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So ist es Wolff. Ich glaube, wenn man die US-Statistiken ansieht, sind "medical-related" Unfälle so selten, dass der gesamte Aufwand des Medicals - zumindest im Bereich Part 91 - einfach in keinem Verhältnis zum Nutzen steht und deshalb ja auch Basic Med eingeführt wurde.
Es wird Zeit, dass auch im EASA/LBA-Land eine mehr faktenbasierte Ausgestaltung/Handhabung kommt. Vorschriften da, wo sie mehr Sicherheit bringen, und NUR da.
Wie auch bei einem anderen meiner Lieblingsthemen, warum gibt es nicht mehr GPS-Approaches in Deutschland. Meine Basis EDFD hat recht freie Felder im Anflug von beiden Richtungen, es fällt überhaupt nicht schwer, sich einen GPS-Approach selbstzustricken. Nur gibt es keinen offiziellen. Warum? Vermutich weil niemand am Platz das QNH durchsagen darf, weil eine Anflugbefeuerung fehlt (was bei entsprechenden Minima ja ok wäre), oder weil (seufz) "die Tankstelle zu nah an der Piste steht".
Dabei wäre selbst ein IFR-Anflug "day only" mit Minimum = Platzrundenhöhe bereits ein großer Gewinn.
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Medizinsche Notfälle in einem single pilot plane haben einen statistischen Aspekt und einen psychologischen.
Statistisch gesehen sind solche Fälle selten, aber wenn man in die Situation kommt - als Pilot oder, noch schlimmer, als Passagier, dann ist man "up shit creek without a paddle".
Fukushima war auch statistisch eigentlich unmöglich. Das sind halt so Fälle, die mögen selten sein, aber wenn sie geschehen, dann isses Essich.
Ich vermute, es gibt jede Menge Ehefrauen, Kinder, Verwandte, Freunde, von Piloten, die sich insgeheim fragen, was mach ich eigentlich wenn der ausfällt ? Pinch Hitter Kurse halte ich für untauglich. Niemand, der nicht fliegt, bringt aus dem rechten Sitz ein Flugzeug heil nach unten, weil er mal eine Stunde landen geübt hat.
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..rechten Sitz ein Flugzeug heil nach unten, weil er mal eine Stunde landen geübt hat....
"Heil" vermutlich nicht, aber ggf lebend. Ging in diesem Fall auch gut.... https://www.youtube.com/watch?v=rVAqiwnMNYo
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Statistisch gesehen sind solche Fälle selten
BFU, Daten von 2019 Januar-August (mehr gibt es noch nicht), ohne MoSe/UL:
Pilot Incapacitation: 5 Fälle, davon 4x CAT, 1x HEMS
Engine Failure Piston: 8 Fälle
Engine Failure Turbine: 1 Fall, B738 (wobei das nach meinem Verständnis nicht zwingend eine "schwere Störung" ist und es deshalb vmtl. bei der BFU nicht dokumentierte Ereignisse gibt).
Also wenn ich eine SET hätte, würde ich mir definitiv mehr Sorgen um den eigenen Ausfall als um den des Triebwerks machen.
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Fukushima war auch statistisch eigentlich unmöglich
Im Gegenteil, es war eigentlich vorherzusehen.
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"Ich vermute, es gibt jede Menge Ehefrauen, Kinder, Verwandte, Freunde, von Piloten, die sich insgeheim fragen, was mach ich eigentlich wenn der ausfällt ? Pinch Hitter Kurse halte ich für untauglich. Niemand, der nicht fliegt, bringt aus dem rechten Sitz ein Flugzeug heil nach unten, weil er mal eine Stunde landen geübt hat."
Vielleicht nicht vom rechten Sitz, aber Spornrad-Agrarflieger auf der Flucht in den Westen (hab's als Buch hier), gibt aber auch sonst genug bekannte Fälle; ach ja, mWn sind Pinchhitter mit 4 - 8 h Unterricht versehen, also zeiten, die früher fürs Solo reichten:
https://programm.ard.de/TV/ndrfsnds/ikarus-aus-mecklenburg/eid_282266703947792
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"Wie auch bei einem anderen meiner Lieblingsthemen, warum gibt es nicht mehr GPS-Approaches in Deutschland. Meine Basis EDFD hat recht freie Felder im Anflug von beiden Richtungen, es fällt überhaupt nicht schwer, sich einen GPS-Approach selbstzustricken. Nur gibt es keinen offiziellen. Warum? Vermutich weil niemand am Platz das QNH durchsagen darf, weil eine Anflugbefeuerung fehlt (was bei entsprechenden Minima ja ok wäre), oder weil (seufz) "die Tankstelle zu nah an der Piste steht".
Dabei wäre selbst ein IFR-Anflug "day only" mit Minimum = Platzrundenhöhe bereits ein großer Gewinn."
Dänemark macht es.
Und für die USA hab ich gerade mal die fachliche Anleitung gelesen - ja, wir sind zu dämlich. Oder masochistisch, s. EDAZ.
Söder will Lufttaxis fördern (gerne, Lilium traue ich weiterhin einiges zu), aber FoF und AL bei München geht nicht.
Wir bürokratisieren uns zu Tode...
Edit/ P.S.:
Hab's gefunden, "Instrument flight training manual", Peter Dogan, Appendix A, "Obstacle clearance and the TERPS manual", S. 229. Machen sie auch für einen einzigen (!) Nutzer, dann aber kostenpflichtig und ohne, dass es publiziert wird.
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"...ach ja, mWn sind Pinchhitter mit 4 - 8 h Unterricht versehen, also zeiten, die früher fürs Solo reichten..."
Ich habe in einer Ferien-Flugschule früher einige "Pinchhitter-Kurse" gegeben. Das waren jeweils fünf Stunden Theorie und fünf Stunden Praxis mit ca. 20-30 Landungen - natürlich vom rechten Sitz aus. Dazu gehörten z.B. auch die Bedienung von Funkgerät und Transponder, grob nach Heading fliegen, um mit Hilfe eines Lotsen den nächsten größeren Platz zu finden. Die allermeisten Kandidaten waren danach in der Lage, den Flieger auf einer großen (!) Bahn so auf die Erde zu bringen, dass alle Insassen vermutlich alleine hätten weggehen können, auch wenn der Flieger i.d.R. "reparaturbedürftig" gewesen wäre.
Um diese Fähigkeiten zu erhalten ist es natürlich notwendig, sich auch danach in Übung zu halten. Für die mitfliegende Ehefrau dürfte das vermutlich meist kein Problem sein.
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"...ach ja, mWn sind Pinchhitter mit 4 - 8 h Unterricht versehen, also zeiten, die früher fürs Solo reichten..."
Ja, aber hier muss man beachten, dass früher alles besser war. Geht heutzutage keinesfalles mehr, weil die jungen Leute...oh, jetzt war ich kurz eingenickt. Nevermind.
Ich habe in einer Ferien-Flugschule früher einige "Pinchhitter-Kurse" gegeben. Das waren jeweils fünf Stunden Theorie und fünf Stunden Praxis mit ca. 20-30 Landungen. Dazu gehörten z.B. auch die Bedienung von Funkgerät und Transponder, grob nach Heading fliegen, um mit Hilfe eines Lotsen den nächsten größeren Platz zu finden. Die allermeisten Kandidaten waren danach in der Lage, den Flieger auf einer großen (!) Bahn so auf die Erde zu bringen, dass alle Insassen vermutlich alleine hätten weggehen können, auch wenn der Flieger i.d.R. "reparaturbedürftig" gewesen wäre.
Um diese Fähigkeiten zu erhalten ist es natürlich notwendig, sich auch danach in Übung zu halten. Für die mitfliegende Ehefrau dürfte das vermutlich meist kein Problem sein.
Das finde ich super und hört sich für mich auch realistisch an. Andere Möglichkeit: Luftfahrzeuge mit Gesamtrettungssystem fliegen und die Mitflieger vernünftig einweisen. Sollte vermutlich noch etwas sicherer funktionieren.
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Oder Rettungsfallschirm (möglichst mit Zwangsauslösung) tragen. Okay, ist natürlich psychologisch weniger toll, den Verwandten zurück- und das Flugzeug zu verlassen. Die Überlebenswahrscheinlichkeit ist dann allerdings für den Passagier auch sehr hoch.
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Der psychologische Faktor spricht m.E. für den "Pinch-Hitter-Kurs". Sich mit einer Sache befassen, baut Ängste sehr effektiv ab.
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Erfolgreiche Landung durch Pinch Hitter auf PA46 M600 oder Cirrus Jet? Sorry, aber das kann ich mir nicht vorstellen.
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Und sicherlich für B 747 oder A 340 auch nicht. Unsere Pinchhitter-Kurse wurden auf DA 20 und DA 40 geflogen. Sicherlich für ca. 90 % der GA-Flugzeugmuster anwendbar.
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Im Rahmen des AOPA Camps in Eggenfelden führen wir die Pinchhitterkurse regelmäßig durch. Ich denke auch, dass so eine reelle Chance besteht, dass zumindest die Insassen heilbleiben. Wichtig ist, dass das Training auf der Maschine stattfindet, die auch im Alltag geflogen wird.
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Solange du da die richtige Funkfrequenz einstellst und einen kompetenten Fluglehrer mit Muster Erfahrung auf die Frequenz bekommst, sehe ich das als nicht so problematisch an. Denn eine vier Kilometer lange Landebahn kann man an vielen Punkten in Deutschland relativ flott erreichen. Dann sitzt du ein vergleichbares und Muster an die Flügelspitze, und betest die Person runter. Überlebenswahrscheinlichkeit gar nicht mal so schlecht, sollte man meinen.
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Das mit Pinch Hitter Kursen ist ja nicht zu kritisieren und sicherlich sinnvoll, allerdings muss man dann aber auch hier die Frage zulassen, ob sich der Aufwand lohnt bei der geringen Zahl von Pilot Incapacitation (so wie das hier bezüglich Garmin Autoland geäußert wurde).
Und, es kann doch in der Diskussion nicht ernsthaft um eine Abwägung zwischen Pinch Hitter oder Garmin Autoland gehen. Beides macht Sinn und das Garmin Autoland System ist eine tolle technische Neuerung - einverstanden?
Jedenfalls scheint das neue Safety System von Garmin, das zunächst nur der Piper M600 und dem Cirrus Jet zur Verfügung steht, einem Pinch Hitter deutlich überlegen zu sein. Ich würde mich dem x-mal lieber aussetzen als einem Pinch Hitter.
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Nabend Bernd, nur zur Sicherheit- dass ich glaube, dass jeder lernen kann, ein Flugzeug zu landen, sollte keineswegs die Sinnhaftigkeit eines Autoland in Abrede stellen. Ich halte das für großartig!
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