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21. Dezember 2012: Von Gerald Heinig an Achim H.
Hi Achim,

erstmal Dankeschön für die ausführliche Antwort!
Bin ich sicher dass Aufrüsten eine gute Idee ist? Nein, ich weiss, dass es finanziell Quatsch ist. Mir geht es hier in erster Linie darum, herauszufinden, wo und warum die Kosten entstehen. Da ich keine IFR-Erfahrung habe, kann ich auch nicht beurteilen, wie gut oder schlecht ich in bestimmten IMC-Situationen mit Minimalaustattung zurechtkommen würde.

Ich habe aber schon das Gefühl, dass viele Piloten den absoluten Komfort wollen (ist auch in Ordnung!) während andere einfach deutlich höhere Risiken in Kauf nehmen. Ich würde mich schon eher der zweiten Gruppe zuordnen, zumal ich keinen wirklichen Grund habe, IFR zu fliegen, ausser wegen Spaß an der Technik, Spaß etwas neues, anspruchsvolles zu lernen und ich auf absehbare Zeit nicht beruflich bedingt fliegen werde (also keinen Termindruck habe und damit wetterunabhängig sein muß).

Mal zu Deiner "Minimalausstattung": warum sagst Du, daß es nicht reicht? Was hat Dir gefehlt?

Die RNAV-GPS Geräte, die zugelassen sind, sind also wahrscheinlich auf die beschränkt, die in der ETSO Authorisation Liste der EASA drin sind, richtig?
Und für die muß zwangsläufig ein Datenbankabonnement vorhanden sein, so daß die Datenbank alle 28 Tage erneuert wird, stimmt's?
Für welches Gebiet müssen denn die Wegpunkte drin sein? Nur für Deutschland, oder ganz Europa?
Hier wäre wieder eine URL zum Gesetzestext sehr hilfreich.
Ich habe nämlich noch viele Fragen zu dieser Thematik, wie zum Beispiel: wie viele neue Wegpunkte kommen denn alle 28 Tage hinzu? Oder wie viele werden geändert? 28 Tage scheint mir sehr hoch gegriffen (hab's aber von meinem Fluglehrer gehört, also nehme ich an, daß es stimmt).
Kann man die Wegpunkte selber nachprogrammieren/eingeben?
Wer setzt die Wegpunkte fest? Gibt es eine offizielle Stelle, wo die Wegpunkte hochamtlich veröffentlicht werden?
Und so weiter. Und so fort...

Du sagst, es ist eine deutsche Besonderheit, daß wir Autopiloten mit Höhenhaltung brauchen. Also braucht man das in anderen Ländern (z.B. Frankreich, Großbritannien) nicht?

Und apropos Dokumentation: Pelle hat in seinem Beitrag gesagt, daß man einiges selber machen/schreiben kann. Da würde es mich doch interessieren, *was* man alles selber machen kann. Ich kann mir vorstellen, daß man theoretisch sehr viel selber machen könnte, müßte es dann aber von qualifiziertem Personal überprüfen lassen, die aber kein finanzielles Interesse daran haben (gehen selber Haftungsrisiko ein, können aber keine Arbeitszeit abrechnen).
Wenn's so ist, kann ich sie auch verstehen.

Nochmals vielen Dank für Deinen sehr informativen Beitrag!

Gruß,
Gerald
21. Dezember 2012: Von Achim H. an Gerald Heinig Bewertung: +1.00 [1]
Hallo Gerald,

ich gehe in meiner Antwort davon aus, dass Du das IR dazu benutzen möchtest, an unbekannte Orte zu fliegen. Wenn Du nur ein paar Mal im Jahr bei CAVOK einen Instrumentenanflug an Deinem Heimatplatz fliegen willst, sieht es natürlich etwas anders aus. IR ist weltweit einheitlich und es erlaubt Reisen auf dem ganzen Planeten mit einer sehr einfachen und standardisierten Vorbereitung und Vorgehensweise.

Nein, ich weiss, dass es finanziell Quatsch ist. Mir geht es hier in erster Linie darum, herauszufinden, wo und warum die Kosten entstehen. Da ich keine IFR-Erfahrung habe, kann ich auch nicht beurteilen, wie gut oder schlecht ich in bestimmten IMC-Situationen mit Minimalaustattung zurechtkommen würde.

Das bedeutet dass die Wahrscheinlichkeit, dass Du viel Geld versenkst und am Ende nicht das hast was Du erhoffst sehr hoch ist :-)
Daher ist es gut sich vorher genau zu informieren, z.B. IFR zu fliegen mit so einer minimalausgestatteten Flugschulen-Schrottmühle.

Mal zu Deiner "Minimalausstattung": warum sagst Du, daß es nicht reicht? Was hat Dir gefehlt?

