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wenn ich mir zum Beispiel Testberichte von der Auto-Motor-Sport ansehe, wo die mit einem Wagen in ca 1,5 Jahren 100000 km fahren und dann noch mal alles messen inklusive der Leistung, dann hab ich da noch nie einen wirklichen Ausreißer gesehen.
Das Problem defekter Zylinder oder Kurbelwellen ist in der Automotorenwelt seit einigen Jahren (oder Jahrzehnten) nicht mehr existent.
Und für 100000 km sind sicherlich irgendwas in der Größenordnung von 2000 Stunden Betrieb einzuplanen, wenn auch nicht immer auf dem Niveau bei den Fliegermotoren.
Von Motoren, die in einem Lieferwagen wie einem Sprinter eingebaut sind, reden wir mal gar nicht, die laufen auch stundenlang unter Höchstleistung und das jahrelang ohne Probleme.
Wenn ich mich so im Bekanntenkreis umhöre, dann kenn ich in den letzten 10 Jahren keinen einzigen Autofahrer, dessen Motor ohne eigenes Verschulden (sprich zu wenig Öl) ausgefallen ist. Und da sind auch einige dabei, die jährlich weit mehr als 50000 km fahren.
Aber allein unter den Flugzeugen, in denen ich selbst gesessen habe, sind schon 2 dabei, die damit erhebliche Probleme hatten und langwierige und teure Reparaturen.
das Problem bei den Flugzeugmotoren ist sicher nicht die Konstruktion, nur weil etwas neu konstruiert wurde, ist es noch nicht immer zuverlässiger.
Aber scheinbar haben die Motorenhersteller leider keine wirkliche Ahnung mehr von der Materialauswahl.
Da die gesamten Werkstoffe deutlich teurer geworden sind in den letzten Jahren, versucht man dort durch andere Zusammensetzungen auf Kosten der Qualität Einsparungen zu erreichen.
Das Kurbelwellendebakel von Lycoming (siehe den Artikel im Bereich Technik auf dieser Seite vom 20.2.2005) zeigt doch, wohin ein Quasimonopol bei Kolbenmotoren hinführt.
Und auch wenn die Leute mit den defekten Motoren vom Himmel fallen, es gibt selten zugelassenen Alternativen.
Wenn der Motor ausfällt ohne größere Schäden an der Zelle , dann ist immer der Halter Schuld. Fehlendes oder mangelhaftes Öl, fehlerhaftes Leanen etc. sind dann immer wieder unbewiesene Behauptungen der Motorenhersteller, die man selten wiederlegen kann.
Warum sollte der Hersteller also früher reagieren als unbedingt notwendig.
Rückrufaktion im GA Flugzeugmarkt, die durch das Verschulden des Herstellers für den Halter kostenfrei war, sind ja wohl extrem seltenes sei denn ein Gericht zwingt die Hersteller dazu.
Hier heisst das eben AD und egal ob schlampige Konstruktion oder Fertigung dazu geführt hat, der Halter hat zu zahlen.
Eigentlich schade, aber solange die teuren Zertifierungsverfahren dafür sorgen, das andere Motorentypen als Nachrüstung so teuer sind, wird es wenige potentielle Kunden geben.
Wenn es den kleinen Thielert mit ein wenig mehr Leistungsvarianten (160-200PS) und ähnlicher sparsamkeit für alle C172 und PA28 zum Preis von ca 30-35000 Euro inkl Umrüstung geben würde, dann würde Lycoming einen sehr schweren Stand in Europa haben.
Ich würde wahrscheinlich dann schon vor Ablauf der Reststunden meines Motors über einen Wechsel nachdenken, wenn die Leistung sich verbessert und der Betrieb wirtschaftlicher und einfacher ist (ich lege keinen Wert darauf, das ich mich im Flug mit Vergaservorwärmung, Gemisch, Ladedruck und anderen Hebelchen beschäftigen muss, mir reicht der Leistungshebel).
Da das im Moment nicht so ist, bleibe ich bei meiner Kombination, die bisher eben auch problemlos ist. Was will man mehr
Holger
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Meine Rede. Es müsste einen Diesel geben, der ca. 30-35.000 Euro kostet, der ca. 180-200 PS hat. Das Umrüsten müsste schneller gehen und billger sein. Dann würde ich auch nachdenken. Ich hatte es schon mal hier geschrieben. Bei Motoren der 200 PS Klasse gibt es bereits einen Verstellprop. Wenn Thielert den übernehmen könnte, würden die Kosten bei der Umrüstung deutlich sinken. So ein Prop kostet mit allem auch so um 10000,-- oder mehr. Mein 2-Blatt Prop kostet neu rund 9000,-- Euro + Governer usw. Da ist bestimmt Potenzial. Jetzt müsste es nur eine Sammel-STC oder Sammel-EMZ geben für O320 bzw. O360 bzw. IO320/IO360 und schon hätte man viel Umsatz und was noch dazu kommt, weniger Verbrauch und was die Flugzeuggegner bestimmt freuen wird. Die Flieger werden leiser.
