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Events | AirBP SAF EDNY  
11. April 2023: Von Sebastian G____ 

BP hat in der jährlichen E-Mail zur AERO angekündig "SAF" im Angebot zu haben. Bei allen Diskussionen um die Sinnhaftigkeit dieses Produkt etc. ist es das erste mal, dass es für Otto Normalbürger irgendwie verfügbar erscheint. Hat jemand genauere Informationen? Ich vermute mal es geht um JetA1, steht aber nicht dabei. Ist das nur eine Beimischung oder 100%? Kostet es so viel wie normales JetA1? Ich vermute mal rechtlich ist es einfach JetA1 für alle Flugzeuge die JetA1 tanken dürfen oder braucht es Voraussetzungen auf der Flugzeugseite?

11. April 2023: Von Tobias Schnell an Sebastian G____

Auf der Webseite von BP gibt es da schon länger Infos dazu. Es handelt sich um geblendetes JET-A1 mit maximal 50% SAF-Anteil. Dann ist es (sagt zumindest BP) eine drop-in-solution für alle JET-A1-tauglichen Flugzeuge.

Physisch verfügbar ist es an ~30 (nicht genannten? Oder ich habe es überlesen...) locations, aber über eine "book-and-claim"-Lösung kann man u.a. in Deutschland "virtuell" SAF beziehen, allerdings bei einer Mindestabnahme von 5000 USG.

Preise stehen da nicht, aber da bei der o.g. Lösung von einer separaten Rechnung über die "incremental costs" die Rede ist, wird es einen Mehrpreis gegenüber konventionellem Kraftstoff geben.

11. April 2023: Von Markus S. an Tobias Schnell

"virtuell" SAF, D.h. man tankt ganz normalen JetA1 Kraftstoff, wobei er woanders in dieser SAF Form abgegeben wird?

Das kann man dann auch als Green Washing bezeichnen.

11. April 2023: Von Dominic L_________ an Markus S. Bewertung: +1.00 [1]

Es heißt im Grunde, dass man einem anderen Nutzer, der nicht bereit ist, dafür zu zahlen, den "Bio"sprit bezahlt und selber mit dem Sprit fliegt, den er getankt hätte. Es mag einen ärgern, dass man selber zahlt und der nicht, allerdings ist das eine grundsätzliche Problematik. Manche nennen es Idealismus, andere Dummheit. Vielleicht kann man ihm auch nicht vorwerfen, dass er kein SAF tankt, da er vielleicht schon über 2MWp Solarenergie verfügt und dann wie ich selber sagt, dass er doch insgesamt schon weniger Energie in Form von JetA verbraucht, als er elektrisch einspeist und sich insgesamt ganz gut dabei fühlt.

11. April 2023: Von Tobias Schnell an Markus S. Bewertung: +1.00 [1]

Diese Kompensationsgeschäfte sind ja gang und gäbe in der CO2-Bilanzierung. Ob man das als "greenwashing" bezeichnen will, bleibt jedem überlassen.

Fakt ist aber, dass man über die SAF-Verwendung (egal ob selbst getankt oder über ein Kompensationsgeschäft) sofort bzw. im Moment des Vertankens etwas bewirkt, während die gängigeren CO2-Kompensationsmethoden meist in Projekte mit jahrelanger Laufzeit bzw. ökologischem "payback" investieren.

Bei Lufthansa kann man z.B. wählen, ob man seinen Flug "herkömmlich" kompensiert oder ein SAF-Zertifikat kauft. Beispel FRA-LHR (88 kg CO2): Standard-Kompensation 1,37 €, SAF-Kompensation 67,58 €.

LH spricht von etwa den vierfachen Kosten für SAF im Vergleich zu Jet-A1.

11. April 2023: Von Michael Söchtig an Dominic L_________ Bewertung: +1.00 [1]

Das System funktioniert im Strommarkt ja genauso. Den Strom den man bezahlt ist nicht der Strom den man bekommt, entscheidend ist nur der Bilanzkreis und dass zur jeweiligen Zeit das eingespeist wird, was man entnimmt. Ist tatsächlich logisch, auch wenn es unmittelbar seltsam erscheint.

Wie sieht das denn mit Continental / Thielert aus - vertragen deren Diesel denn SAF?

