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26. Januar 2010: Von Gustav HOLDOSI an Manfred Schulz
Lieber Hr. SCHULZ,

Ich bin vollkommen Ihrer Meinung und darf das von uns gestern innerhalb offener Frist übermittelte Mail an die beiden Direktoren der EASA auch hier veröffentlichen:

"Guten Tag Hr. Dir. Patrick GOUDOU, guten Tag Hr. Dir. BANAL,

Die EASA legt mit PAD 10-010 die GA de facto lahm und treibt damit alle in neue Kosten hinein, ohne dass eine sicherheitsrelevante Notwendigkeit besteht!
Die generelle Frage der Technik und verwendbarer Materialien für Sicherheitsgurte ist wohl eine, die längst allgemeingültig geklärt ist und offensichtlich nur mehr bei der EASA als "unbefriedigend" zelebriert wird.

Niemand hat ein Patent auf einen ordinären Sicherheitsgurt und erscheint diese vorgesehene AD als eine diskriminierende Maßnahme gegenüber der europäischen Luftfahrt sowie uns wohlbekannten seriösen Herstellern und deren Abnehmern.

De facto müssten wir also nach dieser PAD als direkte Auswirkung z.B. bei der Firma GADRINGER als EASA-zugelassener Gurthersteller "neue Gurte" bestellen, die dann keine andere Qualität aufweisen können, als die von ihr "überholten" Gurte, da sowohl da wie dort die gleichen Ausgangs-Materialien/Gurtbänder zur Herstellung verwendet werden können.

Offensichtlich ist dem Verfasser des PAD auch entgangen, dass bei jeder Gurtbandzulieferung an die genannten Gurt-Herstellerbetriebe/Gurtüberholbetriebe ein gültiges Qualitäts-Zertifikat gemäß LFA-Forderungen übergeben wird.

Kein Gurt-Hersteller/Überholer benötigt vordergründig diese sogenannten "Originalunterlagen", da der Wissensstand über den richtigen Bau/Einbau von Sicherheitsgurten heutzutage wohl auch unbestreitbar europäisches Allgemeinwissensgut ist!
Eine unsachgemäße Wartung kann wohl bei so renommierten und EASA Part 145 zertifizierten Betrieben, wie z.B. Fa. GADRINGER oder SCHLEMANN, wirklich nicht angenommen werden.

Vielmehr wird der dringende Verdacht genährt, dass wieder einmal von EASA-Bürokraten reines Papier "erschlagen" werden und in Folge die Preise für Gurten auf geschätzt den doppelten Betrag in die Höhe getrieben werden sollen.
Es wird augenscheinlich ein "verwaltungsrechtliches" Problem zelebriert, das völlig unangemessen und überzogen erscheint, wobei nicht einmal sichergestellt ist, ob dies mit europäischen Recht vereinbar ist.
Frage: Ist Lobbying (leider nur in Österreich gesetzlich verboten ) die Ursache dieser PAD?

Zweifelt die dafür zuständige Abteilung Standardisation gar an einer fachgemäßen Ausführung der betroffenen Gurte?
Dann bitte die Grundlagen hierfür sofort auf den Tisch, dann veranlassen Sie bitte aber auch gleich ein Emergency-AD!

Zehntausende Flugzeuge vom Segelflugzeug bis zur Linienmaschine in Deutschland und Österreich sollen mit dieser AD gegroundet werden!?!
• Wir betreiben selbst eine Flotte von elf Flugzeugen und werden durch diesen Bürokratenirrsinn unnötig schwer geschädigt!
Einem Grounding aus nichtigen, nicht technisch bedingten Gründen für unsere Luftfahrzeuge stimmen wir in keinem Fall zu.

BEGRÜNDUNG UNSERER ABLEHNUNG:

Schließlich geht es nicht um die Neuschaffung von Bauteilen sondern lediglich um auszutauschendes Gurtmaterial (entsprechend den Mindestforderungen TSO C22 bzw. C 114), welches da wie dort von wenigen weltweit agierenden Ur-Produzenten stammt und die von vorgenannten luftfahrtbehördlich zertifizierten LTB´s, durch das LBA und AUSTRO CONTROL mittels genehmigten Reparatur- und Instandhaltungsanweisungen (siehe auch deutsche LFA Lufttüchtigkeitsforderungen für Anschnallgurte) grundüberholt wurden. Die bestehenden Genehmigungen der betroffenen Betriebe haben wir diesem Schreiben beigefügt.

Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam, dass auch in Österreich seitens AUSTRO CONTROL diese Überhol-Verfahren rechtlich einwandfrei qualifiziert und unsere Gurte somit rechtens eingebaut wurden! Daher ist auch durch unsere nationale Luftfahrtbehörde AUSTRO CONTROL mit einer negativen Stellungnahme zu rechnen.

Wir bestehen darauf: Ausgelieferte Gurte, die im Rahmen einer gültigen Genehmigung überholt und LTB´s eingerüstet wurden, müssen ihre Lufttüchtigkeit behalten.

ANTRAG:

Wir verwehren uns daher als Käufer und Anwender dieser Produkte vehement durch diese angedachte Maßnahme in unnötige Unkosten getrieben zu werden und beantragen, dass EASA allenfalls vor Inkrafttreten dieser PAD auf eigene Kosten Qualitäts-Auszugs-Tests durchführen lässt und damit die Notwendigkeit dieser Maßnahme als zwingend erforderlich nachweist!
###-MYBR-###HINWEIS:

• Sollte sich herausstellen, dass wir unnötig aus fadenscheinigen, technisch nicht zu vertretenden Gründen durch Ihre Behörde verursacht Schaden erleiden, habe ich bereits von unserem Vorstand die Ermächtigung gegen die Verantwortlichen der EASA rechtsfreundliche Schritte zu unternehmen.
• Bedenken Sie, dass Sie möglicherweise völlig ungerechtfertigt den Ruf dieser Gurt-Herstellerbetriebe schädigen bzw. europäische Arbeitsplätze gefährden.
• Liegt es daran, dass die Beamten/Verursacher der durch solche Aktionen immer unpopulärer werdenden EASA die Kosten schließlich nicht selbst bezahlen müssen?
Dafür dürfen wir die, wie man in den österreichischen Zeitungen fast täglich lesen kann, beamteten "Privilegienschinder Europas" auch noch fürstlich entlohnen?
Gerade durch solche unüberlegte Aktionen stärken Sie den Europagedanken keinesfalls, sondern schaffen immer mehr Europagegner.
Auf diese EASA-Zwangsbeglückungen können wir gut und gerne verzichten!

EMPFEHLUNG:

• Entfernen Sie jene Mitarbeiter der EASA, welche bewusst solche zuvor genannten Traktate erarbeiten.
• Lassen Sie jedes Schreiben/PAD vorher auf Plausibilität und Auswirkungen auf die europäische GA durch Luftfahrt-Experten überprüfen!
• Tragen Sie Obsorge, wie Sie die Nutzer der General Aviation nicht ungehörig belästigen. Sie blockieren damit und belasten unnötig unsere Lebens(arbeits)zeit.
• Schauen Sie darauf, dass im Gegensatz zum Vorgesagten besser Erleichterungen Platz greifen und Ihre Behörde bürgergerecht arbeitet.
Wir haben in Zeiten der Wirtschaftskrise ohnehin genug zu tun, um zu überleben.
• Gar nicht zweifelsfrei ausschließen können wir den Gedanken, dass "erfolgreiches Lobbying" durch einen missgünstigen Mitbewerber zu dieser Maßnahme führen soll.
Eine interne Untersuchung in diese Richtung wäre zumindest überlegenswert.

• Hören Sie endlich auf die General Aviation dauernd mit neuen Gebühren und Kosten zu belasten und arbeiten Sie so, wie es sich Europas Bürger erwarten dürfen:
Mit Augenmaß und vor allem Augenmerk auf wirtschaftliche Vertretbarkeit!
Arbeiten Sie nicht gegen unsere europäischen Luftfahrtbetriebe, sondern für diese!

Was haben wir in den letzten Jahren nicht schon mit dieser EASA mitgemacht:
Da wurden gleich zu Beginn deren Tätigkeit ohne Augenmaß gar nicht zutreffende Maßstäbe der Großluftfahrt - wider besseres Wissen - in die General Aviation übertragen und musste dann viel davon wieder zurückgenommen werden. Daraus sollte man auch lernen.

Ich ersuche um Ihre geschätzte Antwort sowie Übermittlung um Bekanntgabe der angeordneten Maßnahmen innerhalb der nächsten 14 Tage.

Mit freundlichen Grüßen
Gustav Z. HOLDOSI e.h."
www.motorflugunion.at

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