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129 Beiträge Seite 1 von 6

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IFR & ATC | Flugleiter abschaffen!  
14. Oktober 2010: Von Thore L. 
Keinesfalls will ich mir anmassen, nur nach den paar Zeilen in einem BFU Unfallbericht irgendwen zu beschuldigen. Aber sicher ist: trotz einer "Flugleitung" und ihrem Einschreiten kurz vor einer Kollision wurde hier nur durch pures Glück schlimmeres verhindert:

Unfallbericht BFU, Seite 24.

Allen, die immer wieder meinen, ein Flugleiter könne in einer "Gefahrensituation" irgend etwas Gutes für uns tun (in dem Fall: go around fordern), sei das als Hinweis mit auf den Weg gegeben. Fakt ist: Wir müssen einfach selber darauf hinweisen, wo wir sind (im Übrigen gilt das auch für Segelflugzeuge!), und uns so ein Bild von der Verkehrssituation verschaffen. Wir melden uns inkl. Höhenangabe 10 Meilen vorher, 5 Meilen vorher, Gegenanflug, Queranflug, Endanflug. Von der "Flugleitung" brauchen wir nichts anderes als den Wind, und vielleicht aktuelle Besonderheiten, also ne Art "Human AWOS".

Was wir nicht brauchen: "Bitte benutzen Sie die 06, nächste Meldung Endanflug" (gestern in Worms), "Überqueren Sie die 16" (gestern in Bremerhaven) und was weiss ich was hier immer wieder gequatscht wird.

Und bitte, wenn es dann mal zu Gefahrensituation kommt: ihr habt doch gar nicht den gleichen Blick wie die Piloten da draussen. Wie wollt ihr denn sicher stellen, dass eure Perspektive wirklich der aktuellen Situation entspricht? Am allerschlimmsten finde ich, dass sich durch das Controllergespiele Piloten in falschen Sicherheiten wiegen. In der Sicherheit, dass da jemand mit aufpasst.
14. Oktober 2010: Von  an Thore L.
Es gab mal eine Sage von dem Spanier Don Qichote, der kämpfte gegen Windmühlen. Jetzt tauschen Sie Windmühlen gegen Fliegen ohne Flugleiter aus. Dann passt es wieder.

Ich würde meine Energie nicht mehr dazu verwenden, es lohnt nicht. Lieber mehr mit er EASA beschäftigen was N-Flieger betrifft. Das ist wichtiger und hat direkte Auswirkung auf Ihr Flugzeug. Ob mir ein Flugleiter sagt, bitte 16 überqueren und mich dabei mit N44xxx oder D-xxx anspricht, ist mir egal. solange ich noch fliegen kann. Wenn allerdings die EASA das mit N durchsetzt, wird es mit dem Fliegen schwerer.

Ich hatte mich bis vor ca 6 Monaten auch über viel aufgeregt, musste aber nach diversen gesundheitlichen Erfahrungen lernen, das es wichtigers gibt. Merke: Stress, Ärger, Wut und mangelnde Gelassenheit ist der falsche Weg und führt beim Fliegen zu Fehlern.

Natürlich wäre es schön, wenn jeder so fliegen könnte, wie er wollte, aber das ist wohl eher Science Fiction in Deutschland. Lieber etwas ruhiger sein und dem Staat das Gefühl geben, er hat "was im Griff (Flugleiter)". Sonst fällt ihm wieder was Neues ein, wie zum Beispiel in Egelsbach, Reichelsheim und Marburg. Egelsbach soll den ganzen Flugplatz nachts komplett beleuchten, Reichelsheim ebenfalls, einen Zaun um den Platz ziehen und die beiden Brücken nachts mit abschließbaren Schranken versehen. Marburg soll auch einen Zaun um den Platz ziehen. Alles, damit keiner ein Flugzeug klaut und was "böses" damit macht. Merke, Widerstand gegen den Staat erzeugt oft neuen Widerstand an anderen Fronten. Und wir haben weißgott schon genug davon.
14. Oktober 2010: Von Kai Schmitz an Thore L.
Vielleicht muss man den Posten ja nicht gleich ganz abschaffen.

Mir würde es auch schon helfen, wenn nicht jede meiner Positionsmeldungen in der Platzrunde vom Flugleiter "bestätigt" würde.

Ich denke es ist aber wohl naives Wunschdenken von mir, dass es gelingen könnte hier wenigstens eine einigermassen standardisierte Vorgehensweise zu installieren.

