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16. Februar 2012: Von Max Sutter an Gustav HOLDOSI


Klingt irgendwie noch nett, Sarkasmus auf Diplomatisch ... :-)

Aber eben, für schlappe 2500 Euros kann man nach wie vor drei Tage seinen Flieger in Italien parkieren. Die Italiener denken bei solchen Zahlen immer Lire dahinter und haben deshalb kein Problem damit.





18. Februar 2012: Von Istvan Toth an Max Sutter
Ich glaube ehrlich da liegt ein Irrtum in der Interpretation des Gesetzes vor. Ich glaube nicht dass es ums Geld geht fuer die Regierung, Mit den paar Privatfluegen werden die italienischen Staatsschulden bestimmt nicht kleiner. Es geht wie so oft in Italien darum zu zeigen dass man die Wohlhaben quaelt! Wenn eine Regierung dies erst einmal so richtig deutlich gezeigt hatte, dann kann es besser unpopulaere Gesetze, die die Allgemeinheit betrifft, durchboxen.
Nice weekend
Istvan
18. Februar 2012: Von Max Sutter an Istvan Toth
Es geht wie so oft in Italien darum zu zeigen dass man die Wohlhaben quaelt

Ich halte es aber nicht sonderlich schlau, wenn man die Wenigen, welche noch mit dem GA-Flugzeug kommen (und dabei bereits diverse Gebühren plus noch Vollpension löhnen), exemplarisch mit einer Abschreckungssteuer bestraft. So blöd sind auch normale italienische Steuerzahler nicht, dass sie von Gästen konfiskatorische Kosten abverlangen, um ihr gleichmacherisches Mütchen zu kühlen, von einzelnen Ultras zu schweigen.

Mal ganz abgesehen davon hat Italien eine im Bereiche der Leichtflugzeuge eine recht erfolgreiche Industrie, welche sicher ihre Produkte auch jenseits der Grenzen verkaufen möchte. Man kann deren zahlreiche Produkte an der nächsten AERO alle sehen. Die möchte bestimmt ihre Flugzeugbesitzer auch von Zeit zu Zeit zu einem Fly-in einladen, ohne dass ihren Kunden ein Aufgeld jenseits der strengsten Bußgelder aufgebrummt wird. Denn dann kommen die nämlich nie mehr und kaufen dann vielleicht ihr nächstes LSA in Tschechien.

18. Februar 2012: Von Lutz D. an Max Sutter
Es geht natürlich nicht um Touristen, sondern um Abwanderung Einheimischer in ausländische Register. Man hätte den Wohnsitz des Eigners heranziehen sollen. Gewerbliche sind ja ohnehin ausgeklammert.
18. Februar 2012: Von Istvan Toth an Lutz D.
auch nicht, denn dann wuerde es reichen nicht 48 Stunden sonder 30 Tage als Limit zu setzen. Es geht wirklch nur um die Show. Wenn man Wohlhabende quaelt, dann kann man nachher Gesetze erlassen die die Allgemeinheit gefaelligst zu verstehen hat. In Italien ging es bei den Regierungen immer nur um reine Machtpolitik. Deshalb dauerten in der pre-Berlusconi Zeit die Regierungen nur 12 Monate im Schnitt.

Dass damit Industrien kaputt gehen koennen hat in Italien noch niemals als Argument gereicht. Nach dem Kriege gab es eine hervorragende Flugzeugindustrie, alles weg. Ein anderes Beispiel, Sportautos, eine vorzeige High-Tech Industrie. Nicht desto weniger gab es jahrelang eine Strafsteuer von ich glaube 35% MwSt. Mercedes und BMW habe dagegen gekaempft. Um Ferrari zu schuetzen waere das Gesetz bestimmt nicht geaendert worden. In Italien (im Gegensatz zu Deutschland) sind politische Streiks erlaubt. Damit haben sich die Gewerkschaften einen solchen Sonnenplatz in den Grossindustrien erkaempft, dass ohne ihre Zusagen kein Gesetz mehr erlassen werden kann. Und den Gerwkrschaften ist es zimlich wurscht ob ein Hersteller von Leichbaufliegern ueberlebt oder nicht. Und ja, Ferrari, Alfa Romeo, Maserati, alles schoen vereint unter FIAT's Dach.

