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2010,10,18,09,0545137
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112 Beiträge Seite 5 von 5
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Herr Kahl,
ist es nicht eher so, dass es bald entweder nur noch ohne Flugleiter geht, oder halt gar nicht mehr? Wenn wir nicht die Kosten der Plätze radikal gesenkt bekommen, gehen die uns reihenweise über den Jordan.
Wenn die Behörden nicht noch rechtzeitig ein Einsehen haben, dass wir diese gutgemeinte Hilfe "Flugleiter" überhaupt nicht brauchen, genauso wie andere völlig überzogene Vorschriften, dann sehe ich schwarz für locker 30% der deutschen Flugplätze.
Und, Herr Kahl, es wird regelmässig an den Kosten festgemacht: Egelsbach, Essen / Mühlheim, Kiel, Flensburg, Barth, Marl, Hof-Plauen, und und und... Überall heisst es, wir wollen die Plätze nicht mehr bezuschussen. Und wissen sie was: ich verstehe das sogar! Die Gemeinden sind echt pleite, also nicht nur so ein bisschen, denen fehlt das Geld für alles. Und dann kommen wir und erzählen (zutreffend) was von Stärkung der Infrastruktur, das zieht Gewerbesteuerzahler an, oder zumindest lässt es hier existierende Zahler hier bleiben, Flexibilität, usw. Aber die Wahrheit ist doch: viele Gemeinden könnten alle ihre Leistungen streichen, und würden immer noch Miese machen! Denen kann man doch nix von Standortstärkung erzählen, die kämpfen ums nackte Überleben.
Die Plätze müsste man ja trotzdem nicht schliessen, nur profitabel (oder zumindest auf Null) bekommen. UND DAS GINGE GANZ EINFACH: weg mit den völlig unsinnigen Vorschriften, die NIEMANDEM etwas bringen:
- weg mit der Feuerwehr (wenn ortsansässige Feuerwehr in der Nähe) ,
- weg mit dem "Flugleiter",
- keine teure Nachtbeleuchtung des Vorfeldes,
- keine Superwichtighyperumzäunung von kleinen Verkehrsflugplätzen,
- weg mit Öffnungszeiten die im Ergebnis doch lediglich nur die Anzahl der Flugbewegungen reduzieren,
- IFR Restriktionen wegnehmen, sprich:
-- IFR im unkontrollierten Luftraum zulassen,
-- weg mit "Luftraum F" (teuer und sinnfrei - warum machen wir IFR Anflüge auf unkontrollierte Plätze nicht einfach wie der Rest der Welt),
-- einfaches IFR für jeden Piloten,
- einfache und sinnvolle Wartungsvorschriften erlassen,
- einfache & günstige IFR Approaches auch für kleinere Plätze zulassen und erstellen (Stichwort WAAS),
- Nachtflugverbote relativieren (keiner kann was gegen 10 Bewegungen in der Nacht haben - keiner).
Und dann warten wir 5 Jahre und wir haben eine brummende GA.
Was braucht denn ein kleiner Flugplatz wirklich? So'n Platz braucht je nach Größe ein bis zwei Servicekräfte, die den Sprit abrechnen, den Rasen mähen, n bisschen für Ordnung sorgen, das war's.
Und rumms ist der Platz aus den Miesen raus, und die Gemeinde freut sich, dass sie ihn hat. Und weil das Fliegen durch IFR ne echte Alternative auf mittlerern Strecken ist, nutzen auch viel mehr Menschen aus den umliegenden Gemeinden den Platz, das stärkt Verständnis und Rückhalt für den Flugplatz in den umliegenden Gemeinden, mehr Infrastruktur siedelt sich um den Platz an... And here we go.
Und was machen wir? Hier wird teils ernsthaft ein weltweit gängiges und bewährtes System (Fliegen ohne "Flugleiter") als was hingestellt, was uns Piloten was nehmen würde und es doch prima wäre, wenn wir es behalten würden. Es ist genau das Gegenteil der Fall: Fliegen mit "Flugleiter" macht uns - zusammen mit anderen unnützen Vorschriften - im Ergebnis die GA kaputt. Ohne jeden Nutzen kaputt.
