klingt so nach Zahnarzt :-)

@Wolff: ist schon lustig wie sich da Völker in ihrer Wahrnehmung unterscheiden. Versuch mal einem Ägypter zu erklären, dass man einen Sicherheitsgurt im Auto anlegt oder einen Helm auf dem Motorrad tragen sollte. Kannst Du komplett vergessen, das wird er niemals als vorteilhafte Verhaltensweise betrachten. Ein Brite würde nur mit Unverständnis reagieren auf Deine Bedenken mit 2 Maschinen in unkontrolliertem IMC. Ich bin ja genauso deutsch sozialisiert und gedacht die Briten haben einen an der Waffel mit ihrer "big sky theory". Jetzt wo ich das mal selbst probiert habe, finde ich es wunderbar.
23. Januar 2014: Von  an Achim H.
Ich fand es auch nicht schlecht – in England :-)
Ich gestehe aber, dass mir etwas mulmig war, als Co, 0 Sicht, in 2500 ft ... aber ich bin sowieso ein Angsthase!
23. Januar 2014: Von Lutz D. an Wolff E.

@Wolff - sehe das ganz genau so, dennoch mache ich jetzt mal den advokatus diaboli, aus purer Lust am Gedankenexperiment:

Vielleicht muss man Achim's approach (man verzeihe das Wortspiel) mal so zuspitzen, um ihn besser zu verstehen:


Hätte der Pilot einen DIY-IAP zur Hand gehabt und befolgt, wäre er noch am Leben.

23. Januar 2014: Von Achim H. an Lutz D.
Hätte der Pilot einen DIY-IAP zur Hand gehabt und befolgt, wäre er noch am Leben.

Zuspitzungen haben meist gemein, dass sie falsch sind. Selbst der verrückteste DIY IAP würde nicht unter CAT I gehen und Bodennebel ist CAT III. Woher das ganze Thema DIY IAPs und meine Argumentation pro kam: weil aus so einem Unfall immer geschlossen wird, dass der Grund allen Übels VIFR ist.

Also eine bessere Zuspitzung:
DIY IAP = nicht generell schlecht, VFR in Bodennebel = Suizid.
23. Januar 2014: Von Wolff E. an Achim H.
@Achim. Dafür sterben in Ägypten mehr im Strassenverkehr. Darwin lässt grüßen. Es überlebt am ehesten der, der am besten angepasst ist. Das gilt für Mutter Natur genau so wie beim Fliegen.

Lieber ein Angsthase und am Leben als mutig und tot. Ist leider so einfach. Ich kann mich nur noch wiederholen. Ich habe diverse Motorausfälle in der Luft gehabt und einen Crash wegen Motorausfall mit einer Malibu. Da sieht man die Fliegerwelt dann schon anders und ist eher ängstlich. Aber man lebt weiter. Das ist auch der Grund, warum ich 2-Mot fliege....
23. Januar 2014: Von Achim H. an Wolff E.
Also wenn Du mir schon mit Darwin kontra gibst: schau mal die Bevölkerungsentwicklung in Ägpyten an und die Prognose für die nächsten Jahre. Das alles ohne Sitzgurte und Motorradhelme, ja sogar mit 5 Leuten auf einem Motorrad und nem Kamel im Kofferraum des Autos.

In Deutschland kannst Du seit ca. 5 Jahren kein Taxi mehr besteigen ohne Kindersitz, 9 von 10 Fahrern lehnen das ab (jedenfalls in Süddeutschland). In Österreich ist das kein Problem. Sind die Deutschen völlig bekloppt oder die Österreicher Hinterwäldler?

