Hallo Gemeinde,
es ist vollbracht.
Unter dem Motto once-in-a-lifetime haben wir, meine Frau und ich, nach langer Vorbereitung unsere Flugsafari in Afrika beendet. Zur Erleuchtung und Animation der Interessierten möchte ich hier gerne als Feedback ein paar Zeilen über den Ablauf schreiben.
Wir haben nach einiger Rechere (danke auch an Timo) Kontakt mit bushpilots.co.za in Wonderboom (Pretoria) aufgenommen und mit dem neuen Inhaber Andrew Möglichkeiten besprochen. Andrew hat uns mehrere Vorschläge gemacht und wir haben uns dann für eine größere Tour von Süd-Afrika aus durch Mosambik (Bazaruto Island), Zimbabwe (Entlang des Sambesi, Vic Falls) und Botswana (Okawango-Delta) entschieden.
Nach Ankunft in Johannesburg sind wir direkt nach Wonderboom gefahren und da die Wetterprognose für die kommenden Tage nicht besonders rosig war, sind wir praktisch sofort in das Flugzeug gesprungen und haben den ersten Einweisungsflug gestartet. Ab diesem Zeitpunkt habe ich wirklich verstanden, was hot and high bedeutet. Wonderboom liegt auf 4.000 ft, dazu noch 35 Grad Temperatur und eine C182 kommt auf einer Schotterpiste sehr schnell an Ihre Grenzen. Am nächsten Morgen dann gleich mit Ryno Theorie und Prüfungsflug für die 28-Tage Validation und am Nachmittag sofort Richtung Pyramid Airpark (rund 50 NM südlich Kruger) für das Bushpiloten-Training. Mit dem Ausbilder Charl haben wir dann so ziemlich jedes Fleckchen, schmal, schräg, kurz, hoch oder runter, meistens alles zusammen, angeflogen, sind darauf gelandet, haben nur ein Touch and Go oder auch nur ein Kiss and Go gemacht. Was für ein Spaß:-)
Nach drei Tagen haben wir dann Charl am Kruger International abgesetzt und die Reise ging los. Immer einen halben Tag fliegen und dann zwei Nächte in einer Lodge oder Tented Camp. Über die Unterkünfte muss ich nichts sagen. Jeder der schon mal in Afrika war, kennt die grandiosen Lodges, die Game Drives, das Essen und die Weine. Purer Luxus.
Nach insgesamt 19 Tagen war der Spaß dann vorbei und wir haben den Flieger wieder in Wonderboom abgegeben.
Die C182, ZS-PWC, war in top Zustand, der Motor hatte gerade mal 70 h auf der Uhr, die komplette Vorbereitung, die Buchungen der Lodges, die Organisation der Validation und die Vorbereitung der Flüge, Tankstopps, Fluggenehmigungen für Mosambik und Simbabwe waren wirklich super vorbereitet und durch begleitende Handouts beschrieben. Hier nochmal vielen Dank an Andrew, Ryno und Charl von den bushpilots.
Eine spezielle Sache in Afrika ist die Bürokratie. Custom and Immigration ist jedesmal ein Abenteuer. Sprit bezahlst du rechts, Landegebühren Crew links, Landegebühren PAX auf dem Turm, Visa im Büro hinten in der Mitte, Eingang International, Ausgang Domestic oder umgekehrt und das egal ob Bretterbude oder Terminal wie in Kassel Calden. Alle haben nichts zu tun und sind super freundlich. Wir haben jedesmal mindestens 12 Leute für eine Stunde bespaßt. Gefunkt wir oft blind oder air-to-air und immer unter Angabe für wie viel Stunden noch Sprit noch an Bord ist und auch immer unter Angabe der ETA. Unbemannte Plätze werden zum Check des Windsacks natürlich quer überflogen, danach ein tiefer Überflug wegen Tieren, Hindernissen oder Löcher in der Piste, Teardrop und Landung.
Nachdem wir den Flieger (33 h, 50+ Landungen) in Wonderboom wieder abgestellt hatten, sind mir ein paar Stunden später bei einem Bier auf der Terrasse des letzten BB mit Blick auf den Flugplatz aufgrund der Eindrücke fast die Tränen gekommen. Das war der spektakulärste Urlaub und das mit Abstand tollste fliegerische Erlebnis unseres Lebens. Und vergesst once-in-a-lifetime. Wir machen es wieder:-)
Danke an das Forum und Grüße vom immer noch geflashten Bernd