Könnte übrigens auch nicht schaden, wenn Segelflieger eine Sprache benutzen würden, die auch von anderen Besuchern der Platzrunde verstanden wird. Der beschriebene Vorfall in EDTW hat mich an eine ähnliche Begebenheit in meiner PPL Ausbildung erinnert.

Gruss,

Kai Schmitz
14. Oktober 2010: Von Hofrat Jürgen Hinrichs an 
Hallo Herr Ehrhardt,
vielen Dank für diesen Kommentar. Es gibt wirklich Themen, bei denen ich denke, dass man die aufgewandte Energie im Sinne der GA sinnvoller einsetzen kann - übrigens völlig unabhängig von meiner persönlichen Meinung zum Thema Flugleiter. Wenn ich mir die Beiträge in diesem Forum so anschaue, so denke ich des öfteren, dass jeder sein persönliches Steckenpferd hat, welches in nahezu jeder Diskussion durchs Dorf getrieben wird; man entschuldige bitte die Vermengung der Redensarten.
An Herrn Laufenberg an diser Stelle an ernst gemeintes herzliches Dankeschön für ifrcharteseurope.com, das ist ein gutes Beispiel dafür, wohin Energien fließen sollten.
Many happy landings (auch mit Flugleiter ;-) )
Grüße
14. Oktober 2010: Von Joachim Boll an Hofrat Jürgen Hinrichs
Hier in No. Amerika wird auf vielen kleinen Flugplätzen mit ohne Flugleiter geflogen, man meldet sich einige Meilen vom Flugplatz enfernt mit der Absicht zur Landeplan zu landen, je nach Windrichtung, etc. Es is ist leichter hier, weil eben viele der Plätze ein AWOS/ASOS haben. Das ist sicher was in Deutschland vielerorts fehlt. AWOS erneuert jede Minute. Vielleicht ist es an der Zeit, dass sich die deutschen Piloten bemühen und von der LBA dise Geräte sehr bald installiert. Dann braucht ihr auch nicht den Airport Gott - Flugleiter - nicht mehr. Die Landegebühren bringen sicherlich nicht genug Geld um ihn zu bezahlen. Das währe ein headache weniger für den deutschen Piloten.
Happy Flying, keep the sunny side up.
Joe Whoo
15. Oktober 2010: Von Markus Hitter an Thore L.
im Übrigen gilt das auch für Segelflugzeuge!

Aus der Sicht des passionierten Motorfliegers mag es merkwürdig erscheinen, doch es gibt durchaus Fluggeräte, die völlig legal ohne Funkgerät unterwegs sind: Gleitschirme, Drachen, Gleitflugzeuge und auch Segelflugzeuge. Ingesamt sind das so rund 100.000 Luftfahrtteilnehmer in Deutschland.

Was wir nicht brauchen: "Bitte benutzen Sie die 06, ...

Die Angabe der Landerichtung halte ich dagegen noch für eine der sinnvollsten Mitteilungen. Die ist auch unter Berücksichtigung des Windsacks keineswegs immer eindeutig.

Alles immer eine Frage der Sichtweise :-)
15. Oktober 2010: Von Udo S. an Markus Hitter
"Die Angabe der Landerichtung halte ich dagegen noch für eine der sinnvollsten Mitteilungen."

vor allem wenn sie
1. korrekt
2. sinnvoll
3. zusammenhängend

mitgeteilt wird. und wenn nicht? wenn 1. oder 2. oder 3. oder einfach mal alles "vergessen" wird? - ist ja nicht so schlimm, der türmer gibt ja nur "info", und muss auch nicht gradestehn dafür. andererseits kann er auch nicht romane erzählen zu dem thema (im funk, nicht im nachhinein im forum).
jedenfalls ist die "falsch wiegelnde sicherheit" ursache für sehr viel konfusion in der luft, und keinesfalls eine hilfestellung/erleichterung, wenn eben diese zugegebenermassen seltenen, aber doch vorkommenden situationen auftreten, bei denen verschiedene menschen verschiedene meinungen (oder fehleranfälligkeiten) haben.

ich bin nicht für die unbedingte, dringende und sofortige zwangsweise abschaffung an allen plätzen - aber der flugkleiterzwang an und für sich ist so unnütz wie ein kropf. vor allem wenn damit einhergeht, dass ein kleinerer platz entweder geschlossen, oder teurer (und danach geschlossen) wird.

udo
15. Oktober 2010: Von Constantin Droste zu Vischering an Udo S.
Hier am Beispiel Bonn-Hangelar:

Wenn es nach Horst Becker (Grüne), Parlamentarischer Staatssekretär im NRW-Verkehrministerium geht, dann geht die Reise eher wieder zurück in eine ganz andere Richtung. Keine Rede von "Fliegen ohne Flugleiter", sondern Wiedereinführung einer generellen BfL-Pflicht. Das dürfte für viele Plätze einem wirtschaftlichen Todesurteil gleichkommen.
###-MYBR-###Zitat:
"Mittelfristig strebe er auf den kleinen Flugplätzen NRWs die Wiedereinführung einer Luftaufsicht an, die nicht vom Flugplatzpersonal übernommen wird. Die Personalkosten müssten dann in Rechnung gestellt werden, die Gebühren des Flugplatzes würden steigen. Die Bürger kommentierten seine Absichten mit anhaltendem Applaus."


http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=loka&itemid=10490&detailid=795050
Hallo,
da ich früher selbst in Hangelar geflogen bin, kenne ich diese Debatte dort nunmehr seit fast 30 Jahren. Der Streit um den Flugplatz - der einer der ältesten in Deutschland ist und lange vor den meisten Anwohnern dort war - wird von interessierter politischer Seite immer wieder instrumentalisiert. Die Anwohner der im Artikel genannten Siedlung sind teils so "sensibilisert", dass - das habe ich selbst erlebt - eine Lärmbeschwerde über ein Flugzeug einging, das zu tief über einem Haus kreiste. Das Kennzeichen bestand aus einem "D-" und dann 4 Ziffern....
Ich denke, die Aussage des Politikers bezog sich auf ein, ja leider erfolgreich nach Beifall heischendes, "Wir Grüne machen das Fliegen teurer!", wahrscheinlich von Sachkenntnis ungetrübt, in EDKB sitzt nach Auskunft der Betreibergesellschaft sowieso schon häufig ein BfL.
Grüße
17. Oktober 2010: Von Ludwig Talirz an Thore L.
2008 in EDMS:anfliegendes Segelflugzeug(ohne Hilfsantrieb) meldet Einflug in die Platzrunde und Endanflug auf 10.
Antwort aus dem Turm:Anflug fortsetzen,nächste Meldung Gegenanflug 10.Nach ca 30 Sekunden zaghafte Meldung des Segelflugpiloten:Höhe nicht ausreichend für Gegenanflug,bittet um Direktanflug 10.BfL gewährt gnädigerweise direct 10.
Eine Sanktionierung erfolgte mit Sicherheit nicht.
17. Oktober 2010: Von Holgi _______ an Thore L.
Ich finde diese ganze Diskussion überflüssig, solange sich nicht auch das Verhalten vom durchschnittlichen deutschen Piloten ändert.
Sie haben hier einen einzigen Fall geschildert, bei dem der Flugleiter offensichtlich einen Fehler gemacht hat.

Mir sind unzählige Fälle bekannt, bei dem der Flugleiter schlimmes verhindert hat. Nur das der danach den Vorfall nicht sofort hier ins Forum geschrieben hat.

Ein Beispiel ?
An meinem Heimatplatz flogen die beiden größten Befürworter des Fliegens ohne Flugleiter, zusammen in einem Flugzeug zum Nachbarplatz um ein Flugzeug aus der Werft zu holen.

Beim Anflug auf den Heimatplatz, Sicht so ca. am VFR Minumum, melden beide Piloten nur den Endanflug. Die Landebahnbezeichnung haben sie weggelassen.
Am Peiler konnte der Flugleiter erkennen, das die beiden jeweils die gegenüberliegende Bahn anflogen.


Anderer Fall:

Bei uns ist der Flugleiter auch für alles andere zuständig.
Rasen mähen, Tankstelle usw.

Pilot meldet sich und erbittet Rollinformationen.
Flugleiter gibt den Wind durch.
Pilot: und welche Bahn ist in Betrieb ?
Pilot meldet Abflug bereit.
Flugleiter hängt mit dem Kopf in der Tankstelle, da dort etwas kaputt ist und kommt daher nicht so schnell an sein Funkgerät.
Der Pilot meldet daraufhin 5 oder 6 Mal abflugbereit und fragt dann nachdem der Flugleiter sich endlich meldet, darf ich heute nicht fliegen ?