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Hört sich alles gut an. Nur im Land der Neider, militanten Rentnergangs (Fürsty) und Ökostalinisten leider illusorisch.
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klingt nach einem guten komplett-programm. weit über das thread-thema hinaus, am besten bei dieser EU idee aufgehoben, wonach letztes jahr mal ein beschluss gefasst wurde, "GA soll gefördert werden" ...
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Ein schöner Traum! Ihrem Maßnahmenpaket fehlen nur noch genügend Hallenplätze, dann wäre der Fliegertraum perfekt. Achja, Aufhebung des Flugplatzzwangs für UL, insbesondere Gyros, wäre noch eine Sache.
Von einer derart pragmatisch organisierten und von unnötigen, bürokratischen Zwängen befreiten AL träumen sogar die Amerikaner. Eine AL, die ganz normaler Bestandteil des täglichen Lebens ist, ohne Abwehr- und Neidreflexe zu provozieren, nicht mal in Maisach.
Die Realität beschreibt Herr Schnell gerade im Nachbarthread "Flugplatzmafia".
Grüße, WP
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Seit die Innenministerien glauben, der Flugleiter sei nützlich zur Terroristenabwehr, ist das alles noch problematischer geworden. Unser Hauptproblem ist aber einfach mangelnde Macht. Stünde eine Lobby wie die Lufthansa dahinter, wären Flugleiter und Feuerwehr längst abgeschafft.
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>> davon träumen die Amerikaner
Nun, das haben die Amis. Diese Liste ist praktisch so aus meinen Erfahrungen mit und in dem US System entnommen.
Nehmen wir mal so einen "kleinen" Platz wie Marathon auf den Keys. Da gibt's natürlich keine Feuerwehr, weil ja auch keiner da ist, der sie bedienen könnte. Einen "Flugleiter" oder auch nur sowas ähnliches finden Sie da auch nicht. Dafür meistens ein paar Piloten, natürlich in der Luft drum herum.
Beide Richtungen haben Lichter, die die Piloten selbst per PCL nachts anmachen, und natürlich einen RNAV GPS approach - ganz ohne Luftraum F. Klar, da darf immer nur einer in den Approach, aber darum kümmert sich eben ATC. In D darf ja auch immer nur einer im Luftraum F IFR unterwegs sein - egal wie das Wetter ist. Ein "cancel IFR" im Anflug ist nicht vorgesehen.
Wartung meiner C182T? Ha nach Aufwand plus einmal im Jahr ins Annual. Alles ganz easy. CAMO? Fehlanzeige! Das IFR zu machen hat mich 5 Wochen gekostet, und fühle mich kein bisschen unsicher beim rumdüsen in IMC.
Öffnungszeiten? Sprich es gibt also Zeiten, zu denen der Platz NICHT offen wäre? Wozu soll das gut sein, fragt sich der pragmatische Ami und weiss gar nicht, wie recht er damit hat!
Geht also, das ist keine utopische Wünschdirwas Liste, das ist Realität in vielen Ländern dieser Erde!
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Das ist schräg! Zur Terroristenabwehr?
ich denke da sind wir uns mal einig:
1) Wer Pilot und Terrorist ist, wird seinen mörderischen Plan ausführen können. Kein "Flugleiter", kein Polizist, ja noch nicht mal Militär direkt am Platz würde den schon nur mittelmäßig begabten Taliban noch stoppen können.
Auch wird man den Terrorist, der einen LKW bedienen kann, nicht davon abbringen können, einen dicken LKW mit richtig viel Sprengstoff zu beladen, in eine Menschenmenge zu fahren, und den Knopf zu drücken.
Oder sich in den Wald südwestlich Frankfurt mit einer mobilen Flugabwehrrakete zu stellen, und auf die UA 747 aus JFK zu warten.