Wäre doch was, oder? Aber ob die ESEA in Köln da mitspielt ist fraglich.
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Wenn man sich mal die Flugunfälle der letzten Jahre auf der BFU Homepage anschaut dann findet man erschreckend viele Unfälle auf Grund von (Kolben) Triebwerkstörungen. Und zwar fast alle OHNE Untersuchung durch die BFU. Will wohl keiner wirklich so genau hinschauen. Ich glaube eher daß die Motorenzuverlässigkeit tatsächlich eher schlechter als angenommen sein dürfte.
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Lieber Holger,
bei diesem Artikel geht es um Zylinder-AD.Das Dilemma mit defekten Kurbelwellen steht aussen vor,da teile ich voll und ganz Deine Meinung,so etwas darf es einfach nicht geben. Aber ich sehe es nicht so,dass Materialpreissteigerungen o.ä. die Hersteller dazu verleiten,schlechtere Qualität zu fertigen.Das soll nicht heissen,das die Qualität gut sei,aber wenn ich mir meine Erfahrungen seit 1993 mit Gebrauchtflugzeugen vor Augen halte,dann war es auch schon bei Flugzeugen aus BJ 1980 so,das man in der Lebenslaufakte zumindest bei den Turbomotoren Zylinderaustauschaktionen regelmässig gefunden hatte.Leider beteiligen sich keine Fachleute aus den LTB hier im Forum,die müssten das doch alles viel besser bestätigen können.
Ich bleibe dabei: Ein Flugzeug full-power auf FL 180 zu bringen dauert 18....25 min,da oben angekommen ist es -21 grdC kalt,dann geht es mit 70....75 % Power 1...2 Stunden zum Ziel,dann kommt der Descent,der ohne Speedbrakes auch nicht gerade motorschonend abzuarbeiten ist.Und das alles willst Du ernsthaft mit dem Betrieb eines Automotors vergleichen?
Wo und wer kann hier ernsthaft 20 min dauerhaft mit Vollast im Auto geradeaus fahren.Natürlich dürfte ein Flugmotor wie Thielert mit der Flüssigkeitskühlung etc. schon einige Probleme weniger haben.
Wenn alles so einfach wäre,hatten wir doch alle längst den Porsche-Flugmotor,Rotax soll doch schon vor Jahren bei Rieger in Vilshofen einen flüssigkeitsgekühlten 6-Zylinder eingebaut in einer PA 28 als Versuchträger am Fliegen haben:hört man davon irgend etwas?
Auch ich möchte gern den 200-PS-Turbodiesel von Thielert in meiner Mooney haben.Aber wie alle werde ich wohl eher die GÜ an meinem TSIO 360 in Auftrag geben müssen,bevor sich hier irgend etwas tut....leider
Gruss BJ
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Die Belastung von Automotoren ist sicherlich im Durchschnitt geringer als die der Flugmotoren, aber ich schätze mal, das die von den typischen GA Motoren mindestens 75% noch nie oberhalb von 10000 Fuss waren, und selten unterhalb von 0 Grad unterwegs sind.
Meist wird dann kurz nach dem Start die Leistung auf deutlich weniger als 100% geregelt wird, weil im Handbuch eine Maximalzeit für die Dauerleistung angegeben ist.
Die von dir angegebene Situation ist sicher nicht bei jedem Motor Tagesgeschäft und komischerweise sind viele der Ausfälle eben gerade auch bei den normal belasteten Motoren zu finden.
Was für den Vergleich natürlich auch noch wichtig ist, ist die spezifische Leistung des Motors. Fast alle Automotoren laufen mit deutlich höherer Drehzahl und holen aus kleinerem Hubraum deutlich mehr Leistung. Die darin enstehenden Drucke sind sicherlich deutlich oberhalb dessen, was ein Flugzeugmotor jemals erlebt, egal ob mit oder ohne Turbo.
Was aber sicher auch nicht zu unterschätzen ist, ist die höhere Belastung der Automotoren beim Gaswechsel und die sehr große geforderte Drehzahlbandbreite. Wer ständig Gaswechsel durchführt, mal das Getriebe falsch bedient, oder ohne Kupplung voll auf die Bremse tritt, der sorgt schon für erhebliche Drehmomente auf der rotierenden Kurbelwelle.
Solche Belastungen kennt ein Flugzeugmotor nicht (von Vogelschlag oder Bodenberührung mal abgesehen). Der Propeller kann frei rotieren und die Motordrehzahl wird nur durch Gaswechsel bzw. Ladedruck beeinflusst.