Sonntag Nachmittag.
5 Flugzeuge schulen Platzrunden.
Rundflüge finden statt und die Segelflieger stehen am Start.
Etwa alle 60 Sekunden startet oder landet ein Flugzeug.
Dann fragt doch so ein Blödmann vor der Halle in seiner Cessna welche Bahn den in Betrieb ist.
Hat der keine Augen im Kopf ?
Hat der seit er am Flugplatz angekommen ist sein Gehirn nicht eingeschaltet ?

Mir persönlich ist es scheißegal, ob da ein Flugleiter sitzt oder nicht.
Einige, und ich sage bewußt nur einige, Piloten kommen ganz gut ohne Flugleiter aus. Viele sind aber von einem Fliegen ohne Flugleiter schlicht und einfach überfordert.

Solange sich das nicht ändert habe ich ehrlich gesagt Angst an solchen Plätzen zu fliegen.

Flugleiter wird ja auch nicht immer der, der am Besten dafür geeignet ist. Meistens wird das einer der Zeit hat, jemanden kennt der den Job vergibt, o.ä.

Wie viele Vollprofis sind ihnen denn als Flugleiter bekannt ?
Die wenigen machen meistens einen guten Job.


Also wenn fliegen ohne Flugleiter, dann bitte auch die Piloten richtig schulen.
Ein PuF Abo macht noch lange keinen Experten, wie ich immer wieder feststellen konnte.

###-MYBR-###Teletubi
###-MYBR-###
18. Oktober 2010: Von Andreas Heinzgen an Holgi _______
Problem zutreffend geschildert - Ursache verkannt.

Die von Ihnen genannten Fehlverhalten, und jeder von uns könnte problemlos ein halbes Dutzend weiterer Fälle nennen, resultieren doch letztlich aus dem hier kritisierten System, das dem Piloten durch die Anwesenheit eines Flug"leiters", der in realiter jedoch nichts zu leiten hat, scheinbar die Verantwortung abnimmt.

Anders herum formuliert: Gibt es keine Flugleiter, ist auch keiner da, den die Piloten fragen können; kann man keinen fragen, muß man sich gefälligst selbst kundig machen.

Und wer, derart sensibilisiert, gezwungenermaßen wesentlich aufmerksamer ans Fliegen herangeht, weil er keinen hat, auf dessen Auskunft er meint, sich verlassen zu können, oder auf dessen Anweiseungen er meint, hören zu müssen, der fliegt erstens umsichtiger und wird zweitens durch regelmäßiges Absetzen von Positionsmeldungen dafür sorgen, daß auch die anderen Flieger informiert sind.
18. Oktober 2010: Von Kai-Olav Roscher an Andreas Heinzgen
"Problem zutreffend geschildert - Ursache verkannt. "

Leider völlig falsch. Ich staune seit Jahren über die total verquere Argumentation der "Anti-Flugleiter-Fraktion". Es ist elementares Grundwissen des Luftrechts, wer verantwortlicher Luftfahrzeugführer ist und was dessen Kompetenzen nd Verantwortlichkeiten sind. Ergo sollte jeder Lizenzinhaber wissen, was er sich vom Flugleiter oder vom BfL sagen lassen muss, oder nicht. Offensichtlich ist die Ausbildung der Piloten so "gut", dass hier aber völlig Konfusion herrscht - und da sagen Sie ernsthaft "schafft den Flugleiter ab und alles wird gut"? Tut mir leid, aber so argumentiert nur jemand, der die zu erwartenden Resultate nicht verantworten muss.

Die anderen Aspekte, die die meisten Platzhalter davon abhalten, einen Flugbetrieb ohne Flugleiter/BfL am Platz zu wollen sind hier im Forum und an anderer Stelle zigmal erläutert worden.

Mit frendlichen Grüßen,
Kai-Olav Roscher.
18. Oktober 2010: Von Thore L. an Kai-Olav Roscher
Herr Roscher,

es ist genau so wie Herr Heinzgen es beschreibt - da ist überhaupt nichts verquer dran und die ganze Welt zeigt uns, dass es genau so funktioniert und wir aus unerfindlichen Gründen einen Sonderweg gehen.

Dieses deutsche Flugleitergequassel und deren angebliche Nützlichkeit reultiert aus der gleichen Denke aus der auch das viel zu schwere IFR, die einfach zu erstellenden und fehlenden GPS Anflugverfahren für die meisten Plätze, die nicht vorhandenen Nachtflugmöglichkeiten (eine der wesentlichen Einschränkungen der GA in Deutschland), und das bürokratische CAMO Monster kommen.

