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Unkontrolliert fliegen in Frankreich
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Das Brennstoffzellensystem – eine Einführung
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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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18. Juni 2008: Von Max Sutter an Gregor FISCHER
Lieber Herr Fischer,

wenn ich jemandem Falschinformationen unterstelle, dann nur, wenn
ich es belegen kann. Es gibt zwar nationale Regleungen für so etwas
wie LSA, ich denke, Tschechien hat eine, sonst wären sie nicht so
ganz stiekum zum Hauptlieferanten in die USA geworden. Der Stand
der EASA steht unter https://easa.europa.eu/ws_prod/r/r_npa.php,
dort auf der Tabelle unten NPA 2008-07 suchen und anzeigen lassen.
Dieses NPA beschreibt den ELA-Prozess und hat auch Abschnitte über
eine noch zu schaffende LSA-Kategorie drin. Die Darstellung auf Ihrer
Homepage, dass es das alles schon gäbe, ist slso nicht zutreffend.

Im Übrigen, fragen Sie mal beim TüV, was so ein paar Zentimeter
jenseits 2.50 Meter bei der Trailerbreite ausmachen. Vergessen Sie's,
das Ding auf dem Trailer mit Überbreite von zuhause zum Flugplatz
zu fahren. Die Idee ist auch nicht gerade neu, die Bölkow-Monsun
Bo-209 konnte mit anklappbaren Flügeln auf dem Hauptfahrwerk
getrailert werden, Schwanz voran. Deshalb hat sie ein einziehbares
Bugrad bekommen. Praktische Bedeutung hatte diese Möglichkeit aber
nie. Immerhin gibt es Fotos davon.

Zu Ihren vier Punkten:

1. Dass es der ICON-Vogel mit diesen Features nie und nimmer mit
der UL-Seaplane-Limite von 500 kg (+BRS) schafft, war immer klar.
Die LSA-Limiten betragen 1320 Pounds bzw. 1433 für Amphibs. Da
wir noch keine europäische Regelung haben, brauchen wir uns über
die Umrechnung in metrische Einheiten keine Gedanken zu machen,
aber wir können darauf bauen, dass es 600 bzw. 650 kg sein werden.

2. Die Neuorientierung in Richtung vernünftiges Cockpit in Part-23
Flugzeugen ist noch nicht richtig durch. Sie haben recht, man kann
auch zuviel Mäusekino installieren. Aber die Lösung von ICON,
den wertvollsten Platz in der Mitte mit zwei dickrandigen Eieruhren
und einer viel zu dicken Brücke in der Mitte zu verschwenden und
das Display nach rechts zu verbannen, das ist bei weitem zuviel
Konzession an den (alten) Amischlittengeschmack mit einem Navi
als nachgerüstetem Add-on. Unfunktional lautet das Fachwort, das
Display gehört in die Mitte.

3. Die Definition der LSA war die Antwort auf den Murks, welchen
man begangen hat, als man zeisitzige 3-Achser zuließ, aber auf
MTOM tausend Pounds begrenzte. Ich vermute, das war einfach die
runde Zahl, an welcher man ursprünglich hängen geblieben ist. Da
hat man wohl keine technischen Studien gemacht davor.

Ob es Tausende sind - sicher werden es bald soviele. Ich behaupte
auch nicht, dass die LSA's von Cessna und Cirrus (letztere als
tschechische OEM's) Utopie sind, ganz im Gegensatz zum ICON.

So revolutionär und neu ist Vern's Vogel gar nicht. Die Bauart mit
obenliegendem Pushprop und der Schwanengestalt ala Republic
Seabee ist recht alt, und gerade im UL-Bereich haben sich diese
Konstruktionen lange gehalten (den Body allerdings nicht als
Wasser-Hull ausgeführt). Aber dass diese UL's der zweiten
Generation in dieser Bauform praktisch nicht mehr existieren, hat
Ihnen das nicht zu denken gegeben? Wenn man etwas revolutionär
Neues machen will nach einer Vorlage, welche als veraltet galt,
dann kann irgend etwas nicht stimmen. Nun, diese Anordnung hat
drei gravierende, irreparable Nachteile:

a) das positive Nickmoment. Wenn ich Gas gebe, dann senkt sich
die Nase, wenn ich das Gas abrupt herausnehme bei wenig Speed,
dann bäumt sich die Maschine auf. Zuletzt gehabt bei der legendären
TT-62. Aber auch so historische Konstruktionen wie die Pöschel
P-300, die schon erwähnte Seabee, aber auch neuere, wie Seawind,
leiden alle an dieser Krankheit, welche gerade ungeübteren Piloten
vor allem im Wasser schnell zum Verhängnis werden kann.

