Guten Tag,
ich wäre dankbar, wenn wir hier ohne die Annahme von sekundären Motiven wie "Lobby" etc argumentieren könnten. Zum Thema Thielert würde gern differenzieren.
Zunächst einmal zum Produkt:
Der kleine Centurion ist aus meiner Sicht ein ausgezeichneter und ausgereifter Motor, dessen Einsatz sich für die allermeisten in Frage kommenden Zellen wirtschaftlich lohnt. Ich spreche hier aus Erfahrung, habe alle Zellen mit TAE geflogen und würde, wenn ich ein Flugzeug dieser Kategorie hätte, dies ohne zögern auf TAE umrüsten lassen. Aus dieser Einschätzung habe ich nie einen Hehl gemacht. Man kann hier selbstverständlich geteilter Meinung sein, auch wenn beim Thema Wirtschafltichkeit und Performance die objektiven Kriterien zugunsten des TAE ausschlagen.
Jetzt zum Support:
TAE hat ein flächendeckendes Service-Netzwerk in Europa. Das Risiko, dass bei Wegfall des Mutter-Unternehmens der Service leidet ist gegeben. Angesichts der Stückzahl im Betrieb stehender TAEs ist jedoch nicht anzunehmen, dass der Service ganz zum Erliegen kommt.
Zum Thema Investment:
Dass die Investition in ein neues Luftfahrtunternehmen risikobehaftet ist braucht man wohl niemandem in der Branche zu erklären. Natürlich ist es möglich, dass Thielert die aktuelle Liquiditätskrise nicht übersteht. Die kritische Frage, die wir im Zusammenhang mit Unternehmen bei Pilot und Flugzeug immer wieder stellen ist: Geht das grundlegende Geschäftsmodell auf? Im Unterschied zu anderen Unternehungen wie SMA, Eclipse, Adam etc liegt bei Thielert ein realistisches Geschäfts- und Marktpotenzial vor. Es existiert vor allem ein Produkt, welches gut eingeführt ist und dem Kunden tatsächliche wirtschaftliche Vorteile bringt (z.B. im Unterschied zu SMA).
Ich möchte nicht spekulieren wie die aktuelle Krise bei Thielert ausgeht. Ich habe hier auch keinerlei Hintergrundinformationen. Ob das Unternehmen wie z.B. Rotax oder Columbia von einem Großen der Branche gekauft wird oder ob die Investoren (wie bei SMA) das Unternehmen weiter tragen wird man sehen.
Fazit: Unter die Cowling kommt mir ein TAE jederzeit, in mein ungehedgtes Hobby-Investor-Depot aber auf gar keinen Fall.
Viele Grüße, Jan Brill
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Dabei wird die Aktie durch den Kurssturz erst interessant. Vielleicht fällt sie ja noch auf 10 Cent, bevor es wieder nach oben geht. So könnte man für ein paar Euro Aktien bekommen, die nach 30 Jahren sehr viel Wert sind oder auch wertlos. In jedem Falle aber sinkt mit dem Aktienwert das Risiko, bezogen auf den späteren Wert. Ich will damit sagen, dass 100 Aktien zu 20 Euro riskanter sind als 100 Aktien zu 1 Euro im letzteren Fall verliert man lediglich 100 Euro.
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