Fliegen ist nichts weiter als eine clevere Fortbewegungsart. Viele machen da einen Megahype draus, und finden da alles ganz wichtig bei. Das müssen wir angehen, dann kommen wir weiter. Wenn wir die Tatsache verständlich machen können, dass zwischen meiner Reise nach Hamburg im Auto oder in der Cessna kein prinzipieller Unterschied besteht, dann haben wir die Chance den Kreis der Piloten zu erweitern, Fliegen erheblich (!) günstiger zu gestalten und das Auto Cessna eben auch bei mieserem Wetter nach Sunset zu nutzen.
18. Oktober 2010: Von Achim Gross an Thore L.
So wie es jetzt aussieht wird aus dem unbewaffneten Flugleiter / BfL in Zukunft ein bewaffneter Bundespolizist. Wie sonst sollte man bewaffnete Bösewichte davon abhalten, die für zigtausende von Euros geforderten Sicherungsmassnahmen an den Verkehrslandeplätzen durchzusetzen. Denn was nützt der Zaun, das hohe Tor, die Videoüberwachung und das Verbot von Waffen, wenn der unbewaffnete Flugleiter sich der Gewalt der Bösewichte beugen muss, da die Polizei, wenn zum allarmieren überhaupt Zeit bleibt, eine längere Anreise benötigt ;-)
18. Oktober 2010: Von Thore L. an Achim Gross
Ja, und wisst ihr warum? Weil wir uns bei den Anfängen schon nicht gewehrt haben. Wer heute für den "Flugleiter" plädiert, hat morgen einen eingezäunten Flugplatz mit Hundertschaft am Platz.

Wir müssen den Entscheidungsträgern erklären, was wir da machen, warum wir auch um 1 Uhr Nachts anfliegen können (weil wir halt sonst um 3 Úhr Nachts mit dem Auto zurück kommen - ist das etwa irgendwie besser?), dass der ganze Sicherheitsmüll Unfug ist, weil er ein Problem nicht löst, das wir gar nicht haben.

Es ist nichts wichtiges, ein Flugzeug zu bewegen. Es ist nichts besonderes, von A nach B zu wollen. Es ist etwas Gutes, wenn wir den Weg von A nach B mit verschiedenen Reisemitteln, die alle ihre Vor- und Nachteile haben, bewerkstelligen können.

Ja, es gibt auch Menschen, die meistens "nur zum Spass" mal um den Block fliegen, und die keine Geschäftsabsicht haben. Ja, es gibt auch Autofahrer, die oft einfach nur "sinnlos" zur Talsperre fahren, um da mal abzuspannen. Da ist überall nichts aber auch gar nichts falsches oder wichtiges dran. Und so wie der Autofahrer nicht ständig einen Krankenwagen hinter sich braucht (obwohl das zweifellos seine Sicherheit erhöhen würde), braucht der Pilot keinen, der ihm beim starten / landen zuguckt.


Und was lese ich hier? Die Angabe „Bitte benutzen sie die 06“ sei sinnvoll??? Ich will den Wind, und will wissen, wer außer mir noch im An- oder Abflug ist und welche Bahn die benutzen. Ihr glaubt ja gar nicht, wie oft ich schon eine viel passendere Landerichtung gewählt habe, nachdem man mich zur Landung auf einer Bahn gebeten hatte. Ich frage bei so was grundsätzlich zurück: „Könnte ich bitte den Wind haben?“ und zurück kommt ein mit 2kn ganz schwaches Lüftchen und ich soll in die untergehende Sonne landen, oder die kürzere Querbahn passt viel besser, und und und.

Hallo Flugleiter: ihr sollt uns nicht die Landerichtung sagen, und nicht auffordern, irgendwelche Meldungen an anderer Stelle zu machen als wir das richtig empfinden („nächste Meldung Endanflug“), bitte auch nichts was den Funk sperrt („Es befinden sich 2 Maschinen in der Platzrunde, und ein anfliegender Verkehr von Süden“ oder ähnliches, was von den anderen Piloten selbst kommen muss – und diese dann nicht mehr sagen, weil’s ja schon wer anders gesagt hat). Bitte erst recht keine Start-, Lande- oder sonstigen Freigaben oder anderes Wichtigtugequatsche, dass nur bewirkt, dass wir Piloten letztlich unsicherer unterwegs sind…

