Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Mai
Fliegen ohne Flugleiter – wir warten auf ...
Eindrücke von der AERO 2024
Notlandung: Diesmal in echt!
Kontamination von Kraftstoffsystemen
Kölner Handling-Agenten scheitern mit Klage
Unfall: Verunglücktes Änderungsmanagement
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
2022,12,16,20,5047631
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

  63 Beiträge Seite 3 von 3

 1 2 3 

22. Januar 2023: Von Joachim P. an Markus Müller
Kann ich nur zustimmen. Die 3er Turbo ist der Hammer. Meine Ex ist wieder auf dem Markt, habe ich gesehen. Allerdings nach einem wahnwitzigen Upgrade durch den Käufer zu einem wahnwitzigen Preis. ;)
22. Januar 2023: Von Patrick Lienhart an Eibe Loeffler Bewertung: +3.00 [3]

Ich beschäftige mich schon länger mit der 28er Holm Thematik. Auslöser dafür war ursprünglich der Kauf einer Cherokee. Aus Interesse hab ich weiter recherchiert und mir ein paar Bücher über Piper Aircraft zugelegt.

Es gibt einige Flugzeuge deren Tragflächen mit weitaus weniger Bolzen „angeschraubt“ sind. Die Anzahl oder der Durchmesser der Bolzen sagt konstruktiv erstmal nicht viel aus (das ist zumindest meine Erkenntnis als technischer Laie).

Die kurze Version: Die Holm Konstruktion ist ok. Ja, man muss es im Auge behalten bzw. prüfen, sollte aber nicht vor lauter Angst den Flügel zu verlieren alle anderen bekannten "Gefahren" außer Acht lassen.

Von allen gebauten PA-28/32/34 (das sind einige Zehntausend Flieger über die letzten 50+ Jahre) gab es ein paar echte „Zerleger“ und einige von Piloten hervorgerufene strukturelle Überlastungen (wie bei allen anderen Flugzeugmustern auch).

Beispiele:
1974, PA-28-151 https://aviation-safety.net/wikibase/260530 (Überlastet bei "Verwandtenkurve")
1987, PA-28-181 https://aviation-safety.net/wikibase/37699 (Pipeline Flugzeug)
2000, PA-28R-200 https://aviation-safety.net/wikibase/39811 (UK)
2018, PA-28R-201 https://aviation-safety.net/wikibase/208783 (Wing-Bolt-Hole-Fatigue, ERAU)
2020, PA-28-235 https://aviation-safety.net/wikibase/236603 (Einflug Gewitterzelle)
2020, PA-34-220T https://aviation-safety.net/wikibase/237063 (Überlastet bei "Verwandtenkurve")

Langversion: Das PA28 Spar-Design rückt zunehmend in den Fokus. Es ist ein Ermüdungs-/Strukturproblem. Sollte man deshalb beunruhigt sein? Nicht wirklich, aber es ist gut, darüber Bescheid zu wissen wenn man den Kauf einer in Vero Beach gebauten Piper beabsichtigt.


<<< Die Warrior war das erste der neuen, verbesserten PA-28 Modelle, die einen neuen „tapered wing“ verwendeten, um eine etwas bessere Leistung zu bieten. Der Flügel würde sich als so beliebt erweisen, dass er innerhalb weniger Jahre auf der gesamten PA-28-Flotte verwendet werden würde.Die Flügel haben mehrere Dinge erreicht. Sie boten ein schöneres, leichteres und präziseres Kontrollgefühl als die vorherigen "Hershey Bar"-Flügel. Die Steiggeschwindigkeit verbessert. Und sie sahen optisch viel besser aus.

Zweifellos haben sie auch die Kosten für das Flugzeug erhöht. Der ursprüngliche constant chord Flügel wurde teilweise wegen seiner Produktionsökonomie ausgewählt. Er konnte günstig aus einem Stück Aluminium gefertigt werden und könnte aufgrund seiner Kürze leicht in Kisten für den Versand ins Ausland verpackt werden. Der neue Flügel gab diese "Vorteile" teilweise auf.