Ohne gescheiten Autopiloten geht für jemanden der nicht viel Erfahrung hat gar nix. Steuern, navigieren, funken, schreiben, Passagiere betreuen -- das ist alles zu viel für den Anfänger. Bei IFR muss man seiner Maschine und der Situation geistig immer voraus sein und das fällt am Anfang sehr schwer. Autopilot ist Pflicht für Single Pilot IFR für deutsch registrierte Maschinen aber der AP muss auch etwas taugen. IFR ist viel einfacher als VFR und man tut meist gar nichts aber es hat immer wieder diese Situationen in denen alles auf einmal kommt und der Stresslevel ins Unendliche steigt, wenn man nicht gut vorbereitet ist.

Dann bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass ein künstlicher Horizont zu wenig ist. Es ist wichtig, dass man sich in IMC wohl fühlt und da ist Redundanz ein wichtiger Faktor. Vielleicht kann ein aktuelles Smartphone diese Redundanz bieten aber ich wollte unbedingt zwei AIs nach ein paar IMC-Flügen.

Weiterhin müssen die Gyros einwandfrei funktionieren. Das tun sie bei alten Maschinen meist nicht. Sie sind ausgeschlagen, driften ab, etc. Lass also von der Kiste mindestens den Turn & Bank (steuert den AP und rettet Dein Leben wenn der künstliche Horizont kaputtgeht) und den Directional Gyro von einer Avionikfirma auf der Bank prüfen. Der DG rettet Dein Leben wenn beim Anflug in IMC +- 10° über Leben und Tod entscheiden. Gyros können oft nicht repariert werden (vor allem wenn sie aus den 70ern oder 80ern stammen) und sind sündhaft teuer. Ich habe eine Kiste voller Gyros die alle augenscheinlich funktionieren aber für IFR nicht mehr taugen.

Ich würde auch nicht mehr mit manuellem DG fliegen. Das Nachstellen der Kompassrose ist eine enorme Fehlerquelle und in IMC kann der Fehler tödlich sein (nicht überall gibt es Radar).

Die RNAV-GPS Geräte, die zugelassen sind, sind also wahrscheinlich auf die beschränkt, die in der ETSO Authorisation Liste der EASA drin sind, richtig?
Und für die muß zwangsläufig ein Datenbankabonnement vorhanden sein, so daß die Datenbank alle 28 Tage erneuert wird, stimmt's?

Korrekt, zusätzlich muss es ein STC für Deine Zelle geben. Fakt ist, dass Garmin GNS und GTN eigentlich alternativlos sind. Die Datenbank muss für IFR immer aktuell sein und ein Abo ist die einzige realistische Möglichkeit das zu erreichen. Userwegpunkte sind eine Krücke, die helfen Dir nicht für Approaches. Ich bin schon einmal ganz schön auf die Nase gefallen. Hatte kein aktuelles Update und just in dieser Woche haben sie in Paris den gesamten Luftraum umgeändert, alle Approaches geändert, alle Wegpunkte, etc. Ich hatte gottseidank für dem iPad die komplette AIP mit den Koordinaten aller Wegpunkte und habe sie mit glühenden Finger in mein Garmin 695 eingetippt. Das passiert mir nicht mehr. Wenn Du nicht vom RADAR-Lotsen auf den Endanflug geführt wirst, dann brauchst Du ein RNAV GPS, das Dir den Approach fliegen kann, sonst bist Du sehr im Stress.

Für welches Gebiet müssen denn die Wegpunkte drin sein? Nur für Deutschland, oder ganz Europa?

Für das beflogene Gebiet. Um das Jeppesen-Abo kommst Du bei IFR nicht rum und das wäre keine schlaue Möglichkeit Geld zu sparen. Ein Abo teilen ist auch schwierig, die binden das an die Seriennummer des Gerätes (da gibt es garantiert Tricks aber mir ist keiner bekannt).

Ich habe nämlich noch viele Fragen zu dieser Thematik, wie zum Beispiel: wie viele neue Wegpunkte kommen denn alle 28 Tage hinzu? Oder wie viele werden geändert? 28 Tage scheint mir sehr hoch gegriffen (hab's aber von meinem Fluglehrer gehört, also nehme ich an, daß es stimmt).
Kann man die Wegpunkte selber nachprogrammieren/eingeben?
Wer setzt die Wegpunkte fest? Gibt es eine offizielle Stelle, wo die Wegpunkte hochamtlich veröffentlicht werden?

28 Tage ist der internationale Rhythmus, nach dem arbeiten die Länder und so koordinieren sie ihre Änderungen. Es ändert sich meist gar nichts aber manchmal eben auch fast alles (siehe Paris). Die Informationen werden alle in den AIPs der Länder veröffentlicht und sind kostenlos über Eurocontrol zugänglich. Jeppesen nimmt diese AIPs und sammelt die Informationen. Die sind Monopolist. Eine Zulassungsvorschrift für IFR-GPS ist, dass die Navigationsdatenbank manipulationssicher ist (read only). Man kann daher nichts ändern und die Möglichkeiten mit User-Wegpunkten sind sehr eingeschränkt.

Du sagst, es ist eine deutsche Besonderheit, daß wir Autopiloten mit Höhenhaltung brauchen. Also braucht man das in anderen Ländern (z.B. Frankreich, Großbritannien) nicht?

Es gilt für alle Maschinen die ein D- auf dem Schwanz haben und nach IFR betrieben werden. Mir ist kein Land außer Deutschland bekannt, dass dies vorschreibt, auch wenn es in der Praxis sinnvoll ist. Zwei Funkgeräte ist auch deutsch, ein VOR (mit FM-Immunity, ganz wichtig), das zweite VOR kann durch das RNAV-GPS ersetzt werden.

Gruß,
Achim
21. Dezember 2012: Von Bernhard Tenzler an Gerald Heinig Bewertung: +1.00 [1]
Hallo Gerald,

was Du wirklich an Ausrüstung für nötig erachtest, hängt in der Tat von Deinen Missions und Deinem "Wohlfühlfaktor" ab. MIt dem was die FSAV vorschreibt, kommst Du eigentlichüberall hin, man muss ganz einfach die Limitationen, z.B. bei der Wetteravoidance, kennen.

Hinsichtlich der Kostensituation des Umbaus könntest Du noch eine N-Registirerung in Betracht ziehen, die Paperwork ist da um einiges einfacher.

Der Database update für ein GPS (z.B. GNS 430) kostet einzeln ca. 120€ im Abo (28tägig) ca. 300€. Dies kosten sind also überschaubar und es macht m.E. keinen Sinn hier zu sparen.

Hast den von Dir beschriebenen Flieger bereits oder steht er nur auf Deiner Shopping List? Falls Du ihn nicht hast, würde ich in der Tat versuchen einen möglichst passend ausgerüsteten Flieger zu akquirieren.

6. Januar 2013: Von Malte Höltken an Achim H.
"Zwei Funkgeräte ist auch deutsch, ein VOR (mit FM-Immunity, ganz wichtig), das zweite VOR kann durch das RNAV-GPS ersetzt werden."

Lese ich die FSAV richtig, daß alle VOR-Empfänger FM-Immun sein müssen? Wenn jetzt beispielsweise COM/NAV/RNAV über ein GNS-430 erschlagen wird, muß dann das zweite VOR FM-Immun sein? Ansonsten wäre das ja eigentlich ein Grund, die alten KNS-80 wieder auszugraben, denn billiger kommt man an ein VOD/DME wohl nicht ran. Leider las ich davon, daß die 80er eben nicht immun wären (nur die 81er, aber die haben IIRC kein DME), aber (je nachdem wen man fragt) mit (mehr oder weniger) teuren Filtern immunisiert werden könnten?

Besten Grusz,
6. Januar 2013: Von Achim H. an Malte Höltken Bewertung: +1.00 [1]
Selbst wenn es so wäre, dass nur ein VOR FM-Immunity aufweisen müsste, dann wäre es genau das zweite KNS-80, denn das GNS430 ist bereits als RNAV "belegt" und wie vorher festgestellt wurde, müssen diese Geräte getrennt sein. Dieser Teil der FSAV gilt schon seit einigen Jahren übrigens.

Bei solch einem Gerät stellt sich auch die Frage, wie und zu welchen Kosten man es am Leben erhalten kann.
7. Januar 2013: Von Thomas Dietrich an Achim H.
Ist denn eine Maschine z.B. eine C206 mit Garmin 1000 dann noch IFR zugelassen, da ist ja gar kein Gerät mehr separat?
7. Januar 2013: Von  an Thomas Dietrich Bewertung: +1.00 [1]

Jedes G1000 hat zwei GIA63 Integrated Avionics Modules. In jedem ist ein VOR und ein COM drin.

7. Januar 2013: Von Thomas Dietrich an 
Danke Sabine,

das war mir klar, aber eben integrated und nicht separat. Mit denen kann ich ohne das Kombigerät im Panel nicht funken.

Mich interessiert nur wie Garmin das dem LBA verkauft hat.....

Nochmals THX
7. Januar 2013: Von joy ride an Thomas Dietrich
das kombi gerät (welches neben com nav auch noch attitude kann, oder dme oder adf, ...) kann separieren, separat ansteuern, und sogar differenziert anzeigen was kaputt ist. zusätzlich ist auch die anzeige gedoppelt.

das ist alles nix "ans lba verkauft" sondern technisch sauber gelöst.

inklusive der automatischen wiederhochfahr-funktion der nach dem blitz überlebenden rest-geräte. in unserem fall waren das alle (ALLE) nach "stockdunkel" bis volles programm.

PS: übrigens, es sitzt auch nicht alles direkt im glas, die module kann man in die hand nehmen, und sind teilweise sehr weit vom bildschirm weg

7. Januar 2013: Von  an Thomas Dietrich

Mit denen kann ich ohne das Kombigerät im Panel nicht funken.

Wie Joyride sagt: Welches Kombigerät? Es gibt zwei, völlig separat, beide mit den erforderlichen Knöpfen, mit dem passenden Redundanzmodus. Die LRUs sitzen zum Teil hinten im Heck. Das ist schon alles für Erwachsene gemacht - eher so wie im Airliner. Aber selbstverständlich kann immer alles so ausfallen, das nix mehr geht. So ist das im Leben.


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