Ab ende Februar haben wir wieder den "redditometro", dieses wunderschoen Wort bedeutet nichts anderes als dass die Finanzbehoerde auf alle Gueter (inklusiv Fitnisscenter und Handy ecc) einen Werteschluessel erstellt hat mit dem festgesetzt wird wieviel man verdienen muss um sich diese Ausgabe leisten zu koennen. Da in Italien inzwischen alle Ausgaben registriet und kontrolliert werden, weiss die Finanzbehoerde genau wieviel Geld ich fuer Winterurlaub, Sommerurlaub, Schmuck fuer Ehefrau, Schmuck fuer Geliebte im Monat ausgebe. Wenn der liebe Onkel Finanzbeamte meint dass ich mehr ausgebe (+20%) als ich in meinem Steuerbescheid als Einnahme angegeben habe, dann werde ich automatisch zum Steuerbetrueger gestempelt. Ich habe zwar theoretisch die Moglichkeit anschliessend zu erklaeren dass ich die Ausgaben von meinen Erspaarnissen gedeckt habe, aber den Stemple des Steuerbetruegers wird man nicht mehr los. Das Schlimme an der Sache ist nun dass diese Bewertungen oft voellig an der Realitaet vorbeigehen. Ich erinnere mich irgendwo im November gelesen zu haben, dass fuer den "redditometro" ein Besitzer eines Privat-Flugzeuges mindestens 300.000.-netto/Jahr verdienen muesste um die Ausgaben fuer ein Privat-Flugzeug decken zu koennen. In dem Artikel wurde eben erwaehnt, dass eine 30 Jahre alte Cessna 150 gerade mal 20.000-30.000 euro im Einkauf kosten wuerde. Ich wuerde mich ueberhaupt nicht wundern wenn dieses Absurdum dann in der entgueltigen Fassung des Gesetzes auch so kommen wuerde.

18. Februar 2012: Von Istvan Toth an Istvan Toth
Kaum hatte ich den obigen Beitrag geschrieben, hoerte ich in den Nachrichten dass die Regierung es geschafft hat ein Rundfunksgesetz von 1938 so auszulegen, dass auf alle Computer, iPADs, iPhones ecc einzeln TV-Gebuehren zu errichten sind. Wie gesagt, quaele gut sichtbar die Wohlhabenden, dann wird es einfacher sein der Allgemeinheit Grausamkeiten zuzumuten.
19. Februar 2012: Von Stefan Jaudas an Istvan Toth
... andererseits wimmelt es in Italien offnsichtlich von Steuerbetrügern, sorry, von Leuten die im vom allerletzten geld gekauften Panamera oder Lamborghini am Hungertuch nagen. Siehe die Razzia in Cortina d'Ampezzo vom 30.12.2011. Ich frage mich, wie das Ergebnis aussehen würde, wenn die Guardia die Finanza sowas an einem italienischen Flugplatz durchziehen würde?

Natürlich ist diese Steuer eine reine Scheinmaßnahme. Die geht schnell, ist populistisch, man kann aller Welt zeigen, man hat was getan. Und das Beste, an die wirklichen Ursachen ist man nicht mal Ansatzweise herangegangen - sobald etwas Gras über die Eurokrise gewachsen ist, kann jeder weiter so betrügen wie bisher. Und jenseits der südlichen Adria ist es noch schlimmer.
19. Februar 2012: Von Istvan Toth an Stefan Jaudas
Eben, Cortina, oder gestern Courmayeur, was soll das alles? Der Wohlhabende faehrt dann einfach das naechste mal nach Kitzbuehl oder besser nach Aspen, und die lokalen Betriebe verlieren ihre besten Kunden. Uebrigens kann es wirklich zZ vorkommen dass ein Unternehmer Verluste macht (null zu versteuernden Einkommen) und die Benzinkosten fuer seinen Ferrari vom Erspaarten zahlt. Er kann das dann sicher klaeren und bekommt keine Anzeige, ABER in den Listen der Finanzverwaltung bleibt er als "verdaechtig" und wird laufen neu und "bevorzugt" geprueft. Und ehrlich ich ziehe vor 100 Betriebspruefungen in Deutschland zu haben als eine einzige in Italien. Ich hatte beide und kenne den Unterschied.

Sicher gibt es eine starke Untergrundwirtschat in Italien, aber an die kommt der Staat bestimmt nicht mit Cortina-Aktionen, den die sind entweder der organisierten Kriminalitaet zuzuordnen (und dieses Geld wird nicht in Italien gewaschen) oder es sind die kleinen Handwerkerbetriebe und an die traut sich sowieso keine Regierung ran. zB wenn ich eine Rechnung von einem Klemptner bitte dann weiss ich gewiss dass er bei meinem naechsten Rohrbruch (traurig, traurig) anderweit beschaeftigt sein wird.