Und und und, wir werden die bösen Jungs nur anders kriegen, nicht wenn sie schon so weit sind und das Wollen mit Know How und Material verbinden können: sind sie soweit, haben sie gewonnen. Face it.
2) Ich stelle mir grade vor, wie der "Flugleiter" durch sein Mikrofon sagt: "D-EABC, ich habe den Verdacht, Sie sind ein Terrorist. Drehen Sie bitte um und rollen Sie zurück zum Vorfeld, sie haben keine Starterlaubnis!" - wenn er damit Recht hätte wäre das doch höchstens der letzte große Lacher im Leben des Herrn Taliban.
3) Da ein Taliban das einfach schaffen würde, wenn er denn wollte, scheint er nicht zu wollen, sonst hätte er schon längst getan. Nein?
Ist es nicht so, dass ein "Flugleiter" in diesem Fall ein Problem nicht lösen kann, welches wir gar nicht haben?
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WIR wissen ja alle wie bescheuert diese Denke ist. Aber tatsächlich muss neuerdings jeder mickrige Verkehrslandeplatz ein "Sicherheitskonzept" erstellen und von der Luftfahrtbehörde genehmigen lassen. Das wird bei der Landespolizei hinterlegt, und soll - hier in Schläfrig-Holstein jedenfalls - jährlich überprüft und ergänzt werden. Auslöser ist die EU, die lt. Aussage unserer Behörde einen Verkehrslandeplatz grundsätzlich als zu sicherndes Objekt des kommerziellen Luftverkehrs einstuft. Schwachsinn dieser Art spricht sich unter Piloten leider gar nicht erst herum, ist ja Sache des Platzbetreibers. Und da ist eben wieder der Flugleiter als Hilfspolizist vorgesehen. Der soll Streife fahren, alle Hallentore auch tagsüber verschlossen halten, dafür sorgen dass Flugzeuge auch in der Halle immer abgeschlossen stehen, dokumentieren wo an wen unter welchen Umständen Zündschlüssel ausgegeben werden und anderes mehr. Immer wachsam sein, am Zaun lauert alle 2 Meter ein Terrorist, gerne als Oma verkleidet. Ach ja, für Sonderlandeplätze gilt das alles nicht, die hat Europa noch nicht auf dem Radar. Für diese Idiotie war ich auf einem Tagesseminar und soll den Mist umsetzen. Dafür darf ich mich mit dem Titel Sicherheitsbeauftrager schmücken, grrrrr.
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Warum sollte es auch anders sein?
Angst haben wird chic!
Angst vor Feinstaub, Hunden, Gurken, Flugzeugen, Hochspannungsleitungen, Handys, Funkmasten, Terroristen, Schulmedizin, Fahrradfahren ohne Helm, Segeln ohne Schwimmwesten, ach und was weis ich noch alles...
In einem anderen Thread hier wurde es schon mal angesprochen: Letztlich sind es die Medien, die jeden Tag eine neue Horrorbotschaft durchs Land jagen müssen - aus Angst vor der Quote natürlich. Bad news sells!
Mit den Jahren schafft man es dann tatsächlich, eine von diffusen Ängsten gebeutelte Öffentlichkeit zu erziehen, die sich vor lauter Angst vorm Fortschritt selber blockiert. Und Politiker und Beamten sind eben auch nur ein Teil der Öffentlichkeit, der sich der Gehirnwäsche nicht entziehen kann. Eigentlich nur konsequent, das wir als GA natürlich bei allen Maßnahmen zur virtuellen Erhöhung der "Sicherheit" mit als erste dran sind.
Vermutlich ist das ein gesellschaftlicher Makrotrend, der die Lebensqualität langfristig stärker einschränken wird als wir uns das heute ausmalen können: Die ganze nachwachsende Generation (die, seit dem Kinder ohne Fahrrad-/Sturzhelm nicht mehr zum Spielen raus dürfen!) hat dermaßen Angst vor der Zukunft, Handystrahlen, Hunden etc. - die kriegt eh keiner mehr in ein GA-Flugzeug. Wieviele Hysteriker kriegen Schnappatmung, wenn sie über dem Oktoberfest eine Cessna sehen und lösen Notrufe aus...