Der neue Flügel war 35 Fuß lang mit einer Fläche von 170 Quadratfuß, verglichen mit 30 Fuß und 170 Quadratfuß auf dem Cherokee 140.

In Schweden verlor dann gleich 1974 eines der ersten Warrior Exemplare einen Flügel (angeblich war der Flieger mit 4 Erwachsenen beladen und flog eine Rolle vor Zuschauern). Eine Überprüfung ergab, dass der ursprüngliche Warrior-Flügel den von der FAA geforderten 5,7-g-Last nicht standhalten würde, so dass ein Notfall-AD ausgestellt wurde, der das Gewicht begrenzte, bis dem Flügel ein „Beef-up-Kit“ zur Verstärkung hinzugefügt wurde.

Das Design wurde daraufhin geändert und alle Modelle nach der Seriennummer 74-15538 erhielten den neuen Flügel. Fortan gab es keine Probleme mehr.

Die FAA war schon ursprünglich, während der initialen Zulassungsphase, sehr interessiert an den strukturellen Beschaffenheiten des „neuartigen“ Holms der PA-28 Modellreihe und ordnete zusätzliche Tests an, bevor die Produktion begann.

"Der erste Belastungs-Zyklen-Test wurde arrangiert, um Lasten von 1g zu geben - das heißt, gerader Flug in ruhiger Luft", so der Designer Weick. "Wir setzten die Tests mit der gleichen Belastung fort, aber nach 300.561 Zyklen ohne Anzeichen eines Ausfalls wurde die Belastung auf 1,25g erhöht und die Tests wurden fortgesetzt.

"Insgesamt wurden schließlich mehr als 400.000 Zyklen angewendet. Detaillierte Messungen der Bolzen und der Löcher nach den Tests zeigten keine messbaren Unterschiede zwischen den Bedingungen vor bzw. nach den Tests.

"Die Holm-Anschlüsse waren dann für die Produktion zugelassen, aber wir waren sehr vorsichtig, enge Toleranzen sowohl an den Schrauben als auch an den Löchern einzuhalten, so dass sie immer eine enge Passform hatten.“

"Die Anschlüsse boten einen ausgezeichneten störungsfreien Service und waren so stark dass sie ohne Modifikationen bei späteren Modellen von Cherokees verwendet werden, die viel schwerer waren als das Original."(Cherokee Tribe) >>>

Die Hershey Bar Cherokees 140, 150, 160, 180) sind nicht betroffen. Die 151, 161, 181 sind es, so wie alle Arrows. Ein Zitat aus einem Brief eines NTSB-Mitarbeiters, das durch das Internet zirkuliert, nennt die 28-235 aus technischer Sich gesehen als am anfälligsten für Holmversagen.

Kurz gesagt, eine Eddy-Current Untersuchung wäre vor dem Kauf zu empfehlen, besonders in einem Flugzeug, das zB viele Zyklen absolviert hat. Das PA28-Fahrwerk ist direkt Holm befestigt…

Weniger aufgrund der Wahrwscheinlichkeit eines „Zerlegers“ wegen, sondern um nicht Gefahr zu laufen sich einen wirtschaftlichen Totalschaden zu kaufen.

Zusammenfassend: Es gibt mehrere zehntausend Pipers ex Vero-Beach… und eine Handvoll "echte" unmotivierte Luft-Zerleger in den letzten 60 Jahren. Die Top 10 der sonstigen Unfallursachen (Tank leer, VFR -> IMC, Carb Ice, Stall/Spin usw..) gehen hingegen zum Vergleich, jeweils in die Hunderten, wenn nicht sogar, Tausenden von Unfällen.

22. Januar 2023: Von Markus S. an C Süss Bewertung: +1.00 [1]

....oder wie wäre es damit ;-)

Gebrauchtflugzeug-Ratgeber AA-5B/AG-5B Tiger

https://www.fliegermagazin.de/flugzeuge/gebrauchtflugzeug-ratgeber-aa-5b-ag-5b-tiger/

...läst sich kostengünstig betreiben.