19. Februar 2012: Von Norbert S. an Istvan Toth
ein Autohändler aus Mailand verleast jetzt seine ps-starken Fahrzeuge aus Deutschland heraus an seine
italienischen Kunden. Fiskus ausgetrickst. Denn die 48h Regelung wie bei ausländisch immatrikulierten
Luftfahrzeugen durchzuziehen, das traut sich Sig.Monti nun doch nicht. Es könnten ja vielleicht Politikerkollegen
anderer EU Länder betroffen sein. Tremarella. Wie war das noch einmal mit den fünf Rückwärtsgängen?
19. Februar 2012: Von Urs Wildermuth an Istvan Toth

Hallo Istvan,

also diese Dinge quälen dann schon nicht nur mehr die Wohlhabenden.

Ich frage mich allerdings, wieso die Italiener nicht auf die Strasse gehen? Bei Berlusconi taten sie's täglich, aber bei all dem was der gemacht hat, auf derartige Ideen ist der nicht gekommen.

Habe von 2 italienischen Kollegen gehört, die ihre Geschäfte im November fluchtartig zugemacht haben (vor Weihnachten) und nun noch liquidieren was zu liquidieren ist und ausreisen. Der eine geht nach Malta, der andere, was ich höre, hier ins Tessin, beide hatten dort Niederlassungen, die jetzt zum Hauptsitz werden. Der eine rechnet voll damit, dass der italienische Fiskus alle nicht in Sicherheit gebrachten Vermögen mit Zwangsanleihen schlucken wird.

Aussage, die ich gehört habe in diesen Kreisen ist, dass die einzigen, die davon unbehelligt sind und gleichzeitig genau die, die das Geld haben, was dem Staat fehlt, die Mafia sei. Die sind untouchable, also sollen die nicht dem organisierten Verbrechen zugehörigen Leute bluten. Denke nicht, dass diese Regierung lange bleibt, wenn die so weitermachen, oder sind die Italiener wirklich bereits so resigniert?

20. Februar 2012: Von Istvan Toth an Norbert S.
"Denn die 48h Regelung wie bei ausländisch immatrikulierten
Luftfahrzeugen durchzuziehen, das traut sich Sig.Monti nun doch nicht. "

Bin wirklich gespannt ob sich dies (48h) aendern wird. Trauen wuerde er sich wahrscheinlich schon. Vergessen wir nicht, Monti ist ein Intellektueller und Intellektuelle in der Politik sind nicht dafuer bekannt pragmatisch zu denken.
20. Februar 2012: Von Istvan Toth an Urs Wildermuth

"Ich frage mich allerdings, wieso die Italiener nicht auf die Strasse gehen......."

".... beide hatten dort Niederlassungen, die jetzt zum Hauptsitz werden. Der eine rechnet voll damit, dass der italienische Fiskus alle nicht in Sicherheit gebrachten Vermögen mit Zwangsanleihen schlucken wird..."

"....Denke nicht, dass diese Regierung lange bleibt, wenn die so weitermachen, oder sind die Italiener wirklich bereits so resigniert?"

Italiener gehen auf die Strasse wenn es die Gewerkschaft vorgibt, ansonsten sind sie ein extrem belastbares Volk, und ide Regierungen wisse dies.

Irgend etwas in die Richtung wird bestimmt passieren, und ich stimme mit vielen meiner Unternehmerkollegen ueberein, dass wir bereit waeren einer einmaligen Sondersteuer zuzustimmen. ABER wahrscheinlich geht es gar nicht um die erreichbare Summe, sondern darum weitergehende Kontrollen durchzusetzen. zB, wenn ich in Deutschland mein verdientes Geld versteuert habe dann kann ich damit so ziemlich alles machen was ich will. Nicht so in Italien, hier meint der Staat (und ein grossteil der Bevoelkerung sieht dies aehnlich) dass auch das nach der Steuer verbliebene Geld der Gemeinschaft gehoert und nicht mir. Es geht also hauptsaechlich darum die Kontrollen zu erhoehen und nicht den Staatshaushalt zu sanieren. Um Italien zu verstehen duerfen wir niemals vergessen, dass die kommunistische Partei jahrelang die kulturelle Basis war wo die heutige INtelligentia geformt worden ist. Berlusconi wurde immer gerne als Paranoiker belaechelt, aber Tatsache ist kein Mensch sich heute in Italien aufregt, wenn veroeffenlicht wird dass die Strafe fuer unerlaubes Geld-Export die sechsfache des Wertes ist. Erlaubt sind 10.000.-euro. Wiegesagt, es geht hier um versteutertes Geld, und nicht um Schwarzgeld.



