Hallo Alexander,
Deine Idee, in Richtung IFR zu denken, halte ich für sehr gut und unterstützenswert.
Leider sind aber schon wieder ein paar Bedenkenträger unterwegs, die Dir das alles als viel schwieriger und teurer darstellen, als es tatsächlich sein muss.
Dein spreadsheet ist schon mal sehr gut. Dazu ein paar Anmerkungen:
Für 40.000 € bekommst Du nach meiner Erfahrung durchaus ein richtig brauchbares IFR-ausgerüstetes Flugzeug. Mit vernünftiger Avionik und ohne ausgeschlagene Lager der Kreiselinstrumente und nicht mit nur noch 50 Motor-Reststunden. Natürlich dann kein Glascockpit, aber das ist sowieso ein schönes Spielzeug, nur überhaupt nicht erforderlich. Und die „Eieruhren“ haben den großen Vorteil, dass sie bereits nachgewiesen haben, 40 Jahre lang klaglos ihren Dienst zu versehen. Was bei den Bildschirmen noch abzuwarten wäre.
Und nichts gegen die Bölkow 209. Macht bestimmt Spaß. Aber Spornrad und IFR ist nicht gerade so die Regel. Mit brauchbares IFR-Flugzeug meine ich auch eines, mit dem man wirklich ernsthaft IFR im Reiseflug Strecken fliegen kann, und nicht nur mal so über die Mittelgebirge kommt.
Und noch mal eine Anmerkung: Im Gegensatz zu der immer wieder geäußerten Ansicht ist das Fliegen nach IFR im Winter besser möglich als im Sommer (ich fliege seit fast 40 Jahren IFR – ist meine Erfahrung dazu).
Allerdings kommt das mit max. 30 l Mogas dann nicht mehr so ganz hin. Wären 34 l Avgas noch in Deinem Spektrum?
Und die Kosten für die Jahresnachprüfung und Kontrollen hast Du nach meiner Erfahrung (ich besitze ein solches Flugzeug – eine M20E – jetzt seit 10 Jahren – und wenn ich sie mal verkaufen sollte, würde ich gewiss nicht mehr als 40.000 € dafür verlangen) nicht zu niedrig, sondern eher zu hoch angesetzt. Gut, wenn Du vorhast, alles in der Werkstatt erledigen zu lassen, dann kommst Du leicht auf die von Dir genannten Zahlen. Aber wenn Du nicht zwei ganz linke Hände hast, und Dir zutraust, auch mal einiges selbst zu machen (bei einem N-registrierten Flugzeug darfst Du als Eigner und Pilot sehr viel selbst machen – fast alles bis auf die Jahresnachprüfung). Falls Du früher an Deinem Moped oder Auto selbst gebastelt hast, dann kannst Du das auch an Deinem Flugzeug. Zumindest kannst Du es erlernen.
Ich mache an meinem Flugzeug alle Kontrollen (die nicht vorgeschrieben sind, aber sicherlich trotzdem ganz sinnvoll) selbst. Für die 100h-Kontrolle braucht man dann eben mal zwei Tage Zeit. Und für die Jahrsnachprüfung zahle ich 350,00 Pfund (ich lebe in England).
Und für die Versicherung kommst Du mit 1.400,00 € aus (für 40.000 € Versicherungssumme Kasko und CSL-Deckung). Die Hangarkosten sind natürlich stark abhängig vom Platz.
Die 2.000 € für Reparaturen und Investitionen sind als Mittelwert sicherlich nicht schlecht. Aber Du musst dazu natürlich wissen, dass da auch mal ungeplant plötzlich sehr viel mehr anfallen kann.
Also alles in allem: Prima Idee, lass sie Dir nicht vermiesen.
Viele Grüße
Klaus