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24. Juni 2013: Von Achim H. an Andreas Ni
Und wenn Du da schreibst, dass Du einen SR22 Piloten bei 200 ft overcast nach VFR starten gesehen hast, dann belastest Du ihn ziemlich heftig. In diesr Aussage stecken 2 objektive Aussagen: 1. VFR gestartet und 2. definitiv keine VFR-Bedingungen vorhanden!

Ich sage ja nicht wer/wann/wo das war und somit belaste ich niemanden. Außerdem würde ich bei einer Befragung durch die Untersuchungsbehörde wahrheitsgemäß aussagen müssen, dass ich es nicht objektiv einschätzen kann. Nur eine zugelassene METAR-Station oder ein Passagier könnten einen Piloten glaubhaft belasten.

Und gaaanz, ganz wesentlich: es macht einen erheblichen Unterschied, ob ich mich zu einem Gesetzesverstoss bekenne

Wer macht das? Sich selbst oder andere zu bezichtigen ist nicht besonders schlau. Allerdings finde ich dieses Totschweigen überhaupt nicht gut. Wir haben ein Problem in Deutschland mit IFR in G und das sollte nicht unter den Teppich gekehrt werden.
30. Juni 2013: Von Othmar Crepaz an Achim H.
Wer macht das? Sich selbst oder andere zu bezichtigen ist nicht besonders schlau. Allerdings finde ich dieses Totschweigen überhaupt nicht gut. Wir haben ein Problem in Deutschland mit IFR in G und das sollte nicht unter den Teppich gekehrt werden.

Ich bin auch davon überzeugt, dass fast jeder hier etwas zum Thema beitragen könnte. Aber auch ich werde mich im "Totschweigen" üben, nachdem mir hier einer bei meinem Bericht über den (unbeabsichtigten und nicht einmal illegalen) Einflug in einen embedded CB attestiert hat, ich würde mit meinem (höchst entbehrlichen) Erlebnis nur angeben wollen. So behalte ich meine Erfahrungen halt für mich.

Erfahrung ist die Summe der erfolgreich überlebten Irrtümer

30. Juni 2013: Von Stephan Schwab an Othmar Crepaz Bewertung: +3.00 [3]
Wobei es halt mit Hinblick auf die fliegerische Zukunft eines jeden durchaus sinnvoll wäre diese unerwünschten Situationen kontrolliert zu erfahren - einfach damit man vorbereitet ist. Es ist aber eine Frage der Kultur. Solange die Kultur irgendeine Form von Bestrafung als Reaktion auf Fehler vorsieht wird Lernen behindert. Und das schließt die Vorbereitung auf Dinge, die eigentlich nicht vorkommen sollen, mit ein.

Etwas widersinnig ist das schon. Wir üben das Verhalten bei Stalls, Motorausfall und anderen Notfällen. Warum nicht auch andere Notfälle. Wenn ich zu wenig Sprit mitnehme, so habe ich das doch auch selbst verursacht - genauso wie der Einflug in IMC. Auch einem Stall geht ein Pilotenfehler voraus. Der Unterschied ist wohl, daß es keine Regel gibt, die verbietet zu langsam zu fliegen ...

Ich bin auch ziemlich sicher, daß in vielen Fällen das schlechte Gewissen über den Regelverstoß erst zu gefährlichen Situationen führt. Wenn ich darauf konditioniert werde, daß ein Einflug in IMC eine Bestrafung nach sich zieht, dann versuche ich zu vertuschen statt Hilfe zu suchen. Mein Gehirn wird sich dann mehr mit dem Versuch des Vertuschens beschäftigen und dadurch fehlt mir dann die Kapazität für sinnvolle Entscheidungen.