11. April 2023: Von Dominic L_________ an Michael Söchtig

Ich muss noch anfügen: Wird dieser Sprit denn nachweislichn mit Ökostrom hergestellt oder ist das wieder was aus "Strommix"? Das würde bedeuten, dass man zu 50% konventionellen Sprit fliegt und zu 50% mit Sprit, der aus 25% Kohlestrom gemacht wurde. Durch die Ineffizienz der Produktion wäre es dann keineswegs ökologisch und man zahlt mehr und emittiert mehr.

Ansonsten aber ist es sicher eine Variante, um SAF erst einmal im Markt zu etablieren, damit die Technik sich verbreitet, reift, billiger wird, etc.

11. April 2023: Von Swen G. an Dominic L_________ Bewertung: +1.00 [1]
SAF kommen derzeit IMHO überwiegend aus Pflanzenprodukten und Recycling von gebrauchten Dingen (Frittenöl) und derzeit noch nicht aus EFuels...
11. April 2023: Von F. S. an Tobias Schnell Bewertung: +1.00 [1]

Fakt ist aber, dass man über die SAF-Verwendung (egal ob selbst getankt oder über ein Kompensationsgeschäft) sofort bzw. im Moment des Vertankens etwas bewirkt,

Eine sehr nette Illusion - aber nein, das ist so ziemlich genau das Gegenteil von "Fakt".
Bei "Kompensationsgeschäften" passiert im Moment des Vertankens erst mal gar nix. Das kann man sehr schön am Strommarkt sehen: Nur, weil ich heute meinen Stromtarif auf "100% Ökostrom" umstelle, wird morgen keine einzige Milliwattstunde Ökostrom mehr produziert und verbraucht - und nächste Woche auch nicht. Wenn sehr viele Kunden das machen, dann könnte es dazu führen, dass mittel- bis langfristig mehr Ökostrom produziert wird, aber sicher nicht "sofort".
Und dieses mittel- bis langfristig muss auch nicht so sein - wie man beim Strom schön an Island sieht: Dieses Land erzeugt seinen Strom schon lange zu fast 100% aus erneuerbaren Energien. Allerdings verkauft Island über 2/3 seiner Herkunftszertifikate an andere Länder, so dass juristisch Island über 2/3 seines Stroms aus fossilen Quellen bekommt - natürlich nur rein juristisch, da Island nicht mit einem Stromkabel mit Europa verbunden ist, kann gar kein fossiler Strom nach Island. Und da die Isländer das natürlich auch wissen, tun sie weiterhin so, als seien sie "Erneuerbaren-Weltmeister" (klar: ihr Strom kommt ja auch fast komplett aus erneuerbaren) und nehmen einfach das Geld mit.
Das ist genau so, als würden tesla-Kunden daran glauben, dass sie der Umwelt etwas Gutes tun, weil sie ein E-Auto fahren: Sie vergessen dabei, das Tesla diese "Gute" an andere Kunden verkauft hat und der Tesla-Fahrer deswegen die Emissionen eines normalen Benziners in die Luft bläst.

Jetzt ist der SAF-Markt noch nicht so entwickelt. Wer wirklich SAF tankt, der kann sich zumindest ein bisschen gut fühlen - er darf allerdings nicht daran denken, dass es viel zu wenig SAF am Markt gibt und daher unabhängig davon, ob ich es verfliege grundsätzlich alles SAF verbraucht wird - deswegen ändert es an der Gesamtemmision der Luftfahrt kein bischen, ob man an der Aero SAF tankt, oder nicht. Aber hier kann man wenigstens darauf hoffen, dass es einen (sehr) langfristigen Effekt hat, weil die Produktionskapazitäten bei hoher Nachfrage ausgebaut werden.

12. April 2023: Von Tobias Schnell an F. S. Bewertung: +4.00 [4]

Eine sehr nette Illusion - aber nein, das ist so ziemlich genau das Gegenteil von "Fakt".
Bei "Kompensationsgeschäften" passiert im Moment des Vertankens erst mal gar nix

OK, jetzt stehen zwei Tankwagen neben einem Flugzeug. In einem davon ist Jet-A1, im anderen ist SAF. Es passiert also keine sofort wirksame CO2-Einsparung, wenn das Flugzeug aus letzterem betankt wird und damit den nächsten Flug durchführt?