Bei technischen und administrativen Maßnahmen zur Verhütung von Verletzung und Tod gibt es praktisch kein Limit. Schwierige Frage wie weit man da gehen soll. Man könnte ja, um bei Deinem Beispiel zu bleiben, Einmots generell verbieten.
23. Januar 2014: Von Wolff E. an Achim H.
@Achim. Stellst du jetzt auch noch den Sicherheitsgewinn der Gurte in Frage? Das ginge dann zu weit und am Thema völlig vorbei. Und nur mal so nebenbei, die Bevölkerungsexpolsion in Ägypten liegt an der "paarungsfreudigkeit" und gleichzeitig mangelnder Verhütungsmöglichkeiten. Auch ist Bildung und Wohlstand oft der Grund für "Kindermagel".

Und im gewerblichen Teil ist IFR in Europa mit ganz wenigen Ausnahmen nur mir 2 Motoren erlaubt. Also nichts neues.

Ich werde das Gefühl nicht los, das du eher zu der Gattung:"Versuchen wir es mal und schauen was passiert" gehörst. Gurte und Kindersitze in PKW´s und Taxen sind sinnvoll und daher Vorschrift. Gesetze werden nun mal für eine (ignorate?) Minderheit gemacht, die Mehrheit macht es auch ohne Gesetz, da der gesunde Menschenverstand da einem weiter hilft.

Übrigens gibt es inzwischen auch in Ägypten eine Anschnallpflicht: https://www.zickes-aegypten.com/wbb2/board42-gesetzliches/board44-versicherungen-gesetze-etc/12856-anschnallpflicht/
23. Januar 2014: Von Flieger Max L.oitfelder an Achim H.
"Sind die Deutschen völlig bekloppt oder die Österreicher Hinterwäldler?"

Tja, Ähh.. :-)
23. Januar 2014: Von Lutz D. an Achim H.

Mensch Achim, Du machst es mir aber heute schwer, Dich zu mögen!

Lutz: Hätte der Pilot einen DIY-IAP zur Hand gehabt und befolgt, wäre er noch am Leben.

Achim: Zuspitzungen haben meist gemein, dass sie falsch sind. Selbst der verrückteste DIY IAP würde nicht unter CAT I gehen und Bodennebel ist CAT III.
Hallo??? Du argumentierst doch jetzt seit 6 Seiten, dass ein guter DIY-IAP ein vernbünftiges Höhen- und Navigationsprofil und Minimum haben müsste. Dann müsste ein DIY-IAP doch zum Abbruch des Anfluges am selbst festgelegten Minimum führen? Oder jetzt doch wieder nicht?
23. Januar 2014: Von Achim H. an Wolff E.
Nee Wolff. Ich mache mir nur Gedanken und Handeln und Gedanken können sich unterscheiden. Beim Schutz des Menschen vor sich selbst und anderen kann man unendlich weit gehen. Irgendwo ist zwangsläufig die Grenze zu ziehen und es ist gut, sich darüber Gedanken machen.

Also Kindersitzpflicht im Taxi ist gut, da muss man den Menschen schützen auch wenn er um Mitternacht mit 2 Kleinkindern am Flughafen steht und nicht weggkommt. Fein. Aber im Bus gibt es keine Gurtpflicht, keine Airbags, keine Knautschzone. Und die Österreicher liegen völlig falsch, die sind halt einfach nicht so zivilisiert wie wir. Gell?
23. Januar 2014: Von Achim H. an Lutz D.
Dann müsste ein DIY-IAP doch zum Abbruch des Anfluges am selbst festgelegten Minimum führen? Oder jetzt doch wieder nicht?

Exakt, das schließt Einflug in Bodennebel aus. Aus eigener Erfahrung mit einer recht langsamen Maschine (bei CAVOK!) habe ich festgestellt, dass 400ft AGL als absolutes Minimum vernünftig sein könnten. Je nach Hindernissituation und Flugzeug und persönlicher Neigung kann die Zahl auch anders lauten. Zum DIY IAP gehört übrigens der perfekt geplante Missed Approach.
Wieso eigentlich "oder"...?
23. Januar 2014: Von Lutz D. an Hofrat Jürgen Hinrichs
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