Könnte dann z.B. so sein, daß ich beim Versuch eine Wolke zu überfliegen in sie hineingerate. Vielleicht hatte ich den Autopiloten an. Statt jetzt einfach gleichmäßig weiter zu steigen und "cool" zu bleiben, könnte jetzt Panik einsetzen und ich mache irgendwas das mich gefährdet, weil ich so schnell wie möglich aus der Wolke raus will. Ich könnte z.B. versuchen schneller zu steigen und fliege in einen Stall. Oder ich versuche seitlich aus der Wolke rauszukommen. Oder ...

Dieses britische IMC rating scheint mir eine sinnvolle Reaktion auf das Problem zu sein. Sobald ich versuche A-B zu fliegen besteht die Möglichkeit, daß ich in Situationen gerate aus denen VFR into IMC resultieren kann ("da vorn sieht es doch gar nicht sooo schlecht aus"). Statt es zu verdammen hat man einen Weg gefunden es irgendwie in sicherer Weise möglich zu machen. Das finde ich ziemlich beachtenswert.

Mir fällt gerade auch noch dies ein. Es war ziemlich diesig, aber die Wolkenbasis war hoch genug. Da mehrere Piloten von schlechter Sicht berichteten fragte FIS dann irgendwann ob die Sicht für Luftraum E immer noch ausreichend sei. Warum? Um dann Hilfe anzubieten oder einen Regelverstoß für alle, die sich im entsprechenden Gebiet befinden festzustellen?

Generell finde ich, daß auch hier in diesem Forum viel zu schnell Regelverstöße herausgestellt werden. Da war vor ein paar Tagen das Video mit dem Hubschrauber dessen Besatzung ein Modellflugzeug aus dem Baum geholt hat. Die erste Reaktion war sofort auf den möglichen Regelverstoß bezogen. Das ist einer Sicherheitskultur abträglich. Es sieht mehr nach einer Kultur der Regelkonformität aus. Der Verstoß gegen die Regel - auch wenn er nur vermeintlich ist - wiegt schwerer als alles andere.
30. Juni 2013: Von Achim H. an Stephan Schwab
Da mehrere Piloten von schlechter Sicht berichteten fragte FIS dann irgendwann ob die Sicht für Luftraum E immer noch ausreichend sei. Warum? Um dann Hilfe anzubieten oder einen Regelverstoß für alle, die sich im entsprechenden Gebiet befinden festzustellen?

So etwas Böses macht FIS nicht und Du bist ja nicht der amtlich bestellte Flugsichtbeurteiler, die gilt immer nur für einen Piloten. FIS geht es um den Service und um die Sicherheit jedes Piloten. Ich bin neulich IFR über BKN unterhalb der MRVA rumgeflogen und wollte dann nach VFR wechseln um an meinem VFR-Platz zu landen. Es war nicht so ganz einfach eine Lücke zu finden die man ohne Sturzflugmanöver passieren konnte und so bin ich etwas rumgefranzt. Kurze Zeit später fragt ATC ob ich noch auf der Frequenz bin und ob ich Hilfe beim Cloud Breaking benötige. Hätte ich gesagt ja, hätten sie mich schnell wieder IFR genommen (und einen Flugplan gemacht) und geholfen.

Meine diversen Luftraumverstöße wurden auch sehr serviceorientiert gehandhabt, meist ist es ein "check your altitude" oder "I suggest heading change xyz". Wenn ein Pilot Probleme hat und gestresst ist, dann bemerkt FIS/ATC das und hilft dementsprechend. Ich war schon einmal als Anfänger extrem gestresst und mir wurde vorbildlich geholfen.
30. Juni 2013: Von Stephan Schwab an Achim H.
Herzlichen Dank für die Aufklärung. Ich hatte es ja absichtlich als Frage gestellt. In meiner ersten Phase als Pilot in Deutschland war meine Erfahrung auch so wie gerade geschildert. Es geht um Hilfe. Freue mich, daß das immer noch so ist auch wenn man beim Mitlesen hier manchmal einen anderen Eindruck gewinnen kann.

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