Und ob ich nun selber das SAF in meine Gulfstream schütte, oder - mangels örtlicher Verfügbarkeit - die Lufthansa dafür bezahle, die gleiche Menge auf einem künftigen Flug zu tanken, macht keinen Unterschied. In dem Moment, wo es im Flugzeug landet, manifestiert sich die Einsparung.

Wenn man das über Compensaid macht, wird übrigens ein physisches Vertanken innerhalb der nächsten sechs Monate garantiert.

dass es viel zu wenig SAF am Markt gibt und daher unabhängig davon, ob ich es verfliege grundsätzlich alles SAF verbraucht wird

Aber eben nicht unabhängig davon, ob es Leute über eine Kompensation kaufen.

12. April 2023: Von F. S. an Tobias Schnell

OK, jetzt stehen zwei Tankwagen neben einem Flugzeug. In einem davon ist Jet-A1, im anderen ist SAF. Es passiert also keine sofort wirksame CO2-Einsparung, wenn das Flugzeug aus letzterem betankt wird und damit den nächsten Flug durchführt?

Leider ist es mit dem modernen Ablasshandel nicht mehr so einfach, wie früher, als nur jemand "ego te absolvo" sagen musste und die Sünden in dem Moment tatsächlich weg waren.

Erst mal die einfachen physikalischen Fakten: Bei einem Flug mit SAF wird ziemlich exakt genau so viel CO2 in die Athmosphäre freigesetzt, wie bei einem Flug mit Jet-A. Und da es kein "gutes CO2" oder "schlechtes CO2" in der Athmosphäre gibt, ist der Flug isoliert betrachtet mit SAF und Jet-A genau gleich schädlich für das Klima. Das einzige, was man tun könnte, das sofort wirksam ist, wäre nicht zu fliegen.

Der Vorteil des SAF entsteht nicht beim Verbrauch, sondern in der Herstellung. Diese ist aber schon lange passiert, wenn die Tankwagen neben Deiner Gulfstream stehen - und der Bau der Produktionsanlage dafür ist noch viel länger her. Deine individuelle Entscheidung, den linken oder rechten Tankwagen zu rufen, kann darauf also schon rein theoretisch keine Auswirkung gehabt haben, da sie ja noch nicht bekannt war. Soviel zu "sofort wirksam".

Wenn es schon keine kurzfristigen Auswirkungen gibt, so begründet sich ja das gute Gewissen auf die Hoffnung von langfristigen Veränderungen. Stark vereinfacht kann man sich denken. "Wenn immer mehr Piloten aus dem "guten Tankwagen" tanken, dann wird der Marktmechanismus dafür sorgen, dass immer weniger Jet-A1 und immer mehr SAF produziert wird".
In einem freien, ungeregelten Markt wäre das auch so - und die Entscheidung für den guten Tankwagen hätte zwar nicht sofort, aber doch auf 3-5 Jahre gesehen eine positive Auswirkung (die Produktionskapazitäten für SAF müssen ja erst mal gebaut werden, etc.)
Jetzt ist der Markt aber reguliert. Es wird ernsthaft diskutiert, in absehbarer Zeit Jet-A zu verbieten und nur noch SAF zuzulassen. Dies führt zu der scheinbar paradoxen Situation, dass es heute überhaupt keinen Sinn mehr hat, den "guten Tankwagen" zu benutzen: Kurzfristig bringt das eh nichts und langfristig sorgt die Regulierung eh für das richtige, ohne, dass es irgendeinen Marktimpuls dazu bräuchte.

Deswegen ist es heute eine reine "feel good Prämie", wenn man diesen Ökosprit tankt - es sei denn, man geht davon aus, dass sich die Regulierer nicht durchsetzen werden und man den entsprechenden Marktimpuls doch setzen muss.

12. April 2023: Von Sebastian G____ an Swen G.

SAF kommen derzeit IMHO überwiegend aus Pflanzenprodukten und Recycling von gebrauchten Dingen (Frittenöl) und derzeit noch nicht aus EFuels...