Die Problematik des extremen Temperaturwechsels im Flugbetrieb entsteht ja in erster Linie, weil noch immer Luftkühlung Standard ist. Natürlich ist das leichter als eine Wasserkühlung, aber sogar Porsche hat die Vorteile der Wasserkühlung im 911 eingesehen. Und die bauen immer noch vergleichweise leichte Autos.
Ich bleibe dabei, das die meisten Automotoren wesentlich besser konstruiert und gefertigt sind als die typischen amerikanischen Flugmotoren. Aber auch da gibt es Ausnahmen.
Das ist sicherlich auch kein wirklich neues Problem.
Amerikaner bauen gerade Motoren einfach anders als Europäer. Ein Bekannter war Kfz Schlosser bei Chrysler. Auch die Motoren dort sind heute noch extrem rustikal konstruiert, wei er sich ausdrückte. Und bei hohen Dauerleistungen, wie diese auf deutschen Autobahnen mal vorkommen, geben die halt auch manchmal den Geist auf, weil die dafür auch nicht gebaut wurden.
Ich sehe das als eine Art Lotterie, bei der man einen Flugmotor erwischen kann, der über die gesamte Lebensdauer sehr gute Leistung bringt ohne jegliche technische Probleme.
Man kann aber auch mit relativ hoher Chance einen erwischen, bei denen irgendwelche Bauteile einfach den Belastungen nicht gewachsen sind.
Und das wird immer irgendwelche Gründe haben, sei es mangelnde Qualität der Werkstoffe, mangelhafte Fertigungstoleranzen oder fehlerhafte Qualitätskontrolle. Und das sollte der Hersteller bei den Preisen schon verhindern können.
Wofür wird den unterschiedenen zum Beispiel beim Rotax zwischen zertifizierten Triebwerken und nicht zertifizierten Triebwerken?
Wobei mir bei Rotax solche Fälle direkt nicht bekannt sind, scheinbar haben die das besser im Griff. Aber vielleicht weiss da jemand mehr.
Holger
p.s.: Wer sich mal die 24 Stundenrennen am Nürburgring ansieht, der wird feststellen, das die meisten Fahrzeuge, die seriennahe Motoren haben, ganz selten wegen Motorschaden ausfallen, obwohl die dort sehr extrem belastet werden. Meist machen die Fahrer irgendwas verkehrt
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Hallo,
kurz ein paar Worte zu den Erfahrungen mit den Rotax Motoren aus dem direkten Umfeld; während der 912 relativ unauffällig war, ist mir eine Katana mit dem 100Ps 912S bekannt bei der es extrem viele Probleme gab, soweit ich weiß gab es dort auch einige LTAs wobei die Motoren wohl inzwischen deutlich ausgereifter sind.
Aber auch bei Thielert gab es ja letztes Jahr erhebliche Probleme mit der Beschichtung von Kupplungen wegen der mehrere Maschinen notlanden mssten. In beiden Fällen kann man jedoch davon ausgehen dass es sich um Kinderkrankheiten oder einmalige Versäumnisse handelt, während das Drama bei Lycoming wohl doch eher an einem Mangelhafen QS-System liegt.
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Der Rotax Motor hat Probleme mit der Kühlung. Es scheint bei einer technischen Entwicklung so zu sein, daß Probleme, die nicht zeitnah am Anfang einer Neuentwicklung gelößt werden, sich mit der Zeit potenzieren. Deshalb ist die Entwicklung eines flugfähigen Dieselmotors von einem kleinem mittelständischen sehr beachtenswert. PKW/LKW-Dieselmotoren sind auf Dauervollast konstruiert. Was VW mit seinen Mariendieselmotoren auf die Beine gestellt hat ist phänomenal. Insbesondere die Qualitätssicherung, welche beim Herstellen des Produktes schon implementiert ist, und nicht erst nachher als Bescheinigung für die Produktion von ``Schrott´´.
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Harald,
> Der Rotax Motor hat Probleme mit der Kühlung ...
Welcher Typ und welche Probleme (zu heiss, zu kalt). Ich liebäugele mit einem 914F (weil zugelassen nach JAR-E) und habe von Kühlproblemen bisher nichts gehört.
Wäre aber natürlich sehr interessant zu wissen, ob es da öfter zu Problemen kommt und falls ja, in welche Richtung. ###-MYBR-###Michael
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Ich meine in diesem Fall den neu entwickelten 6-Zyl. Der wird zu heiß.
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Danke, bin wieder beruhigt :)
Michael
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Ich habe das große Glück Herrn Thielert persönlich zu kennen. Ihm ist die Tragweite seines Tuns durchaus bewusst. Nach seinem sehr erfolgreichen Börsengang wird er sicherlich die 200 - 250 PS Klasse angehen. 2007 soll es dann soweit sein. Thielert weiss worauf es beim Motor ankommt und macht seine Kurbelwellen selbst, während andere via outsourcing zwar die Kosten aber nicht die Qualität im Griff haben. Amerikanischer Führungsstil lässt grüßen.
R.A.
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