Mit Verlaub, aber daraus spricht immer noch völlige Erfahrungslosigkeit mit öffentlichen Vereinsveranstaltungen.
1. Du kriegst auch aufgetaute Würstchen knackig.
Dazu muss man die erst auftauen. Und wir hatten mal einen Metzger, der hat seine Ware nicht mal vakuumiert wegen der Qualität - und die war spektakulär. Dafür hat er dann auch schon mal Sonntags um 14h seine Auslagen für Montag geplündert um noch nachzuliefern. Allerdings hat der dann kurz vor Karoshi das Handtuch werfen müssen.
2. Im Wasserbad sind Rumpsteaks, Entrecote, aber auch Grillwürstchen in 20-25 min komplett aufgetaut. Wer einen Engpass nicht 25 min vorher erkennen kann, sollte tatsächlich kein Fest organisieren. Grillwürstchen halten sich 2 Jahre (notfalls halt vorher organisieren, wer die abnimmt nach MHD [ich] zB.).
Was am heimischen Webergrill mit 5 Steaks und 10 Würstchen funktioniert funzt natürlich mit der zehnfachen oder 50-fachen Menge noch viel besser. Und 2 Jahre in der Truhe lassen? Wenn das der Qualitätsanspruch ist, na dann ... und wer hat schon eine Tiefkühltruhe für 500 Steaks und 1000 Würstchen übrig. Ganz zu schweigen von den Semmeln dazu. Oder der nachweisbaren Einhaltung der ununterbrochenen Tiefkühlung.
3. Mensch, wenn Ihr schon vorher jemals ein Fest gemacht habt (ich auch) wisst Ihr, ob 1000 oder 10000 Besucher erwarten könnt. Ein Unsicherheitsfaktor von 50% sollte doch drin sein, dann ist die Einkaufsstrategie auch kein Hexenwerk mehr. Und für Sonntagabend, da nehme man 3kg Dosen Gulaschsuppe, hänge das Schild mit den Würstchen ab und das mit der Gulaschsuppe auf. Man kann sich das Leben auch schwer machen
Wir reden da nicht von Faktor 10 um zwischen Gewinn und Verlust zu unterscheiden. Sondern eher von 1,1. Wenn man insgesamt 2000 Portionen eingekauft hat, aber nur 1800 verkauft, dann wirds schon eng. Unsicherheitsfaktor 50%? Was glauben Sie, wie da die Margen sind? Selbst wenn die Arbeitszeit "nichts kostet"?
Und nein, die Gäste wollen keine Gulaschsuppe aus der Dose. Und auch keine Grillwürstchen aus Rheda-Wiedenbrück. So wenig wie den aufgetauten Kuchen von C&W zum Kaffee. Oder sind Sie eiiner der Wenigen, die bei so einer Veranstaltung als Kunde tatsächlich für das Stück Industriekuchen oder den Teller Industriegulaschsuppe so viel bezahlen würden wie im Laden für die ganze Verpackungseinheit?
4. Das gleiche Prinzip bei Kaffee und Cola
Kaffee geht noch am ehesten. Da ist die Marge am Besten, mit Abstand. Aber so viel Kaffee kann man gar nicht verkaufen, um 200 übriggeblieben Würstchen auszugleichen.
Getränke kann man wieder zurückggeben. Aber wenn man sich auf Verdacht einen zweiten Kühlwagen hinstellen lässt (den der Bierverlag auch erst mal frei haben muss), dann kostet das auch gleich das Doppelte.