BP scheint Produkte aus pflanzlichen Quellen "SAF" zu nennen und Produkte aus Strom "eSAF". Sinn ergibt aber vermutlich beides in den meisten Fällen nicht. Die pflanzlichen Quellen sind wohl so oder so da und das beste wäre man gibt sie ins Bergwerk zur Endlagerung, damit der Kohlenstoff aus dem Spiel ist. Wenn man es statt dessen zu Treibstoff macht, steht man vermutlich nicht viel anders da als mit fossilem Treibstoff. Wirklich anders wäre es nur wenn man massiv Pflanzen extra dafür anpflanzt, also Biomasse die es sonst nicht gäbe. Aber das Thema gab es schon bei Super E10 und das wollte keiner weil man den Armen das Abendessen weg tankt.

eSAF macht auch keinen Sinn. Erst muss man die gesamte aktuelle Stromerzeugung nicht fossil hinbekommen, nicht mal das schaffen wir. Dann kann man alle fossilen Brennstoffe ersetzen wo ein Kabel hin gehen kann (Heizung, Wärme in der Industrie etc.), dann alles was einen Akku haben kann (Auto), dann kann man mit noch mehr Ökostrom Wasserstoff erzeugen und damit den stofflichen Bedarf an Gas in der Industrie decken. Und erst wenn man dann noch mehr Strom im Überfluss hat, kann man damit extrem ineffizient flüssige Treibstoffe erzeugen. Beim aktuellen Strommix ist, über Prototypen hinaus, jeder Liter eSAF vermutlich ein Schuss nach hinten.

12. April 2023: Von Achim H. an Sebastian G____ Bewertung: +6.00 [6]

SAF ist die einzige realistische Möglichkeit, Flugzeuge grün zu bekommen. Daher müssen Hersteller diesen Pfad mit einer gewissen Intensität betreten, damit sie überhaupt etwas tun für die grüne Zukunft.

Früher hat man Wale geschlachtet um Licht zu haben. Das war eine recht ineffiziente Nutzung der Wale, die auch nicht mit dem Bedarf der Menschheit an Licht skalieren konnte. Genauso sieht es jetzt mit fossilen Kraftstoffen aus. Es kann aber weiterhin Nischen geben, wo es weiterhin sinnvoll und akzeptabel ist, fossile Kraftstoffe zu verbrennen. Der Flugverkehr könnte genau diese Nische sein. Schlaue Unternehmen sind bei SAF unterwegs (+ Wasserstoff und Batterien und Methanol...) und schauen, wohin die Reise letztlich geht. Einfach ignorieren wie ein Redneck mit Pickup und ausgebautem Katalysator ist für Unternehmen keine gute Strategie. Negativ betrachtet kann man es "Greenwashing" nennen, unternehmerisch ist es sinnvoll.

12. April 2023: Von Tobias Schnell an F. S. Bewertung: +6.00 [6]

Der Vorteil des SAF entsteht nicht beim Verbrauch, sondern in der Herstellung [...] Soviel zu "sofort wirksam"

Noch besser - dann ist es ja sogar schon vorher wirksam geworden :-)

Deine individuelle Entscheidung, den linken oder rechten Tankwagen zu rufen, kann darauf also schon rein theoretisch keine Auswirkung gehabt haben, da sie ja noch nicht bekannt war.

Man könnte vermuten, dass die Produktionsmenge von SAF erheblich davon abhängt, ob es auch jemand zum aktuellen Preis abnimmt. Von daher finde ich es eine etwas gewagte These zu behaupten, meine Kauf- oder Kompensationsentscheidung wäre hier irrelevant.

Manchmal sind die Dinge vielleicht nicht ganz so komplex wie sie dargestellt werden...

Kurzfristig bringt das eh nichts und langfristig sorgt die Regulierung eh für das richtige, ohne, dass es irgendeinen Marktimpuls dazu bräuchte

Also, dann kaufe ich jetzt wieder Fleisch ohne Tierwohllabel (die Kuh ist so oder so tot, wenn ich sie esse), schaffe mir ein 500-PS-SUV an (wenn ich es nicht mache, kauft es ein anderer) und baue meine Wärmepumpe (die auch nur mit "virtuellem" Ökostrom betrieben wird, der ja gemäß Deiner Ausführungen nicht extra für mich erzeugt wird) wieder aus. Die Regulierung wird irgendwann schon dafür sorgen, dass die richtigen Dinge passieren...

12. April 2023: Von F. S. an Tobias Schnell

Fleisch ist ein sehr gutes Beispiel:
Natürlich geht es auch hier keinem einzigen Tier "sofort" besser, wenn Du ein Bio-Steak kaufst. Aber der Markt ist sehr wenig reguliert. Das heisst, es dauert nur so 6 bis 12 Monate, bis man erste Auswirkungen an den Haltungsbedingungen hat.