21. Februar 2012: Von Stefan Jaudas an Istvan Toth
" ... zB, wenn ich in Deutschland mein verdientes Geld versteuert habe dann kann ich damit so ziemlich alles machen was ich will. Nicht so in Italien, hier meint der Staat (und ein grossteil der Bevoelkerung sieht dies aehnlich) dass auch das nach der Steuer verbliebene Geld der Gemeinschaft gehoert und nicht mir. Es geht also hauptsaechlich darum die Kontrollen zu erhoehen und nicht den Staatshaushalt zu sanieren."

Wenn ich mir die ganzen aktuellen Berichte anschaue, dann habe ich so meine Zweifel, dass die Erstversteuerung auch nur ansatzweise so durchgesetzt wird wie in D-Land ...
22. Februar 2012: Von Istvan Toth an Stefan Jaudas
Bei einer Betriebspruefung ist mir einmal vorgeworfen worden dass ein Zeitschriftsabonement, das wir im Mai gezahlt hatten, erst il September des selben Jahres in die Buecher verzeichnet worden ist. Ich musste mich mit Haenden, Fuessen und Anwaelten wehren, dass ich deshalb nicht als Steuerhinterzieher verzeichnet werden wurde. In Italien gibt es nicht das verfassungsmaessige Grundrecht der Freizuegigkeit wie in Deutschland. Demnach KANN wirklich jeder Formfehler als Steuerhinterziehung erfasst und verurteilt werden. Um den Unterschied besser zu erklaeren: in Deuschland informiert dass Finanzamt und schlaegt ein Datum fuer die Betriebspruefung vor. Man kann also die Buecher schnell auf Fehler untersuchen und verbessern. In Italien klopfen die einfach an, und von dem Moment an ist ALLES, wirklich alles was man nicht am eigenen Koerper hat, Gegenstand der Pruefung. Haette ich zB bei einer Pruefung mein privates iPAD in der Firma dabei, und da privat eben keine Unterlagen darueber, dann koennte ich wegen Steuervergehen angeklagt werden.

Italien ist einfach immer extrem in diesen Sache. Es fehlen zB Finanzbeamte die die MwSt Zahlung im Amt kontrollieren wuerden. Demzufolge gibt es Firmen die 1-2 Jahre die Ueberweisungen nicht vornehmen. ABER wenn sie bei einer Pruefung erwischt werden, dann ist die Strafe das sechfache des Kapitals. Als vor einigen Jahren die Lieferscheine als Pflicht eingefuehrt worden sind, und ein Datum verschrieben wurde, dann galt dies als dreifaches Vergehen, Tag, Monat, Jahr.

Sicher, wir habe hier ja auch die Mafia (oder wir hatten sie einmal), und sicher ist auch dass es regional sehr grosse Unterschiede in der Steuermoral gibt. (Wobai der Sueden nicht ueberall und unbedingt der schlechte Part ist) aber ich bin wirjklich ueberzeugt dass in Italien das Image viel schlimmer ist als die Realitaet.

Ich glaube damit schliesse ich meinen Beitrag zum Thema Italien.
Istvan
12. April 2012: Von E. Jung an Istvan Toth

So liebe fliegende Kollegen, jetzt habe ich einmal über alle italienischen Botschaften und Konsultate versucht, eine Aussetzung der Steuer zu erwirken. Die gute Nachricht: Das italienische Konsulat in Berlin hat sich binnen 5 Stunden gemeldet. Aus Bern gibt seit 6 Wochen keinerlei Nachricht (2 Briefe und 4 * Fax). München, Stuttgart und Freiburg wurden erst in dieser Woche kontaktiert - da kann man noch nichts sagen - Berlin sagt: Gesetz ist Gesetz und da gibt es keine Ausnahme.

Die jeweiligen Schreiben liegen diesem Post bei. Vielleicht probiert ihr das auch mal. Könnte ja sein, dass die Jungs so genervt sind, dass sie aufgeben.

Gruss vom Züri'see

Edgar

Schreiben an Botschaft

Schreiben von der Botschaft




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