Und wenn Ihr Euch jetzt fragt, was ihr denn dann noch tun sollt, wenn all das wegfällt, antworte ich: eben.
18. Oktober 2010: Von Ernst-Peter Nawothnig an Thore L.
Soso, bei den Piloten ist alles in Butter? Ich erlebe täglich 2 ärgerliche Defizite:
a) langatmiges Gerede mit Überflüssigkeiten. Da wäre die BZF-Ausbildung verbesserungsbedürftig, die sich ganz auf Englisch konzentriert und den "normalen" Funk vernachlässigt.
b) Positionsmeldungen, die mehr als meilenweit daneben liegen. Auch bei bester Sicht, auch von Leuten die am Platz zuhause sind.
Nein, ich behaupte nicht dass ein Flugleiter an dieser Stelle hilfreich ist.
18. Oktober 2010: Von Thore L. an Ernst-Peter Nawothnig
Ist mir auch schon passiert: habe mich auch schon mal völlig falsch gemeldet. Die Positionsmeldungen aller Beteiligten sollen ja auch nicht das Rausgucken ersetzen, sondern nur den Umweg "Flugleiter" überflüssig machen.
18. Oktober 2010: Von Ralf Kahl an Thore L.
Hallo zusammen ...

ja, ja ... immer der böse Flugleiter. Überflüssig wie ein Kropf. Die Herren der Lüfte regeln ja alles völlig reibungsfrei unter sich. Immer korrekte Positions- und Höhenmeldungen, selbstverständlich wird im Funk die Funkdisziplin eingehalten und natürlich hat jeder die korrekten Phrasen verinnerlicht, absolut korrektes Verhalten in der Platzrunde, selbstverständlich auch hundertprozentiges Einhalten der Platzrunde, natürlich hundertprozentiges Wissen über platzeigene Besonderheiten, natürlich weiß man die Landerichtung durch Begutachtung des Windsacks einzuschätzen und..., und..., und ... da gibt es noch etliche Punkte mehr.

Klar kann das funktionieren, aber dafür müsste es auch entsprechend geschult werden. Viele müssen erst mal lernen, dass man eigenverantwortlich und vor allem präzise! seine Meldungen abgibt, schließlich verlassen sich die anderen darauf. Abgesehen davon sollte es bei unkontrollierten Plätzen auch heute schon absolut üblich sein. Da gibt der Flugleiter nämlich nur freundliche Hinweise auf die sinnvolle Start- und Landerichtung oder den Wind oder ob da noch weiterer Verkehr in der Platzrunde ist.
So wie ich das bis jetzt mitbekommen habe, funktioniert das aber in der Regel NICHT. Von wegen Einflug in die Platzrunde wie man es gelernt hat... "Da komm ich auch noch vorweg" und schwupps, wird mal eben ein anderer geschnitten. Schließlich hat man dadurch drei Minuten gespart. Gerne auch genommen:
"Rechter Queranflug" obwohl man im linken ist ... "Erbitte Startfreigabe" (am unkontrollierten Platz) ... alles Dinge, die man eigentlich gelernt haben sollte.

Was haben Flugleiter mit diesen Fehler(che)n zu tun? NICHTS! Gar nichts.

Die Flugleiter, die ich bis jetzt kennen gelernt habe, waren freundlich und zuvorkommend und haben auch kleinere Fehler meinerseits entsprechend korrigiert (z. B. ein falsch gehörtes QNH zurückgelesen).

Wenn jetzt auf einen Schlag alle Flugleiter abgeschafft werden würden, gäbe es an manchen Platzen ein Chaos.

Dafür müsste jeder ein entsprechendes Briefing durchführen - aber allein daran hapert es ja schon oft. Abgesehen davon sind bei uns in Deutschland viele Plätze in unmittelbarer Umgebung von Ortschaften, teilweise ist direkt bis an die Flugplätze herangebaut worden. Auch hier gibt es Einschränkungen - gerade an Wocheenden - die mit den jeweiligen Städten oder Kommunen bzgl. des Lärmschutzes ausgearbeitet wurden.
Wie oft werden hier schon die Angaben in der AIP außer Acht gelassen?
All das müsste man als Pilot berücksichtigen. Diese Kleinigkeiten, dass z. B. bei Seitenwind der eine dann die eine und der andere die andere Landerichtung auswählen könnte; nun ja ... 8 % Schwund sind üblich und vielleicht helfen diese kleinen Zwischenfälle ja den anderen Piloten, die Lage beim nächsten Flug anders zu bewerten.

Ich will hier partout kein Stab für die Flugleitung brechen, aber diese teilweise herablassende und überhebliche Kommentierung finde ich persönlich nervig. Wie ja schon gesagt wurde, scheinen sich manche auf das Thema Flugleiter "eingeschossen" zu haben, wobei man hier die Anführungsstriche auch weglassen könnte, denn bei solchen Kommentaren habe ich das Gefühl, als sei der Flugleiter das Übel in der allgemeinen Luftfahrt schlechthin! Keine Frage, dass es "solche" und "solche" gibt ... ich habe bisher immer nur die freundlichen kennen gelernt. Und wenn einer mal 'nen schlechten Tag hat ... Mein Gott, wer hat den mal nicht???

Dass in dem vielzitierten Amerika vieles einfacher und unkomplizierter funktioniert bedeutet noch lange nicht, dass es auch hier funktioniert. Dafür müsste unser Land erst einmal an Fläche zulegen und weiträumiger werden und - ach ja, eine Kleinigkeit - die Mentalität der Bewohner müsste sich ändern.

Happy Landings ...

Ralf

PS.: Mir ist bewusst, dass einiges von dem obigen Kommentar sehr polemisch formuliert ist ... dies auch in voller Absicht.
18. Oktober 2010: Von Thore L. an Ralf Kahl
Wo sage ich denn bitte "böse Flugleiter"? Ich sage lediglich: „überflüssige Flugleiter“. Und wenn Sie mich als „Herren der Lüfte“ bezeichnen, nur weil ich mir nicht von einer „Informationsstelle“ die womöglich falsche Landerichtung sagen lassen will, sondern das gerne aufgrund des Windes und anderer Faktoren selbst entscheiden möchte, ist das ungefähr so, wie als wenn sie mich als „Herr der Straße“ bezeichnen, weil ich ganz eigenmächtig beschlossen habe, da vorne an der Ampel rechts abzubiegen.

Sie sagen doch eigentlich nichts anderes als: die Piloten hierzulande sind zu ungeschult und unsicher, daher brauchen sie zum Start und zur Landung einen, der mit aufpasst.

Genau das ist so gefährlich.

- Was macht der deutsche Pilot, wenn er ins Ausland fliegt? Und damit meine ich keinesfalls „nur“ die USA, wo an vielen Plätzen das Vielfache des deutschen Verkehrsaufkommens ganz ohne jeden „Flugleiter“ abgewickelt wird, sondern ich meine Frankreich, Dänemark, oder andere Nachbarn… Soll er da besser nicht hin, weil er zur Landung wen braucht, der mit guckt?
- Ein „Flugleiter“ sitzt in seinem Türmchen und guckt mit einem Fernglas durch die Gegend. Wie kann der sicherstellen, dass seine Sichten der Realität dieser auch entsprechen? Er hat keinen Radar vor sich, er hat nur seine Augen, die ihm völlig falsche Perspektiven zeigen können. Wollen Sie ernsthaft so jemandem mehr trauen als Piloten, nur weil die vielleicht auch mal ne falsche Positionsmeldung rausgeben könnten?
- Wozu brauche ich morgens um halb sieben als einzige Flugbewegung weit und breit wen, der mir zuguckt, wie ich starte? Weil er mich unter Umständen rettet, wenn ich am Ende der Bahn noch nicht oben bin?
- Was macht der deutsche Pilot, wenn er wo landet, wo grade der Flugleiter gar nicht zuguckt?
- Das Abschaffen der „Flugleiter“ würde einhergehen mit einer ganzen Reihe von Erleichterungen für Piloten: Wo kein „Flugleiter“, da auch keine „Öffnungszeiten“, da auch keine Landegebühren. Ich glaube sogar, dass wenn wir das alle mehr als nützliche Infrastruktur sehen würden, die keine „Wichtigkeit“ des Piloten herstellt, sondern lediglich eine unter vielen Fortbewegungsarten ist, würden auch die „Lärmbeschwerden“ deutlich zurück gehen: jeder macht mal Lärm und ärgert wen damit, das haben wir Piloten ja nicht erfunden…

Wenn Sie sagen, wir müssten versäumtes den deutschen Piloten erst mal beibringen: ok, meinetwegen, wir wollen ja niemanden überfordern. Aber das Ziel muss klar sein.
18. Oktober 2010: Von Max Sutter an Ralf Kahl
Wenn jetzt auf einen Schlag alle Flugleiter abgeschafft werden würden, gäbe es an manchen Platzen ein Chaos.

Sind Sie schon einmal in den USA auf Verkehrslandeplätzen geflogen? Wenn nein, dann sollten Sie das dringend nachholen. 12 Flugstunden dort sind inklusive Transatlantikflug billiger als hier die gleiche Zeit zu chartern ohne die Kosten für einen Flug übern Teich. Sollten Sie aber wider Erwarten hands-on USA-Flugerfahrung haben, müsste man sich fragen, warum Sie wider besseren Wissens so einen Quatsch schreiben.

Sie tun gut daran, mir keine Polemik zu unterstellen, sondern höchstens moderate Unflätigkeit. Aber ganz unabsichtlich, ist doch logo.

Ich mag mich an meine VFR Night-Einweisung erinnern, Tatort Portland-Troutdale (KTTD). Sternklare, aber stockfinstere Neumondnacht mit Sichten deutlich über 10 km, kaum Wind, also genau richtig für eine Nachtflugübung. In der 50-NM-Umgebung dieses Platzes hat es jede Menge geeigneter Verkehrslandeplätze, wovon über ein Dutzend sogar mit IFR-Verfahren, z.B. zu finden mit der Airport Search von Airnav.com. Natürlich alle mit Befeuerung, ebenso auch ein paar Plätze ohne Instrumentenverfahren. Fünf Mal Knöpfchen gedrückt, und fertig ist die Festbeleuchtung - so einfach geht das.

In jener Nacht muss es auch noch viele andere Piloten ins Flugzeug gelockt haben, selten waren wir an einem Platze allein. Dabei zählt ja Touch and Go nicht bei der Anzahl der Pflichtlandungen, also Full Stop und zurück an den Start. Wo kein Taxiway war, hat man halt auf der Piste zurückgesetzt. Das alles bei Nacht, mitgeteilt über Unicom und natürlich alles total ohne Flugleiter. In Aurora (KUAO) waren es zeitweise vier Flugzeuge, welche sich auf diese Art die Platzrunde teilten, getreu dem Motto von Toyota.

So ein Augenschein in den USA erspart jede Menge unzweckmässiger Diskussion über die Sinnhaftigkeit von Flugleitern an Plätzen mit weniger als 50'000 Flugbewegungen pro Jahr oder an solchen, die (bei uns) wegen Verkehrsluftfahrt gezwungen sind, Flugleiter zu "beschäftigen". (Gänsefüsschen in polemischer Absicht, ich denke da z.B. an EDSB oder andere ähnlich gelagerte Fälle mit überbordendem Linienverkehr, EDAH ist wohl noch beispielhafter als EDSB)
18. Oktober 2010: Von  an Max Sutter
>Dass in dem vielzitierten Amerika vieles einfacher und unkomplizierter funktioniert bedeutet noch lange nicht, dass es auch hier funktioniert.<

Genau. In Deutschlnd brauchen wir selbst zur Abschaffung einer Regel eine Regel, nicht wahr?

Zum x-ten Mal: Es geht nicht um die Abschaffung des Flugleiters, es geht um die Abschaffung des FlugleiterZWANGS. Und bei allen hier aufgeführten Beispielen für das angebliche Chaos an deutschen Plätzen finde ich nicht ein Beispiel, wo ein Flugleiter (der Flüge weiter leiten darf noch kann) hätte helfen können.

Außerdem: Dann lass doch für ein paar Monate alles ein wenig chaotischer sein. Solange dabei keiner vom Himmel fällt, wird's selbst die ordnungsliebende deutsche Seele verkraften.
18. Oktober 2010: Von Stefan Kondorffer an 
12 Flugstunden in US plus Transatlantikflug billiger als 12h ohne Atlantikflug hier?
Mit welchem Flieger und welche Fluggesellschaft?
18. Oktober 2010: Von Thore L. an Stefan Kondorffer
Das stimmt wirklich!

Ich fliege im November rüber und zahle mit der Air Berlin Nonstop DUS - MIA 540 Euro inkl. aller Gebühren h&z. Dort chartere ich eine G1000 C172SP für 140 Dollar / h inkl. Steuer. Bei 12 Stunden komme ich also auf ca. 145 Euro pro Flugstunde bei einem Kurs von 1,40 pro Euro für eine toll ausgestattete C172. Die kriege ich in Hangelar für 176 Euro, wenn ich mich recht entsinne...

Warum ist das so? Sprit ist günstiger, und es fliegen viel mehr! Warum fliegen viel mehr Menschen dort? Weil es einfacher und günstiger als hierzulande ist.
18. Oktober 2010: Von Dieter Kleinschmidt an Thore L.
176 EUR in DE für eine 172SP/G1000 sind aber ein Schnäppchen.

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