Ob der Ökostrom "für Dich produziert" wird, kannst Du ganz einfach Überprüfen: Als Du Dich bei Deinem Stromanbieter auf die Warteliste für einen Ökostromtarif hast setzen lassen, wie lange hat es gedauert, bis er die entsprechende Kapazität aufgebaut hatte und Dir Deinen Strom verkauft hat? Oder hat er vielleicht doch "in Island angerufen" und gesagt: "Ich brauche jetzt noch mal zertifikate für weitere x kWh - sagt euren Isländischen Kunden, ihr Strom ist gerade dreckiger geworden"?

Und zu SAF hatte ich genau das geschrieben, was Du auch sagst: Wenn Du nicht glaubst, dass SAFs ohnehin vorgeschrieben werden, dann hat Deine Entscheidung und damit die Erhöhung der Nachfrage eine Auswirkung - zwar natürlich nicht sofort, aber halt auf ein paar Jahre gesehen.

Sofort sind die Dinge wie Du schreibst gar nicht komplex: Ein Flug mit SAF erzeugt genauso viel CO2-Emission, wie ein Flug mit Jetfuel. Das ist ganz einfache Physik. Es ist nur rechnerisch eine irgendwie bilanziell gefühlt "bessere" Emission für manche.

12. April 2023: Von Alexander Patt an F. S. Bewertung: +5.00 [5]
„Sofort sind die Dinge wie Du schreibst gar nicht komplex: Ein Flug mit SAF erzeugt genauso viel CO2-Emission, wie ein Flug mit Jetfuel. Das ist ganz einfache Physik. Es ist nur rechnerisch eine irgendwie bilanziell gefühlt "bessere" Emission für manche.“

Wenn man eine Fragestellung auf abstrakter Ebene nur genügend simplifiziert, kann man damit buchstäblich jede Antwort begründen. Allerdings hat diese Lösung dann mit der komplexen Realität fast nichts mehr zu tun.
13. April 2023: Von Guido Frey an F. S. Bewertung: +3.00 [3]
Es gab früher bei Greenpeace Energy ein ganz pfiffiges Angebot, das, wenn es auch so umgesetzt wurde, die reine Umdeklaration verhinderte:

Alle Lieferanten von Ökostrom für diesen Tarif mussten sich verpflichten, innerhalb von fünf Jahren zusätzliche Kapazitäten zur Ökostromerzeugung mindestens in Höhe der Jahresabnahme von Greenpeace Energy zu schaffen.

Der Tarif war leicht teurer als der Marktschnitt, brachte dadurch aber auch zusätzliches Angebot in den Markt.

Vielleicht könnte ein solches Modell im SAF-Markt für Akteure, die an einer wirklichen Umstellung interessiert sind, auch etwas bewirken?
15. September 2023 10:01 Uhr: Von Sebastian G____ an Sebastian G____ Bewertung: +1.00 [1]

In EGKB wurden wir nun erstmalig aus einem Tankwagen mit großer SAF Aufschrift betankt (Bild anbei). Auf Nachfrage beim Tankwart stellt sich aber heraus, dass SAF gerade alle sei und es Lieferprobleme gäbe. Deshalb sei normales JetA1 drin. Wenn es verfügbar ist, haben sie wohl einen extra Tankwagen mit SAF. Der Preis soll laut mündlicher Aussage ca. beim doppelten liegen. Informell hieß es, die Nachfrage sei bisher ziemlich gering. Die genaue Mischung war unbekannt aber laut AirBP Webseite scheint es wohl ca. 1/3 SAF zu sein, welches dann 80% der CO2 Emissionen gegenüber normalem JetA1 einspart. Also grob 1/4 Ersparnis im Gesamtprodukt.



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IMG_9611.jpg

15. September 2023 10:15 Uhr: Von Alexander Callidus an Sebastian G____

"SAF, welches dann 80% der CO2 Emissionen gegenüber normalem JetA1 einspart"

Das ist die Werbeaussage der Hersteller. Dafür sind so viele Annahmen nötig, daß ich das für irreführend halte. Ehrlicher wäre m.E.: "...welches JetA1/fossile Treibstoffe einspart". Ökologisch wertvoll sind sie deshalb nicht unbedingt. Beeindruckend ist aber allein schon, daß (halb)synthetische Treibstoffe fast wirtschaftlich erzeugt werden können.


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