22. Januar 2023: Von Charlie_ 22 an Markus S. Bewertung: +1.00 [1]

:-)


Das habe ich mal vor vielen Jahren geschrieben als die Tiger wieder neu produziert wurde .... die Fotos habe ich in Martinsburg, West Virginia gemacht ... Der Flug damals (mein einziger in der Tiger) hat mir viel Spaß gemacht.

Die Tiger ist ein tolles Flugzeug! Handlich, kompakt, sportlich mit sehr angnehmem Fluggefühl. Man kann sogar das Canopy einen Spalt offen lassen. Und sie hat eine interessante Historie.

22. Januar 2023: Von Patrick Lienhart an Markus Müller

Gibt auch Gerüchte dass das Alu der "neuen" (auch "Restart" genannten) Piper Flieger anders ist (Zulieferer etc..) als in den 60/70/80ern und Einfluss auf den ERAU Unfall hatte?!

22. Januar 2023: Von Markus S. an Charlie_ 22 Bewertung: +1.00 [1]

Zum Schluss im Artikel hast Du im Jahr 2010 geschrieben:

Die Tiger wurde seit 1974 von vier Unternehmen gebaut: Grumman, Gulfstream, American General und Tiger Aircraft. Doch mit der Pleite von Tiger Aircraft 2006 hat die schnelle Katze immer noch nicht alle ihre Leben aufgebraucht. Zum fünften will ihr die Firma True Flight Aerospace im US-Bundesstaat Georgia noch in diesem Jahr verhelfen.

Zum fünften Leben kam es bisher leider nicht. Nicht mal den angekündigten IO-360 mit Constant Speed Prop bringt True Flight als STC auf die Reihe.

29. Januar 2023: Von Martin Brunkhorst an Eibe Loeffler

Eibe,

in der GA sind nahezu alle so oder ähnlich konstruiert, sogar die "SUV's" der Luft, die C210. Deren Flügelkasten ist ein Stück massives Aluminium, aber daran sind dann die Flügel geschraubt wie bei der PA28. Nur die Mooney hat einen durchgehenden Holm, der dort sogar "double wing spar" genannt wird. Es gibt ein Foto einer Werksmooney, da saßen insges. 14 Mooney Mitarbeiter rechts und links auf den Flächen. Und statt Steuerseilen hat sie komplett Push-Rods, alle kugelgelagert, das ist ein sehr cooles Fliegen. Der Markt geht aber bekannterweise zu Joghurtbecher mit Fallschirm.

Martin Brunkhorst

Wiesbaden

29. Januar 2023: Von Charlie_ 22 an Martin Brunkhorst

Du meintest sicher alle "Blechflieger". Die Composite-Designs wie die Cirrus haben auch einen durchgehenden Holm aus einem Stück (bis zur G2 aus GFK, dann aus CFK).

Aber auch die Grumman Tiger hat einen durchgehenden Holm, in diesem Fall ein fettes Rohr!

29. Januar 2023: Von Patrick Lienhart an Martin Brunkhorst Bewertung: +1.00 [1]

Das mit dem durchgehenden Mooney Holm ist auch so eine Sache. Hört sich gut an. Bei vergammelten Holmen im Bereich der Tanks bringt das aber auch nichts. Auf dem Bild ist zu sehen dass der Mooney-Spar eigentlich nicht ein Stück von Spitze zu Spitze ist, wie viele glauben. Stattdessen besteht er aus vielen verschiedenen Teilen, die alle zusammen mit Hunderten von Verbindungselementen befestigt sind. Das hintere Ende des Hauptholms ist mit mehreren Platten verbunden, die sich unter dem hinteren Sitz befinden, nimmt man die Platten ab hat man 2 separate Holme. Rosa Brille für Mooney hier https://n252q.com/mooney-construction-versus-the-competition




   Back      Slideshow
      
Forward   
1 / 2

20AB3609-E315-4F70-AED2-010726232A8E.jpeg

Mooney


29. Januar 2023: Von Charlie_ 22 an Patrick Lienhart

Tatsache ist aber, dass meines Wissens noch nie eine Mooney "abmontiert" hat. Cirrus auch nicht, auch nicht bei hoher Überlastung nach Kontrollverlust.