Hier liegt wohl einer der wesentlichen Gründe, weswegen eine zukunftsbejahende, technologieaffine Haltung (mit der wir in D unseren Wohlstand aufgebaut haben) einem ängstlichen Blick auf den nächsten Funkmast gewichen ist.
Eigentlich müsste ich jetzt sagen: Das macht mir Angst. Aber wem hilft das?
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Ein wesentlicher Punkt ist dabei: Was viele tun gilt als harmlos bzw. die Verhinderer trauen sich nicht ran weil es um Wählerstimmen geht. Mein gelegentliches Zweithobby (BMW-Motorrad K75) zeigt das überdeutlich. Spottbillig im Unterhalt, alle 2 Jahr zum TÜV und das wars. Selber schrauben ohne Dokumentation und irgendwelche Papiere, Ersatzteile reichlich bei ebay, kein Bordbuch kein Lärmzeugnis keine Laufzeiten keine Avionikprüfung keine CAMO kein IHP kein Medical kein BZF kein Fahrdienstleiter kein Fahrplatzzwang keine Fahrgebühr und 24 Stunden am Tag betreibbar. Ich fahre erst seit 5 Jahren, als ich diesen alten Traum endlich spontan wahrgemacht habe. Zu Anfang war es manchmal ein unwirkliches Gefühl diese Freiheit zu erleben.
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Angst. Hier in England wird 'German Angst' als irrationale kollektive Massenbewegung gesehen, die niemand versteht.
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Hallo Frank,
ich denke, das leidige Thema "Flugleiter" gehört eher hier hin als in den Thread von Julian.
Ich habe auch gar nicht die Absicht, mit Dir eine Diskussion anzufangen oder fortzuführen. Diskutieren kann man nur mit Menschen, die dazu bereit sind. Du hast Deine vorgefasste Meinung und läßt Gegenargumente in keiner Weise zu, insofern erübrigt sich das diskutieren.
Ich habe mir aus Spaß mal angeschaut, wie oft Du zum Thema "Flugleiter" etwas zu sagen hast und das war sagenhaft oft. Bei Themen, die mit dem Thema "Flugleiter" im Ursprung nichts zu tun haben. Da braucht nur ein Threadteilnehmer dieses Wort zu schreiben und sofort springst Du darauf an.
Was Deinen Ausflug in die deutsche Vergangenheit angeht, Frank: Ich persönlich empfinde Scham und Trauer bezüglich der Dinge, die damals geschehen sind. Bezogen auf diesen Punkt sehe ich meine Verantwortung darin, dafür einzustehen, dass so etwas nicht mehr in Deutschland passieren kann und ich sehe meine Verantwortung erst recht darin, meine Kinder ebenfalls dahingehend zu erziehen!
Der Rest Deiner Aussage diesbezüglich ist für mich bedeutungslos. Da kannst Du selbst drüber nachdenken und Dir Gedanken machen, in welcher Relation Tätigkeiten in der damaligen Zeit zu Tätigkeiten in der heutigen Zeit bei Berufen stehen, die es in der damaligen Zeit gegeben hat und die es in der heutigen Zeit auch gibt.
Was mich persönlich stutzig macht, sind Aussagen wie " ... einer von Euch ... ", " ... aus der Deckung wagen ...", " ... durch Anmassung gefährlich ...", "... Wichtigtuergequatsche ...", etc. Diese Aufzählung könnte ich noch über einige Zeilen weiterführen. Was ich darüber denke, darf ich freundlich für mich behalten, nicht wahr?
Was ich sonst zum Thema "Flugleiter" zu sagen habe, ist hier in mehreren Threads dokumentiert, so dass ich das nicht noch einmal wiederholen möchte.
Vielleicht solltest Du einmal Deine Wortwahl durchdenken. Ich finde, Lutz hat es in dem anderen Thread ganz gut ausgedrückt.
Herzliche Grüße ...
Ralf
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