b) wir haben gezwungenermaßen einen (zu) kleinen Propellerkreis,
was zu kleinerem Wirkungsgrad und damit natürlich auch zu dem
Take-Off-Problem aus dem Wasser führt. Dann ist das Flugzeug eben
für den vorgesehenen Zweck nicht brauchbar. So einfach ist das.
Hochglanzprospekte und Homepages mit viel Flashplayer machen
es dann auch nicht mehr aus.

c) Die Ausführung als Pusherpropeller ist viel zu laut, im LSA-Bereich
gelten andere Zertifizierungsbestimmungen als bei den UL's. Die
Pusher kamen alle (mit viel Getöse), die P180's, die Starships,
die Speed Canards und, und, und. Päpste und Fürsprecher hatte die
Canard-Pushhergemeinde immer wieder und genug, doch damit
ließ sich das Lärmmanko nicht beheben. Der liebe Gott hätte etwas
anders designen müssen, als er die Physik erfand. So müssen wir
halt mit dem uns geschenkten Stand wissenschaftlicher Erkenntnis
leben und die Pusher ins Museum verbannen.

Zum Gruße

Max Sutter
18. Juni 2008: Von Gregor FISCHER an Max Sutter
Hallo Herr Sutter,

jetzt haben sie sich aber wieder Mühe gegeben - aber es reicht nicht. Richtig ist, dass die LSA-Vorschriften noch nicht ganz ausgebacken sind. Was solls? Die Flugzeuge fliegen trotzdem.

Nun konkret:

Ihr Zitat: ''Dass dieser Vogel mit diesen Features es nie und nimmer mit der UL-Seaplane-Limite von 500 kg (+BRS) schafft, war immer klar.''

Antwort: Wem ist was klar? Mit dem UL-Gewicht hat es schon Amphibien gegeben - auch in Frankreich. 500 kg sind nicht 650kg - und mit 650kp ist das Projekt auf der guten Seite.

Mir geht es nicht um technische Spitzfindigkeiten und akademische Diskussionen. Ich finde, dass dieses Flugzeug einfach toll gemacht ist. Vor Jahren hat die Socata mit der Tobago ein 'neues' Cockpitdesign gemacht und die ICON ist der nächste Schritt. Das freut mich einfach, dass Design in die Luftfahrt einfliesst. Colani freut sich sicher auch...

Weiteres Zitat: ''So revolutionär und neu ist Icon gar nicht. Diese Bauart mit obenliegendem Pushprop und der Schwanengestalt ala Republic Seabee ist recht alt, und gerade im UL-Bereich haben sich diese Konstruktionen lange gehalten''

Antwort: Die Seabee fliegt und zwar immer noch. Mindestens ein grosses Indiz, dass die ICON das auch tun wird. Ob die laut ist, oder die Pusher-Anordnung ein Flop lassen wir mal. Auch das kann man richten.

Noch zwei Anmerkungen:

- Mit meiner 'Begeisterung' für die ICON kann ich immerhin meinen Ruf pflegen, die Reputation, mich eher als positiv gesonnener Zeitgenosse zu outen. In Zeiten der Basher, Miesmacher und Meckerer ist dies doch erfreulich, nicht?

Das 'Nickmoment' ist ein Mythos. Ich behaupte, dass sie ebendieses noch nie selber erlebt haben. Aber so kommen manchmal üble Nachreden in die Welt.

###-MYBR-###

PS. Ich habe ihnen wie gewünscht eine Mail geschickt - die ist aber zurückgekommen:

This is an automatically generated Delivery Status Notification. Delivery to the following recipients failed.
max.suter@gmx.de
18. Juni 2008: Von Max Sutter an Gregor FISCHER
die ist aber zurückgekommen

logisch, wenn man Suter mit nur einem t schreibt. Das hält sich
hier im Forum unglaublich hartnäckig. Es gibt in Basel schließlich
auch Vischer mit V, und vermutlich käme eine derart adressierte
Mail an Sie auch zurück ...
30. Juni 2008: Von B. S.chnappinger an Max Sutter
"logisch, wenn man Suter mit nur einem t schreibt"
Bingo! Das sitzt! Richtig abschreiben liegt nicht jedem... (Geantwortet hat der liebe Herr Fischer darauf leider nicht... mit ein bißchen Größe hätte er geschrieben: "Sorry, hab mich vertan!")
4. Juli 2008: Von Gregor FISCHER an B. S.chnappinger
Beitrag vom Autor gelöscht

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