29. Januar 2023: Von F. S. an Charlie_ 22

Es gibt schon in flight breakups von Mooneys. Und bei Cirren: Da dürfte es noch vergleichsweise wenige mit über 7.000 Stunden geben - und sicher gar keine mit über 30.000 (!) Landungen, wie die Embry-Riddle PA-28...

29. Januar 2023: Von Charlie_ 22 an F. S.

Mir ist kein Fall eines Strukturversagens einer Mooney bekannt. Quelle.

Es gibt schon Cirren mit so vielen Stunden, aber nur sehr wenige. Ich kenne eine mit +10.000 Stunden. Die GFK-/CFK-Konstruktionen sind aber sehr unempfindlich gegen Ermüdung, weshalb die Flugstundenzahl weniger relevant ist als bei Metallflugzeugen.

Update: Du hast recht. Tatsächlich habe ich jetzt drei Fälle von Struktur-/Holmversagen bei Mooney gefunden. War mir nicht bekannt!

30. Januar 2023: Von Eibe Loeffler an Martin Brunkhorst

Hi Martin,

ich gebe Dir natürlich insofern Recht, als man in jedem konstruktiven Design bzgl. der essentiellen Verbindung von Tragflächen und Rumpf Kritikpunkte anbringen kann. Und nicht nur Piper- oder Cessna-Modelle sind diesbezüglich von einer Anweisung betroffen. Entsprechendes gab es bspw. auch bei der Commander (Flügel und Elevator). Und seit Ende Dezember unterwirft die EASA bestimmte Robin DR 400-Seriennummer einer AD (2022-0267-E), weil die nicht vorschriftsmäßige Verarbeitung des - meiner Meinung nach durchgängigen - Flügelholms im Werk zu strukturellen Schwächen führen kann. Auch der ebenfalls aus Holz konstruierte Holm der Bellanca Viking, die zugegebenermaßen eher ein Exot ist, oder der Holm der Socata TB20/21 (hier aus Alu) sind durchgängig und aus einem Stück gefertigt. Und trotzdem riss bei einer TB21 beim Ausrollen auf einer Straße nach einer Notlandung im Juli letzten Jahres der linke Flügel ab, als sie mit der Flügelspitze an einem Kfz hängen blieb (Aviation Saftey Net, # 280450). Einmal mehr den allgemeinen Erfahrungssatz bestätigend: Nix is' fix!

Ich bin selber lange genug und gerne PA28 geflogen. In meiner Double-Income-No-Kids-Zeit habe ich mit der Archer II D-EKCW sogar mal eine besessen. Und die fliegt auch immer noch in Hildesheim in einem Verein. Am Ende geht es aber um Wahrscheinlichkeiten. Wenn die auf eine Tragfläche einwirkenden horizontalen Hebelkräfte - neben dem gerade mal ca. 20 cm tief in den Holmkasten gesteckten Holm - lediglich von zwei relativ kleinen Bolzen in einer entsprechend klein dimensionierten Aluminiumbohrung aufgefangen werden, dann muss in einem solchen Design eben weniger Material diese Kräfte aufnehmen, als in den anderen o.g. Konstruktionen. Und dann ist die Wahrscheinlichkeit einer schnelleren Materialermüdung (bspw. ausgeschlagene Bohrungen) entsprechend höher.
Was bei der Piper-AD auch noch dazu kommt, ist, dass zur Inspektion der Flügel wohl in jedem Fall gezogen werden muss. Sonst kann man die Bohrungen nicht in Augenschein nehmen. Und auch dann ist das lediglich eine situative Bestandsaufnahme nach 5000 Stunden. Die Belastung des Materials geht auch bei Negativbefund weiter, es wird ja in diesem Fall nichts ausgetauscht. Wann die Bohrungen schließlich doch die Toleranzgrenze überschreiten und die Bolzen zu viel Spiel bekommen ist unklar.
Das alles macht mich nicht zum Piper-Verächter. Aber als Kaufinteressent sollte man um derartige Umstände schon wissen.


  63 Beiträge Seite 3 von 3

 1 2 3 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang