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Das neue Heft erscheint am 1. März
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Unfall: De-facto Staffelung am unkontrollierten Flugplatz
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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6. März 2012: Von Jan Brill an Kai-Olav Roscher
Lieber Herr Roscher,

danke für den Hinweis auf die VC.

Ich wäre allerdings vorsichtig damit, jemandem eine vorsätzliche, fahrlässige oder grob-fahrlässige Mittäterschaft an diesem sagenhaften Spiegel-Artikel zu unterstellen.

Ich habe für die Gegenrede oben einige Quellen des Herrn Kwasniewski debrieft (ist ja recht leicht zu erkennen mit wem er gesprochen hat). Diese, darunter auch wirkliche Presse-Profis, haben einhellig und entsetzt darüber berichtet im Gespräch mit dem Journalisten Dinge ganz anders bzw. exakt gegenteilig dargestellt zu haben.

Es ist also zumindest möglich, dass auch Herr Handwerg hier quasi Kwasniewski'd wurde.

MfG
Jan Brill


UPDATE 13.3.2012, 09:05 Uhr:

Der Autor des o.g. Artikels, Nicolai Kwasniewski, hat sich in Telefonaten und E-Mails intensiv mit unserer Kritik befasst und dem Vorwurf der Quellenverfälschung vehement widersprochen. Der Vorwurf der unrichtigen Quellenwiedergabe scheint den Spiegel-Journalisten dabei deutlich mehr zu treffen als die fachlichen Fehler des Artikels oder die flächige Abneigung unter den Fachleuten gegen den hämischen Unterton des Texts.

Zumindest für die VC konnte der Autor dabei die gemachten Zitate belegen. Den Vorwurf diese Quelle verfälscht zu haben möchten wir daher nicht mehr erheben und haben ihn aus dem Post oben gestrichen. Wir müssen vielmehr mit Bedauern festhalten, dass die VC offenbar hinter den im Artikel zitierten Aussagen steht.

Ein anberaumtes klärendes Gespräch zwischen dem Spiegel-Autor und der Pressestelle der HFG zur Frage der Quellentreue kam indes nicht zustande. Spiegel-Autor Kwasniewski behauptet auch diese Quelle unverfälscht verwendet zu haben. Die Pressestelle sieht das anders. Dieser Widerspruch muss also vorerst unaufgeklärt bleiben.

Jan Brill

6. März 2012: Von Urs Wildermuth an Jan Brill
Danke für die Bemühung, diesem Artikel zu widersprechen. Ehrlich gesagt, mich erstaunt sowas überhaupt nicht mehr. Hier geht es, wie richtig bemerkt, nicht um den Unfall, nicht um Egelsbach per se, nicht darum, dass es dort kein ILS gibt sondern es ist schlicht und ergreifend wieder mal ein typisches Hass und Neid Stück gegen die "Wirtschaftselite", die ja heute bequem für alles Böse der Welt verantwortlich gemacht wird.

Leider leben wir in einer Zeit, wo es schicklich ist, solche Leute zur Hölle zu wünschen. Dabei sind speziell wir Piloten oft genug Äusserungen ausgesetzt, die in anderem Zusammenhang als völlig unakzeptabel gelten würden.

Ich erinnere mich nur zu gut an die Debatten, die nach einigen Unfällen hier in Samedan als auch anderswo immer wieder hervorgehen. Wenn ein Businessjet abstürzt heutezutage, kommen immer die selben Kommentare: Bravo, wieder ein Geldsack weniger. Geschieht den Kapitalistenschweinen recht. Und in diesem Tenor weiter.

Das die Presse darauf aufsitzt ist nicht weiter erstaunlich. Wie auch hier. Die Bild spricht von einem "Textilmillionär". Pfui, ein Millionär, der die Arbeiterklasse ausbeutet. Die Aussage dass eine junge Frau aus der Ukraine an Bord war bringt sofort hässlichste Gerüchte hoch. Denn dort gibt's ja wohl nur Prostituierte? Pfui Teufel kann ich da nur sagen, nur was nützt es. Schliesslich haben wir ja selbst in diesem Forum Leute, die die GA ständig und mit scheusslicher Häme angreifen, siehe den Thread über den eigentlichen Unfall.

Dass auch Airliner Piloten sich sehr oft mieserabel über die GA äussern, auch das ist leider eine Tatsache. Ich habe auch in ZRH schon Leute erlebt, die sich kaum mehr kennen vor Wut und Misgunst und ultimativ die totale Verbannung der GA von allen Flugplätzen wo Linienverkehr herrscht fordern. Oder gleich sogar aus dem gleichen Luftraum. Wenn mir da jemand mit der Meinung daher kommt, das damalige System der Sovietunion, wo eine Flugesellschaft alles beherrschte, es nichts ausser Aeroflot gab und alles super geregelt war sei seine persönliche Wunschvorstellung für die Europäische Luftfahrt, sagt das alles. Vor allem dann, wenn solche Leute in oberen Rängen tätig sind.

Auch mir wurde schon ins Gesicht gesagt, gut dass ich wieder fliege, dann würde ich hoffentlich bald mal endlich runterfallen und dann sei endlich Ruhe mit diesem idiotischen pro GA Gerede auf diesem Flugplatz....

Tja, so ist die Situation. Eigentlich war der Satz, der in P&F anlässlich der Vulkanstory fiel wohl die Quintessenz aus all dem Hass, der uns entgegen schlägt: Man kann eigentlich nur noch resignieren und auswandern. Nur wohin... denn auch in den Staaten, wo die GA bisher noch sehr stark war wird heute von sozialistischen Kräften bis hin zum US Präsidenten massive Opposition betrieben.

Schade. Wenn ich von Kollegen hören, die sich das Auswandern nach Afrika überlegen um dieser Situation zu entkommen, sieht man den Grad der Verzweiflung die hier herrscht, vor allem wenn Destinationen wie Brazzaville oder Douala angesprochen werden....
6. März 2012: Von Wolfgang Lamminger an Jan Brill

Jan,

hervorragender Artikel! Trifft den Nagel auf den Kopf.

Habe dem netten Herren eine Email nachgereicht, die ich hier reinkopiere:


Ihr Bericht "Flugzeugabsturz in Egelsbach: Der Todesflughafen von Warren Buffet" auf Spiegel-online vom 05.03.2012.

Herr Kwasniewski,

mit Ihrem o. g. Artikel zeigen Sie in vielfältiger Weise auf, wie abscheulich Journalismus in Deutschland heute geworden ist.

Recherche, sachliche Berichterstattung, neutrale Beurteilug des Sachverhaltes: für Sie offensichtlich Fremdworte.

Ihrer Vita auf der Seite von Spiegel online folgend, sind Sie offensichtlich fachlich im Wirtschaftsbereich zu Hause.

Kaum vorstellbar, aber offensichtlich Realität, dass trotz vorgeblicher fachlicher Eignung, zumindest im Bereich 'Wirtschaft', ein Redakteur mit derartiger Inkompetenz einen Artikel zusammenschreiben und dann auch noch veröffentlichen darf.

Ich gratuliere Ihnen zur Verleihung der "goldenen Fasanenbrust" durch das Magazin Pilot und Flugzeug (https://www.pilotundflugzeug.de/artikel/2012-03-06/Flugunfall_Egelsbach_Medienreplik).

Das Beispiel Ihres Artikels zeigt wieder einmal auf, wie Journalismus heute betrieben wird: Hauptsache die Leserquote, Klickzahlen oder was auch immer stimmt; die Wahrheit spielt dabei keine Rolle. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie ich Artikel in Ihrem Magazin zu beurteilen habe, zu Themen, bei denen ich mich, mangels meiner eigenen Fachkompetenz, tatsächlich auf den Inhalt verlassen muss.

Ich finde es abscheulich, was Sie da geschrieben haben! Dass bei dem Unfall, aufgrund welcher Umstände auch immer er geschehen sein mag, fünf Menschen ums Leben kamen, die Familienangehörige zurücklassen, reflektieren Sie in keiner Weise!

Wolfgang Lamminger

_________________

Betriebswirt

Berufspilot (JAR, FAA)

...

7. März 2012: Von Lutz D. an Jan Brill
...da fällt mir ein, forwarden Sie ihren Artikel doch auch mal an bildblog.de
Die sind für sowas immer dankbar.

Herzlichst

LD

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