Ja, das ganze noch als Innovation zu verkaufen, ist schon ziemlich dreist. Auch die Formulierungen im verlinkten Artikel sind ziemlich an den Haaren herbeigezogen:
Den Aufwand, ein Protokoll zu entwickeln, mit dem alle Generationen von Geräten sicher miteinander kommunizieren können, beschreibt Mäder mit dem Versuch, einen C64 mit einem modernen Laptop zu vernetzen.
Mein Siemens P1 wurde gerade dann auf den Markt geworfen, als die letzten C64 vom Band liefen. Entgegen der Logik von Herrn Mäder kann ich mit besagtem Telefon immer noch mobil telefonieren - und ein brandneues Smartphone im gleichen GSM-Netz/Zelle anrufen und von diesem angerufen werden. Das Gerät hat seit Verlassen der Fabrik exakt null Firmwareupdates bekommen. Funktioniert deshalb, weil das Radioprotokoll auf Erweiterbarkeit ausgelegt wurde und die Aktualisierungen nicht die Kompatibilität brachen.
"Die Arbeiten daran laufen seit gut drei Jahren, das war alles andere als trivial." Die Komplexität der Aufgabe in Verbindung mit der Tatsache, dass Updates für FLARM kostenfrei und damit kein Geschäft sind, ließen den Hersteller viele Jahre vor diesem Schritt zurückschrecken.
Wenn man den Gerätekäufern Updates aufzwingt, weil sonst ihre Geräte nicht mehr funktionieren, sollte man sich nicht über die grausam hohen Entwicklungskosten für Updates beschweren (die m.M.n. nur vorgeschoben sind, schließlich haben Einzelpersonen das komplette Protokoll nachentwickelt und auf allerlei Plattformen implementiert [SoftRF]).
Wenn diese Firma dafür drei Jahre braucht, hat man entweder intern keine Zeit für Softwareentwicklung eingeplant, oder nicht die nötige Expertise für ein solches Produkt. Letzterenfalls sollte man sich vielleicht lieber auf die Entwicklung von einfachen Smartphone-(Spiele-)Apps beschränken und die Finger von Safety-Devices lassen.
PS: Mich ärgert, dass im BFU-Bericht diese Problematik überhaupt nicht angesprochen wurde.